Da ist ein Privatlehrer der mit Dir etwas Partiturkunde oder Musikgeschichte macht ganz gut.
Da gibt es so einige Tricks. Mal etwas Brainstorming von mir. Alles nur grob und ausdrücklich ohne Anspruch auf absolute Gültigkeit. Ausnahme wird es zu Hauf geben aber niemand kennt alles und man kann wohl davon ausgehen, dass man die Studienbewerbe nicht vorsätzlich in Fallen locken wird:
Lateinische Sprache deutet fast immer auf Kirchenmusik. => ein 4 Stimmiger Chorsatz in Latein und vielleicht noch einige Instrumentalspuren könnten Messen (Requiem) sein.
Es gibt auch Kirchenmusik in Landessprache aber erst später (Brahms - "Ein deutsches Requiem"). Kann sein, dass das etwas mit der Kirchenspaltung zu tun hat. Die Katholiken haben auf Latein bestanden soweit ich weiß.
Das Oratorium schließlich ist eine Mischung aus Kirche und Oper.
Musikinstrumente: Cembalo stirbt etwa ab 1800 aus, kommt erst im 20. Jahrhundert wieder in Mode aber eher im Speziellen.
Picoloflöten und viel Schlagwerk sollen manchmal das osmanische Reich darstellen. => Janitscharenmusik, muss aber bei Weitem nicht auf einen arabischen Komponisten Hinweisen
Reine Streichorchester deuten im Barock auf Italien, die Franzosen haben die Bläser stärker eingebunden.
Orgelwerke haben nicht viele Komponisten geschrieben. Die wirklich großen Pianowerke tauchen auf ab Beethoven.
Je schwieriger desto Liszt.
Die Posaune taucht soweit ich es mal gehört habe in Kirchenmusik(nur da?) erst ab Beethoven auf.
Saxophon =>20/spätes 19. Jahhundert.
E-Gitarren gibts nicht in der Renaissance.
Sprache: Der berühmte französische Opernkomponist Lully wird nicht in italienischer Sprache geschreiben haben. Mozart könnte einen Wendepunkt markieren. Ich glaube viele große Opern/Singspiele in Deutsch gab es vor ihm nicht, aber ich bin nicht sicher.
Aber spätestens ab der Romantik setzt sich mit dem aufkommenden Nationalismus in Europa auch das Komponieren auf deutsch durch. Im Barock dagegen versuchten die Deutschen eher die Franzosen oder Italiener nachzuahmen.
Italienisch und französisch und deutsch => die wichtigsten Sprachen. Welcher Komponist gehört welcher Nation an? Vorsicht bei z.B. Mozart, der schrieb viel italienisches Zeug.
Inhalt der Texte:
"Arbeiterlieder" können von Hanns Eisler kommen aber nicht von Monteverdi. Politische, kulturelle Themen werden vom Komponisten verarbeitet.
Im Barock war die Musik noch sehr "adelig". König, Kirche, antike Götter. Eine Vivaldioper handelt von Montezuma => Entdeckung der neuen Welt
In der Romantik geht man vermehrt weg vom Pompösen. Der tragische (anit)Held kommt und ist für das Bürgerliche Leben sicherlich greifbarer (etwa der Müller bei Schubert). Das Happyend ist nicht mehr so absolut selbstverständlich wie noch im Barock.
Kirchenspaltung.
Türkenmode
Persönlicher Stil:
etwa Vivaldi, der seine Themen oftmals in forte spielt und in Piano wiederholt
http://www.youtube.com/watch?v=KSym9LjkB4w
"Seufzer" be Mozart
"Folkstümliche" Einflüsse bei etwa Dvorak.
Satz und Harmonielehre:
Sonatensatzform => ab Klassik
Durchkomponierte Lieder => ab Schubert
Funktionsharmonik verstärkt ab Barock. Dann ab Klassik sehr Komplex.
Einstimmiger, oder parallelgeführter Vokalsatz... etwa Mittelalter?
Klingt das experiemntiell etwa wie Ligetis Athmospheres? Oder liegt dem Komponisten eine ganz klar geführte Melodie mit untergeordneten Hintergundstimmen im Sinne.
Bei vorlage von Noten hat man es meist gut.
Wenn über der ersten Zeile "Sinfonische Dichtung" steht, kann man es schon extrem eingrenzen.
Vergleiche die Vortragsbezeichnungen in einer Mozartsinfonie mit denen einer Mahlersinfonie.
Kennt ein Notenblatt nur piano und forte ists Barock.
Steht auf deutsch irgendwo "sehr langsam", wollte hier der Komponist nicht mehr zum im Barock allgegenwärtigem Italienisch greifen.
Ziffern über einer Basslinie deuten grob gesagt auf die Zeit von 1600-1750 hin, aber auch später gibt es diese Bassziffern, vor allem in Kirchenmusik - aber das wäre ein etwas gemeinder Trick der Prüfer.
(zu hören ist das meistens mit einem Akkordinstrument - Cembalo/Laute/Orgel => wird im Hintergrund auch in gebrochenen Akkorden ausgeführt)
Raten
Französische Barockopern sind meistens von Lully. Bei (überladenen
) Tasten-Fugen kann man gerne zu Bach tendieren. Ein Konzert mit Streichorchester+Soloinstrument klingt nach Vivaldi. Streichorchester im Konzert mit kleiner Solistengruppe (Concertino) kann man gut dem... äh wie hieß er noch? zuschreiben.
Wenns Finnisch klingt ists Sibelius
=> viele Komponisten haben bedeutendes bewegt. Beethoven hat die großen sinfonischen Werke nicht erfunden aber, etabliert.
Kunstlieder gab es vor Schubert, aber er machte sie bedeutsam. Wagner hat kein Klezmer gemacht. Das Streichquartett gibt es ab Haydn. usw...
Ok ist etws viel geworden. Vielleicht hilfts irgendwann auch mal jemanden, der es zufällig findet.
ps: bitte ggf um Berichtigung