Maultrommel im Sinfonieorchester live verstärken-Dringend!

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Hallo!

Wer hat schon mal eine Maultrommel live mit Mikrofon abgenommen?
Und wie, mit welchem Mikro?

Sinfonieorchester spielt Charles Ives "Washingtons Birthday", da ist eine Maultrommel drin, was das ist, weiß ich dank SuFu schon, aber wie nimmt man die (bzw. den Spieler) am besten mikrofontechnisch ab?
Ich hab zuerst an ein Ansteckmikro (sennheiser MKE2) am Wangenknochen gedacht...

Wer damit Erfahrung hat, bitte melden!
Es ist dringend, dem Dirigenten ist es erst heute nachmittag eingefallen, die erste Probe ist morgen abend, das Konzert übermorgen abend!

Dank im voraus!!
 
Eigenschaft
 
Kleines Mikro in den Mund nehmen :rolleyes:
 
juergenPB schrieb:
Kleines Mikro in den Mund nehmen :rolleyes:

Hey, kannst Du das mal etwas präzisieren?
Und bedenke bitte, es handelt sich um einen "Orchester"musiker :( !
Die sind nämlich gewerkschaftlich organisiert!!!:cool:
 
Also ich hab das Instrument schon oft live auf der Bühne gesehen und die Mikrofonierung sah immer ungefähr so aus - nix mit Ansteckmikro:

EnsembleNam_k_0509.jpg
 
SeSe schrieb:
Also ich hab das Instrument schon oft live auf der Bühne gesehen und die Mikrofonierung sah immer ungefähr so aus - nix mit Ansteckmikro:

Ahja,
danke!
ich hab nur gedacht: Ansteck- (richtiger: Anklebmikro), weil der Rachen als Resonanzraum fungiert und dadurch auch der Signalquelle><Mikroabstand immer gleich ist...
Aber ich frag ja, weil ich's nicht weiß, postet bitte weiter!

Edit: @SeSe: könnte das Mikro ein SM58 (bzw. Nachbau) sein?!

Edit: @all: Die Maultrommel wird übrigens das einzige Instrument sein, das elektroakustisch verstärkt wird - was die Anforderung an die Abnahmequalität nicht gerade vereinfacht!
 
Ein Mikrofon an die Wange kleben (hab ich das richtig verstanden? Und was sagt DAZU eigentlich die musikergewerkschaft? :eek: ) wird nicht so gut sein --> unbedingt entkoppeln, sonst dröhnt es unangenehm. Wenn dann mit einem Headset oder so.

Ein dynamisches Mikrofon auf einem Stativ stellt allerdings hohe Anforderungen an die Disziplin des Musikers. Da Maultrommeln einen ziemlich geringen output haben, darf der sich dann keine 5cm hin und her bewegen und muss ziemlich dicht dran.
Von daher war die Idee mit dem "Abstandhalter" gar nicht so schlecht.

Vielleicht doch ein Kondensatormic? Und dann die Abnahme eher ein wenig seitlich wegen dem Luftstrom... hm, mehr wüsste ich jetzt auch nicht.

Du wirst wohl am lebenden Objekt ein wenig herumprobieren müssen.
 
ich hab Maultrommeln, spiel die aber nur so für mich, mikrofoniert habe ich die noch nicht.

Aber mein erster Versuch würde einem Kondensator-Gesangsmikro mit Super- oder Hyperniere gelten, Instrument ganz nah ran und Abstand konstant halten. Und drauf achten, daß die Atemgräusche nicht zu stark übertragen werden.

Eventueller zweiter Versuch, ein Kondensator-Mic. wie ich es für Overheads für Perc. benutze, da könnte man den Abstand eventuell klein wenig größer wählen.
 
@SeSe: Ja, gute Idee, ich habe Nackenbügel, das werde ich ins Auge fassen! Viel rumprobieren ist leider nicht, morgen abend Hauptprobe, Donnerstag vorm. Generalprobe, und abends Konzert. Die Musiker haben einige Vorproben, aber vom "Toni" wird immer verlangt, daß alles auf Anhieb perfekt ist!
Wange kleben - so wie bei Musicalsängern, dachte ich.... aber Nackenbügel ist, glaube ich, wirklich noch besser...
Disziplin des Musikers?????
Das ist ein Hornist>>>>Blechbläser>>>>das heißt, ich muß einen oder zwei Bierkästen so hinstellen, daß, wenn er dahin guckt, der Abstand zum Mikro gerade richtig ist... :))
 
Hey, schlaft ihr alle schon, oder habt ihr nur keine Ahnung?!

please!!!!
 
Hallo,Freunde!
Falls es jemanden interessiert, die Probe eben lief vorzüglich, mein erster Gedanke hat auf Anhieb funktioniert, und zwar bestens!!! :great:

Ich schreib mal, wie's funktioniert hat, vielleicht steht jemand anderes von uns auch mal vor so einem Problem:

Sennheiser MKE2 mit AKG-PT300 (Taschensender) präzise auf ertasteten Wangenknochen (Jochbein) geklebt, auf's O2R, Lowcut bei 105 Hz, Highcut bei 11,6kHz, sonst flat, keine weiteren Effekte, und direkt auf die Saalbeschallung (d&b LS 902).... das ist schon alles! :)
Ein bißchen am Regler mit der Dynamic des Orchesters mitgehen, aber das macht man ja eh immer so.....

Erster Einsatz, Regler vorsichtig auf -10dB - und die Maultrommel donnerte durch den Saal, viel zu laut! Gain zurück, Regler auf -20dB zurück - perfekt! Lob vom Dirigenten, und Lob von Musikern, die im Vorbühnenbereich, vor den Lautsprechern sitzen! :great:

Hach!, bin ich gut!! ;)
------------------------

Danke an Lite-MB, ich hatte ein M70 (Gefell, Kondensator-Kleinmembran) vorbereitet, zum Testen, war aber gar nicht nötig geworden...
Besonderen Dank an SeSe für Hilfe und Foto, ich hatte auch einen Nackenbügel, bestückt mit AKG CK77 in Hinterhand, war auch nicht nötig geworden!

Der Dirigent hatte, entgegen der Absprache, diese Geschichte in der Pause des Orchesters testen zu wollen, den Ablauf der Probe geändert, so war das Ganze erst zum Schluß der Probe dran - argh!!!:evil:

Aber dann ist ja alles gut geworden, ich hab ein Erfolgserlebnis, bin happy!!!!:great: :great:
Morgen früh ist Generalprobe, da putze ich noch ein paar Feinheiten in der Dynamic, abends dann das Konzert..... Drückt die Daumen!;)

Danke nochmal, Euch beiden!!!

Vielleicht schneide ich den Maultrommelpart direkt vom Mic mit, dann kriegt Ihr eine Hörprobe! (muß aber erst fragen)....:rolleyes:

Der Hornist, der die Maultrommel spielt, war übrigens sehr (!!!) kooperativ, wirklich, hätte ich nicht gedacht!

Schönen Abend !
 
Na das ist doch schön - freut mich für dich!
Hätte gerne gehört, wie die Maultrommel "durch den Saal gedonnert ist" ... da wachen wenigestens mal die Bratschisten auf :D
 
SeSe schrieb:
Na das ist doch schön - freut mich für dich!
Hätte gerne gehört, wie die Maultrommel "durch den Saal gedonnert ist" ... da wachen wenigestens mal die Bratschisten auf :D

Wart'n bißchen - ich mach den Mitschnitt!
 
Hi TS2,
sehr exotische Anwendung - und prima, dass es so toll geklappt hat.
 
Jo, nun ist es so weit, das konzert hat im fast ausverkauften Saal stattgefunden, großer Erfolg! Die "Maultrommel-Nummer ist grad mal eine Minute oder so, aber es hat alles geklappt, obwohl das Orchester deutlich lauter als bei den Proben gespielt hat. Mit Berücksichtigung der Publikumsdämpfung mußte ich alles 10-12 dB lauter fahren....

Im Anhang die Maultrommel, direkt (pre) vom Mikro...
Der Hornist, Jörg Maier, ist freundlicherweise damit einvestanden, daß ich den Ausschnitt hier rein stelle,
danke Jörg!



Mist, das hab ich mir doch fast gedacht. Ich bin echt zu blöd :screwy: , das auf die Reihe zu kriegen. Hab's schon als mp3, da sind es rund 1,3MB aber mp3 gehört nicht zu den zulässigen Dateien....:mad:

Nagut, wen's interessiert: PN!
 
interessantes Stück !
sag doch mal, wie du den Rest des Orchesters mikrofoniert/recorded hast ?
 
Hallo Harry!
Siehe Beitrag #5: gar nicht! Der Rest hat live gespielt (unplugged :)). Der Raum (Theatersaal mit eingebautem Konzertzimmer, 501 plätze, 388 Zuhörer waren drin) hat Mikrofonie nicht nötig....
Die mal vor ca. 15 Jahren gemessene Nachhallzeit war 1,7 sek, das ist für manche Konzertstücke zwar ein bissel wenig, aber nicht so wenig, daß man den Aufwand der Mikrofonierung betreiben muß...
Hat bis jetzt jedenfalls noch keinen gestört....

Einen Mitschnitt (für Studien- und Archivzwecke) mache ich mit 4 im Raum verteilten M70 (Gefell), was besseres hab ich nicht, die sien aber schon ganz gut....

Auf die Aufnahmen rechne ich aber immer noch einen kleinen Hallanteil mit drauf, aber vorsichtig :).
Wenn er einmal drauf ist, kriegt man ihn nie wieder runter, wenn ich wissen würde, wie DAS geht, wäre ich längst Millionär auf meiner eigenen Insel......

Die Aufnahme der Hörprobe hab ich über einen AUX pre direkt vom Mikro mitlaufen lassen,
das Orchester ist Hintergrund und klingt wie Instrumente stimmen....

Charles Ives (1874-1954): Washington's Birthday" aus "New England Holidays", 1.Satz, entatanden 1909-1913.. (nicht ich bin so klug, sondern das Programmheft)..
 
danke, TS2
ich mach u.a. auch aktiv Blasmusik, aber das Stück klingt schon recht exotisch. Zu exotisch für meinen Geschmack. Trotzdem: interessant
(ich geh jetzt proben, servus)
 

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