Hab jetzt nicht alles gelesen, weiß nicht ob es schon gepostet wurde:
Wie bekomme ich Darons Sound hin ?
Gut, bevor ich anfange alles zu erklären: es ist unmöglich, Darons Sound 100% genau zu kopieren. Daron benutzt sündhaft teure Röhrenamp-Boliden, die für den angehenden Nachwuchs-Gitarristen nicht erschwinglich sind. Selbst mit dem gleichen Equipment wär es nicht so einfach machbar. Denn die genauen Reglereinstellungen sind unbekannt und letzlich hat der Sound auch mit der Spieltechnik von Daron zu tun, die sowieso individuell und bei jedem Gitarristen ein wenig anders ist: die Finger machen den Sound. Weiterhin ist es nicht realisibar, Darons fetten Ton ohne Recording zu bekommen, denn das schafft er live selbst nicht einmal. Denn nur durch Spurendoppelung ist das satter Tonfundament möglich, dazu später mehr.
Aber gut, genug der Miesmacherei. Denn auch mit vergleichsweise einfachen Mitteln kann man den Sound schon ganz gut nachempfinden, dazu empfehle ich grundlegendes Equipment:
- eine Solidbody E-Gitarre mit einem Humbucker in der Steg (Bridge) Position
- einen modernen Rockverstärker mit gutem Verzerrer und reichlich Gainreserven, etwa von Marshall
- dicke Saiten! Denn Daron benutzt das tiefe Drop-C Tuning, dass sich nur mit etwas dickeren Saiten bequem spielen lässt. Empfohlene Stärken: 10-52, 10-56, 11-49, 12-52.
Nun zum Tuning: Daron spielt ausschließlich in Drop-C. Die genauen Tonhöhen für die einzelnen Saiten (von tief nach hoch): C-G-C-F-A-D. Also praktisch ein D Tuning mit einer nochmals 2 Halbtöne nach unten gestimmter E-Saite. Wenn ihr eure Klampfe auf Drop-C stimmen wollt, geht einfach wie folgt vor: Die tiefe E-Saite stimmt ihr von E vier Halbtöne runter auf C. Die restliches 5 Saiten stimmt ihr jeweils 2 Halbtöne runter, also: A auf G, D auf C, G auf F, H(B) auf A und E auf D. Dies sollte mit jedem handelsüblichen Stimmgerät machbar sein.
So, da der Gitarre jetzt nichts mehr im Wege steht, ist jetzt der Amp dran. Vorweg: auf den Alben TOXICITY und STEAL THIS ALBUM! ist Darons Sound der gleiche, kein Wunder, denn alle Songs stammen aus der selben kreativen Phase. Jedoch ist auf dem ersten Album SYSTEM OF A DOWN ein anderer, rauer und härterer, Gitarrenklang vertreten. Mehr dazu gleich. Es ist klar dass sich jeder Verstärker ein wenig anders Verhält, deshalb ist es schwierig, genauere Reglerstellungen zu definieren. Grundsätzlich gilt für die entsprechenden Alben:
TOXICITY & STEAL THIS ALBUM!:
Gain: sollte schon gut aufgefreht sein, ein volles Aufreissen ist jedoch sinnlos, da der Sound sonst zu matschig und schwammig klingt. Je nach Eigenschaften des Amps sollte der Regler irgendwo zwischen halb und dreiviertel aufgedreht sein, wo genau ist Geschmackssache.
Bass: recht hoch, am besten zwischen dreiviertel und ganz aufgedreht.
Middle (bei manchen Amps auch "Contour" genannt): kurz vor der der Hälfte
Treble: dreiviertel, nach belieben etwas mehr oder etwas weniger.
SYSTEM OF A DOWN (ich bezeichne es eigentlich lieber als ERSTES ALBUM, da es leicht verwirren kann, dass es den Bandnamen trägt)
Gain: zwischen dreiviertel und ganz auf
Bass: maximal dreiviertel, am Besten etwas weniger
Middle/Contour: weniger als ein Viertel
Treble: zwischen dreiviertel und ganz auf
Wie ich vorhin schon erwähnte kriegt selbst Daron seinen Studiosound live nicht genauso gut hin. Warum ? Nun, es ist übliich, bei den Aufnahmen ein Riff 2 mal einzuspielen, die erste Aufnahme wird auf den linken und die zweite Aufnahme auf den rechten Kanal gelegt. Dadurch, dass beide Einspielungen nicht 100% identisch sind, wird der Ton erheblich fetter, wirkt runder und dynamischer, kurz: einfach GEILER! Nicht selten wird ein einzelnes Riff 4, 6, 8 oder sonstoft-fach eingespielt, um dann denn linken Kanel mit 2, 3, 4, usw. und den rechten Kanal mit 2, 3, 4, usw. Spuren zu bestücken. Wie ihr schon seht, die Möglichkeitenvielfach ist extrem hoch und dem Machbaren sind kaum grenzen gesetzt. Aber die Spurendoppelung behalte ich ausschließlich erfahreneren Musikern, z.b. Studio-Musikern oder Home-Recording Tüftlern vor, die auch über das entsprechende Equipment verfügen. Aber nicht traurig sein, wie gesagt kann man die Art von Darons Sound wie schon gesagt mit den beschriebenen einfacheren Mittel ganz gut nachahmen.
Zuletzt soll noch erwähnt werden, dass Daron nicht nur elektrische Gitarren, sondern auch Akustikgitarren (Chop Suey!-Intro), Mandolinen/Sitars (Nuguns Solo, Deer Dance Solo) und weitere, zum Teil auch ältere Saiteninstrumente benutzt. Denn SOAD's Einflüsse liegen schließlich auch im orientalischen Bereich.
Greetz,
Sven