Marshall jtm45 für Zuhause/Proberaum/Bühne

[MrMonk]

Hallo!
Vorweg: Ich bin mit meinem derzeitigen Amp nicht unbedingt unzufrieden (Vox AC 30VR), dennoch, ihr kennt das Gefühl, hat man den Wunsch nach Veränderungen.
Nun zur eigentlichen Frage.
Ich bin momentan ernsthaft am Überlegen, ob ich mir einen Röhrenamp zulege. Da der Amp auch für event. Bühneneinsätze gedacht sein soll, habe ich den Marshall JTM45 ins Auge gefasst, welcher auch klanglich 1A ist. Nun möchte ich den Amp aber auch Zuhause bzw. im Proberaum betreiben.
Aufgrund bester Umstände, ist es bei mir in der Wohnung kein Problem, laut zu machen. Ich bin nur sehr sensibel, wenn es um meine Ohren geht. (Mein Gehör ist mir heilig)

Nun wollte ich fragen, was ihr davon haltet, sich einen Marshall in die Bude zu stellen (eventl. mit Powersoak), den man nur hin und wieder auch auf der Bühne benutzt.
Ist dies sinnvoll?
Auch Argumente die im Allgemeinen gegen/für einen Marshall sprechen, sind willkommen.

Danke!

 

[68goldtop]

Hi MrMonk!

Da spricht im Prinzip nichts dagegen.
Mein alter Amp-Techniker hatte in seiner (winzigen) Werkstatt einen 100-Watt-SUPER LEAD und spielte - bei Bedarf - eben ganz leise damit.
Wenn du Verzerrung haben möchtest, brauchst du natürlich einen Power-Soak, ein Master-Volume - oder einfach ein Zerr-Pedal.

In unserer alten Band spielten sowohl der andere Gitarrist als auch ich einen JTM45 Reissue!
Wir haben immer Komplimente für unseren Sound bekommen - und es war an beiden Amps NIE irgendwas kaputt...

cheers - 68.

 

[MrMonk]

Mir kommt es vor allem auf einen crunchigen Sound an. (Red hot chili peppers)

Könnte der Amp darunter leiden, wenn man ihn nicht immer aufdreht bzw. einen Powersoak benutzt? (sozusagen wenn man mit einem Porsche nur in der Fußgängerzone rumfährt)

 

[synthohol]

Der Verstärker wird darunter nicht leiden, weder unter leisem Spiel, noch unter Verwendung eines Attenuators. Lediglich die großen Endstufenröhren werden bei Verwendung mit einem Attenuator "leiden" bzw. sich schneller abnutzen. Das liegt allerdings nicht am Attenuator selbst, sondern daran, dass Du sehr wahrscheinlich den Lautstärkeregler auf Vollgas stellst, um eine Verzerrung zu erreichen und wird also auch ohne Attenuator stattfinden. Um es mit dem Autobeispiel zu beschreiben: Du würdest mit deinem Porsche im ersten Gang bis an den Drehzahlbegrenzer fahren. Du kommst zwar voran, aber der übermäßige Verschleiß ist garantiert.

 

[Spanish Tony]

ich habe 2 Amps. Einen Realtone für die Proben und einen Linnemann JTM45 für zuhause. Von der Leistung tut sich da nicht viel. Daher setze ich den JTM auch gelegentlich bei Proben ein und natürlich auch bei Aufnahmen. Aber in erster Linie ist das mein Amp fürs Wohnzimmer. Der wird einfach leise gedreht und der Sound ist komplett und gut. Wenn ich Zerre möchte, schalte ich einen Zerrer davor. Der JTM verträgt sich sehr gut mit Zerrern. Ich hatte noch keine Kombi, die nicht funktioniert hat. Aktuell ist es ein Rockett Archer. Da bleiben überhaupt keine Wünsche offen.Die häufig anzutreffende Meinung, dass man zuhause kleine Amps spielen sollte, halte ich für einen Irrglauben. Kleine Amps klingen oft auch klein, es fehlen Bässe und es klingt schnell mal topfig. Abgesehen davon ist es eine Illusion zu glauben, dass man 5 oder 10 Watt zuhause voll aufdrehen kann. Ich kann/darf es jedenfalls nicht.
Also, es spricht nichts gegen einen JTM45. Aber vielleicht denkst du mal über einen Linnemann o.ä. nach. Der Marshall RI klingt im Vergleich matschiger...und entspricht auch nicht wirklich der originalen Schaltung.
ST

 

[stefan77]

Servus. Den besten Chili Peppers ähnlichen Sound bei Zimmerlautstärke aus Marshalls bekommt man meiner Meinung nach dann besonders gut hin, wenn ein sogenanntes PPIMV (Post Phase Inverter Master Volume) eingbaut wurde. Linnemann z.B. bietet sowas bei seinen Amps ja auf Wunsch gleich mit an. Die Übersteuerung des Phase Inverters ist für diese Art Sound meiner Meinung nach besonders wichtig. Ausserdem gibt ein JTM45 dann auch ohne Pedal bei Zimmerlautstärke einen göttlichen Crunch/Overdrive von sich und lässt sich mit dem GitarrenVolume wieder auf glasiges Clean runterregeln .

Beste Grüße,
Stefan

 

[MrMonk]

Danke für die Antworten.
Wie viel Scheine muss ich den für so einen PPMIV hinlegen?
(Ich habe schon einiges darüber gelesen, u.a. auch, dass es hier im Board Techniker gibt, die es einbauen könnten.)

 

[egokenny]

Ca. 80 - 120 EUR je nach Art des PPIMV inkl. Einbau.

 

[Soliid]

Hey MrMonk,

bin seit letztem Jahr auch Linnemann M45 User. Hab die Kiste gebraucht mit neuen Endstufenröhren, PPIMV und optionalen Plexi-Preamp für 570 € gekauft. Leise geht das mit dem PPIMV definitiv. Klar musst du irgendwo Abzüge machen, möglich ist das aber auf jeden Fall. Ich verwende die Kiste übrigens daheim, im Proberaum und Live. Wenn du auf den Peppers Sound aus bist, machst du nix falsch. Mit einer Strat ist die Kiste einfach nur himmlisch. Bisschen die Mitten raus und du hast den Frusciante Sound, auf den ich immer aus war. Mit nem TS/OCD Klon erreicht man auch ne richtig geile, dynamische Verzerrung. Mit der Paula klingt er genauso geil. Wobei ich persönlich einfach mehr der Stratspieler bin. Evtl. findest du ja einen Gebrauchten. PPIMV kann ich definitiv empfehlen!

 

[Gibson SG]

Schließe mich hier mal an. Ich spiele auch alle meine Amps zu Hause wenn sie nicht gerade im Poberraum stehen. Egal ob 30 oder 100w. Geht alles und klingt auch leise noch gut.

 

[Stratspieler]

Ich klink' mich kurz ein, denn auch ich spiele daheim alles, was leistungsmäßig nicht schnell genug auf'm Baum ist.

Unterstreichen möchte ich die Aussage von 68goldtop und füge hinzu, dass ich selbst seit Kurzem einen Marshall JTM45 RI spiele. Ein Mastervolume ist insofern nicht nötig, wenn Du Wert auf Wucht und Schlagkraft des cleanen Tones dieses Amps legst / legen kannst, so Du daheim laut spielen kannst.

Brauchst Du Crunch, so würde ich einen Overdrive empfehlen, den Rest macht dann das Volume-Poti Deiner Gitarre und Du hast auch bei der von Dir gewünschten nicht gehörschädigenden Lautstärke einen besten Ton.

 

[Gibson SG]

Den JTM 45 spiele ich zuhause meist mit Pedal wenn ich Zerre möchte. Box of Rock oder was ähnliches. Klingt leise finde ich immernoch bessere als mit Attenuator.