Mastermind Victor Bailey

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Gestern hatte ich das große Vergnügen einen meiner Lieblingsbasser hautnah zu erleben: Victor Bailey.

http://www.victorbailey.com/

Solche Leute, die seit mehr als 2 Jahrzehnten zu den besten der Welt zählen, 2 Stunden lang auf gerade mal 3 Meter Entfernung auf die Finger zu sehen (Jazzclub Minden/Westf. als Basser bei Bill Evans/Sax.), ist für mich ein echtes Konzert-Highlight.

Bailey wurde hier ja schon öfter mal erwähnt. Natürlich spielte er seinen V.B. Fender Signature Bass, über ein Fullstack mit Hartke-Boxen. Trotz seiner erst 45 Jahre leidet er leider an einem Gebrechen, geht mit spindeldürren Beinen am Stock und sitzt auf einem Barhocker.

Was er spielt und wie kann man nur als genial und outstanding bezeichnen. Traumhaft sicher, jeder Ton sitzt perfekt in Timing, harmonischem Zusammenhang und Dienst an der Songgestaltung. Die 4-Finger-Anschlagstechnik ist bei schnellen 16teln in Verbindung mit Slaps optisch so ausgefuchst, dass sie eher noch im Ohr als optisch verfolgbar ist.

Das für mich Beste daran ist, dass er seine Möglichkeiten niemals vordergründig einsetzt (was mich an Marcus Miller leider nervt). Alles dient der Musik.

Aufgefallen ist mir auf die Nähe noch, dass Bailey extrem schlanke, nahezu "zarte" und zerbrechlich wirkende Finger und Unterarme hat. Was wieder mal bestätigt, dass selbst am "kraftraubenden Bass" perfekte Spieltechnik keine Kraftfrage ist.
 
Eigenschaft
 
Victor Bailey ist wirklich sehr geil. Schade das er nur drei CD's gemacht hat.
Am besten gefallen mir die letzten beiden. Richtig klasse finde ich wenn er unisono zu seinem Spiel singt, das hat er echt drauf und auf der "low blow" bringt er das auch sehr eindrucksvoll zu Gehör.
Er gehört zu den Bassisten die nicht nur durch wildes gefrickel oder rumgeslappe beeindrucken können sondern sich in erster Lniie durch wirklich gefühlvolles Spiel auszeichnen. Eine Wohltat im Dschungel der Frickelkönige! :great:
 
Victor Bailey & Band

12.10.05 Berlin, Quasimodo
13.10.05 Hannover, Jazzclub
14.10.05 Siegen, Oase
15.10.05 Minden, Jazzclub
 
Mist, ich bin nicht in Deutschland, den Hannovergig hätte ich mir gerne angetan. Ja, Victor ist wirklich außergwöhnlich gut, er ist unter den bekannten Basser, die aber immer mit dem ''Extra'' spielen zusammen mit Alphonso Johnson mein absoluter Favorit. Ich hatte das Glück, Weather Report mit Victor vor vielen Jahren in Philadelphia zu sehen, da kommt Victor her, glaube ich, und als die Band auf die Bühne kam, wurde er gefeiert wie ein König.

Witzig finde ich, wie aus verschiedenen Richtungen inzwischen eine gewisse Abgenervtheit bezüglich Marcus Miller kommt, die ich schon lange Empfinde.
Technisch ist der toll, aber irgendwie habe ich das Gefühl, der spielt immer dasselbe, oder sein Ton ist irgendwie langweilig geworden oder wie auch immer. Die Beobachtung, die von Dir kommt, Hans 3, ist auch schon bei talkbass veröffentlicht worden.
 
Am nächsten Sonntag gibts in Iserlohn die Gelegenheit Bailey kostenlos auf dem Jazz an den Kirchen "Festival" zu erleben. Ich werds mir auf jeden Fall anschauen (is ja auch nur 10min Fußweg von mir entfernt ;) )

Wer sichs auch nicht entgehen lassen will, unter www.jazzandenkirchen.de gibts nähere Infos.

Gruß, Konstantin
 

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