Marshall SchredMaster DIY vs. original

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Hallo,

Ich habe eine Frage, die sich vorallem an Forenmitglieder im Besitzt eines ShredMaster richtet.
Ich habe mich mal mit rudimentären Elektronik-kenntnissen an ein DIY-Projekt gesetzt. Dabei kam ein Shredmaster raus.
Nun fängt das Ding nur leider ab einer gewissen Kombination aus viel Gain und Treble an, wie wild zu oszillieren. Nicht dass ich derart extreme Settings benötigen würde... es geht eher ums Prinzip und auch darum Fehler meiner Seite beim Bau auszuschließen;)

Meine Frage ist nun, ob dieses verhalten auch im Original auftritt, oder ob es vielleicht nur ein Fehler im Klon-Schaltplan ist?

Wäre Klasse wenn mir dabei jemand weiterhelfen könnte:)

Vielen vielen Dank
Elianor
 
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Hallo,

könntest du bitte einen Link zu dem verwendeten Schaltplan posten? IdR sind die Schaltungen solcher verbreiteten Pedale allerdings sehr akkurat.

Oftmals können Oszillationen von einem ungünstigen Layout, d.h. der örtlichen Anordnung der Bauteile, herrühren. Ein klassischer "Anfängerfehler" wäre hierbei die Verlegung der Litzen. Könntest du ein Bild von den Innereien deines Pedals posten? Eventuell kann man darauf schon den Fehler erkennen.

Ein paar Tipps:
- Litzen so kurz wie sinnvoll möglich halten. Muss nicht mm-genau sein, und gespannt sollten sie natürlich auch nicht sein, aber 5cm Überschuss o.Ä. ist zu vermeiden.
- Die Litzen der Eingangssektion nicht direkt neben der Ausgangssektion verlegen.
- Litzen, die zum selben Poti führen und in eine ähnliche Richtung gehen, verdrillen. (nicht immer sinnvoll, beim Shredmaster aber schon)

Ein einfacher Test: Dreh das Volumepoti an der Gitarre ganz runter, während sie direkt an den Effekt angeschlossen ist. Dadurch wird der Eingang auf Masse gelegt. Falls die Oszillation dann verschwindet, streut irgendein High Gain Signal auf den Eingang ein.

Du kannst auch einfach mal das Pedal auf Oszillation einstellen und die Litzen etwas rumschieben. Wenn du dabei welche findest, die sich stark auf die Frequenz o.Ä. auswirken, hast du die Übeltäter.

Beste Grüße, Fabian.

PS: Oszillationen treten im Original nicht auf.
 
Erstmal vielen Dank für deine Antwort.
Es kann einiges am Layout liegen kann ich mir vorstellen.. bei aller technischer versiertheit die ich vielleicht in andere feldern vorweisen kann, ist das hier noch neuland:D
Das verhalten tritt auch ohne Eingangssignal auf.
Dinge die mir bisher auffielen sind .. nahezu jede berührung von kontakten führt zu tonhöhenänderung .. gleiches gilt für Gain (eben ab ca 3/4), Bass und Treble Regler.
Die (zugegeben unnötig langen) Litzen zu den Potis verändern wenn man sie bewegt .. bzw zusammendrückt den Klang nicht ab die frequenz des tones .. ich habe das signal an unterschiedlichen punkten im signalweg abgegriffen und fast überall konnte ich dieses Pfeifen ausmachen.

https://aionelectronics.com/wp-content/uploads/2014/11/aion-solstice-shredmaster-documentation.pdf

Hier die bilder, nicht lachen sollte das allzu laienhaft daherkommen was ich da zusammengelötet habe:D
WIN_20151107_184745.JPG WIN_20151107_184802.JPG
 
Zunächst: Am Schaltplan liegt es nicht. Dein Aufbau ist in Ordnung, zwar nicht perfekt, aber von Anfängern hab ich da schon sehr viel Übleres gesehen.
Das mit dem zugedrehten Volumepoti war nicht dazu, um sicherzugehen, dass kein Signal kommt, sondern um den Eingang auf Masse zu legen. Einfach nichts anzuschließen hat also nicht den gleichen Effekt.
Oszillationen entstehen in der Audioelektronik stets* durch eine Schleife irgendeiner Form. Du kannst es dir so vorstellen: Einerseits hast du den Eingang, der so ausgelegt ist, dass er keine großen Ströme benötigt, um das anliegende Signal weiterzuschicken. Das ist notwendig, damit die Gitarre nicht belastet wird. Andererseits hast du eine Zerrstufe, die dieses Signal stark verstärkt. Dort entstehen Felder, die sich wiederum auf den Eingang übertragen können. Dadurch entsteht eine Schwingung. Du musst also irgendwie herausfinden, welche zwei Punkte auf diese Weise ungewollt koppeln.
Per Ferndiagnose ist das sehr schwer. Das alles basiert natürlich auf der Annahme, dass kein Fehler in der Schaltung selbst vorliegt. Wenn du schon die Möglichkeit hast, das Signal abzugreifen:
Es kann nicht schaden, mal zu testen, ob die Biasspannung (VA) richtig stabilisiert ist. Wenn da auch eine Schwingung draufliegt würde ich prüfen, ob C19 korrekt angeschlossen ist.
Ordne die Potis mal ruhig wild in allen drei Dimensionen an und schau, ob du da eine Position findest, in der es schwingungsfrei ist.
Hast du das Layout selbst erstellt?

*: In der Praxis.

Edit: Mir fällts grad auf, hab gar nicht mehr dran gedacht: Die Potis sind freischwebend, die Gehäuse sind ja nicht geerdet! Das übernimmt normalerweise das Gehäuse, und unterdrückt genau solche Phänomene. Könnte sein, dass die Oszi verschwindet, sobald das gewährleistet ist.
 
Du könntest mal versuchen, ob das Pfeifen verschwindet wenn du einen Buffer vorschaltest (z.B. ein Boss Pedal). Ich hatte mal ein Harley Benton High Gain Distortion (Kopie des Visual Sound Son of Hyde, der wiederum auf dem Shredmaster basiert), das hat bei viel Gain auch gepfiffen. Mit Buffer davor war Ruhe.
 
So, ich habe die Bias-Spannung gemessen und sie scheint durchgehend stabil.
Im Moment habe ich kein Gehäuse zur Hand.. ich habe die Potis nun über Litzen geerdet .. ich vermute mal, dass sollte den gleichen Effekt haben? :).. hat jedenfalls zu keiner Verbesserung oder Veränderung geführt.
Auch dein Vorschlag Del Pedro ein Buffer Pedal vorzschalten hat nichts behoben.

Das Layout habe ich selbst erstellt... es gibt zwar genug Anbieter die entsprechende Platinen einzelnd oder als Kit anbieten, aber diese Bastelprojekte sollen weniger dazu dienen günstig und einfach (ich denke immer ein wenig an Malen nach Zahlen;) ) an ein Effektgerät zu kommen.
Indem ich mich so autodidaktisch rantaste, glaube ich eben durch genau solche Fehler ein etwas tiefgehenderes Verständinis für analoge audiotechnik zu bekommen.. und das kann ja nicht schaden.
 
Bau mal ein Gehäuse drum...

Das bringt viel, hatte ein ähnliches Phänomen und da fehlte nur der Bodendeckel vom Gehäuse, deckel drauf und ruhe war.

Das Gehäuse dient nucht nur dazu alle teile auf Masse zu legen sondern schirmt alles vor Einstreuungen ab.
Manchmal steht eine Lampe daneben, manchmal der Lötkolben (wenn er noch an ist) und manchmal hört man Radio Moskau :-D (wobei das nicht mehr passieren sollte bei einem ordentlichen Schaltplan)
 
Habe mich mal schlau gemacht...

Der Shredmaster neigt zur Oszillation bei voll aufgedrehtem Gain... Pack mal ein 22k Widerstand in Reihe an den dritten Kontakt vom Gain Poti, dass sollte das Problem beheben.
 
So, ich habe das Ganze in ein Gehäuse gepackt am Wochenende... dass hat tatsächlich Brummen und Rauschen bei höheren Gainsettings hörbar reduziert. Die Selbstoszillation blieb aber bestehen.
Den Zusätzlichen Widerstand werde ich mal probieren, vielen Dank für den Tip.
Kannst du mir grob erklären, was der Einbau des Widerstandes auf Technischen ebene im Schaltplan macht .. sprich, warum dadurch die Selbstoszillation verhindert wird, Wiedfried? das würde mich interessieren.

Ich habe selbst bei Recherche auch einige Einträge zu DIY-Shredmasters mit eben diesem Problem entdeckt .. leider nie mit Lösung.
Was ich mich frage ist, ob es daran liegt, dass nahezu alle DIY-Pläne um einen true-bypass ergänzt wurden. Im vergleich zu der buffered Original wurden einige Werte verändert und ich glaube, 1-2 Widerstände und Kondesatoren als überflüssig gestrichen (so stand es zumindest mal als Kommentar anbei)

Hier eine Plan der noch die buffered schaltung beinhaltet:
http://www.matsumin.net/diy/jisaku1/shred_m_mini/shred_Schematic_phnompenh.gif

Nun könnte ich mir als laie denken dass vielleicht eben durch diese veränderungen ein anderes verhalten als beim Original auftritt.
Was meint ihr dazu?

Nochmals vielen Dank soweit!
 

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