Masterkeyboards und Kanäle???

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Tomthekid
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Hallo,

zurzeit nutze ich das Roland Gw8 als Masterkeyboard (16 Kanäle) für eine Groovebox (16 Parts/Tracks). Wenn ich mit dem Roland einen bestimmten Part auf der Groovebox ansteuern will (Part1: Bass-Drum, Part2: Snare, Part3: Hihat usw.), muss ich synchron dazu auf dem Roland die entsprechenden Kanäle 1, 2, 3 usw. einstellen. Liegt diese Umständlichkeit an dem Roland oder ist das bei allen Masterkeyboards so? Technisch müsste es doch möglich sein, dass ein Masterkeyboard "an alle Kanäle "sendet
 
Eigenschaft
 
Das GW8 ist ein Alleinunterhalter Keyboard und kein Masterkeyboard. Du könntest eventuell 16 Parts anlegen und layern (wenn es das GW8 denn unterstützt) und kannst dann diesen jeweils einen Kanal zuweisen. Daß ein Keyboard standardmäßig auf ALLEN Kanälen sendet, kenne ich nicht.

Ich kenne es eher andersherum, daß man beim Empfänger Single-MIDI Channel einstellen kann, so daß die Instrumente alle auf einem Kanal liegen und nicht wie von dir beschrieben verteilt. Mußt du einfach mal lesen ob es das gibt.

Viel Erfolg!
 
Schönen Dank schon mal. In der Anleitung zur Groovebox Rm1x habe ich zu Midi-In-Channels nichts finden können (nur Midi-out) und in der Anleitung des Gw8 steht nur, dass "der Midi-Sendekanal stets mit dem Midi-Empfangskanal" übereinstimmen muss. Der Wahnsinn geht weiter....
 
Musst du denn die Drums wirklich nach Kanälen getrennt einspielen? Normalerweise ist es doch so, dass man Drumkits hat (also alle verfügbaren Drumsounds auf der Tastatur verteilt), da läuft dann eh alles über den selben Kanal. Die verschiedenen Kanäle würde man dann nutzen, um einmal Drums, dann Piano, dann Bass oder sowas einzuspielen.

Über mehrere Kanäle die selben Informationen laufen zu lassen macht aber generell nicht viel Sinn, deshalb wirst du da an keinem Gerät eine entsprechende Funktion zu finden. Höchstens über die von Leef schon genannte Methode, 16 Parts übereinanderzulegen und alle auf einem anderen Kanal senden zu lassen.
 
Die Belegung der Drums auf verschiedene Parts/ Tracks hat den Sinn, dass ich BD, Snare, HH usw. oft aus verschiedenen Drum-Kits wähle und ich auf die einzelnen Elemente später einen besseren Zugriff für das Abmischen/ Volumen, Effekte, Filter, Mute-Funktion usw. habe. Für diesen Luxus stelle ich dann auch gern mehrere Kanäle mit der Hand ein. Ich wollte halt nur wissen, ob diese Umständlichkeit normal ist. Scheint aber so zu sein.
 
Naja, mit Umständlichkeit hat das eigentlich nichts zu tun, vor allem nicht am Roland. Auf 16 Kanälen gleichzeitig das selbe zu senden ist ja technisch Blödsinnig. Du würdest ja auch nicht 16 Leute im selben Raum gleichzeitig auf ihre Handys anrufen, sondern du würdest einen anrufen und ihn bitten, auf "laut" zu stellen. Wenn die anderen dann nicht zuhören ist das aber ja nicht deine Schuld ;)
 
Ne ne, ganz so blödsinnig ist das nicht. Wenn ich beim Empfänger-Gerät jeweils nur einen Kanal "scharf" stellen kann, könnte das Midi-Keyboard ruhig auf allen anderen Kanälen das Gleiche senden. Diese Informationen würden dann ins Leere gehen. Das wäre dann so, wenn ich alle 16 Leute in einem Raum anrufen würde, aber nur einer sein Handy angeschaltet hat. Die eindeutige Zuordnung zu einem bestimmten Kanal kann also -technisch gesehen- entweder auf der Senderseite oder Empfängerseite erfolgen.

Cubase4 geht übrigens noch einen Schritt weiter: Ungeachtet der Kanaleinstellungen im Midi-Keyboard und in den Sequenzerspuren werden in der Standardeinstellung sämtliche eingehenden Midi-Informationen stets auf alle Spuren/ Instrumente verteilt. Wenn ich also mehrere Plug-Ins auf verschiedenen Spuren und Kanälen geladen habe, muss ich dennoch die Pugins, die nicht aktiv sein sollen, auf -Mute- stellen oder die Midi-Verbindung für diese Spuren völlig unterbrechen. Das Prinzip, dass eine Midi-Information "an alle" gesendet bzw. verteilt wird, ist damit nicht völlig neu.
 
Die eindeutige Zuordnung zu einem bestimmten Kanal kann also -technisch gesehen- entweder auf der Senderseite oder Empfängerseite erfolgen.
Es funktioniert natürlich, auf allen Kanälen das selbe zu senden, aber es ist dann eben nur ein Workaround, um die Unzulänglichkeiten des Empfangsgerätes auszugleichen. Wenn du mit dem Roland auf allen 16 Kanälen senden kannst, ist es ja auch garkein Problem.
Nur weil es funktioniert, wird es aber im Kontext nicht sinnvoll. Und hier, wo unterschiedliche Kanäle ja gerade deshalb existieren, weil man unterschiedliche Daten übertragen möchte, ist es nicht sinnvoll, 16 Mal das selbe zu übertragen, wenn es auch anders geht. Und rein technisch gesehen geht es ja anders. Nur anscheinend sind deine Geräte nicht darauf ausgelegt, das zu nutzen.

Cubase4 geht übrigens noch einen Schritt weiter: Ungeachtet der Kanaleinstellungen im Midi-Keyboard und in den Sequenzerspuren werden in der Standardeinstellung sämtliche eingehenden Midi-Informationen stets auf alle Spuren/ Instrumente verteilt. Wenn ich also mehrere Plug-Ins auf verschiedenen Spuren und Kanälen geladen habe, muss ich dennoch die Pugins, die nicht aktiv sein sollen, auf -Mute- stellen oder die Midi-Verbindung für diese Spuren völlig unterbrechen. Das Prinzip, dass eine Midi-Information "an alle" gesendet bzw. verteilt wird, ist damit nicht völlig neu.
Abgesehen davon, dass man auch den Empfangskanal wählen kann, ist das aber ja trotzdem wieder eine Eigenschaft der Empfangsseite. In diesem Falle wird einfach der Empfangskanal ignoriert und das Signal weitergeleitet, aber es wird nicht mehrfach das selbe Signal gesendet.
 
zurzeit nutze ich das Roland Gw8 als Masterkeyboard

Das ist, worauf Leef schon hinweist, ein gewisser Widerspruch, weil das GW-8 eben nicht als Masterkeybord konzipiert ist. Wenn du es trotzdem als solches verwenden willst, mußt du ggf. mit Unzulänglichkeiten oder Workarounds leben. Für die Anwendung, die du beschreibst, bräuchtest du wirklich ein leistungsfähiges Masterkeyboard, da ist das GW-8 eigentlich am falschen Platz. Okay, wenn du es trotzdem verwenden willst, könntest du mit MIDIOX und MIDIYOKE die eingehenden Daten "versechzehnfachen", also aus einem Tastendruck auf einem Kanal 16 auf allen Kanälen machen. Das wäre so ein Workaround, wo du kostenlos dein Ziel erreichst und trotzdem kein anderes Gerät brauchst.

Wenn ich mit dem Roland einen bestimmten Part auf der Groovebox ansteuern will (Part1: Bass-Drum, Part2: Snare, Part3: Hihat usw.), muss ich synchron dazu auf dem Roland die entsprechenden Kanäle 1, 2, 3 usw. einstellen. Liegt diese Umständlichkeit an dem Roland oder ist das bei allen Masterkeyboards so? Technisch müsste es doch möglich sein, dass ein Masterkeyboard "an alle Kanäle "sendet

Das geht bei leistungsfähigen Masterkeyboards schon, aber praktikabel ist es nicht unbedingt. MIDI ist so angelegt, daß nur notwendige Daten übertragen werden, weil es ein relativ langsames Protokoll ist. Wenn ein Tastendruck auf allen 16 Kanälen gesendet werden soll, kann man keinen Running Status zur Datenabkürzung verwenden, sondern es werden gesendet: 3 MIDI-Datenbytes * 10 Bit/Datenbyte * 16 Kanäle = 480 Bit. Diese 480 Bit brauchen bei der MIDI-Geschwindigkeit von 31250 bit/s eine Zeit von 0,01536s. Das ist für sensibles Timing schon extrem grenzwertig bis unbrauchbar. Daher rechnet MIDI damit, daß der Sender so wenig wie möglich sendet und der Empfänger alle Daten so verteilt und interpretiert, wie er sie braucht.

Die Belegung der Drums auf verschiedene Parts/ Tracks hat den Sinn, dass ich BD, Snare, HH usw. oft aus verschiedenen Drum-Kits wähle und ich auf die einzelnen Elemente später einen besseren Zugriff für das Abmischen/ Volumen, Effekte, Filter, Mute-Funktion usw. habe. Für diesen Luxus stelle ich dann auch gern mehrere Kanäle mit der Hand ein. Ich wollte halt nur wissen, ob diese Umständlichkeit normal ist. Scheint aber so zu sein.

Das ist eher eine umständliche Vorgehensweise bei der Aufnahme, würde ich sagen. Üblicherweise steuert man doch in Cubase eine Drummap an, wo jedes MIDI-Eingangsevent auf ein Ausgangsevent gemappt wird. Also kann das Eingabekeyboard auf Kanal 1 senden und Cubase steuert den Klangerzeuger an, der in der Drummap eingestellt ist. Zumindest lief das die letzten 15 Jahre so... ;) Falls du beim Einspielen alles auf eine Spur aufgenommen hast und später beim Abmischen Einzelspuren der Schlaginstrumente brauchst, gibt es doch die Funktion "Trennen nach Tonhöhen", die genau für sowas da ist.

Cubase4 geht übrigens noch einen Schritt weiter: Ungeachtet der Kanaleinstellungen im Midi-Keyboard und in den Sequenzerspuren werden in der Standardeinstellung sämtliche eingehenden Midi-Informationen stets auf alle Spuren/ Instrumente verteilt. Wenn ich also mehrere Plug-Ins auf verschiedenen Spuren und Kanälen geladen habe, muss ich dennoch die Pugins, die nicht aktiv sein sollen, auf -Mute- stellen oder die Midi-Verbindung für diese Spuren völlig unterbrechen. Das Prinzip, dass eine Midi-Information "an alle" gesendet bzw. verteilt wird, ist damit nicht völlig neu.

Dabei gilt aber nur Cubase-intern das Prinzip "Senden an mehrere Empfänger". Wenn Cubase das so realisiert (und innerhalb einer Software gelten eben andere Voraussetzungen als bei einer Hardware-MIDI-Verbindung) ist das ja schön, aber das sagt ja nichts darüber aus, wie eine sinnvolle MIDI-Sender-Empfänger-Aufgabenverteilung grundsätzlich aussehen sollte.

Kurz gesagt: deine Anwendung ist durchaus auf verschiedenen Wegen möglich und realisierbar, aber IMHO mäßig sinnvoll.

Harald
 
Schönen Dank für die Stellungnahmen. Problem war aber eigentlich nur, dass ich mit dem Gw8 eine Groovebox ansteuere und dabei auf dem Gw8 die Kanäle 1, 2, 3 usw. zu den jeweiligen Parts 1, 2, 3 usw. auf der Groovebox (nicht Cubase) einstellen muss. Nach dem, was ich jetzt gelesen habe, ist das Verfahren völlig in Ordnung und auch eine Anschaffung eines leistungsfähigen Masterkeyboards ist nur für diesen Zweck nicht zu empfehlen. Ist das korrekt?
 

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