Mastering schon während des Mixings

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Hallo!

Ich frage mich schon länger, warum professionelle Produzenten (im Bereich elektronische Musik) zuerst ihre Tracks abmischen, danach die wav-Datei exportieren und diese dann mastern.
Warum legt man die Mastering-Effekte (Compressor, Limiter, etc.) nicht gleich am Master-Channel, dann hätte man doch von Anfang an den besten Eindruck davon wie der Track am Ende klingen wird?

lg
Toshiro
 
Eigenschaft
 
Im Normalfall haben alle im elektronischem Bereich eine Mastering-Kette. Sei es Basoski, Carrey, Schwartz, Dumonde oder sonst wer.
 
Ich denke, die Philosophie dahinter ist:
Zuerst muss der Mix stimmen, erst dann macht Mastern richtig Sinn (Mixfehler beim Mastering zu beheben ist schwierig bis unmöglich).
Die trennen die beiden Arbeitsschritte deshalb bewusst.

Z.B. kommst Du ja leicht in Versuchung bei bereits eingefügten Mastering-Effekten auch noch am Mix zu schrauben, was leicht ins Chaos führen kann.

Stefan
 
Ich glaube das viele gerne vergessen, das Mastering ja nicht nur Eq und Kompressor bedeutet.
Zum Mastern gehörten eigentlich mehrere Tracks welche zu einem Album gemastert werden.

Da gibt es dann auch solche Dinge wie: Songs untereinander lautstärkenmäßig abstimmen,
Fade in und Fade out setzen (das hängt dann auch von der Reihenfolge ab), CD-Text schreiben usw..

Das wird für jedes einzelne Lied sehr schnell unübersichtlich. Wenn man nun jeden Mix in ein separates File läd (vielleicht sogar ein spezielles Masteringporgramm) dann hat man alles auf einem haufen und kann viele Bearbeitungen viel leichter machen.

LG Jakob
 
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Zum anderen wird oft voneiner anderen Person gemastert. Das hat den Vorteil, dass "frische" Ohren nochmal drüber hören und nicht schon vom Prozess des Mix beeinflusst sind.
Ich selbst habe bei meine bisherigen Master auch so viele parallel Spuren erzeugt, das würde sich auf dem Summerkanal nur sehr umständlich umsetzten lassen.
 
Ich habe irgendwann angefangen, die von Toshiro erwähnte Methode zu wählen (vl. sogar aus Faulheit...k.A.)

Vorteil: Gerade, wenn es ums Thema Lautheit geht, kann man quasi den "mix" sofort verändern und schneller probieren...

Die "normale" Methode (Mixdown-Master) ist dafür "feiner" bzw. kann man sich besser auf das Gesamtbild konzentrieren...
 
Ich weiß das es einige Mixleute gibt die ein Mini Mastering immer auf dem Master Kanal haben um den Mix besser beurteilen zu können, aber auch dort wird danach noch mal richtig gemastert aus den bereits genannten Gründen.
 
Warum legt man die Mastering-Effekte (Compressor, Limiter, etc.) nicht gleich am Master-Channel, dann hätte man doch von Anfang an den besten Eindruck davon wie der Track am Ende klingen wird?

Man hat dadurch eben nicht den besten Eindruck wie es am Ende klingen wird.
Das Mastering muss sich dem Mix anpassen, und nicht umgekehrt.
Man sollte den Mix selbst so gut wie möglich abmischen, quasi als würde
kein Mastering mehr gemacht werden.
Je besser der Mix ist desto weniger muss beim Mastern gemacht werden.
Im Idealfall, was natürlich äußerst selten ist, gar nichts.
Je nach Philosophie, vor allem wenn man sich vom Loudness-War distanziert,
kann das aber schonmal vorkommen.
Aber das muss ich wirklich relativieren. Ein Mix kann nämlich durchaus
hervorragend sein, aber dennoch ein Mastering benötigen, weil letzteres
auch für die spektrale Ausgewogenheit zuständig ist, die man beim Abmischen
schnell "aus den Augen" (bzw. Ohren) verlieren kann, der Gewöhnungseffekt.

Es kann nicht schaden, wenn man sich erst voll auf den Mix konzentriert,
und dann nochmals explizit aufs Mastering. Wenn mans selber machen will.

Wenn man beim Mischen etwas in der Masterkette hängen hat kann man
das natürlich kreativ nutzen, z.B. ne Bassdrum im Mix total überbetonen
und sie in der Masteringkette per Limiter wieder "einfangen", aber für
den Mastering Engineer dürfte es leichter sein einen unlimitiert richtig
klingenden Mix zu veredeln als die Masteringkette des Mischers nachbasteln
zu müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mixing und Mastering sind 2 völlig verschiedene Arbeitsbereiche,
die man eigentlich nur trennen kann, um ein gutes und ausgewogenes Endprodukt zu erhalten.

Der Mix ist die maximal best gefertigte Audio-Grundlage.
Mit dem Mastering wird dieser Basis Kosmetik aufgetragen.
In 10 Jahren kann man diesem Mix zeitlich angepasste "Kosmetik"
verpassen, da dann die Musik vielleicht wieder anders klingen wird.

Wenn Du beides in einem Arbeitsgang machen willst, ist das wie ein "Pfusch"
durch Rationalisierung. Schnell zum Ergebnis kommen, das ist nicht gut.
Make-Up über Schminke ja auch nicht.

Schaufensterpuppen sollen nach Menschen aussehen, die Proportionen der Puppen sollten
bei der Herstellung stimmen. Das adrette Bekleiden macht der Einzelhändler, um seine Ware zu verkaufen.
Blödes Beispiel ...
 
Und das musste jetzt, ein Jahr später, unbedingt gesagt werden?
 
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Es ist Weihnachten, lassen wirs durchgehen :D
 
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