Im Endeffekt funktioniert dein CD-Master auch auf Spotify, egal wie viele LUFS dein Master hat. Wichtig zu wissen ist vor allem, dass Spotify das ganze eben auf die selbst festgelegten -14 LUFS "normalisiert", d.h. wenn dein Track z.B. -9 LUFS hat wird der gesamte Song um die Differenz leiser gepegelt um eben im Durchschnitt auf -14LUFS zu kommen.
Dein Master wird also nicht anders klingen als dein CD-Master, sondern lediglich leiser.
Interessant wird es an folgendem Punkt: Sollte dein Track von Spotify um beispielsweise 5 dB abgesenkt werden, bedeutet dies, dass deine Peaks im Song, also die lautesten Stellen, lediglich bis -5dBFS hochgehen. -> Du verschenkst also 5 dB Headroom (was tatsächlich eine ganze Menge ist).
Beim klassischen CD Master wurde lange Zeit alles mögliche versucht um möglichst laut zu werden, da für das menschiche Gehör lauter erstmal auch besser klingt. Das ging während des Loudness War nicht selten auf Kosten der Klangqualität, insbesondere was Transparenz und Transienten anbelangt.
Die Lautheitsnormalisierung ändert das Ganze jetzt ein bisschen denn wenn dein Track mit beispielsweise durchschnittlichen -13 LUFS dynamischer gemastert ist, bedeutet das nicht nur dass deine Transienten höchstwahrscheinlich besser erhalten werden konnten, sondern auch dass der Refrain (oder generell eben die lauteren Stellen des Tracks) im A-B-Vergleich sogar lauter sind als dein undynamischer, eigentlich "lauterer" Master in -9LUFS.
Daher ist es sinnvoll ein Master etwas dynamischer zu machen um eben den neu gewonnen Headroom auch zu nutzen und beispielsweise im Refrain nochmal etwas mehr Schub zu haben.
Wichtig zur Gesamtthematik ist meiner Meinung nach, dass dein Master eben so laut gemastert werden sollte, wie es songdienlich ist und wie es sich für den Hörer eben auch richtig und gut anhört.
Das heißt für den ein oder anderen Klassiktrack eben, dass -14LUFS sogar immernoch zu laut/undynamisch sein können und ebenso , dass extrem dichtes Material wie diverse EDM-Tracks oder fetter Rock a la Billy Talent möglicherweise auch undynamischer/lauter werden können, wenn der Song eben genau das braucht.
Allgemein ist es aber schön, dass die Entwicklung in den nächsten Jahren vermutlich eher wieder zu leiseren Mastern geht als noch vor 10 Jahren.
Ich hoffe ich konnte dir ein paar Informationen geben die dir weiterhelfen?