Marshall DSL40 „brizzelt“ oder „sägt“ unangenehm

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derAlteNoob
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Hallo alle zusammen,

hab vor ein paar Wochen gebraucht einen Marshall dsl40cr gekauft. Jetzt fällt mir „schleichend“ auf, dass mich der Sound immer mehr nervt.

Heute war’s besonders extrem: in den beiden verzerrten Kanälen, bei moderaten Einstellungen (alles auf 12 Uhr) ist der Sound unangenehm „britzelig“ oder „sägend“, sowohl bei powerchords aber vor allem bei lead in den hohen Lagen. Ist schwierig zu beschreiben, man könnte es mit einem Rasierapparat vergleichen. Auf jeden Fall nicht so „singend“ wie man es von einem Marshall gewohnt ist. Ich hab mal mit dem Handy eine Aufnahme gemacht, aber live hört man es noch deutlicher raus. Auch bilde ich mir ein, unregelmäßig leichte Schwankungen in der Lautstärke zu hören, kann aber auch Einbildung sein.

Gitarre und Kabel sind nicht schuld - an einem anderen Verstärker klingt es normal. Die Röhren leuchten zumindest auch noch alle gleichmäßig

Meine Frage: ist das normal, klingt der Amp halt einfach so und mir ist es bisher nicht aufgefallen? Oder könnte was kaputt sein (speaker/Röhre/…)?

ich würde mir gerne erstmal ein paar Meinungen einholen bevor ich zum Laden fahre und mich dort ggf. über den Tisch ziehen lasse ;-)

Besten Dank und schöne Grüße,
Alex
 
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KA aber wie weit ist der Amp denn aufgedreht? Hört sich für mich an, als wäre die Lautstärke zu gering. Da würde sich alles irgendwie fizzelig anhören :unsure:
 
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Hast du den alten DSL40C oder den neuen DSL40CR?
Ich frage lieber nochmal nach, weil das oft verwechselt wird.
Die klingen schon etwas unterschiedlich und haben auch verschiedene Speaker.
Der alte hatte den Celestion Seventy80 drin, den würde ich persönlich tauschen durch einen "besseren" Speaker.

Ein Glühen der Röhren heißt nicht, dass die auch ordentlich funktionieren.
Generell wäre es gut, wenn der Bias überprüft wird, zu kalt eingestellt kann auch einen sägenden Sound bewirken.
Manche der China 12AX7 in der Vorstufe haben auch die Tendenz, sehr höhenbetont und fizzelig zu "klingen", ein Austausch durch JJs kann helfen.

Einen gewissen Fizz haben diese Amps allerdings so oder so immer.
Es gab daher beim alten DSL40C auch u.a. einen "Anti Fizz Mod", bei dem ein Kondensator rausgeknipst wurde (würde ich aber nicht machen, da es einfach nur eine Verschlimmbesserung ist).

Da gibt es also eine ganze Reihe von Stellschrauben.
Per Ferndiagnose ist da aber nicht wirklich viel möglich.

Wenn du den neuen DSL40CR hast, dann würde ich einfach mal mit deiner Gitarre in einen Musikladen gehen, der den auch hat und dort mal anspielen.
Wenn das deutlich besser klingt, liegt es wohl tatsächlich an deinem Exemplar.
Wenn nicht, dann ist es einfach nicht der richtige Amp für dich und dann wärst du wohl besser beraten, dir einen anderen zuzulegen.
 
Danke für die Antworten, das ist schon sehr aufschlussreich! Ich hab den neueren DSL40CR.

Zum Thema Lautstärke: ich fahre ihn auf großzügiger Zimmerlautstärke, sprich Keller einer Doppelhaushälfte ;-) Hab auch einen powersoak dazwischen, um die Endstufe kitzeln zu können, stelle das Problem aber mit und ohne powersoak fest.
 
Wie Myxin schon schrieb einen gewissen Fizz haben die fast immer ......

Ansonsten
a) mit dem Eq rumspielen um bessere Ergebnisse zu erzielen
b) den Anti Fizz Regler deiner Gitarre benutzen aka Tone Poti
c) wenn es in AC/DC Richtung gehen soll => weniger Gain + lauter spielen
:hat:
 
Also ich kann nix Außergewöhnliches hören. Die DSL Modelle klingen so. Der Rest ist Einstellungssache. Ich hatte Mal einen DSL20, das neue Modell. Den habe ich genau deshalb wieder verkauft.
 
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Hab eben nochmal probiert, da war das Sägen / Kratzen / Brizzeln / wie auch immer definitiv zu hören, und das klingt definitiv nicht normal in meinen Ohren. Beim leiser/lauter drehen ist das Brizzeln analog zum allgemeinen Sound leiser/lauter geworden (also auch nix was im Gehäuse klappern könnte oder so).

Ich hab dann mal im cleanen Kanal ein Overdrive Pedal rein gehangen und mit der Pedal-Zerre getestet, und konnte das Problem in dieser Konstellation nicht feststellen.

Kann es sein, dass die Vorstufenröhren die Amp-eigene Verzerrung produzieren und davon vielleicht eine kaputt ist oder sowas?
 
Kann es sein, dass die Vorstufenröhren die Amp-eigene Verzerrung produzieren und davon vielleicht eine kaputt ist oder sowas?

Zu dem "oder sowas" hab ich schon was geschrieben:

Manche der China 12AX7 in der Vorstufe haben auch die Tendenz, sehr höhenbetont und fizzelig zu "klingen", ein Austausch durch JJs kann helfen.

Ich weiß nicht, welche Röhren dein Marshall DSL40CR in der Vorstufe drin hat.
Die mit dem weißen Marshall Label sind China Röhren, die mit dem roten slovakische.
Du könntest ja erstmal eine JJ ECC83S kaufen (am besten eine selektierte) und mal Durchtauschen und hören obs an irgendeiner Stelle besser wird.
Alternativ einen ganzen Satz neuer Röhren - kostet halt entsprechend.

Und wie schon gesagt:

Generell wäre es gut, wenn der Bias überprüft wird, zu kalt eingestellt kann auch einen sägenden Sound bewirken.

Wenn du dich mit sochen Geräten nicht auskennst, muss das ein Techniker machen.
Da liegen lebensgefährliche hohe Spannungen im Inneren des Amps an!

Die Vorstufenröhren kannst du aber selbst tauschen, solange du nicht ins Innere reinfasst.
 
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So deutlich wie man dein Plektrum hört denke ich, dass du einfach zu leise spielst ;)
Klar, den DSL kann man leise spielen, aber mit ein bisschen mehr Lautstärke klingt er wesentlich besser (und auf Probenraum-Level noch besser).
Also weniger Gain und mehr Master wäre mein Tipp.
Lautstärkeschwankungen höre ich in der Aufnahme übrigens keine.
 
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Also ich kann nix Außergewöhnliches hören. Die DSL Modelle klingen so.
..puh, danke, ich dachte schon , mein Kopfhörer ist völlig nutzlos :D Jup, höre ich genauso. Und frage mich, ob die ganzen tippgeber über uns wohl das soundfile gehört haben mögen? ...;)


Hab auch einen powersoak dazwischen
mh, dir ist klar, dass der ein soundbildendes Element ist? Ich hab zumindest noch nie einen gehört, der wirklich einfach nur leiser macht, ohne Feinheiten im "Originaloutput" zumindest zu verändern ...
 
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Der klingt wie ein DSL wenn er leise gespielt wird, wenn du ei klein wenig lauter drehst kann der Ampel besser atmen und er klingt noch besser.
Habe selbst einen alten TSL 60 , den hatte ich auch schon mal im Wohnzimmer, klang natürlich wie ein Röhrenamp klingen soll. Aber die ganze SoundPracht zeigt er auch erst im Proberaum. Für hier und jetzt habe ich einen ENGL FIREBALL 25 der läßt sich per Powersoak von 25 auf5 oder 1.Watt regeln , aber ein wenig Master braucht er auch. Zurück zu deinem Marshall vielleicht ist es auch einfach nicht dein Sound, höre dir doch einfach mal einige Videos von verschiedenen Herstellern an . Wenn sich dir dann etwas aufdrängt dann geh in einen gut sortierten Laden und probier die Amps aus. Gebraucht kannst du dann immer noch kaufen.
 
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wie gesagt, das Problem tritt laut und leise, mit und ohne powersoak, mit Master auf max oder nicht auf. Bei steigender Lautstärke wird das Störgeräusch entsprechend lauter. Und das Plek hört man so laut, weil die Aufnahme etwas unglücklich war - ich stand direkt neben dem Handy, und der Amp stand mit einigem Abstand vor mir und Handy. Ich gebe zu, dass man das Problem auf der Aufnahme nicht gut hört, aber in live hört es sich definitiv kaputt an.

Ich hab jetzt mal einen Satz Vorstufenröhren wie empfohlen bestellt und wechsele sie aus. Sollte das nix bringen gehe ich mit der Kiste zum Gitarrenladen und spiele dort als Vergleich das Modell an falls die den da haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich anders anhören sollte als meiner. Und dann sollen die Profis im Laden sich das Ding mal anschauen.

auf jeden Fall schonmal besten Dank für die konstruktiven Tipps. Ich melde mich nochmal zurück was aus der Geschichte geworden ist, falls es wen interessiert ;-)
 
Und frage mich, ob die ganzen tippgeber über uns wohl das soundfile gehört haben mögen?

Habe ich tatsächlich und war mir auch nicht so sicher, ob das jetzt "normal" ist oder nicht bei dem, was da geboten wurde.
So eine Aufnahme kann auch täuschen.
Gerade deshalb habe ich auch oben bereits geschrieben:

Wenn du den neuen DSL40CR hast, dann würde ich einfach mal mit deiner Gitarre in einen Musikladen gehen, der den auch hat und dort mal anspielen.
Wenn das deutlich besser klingt, liegt es wohl tatsächlich an deinem Exemplar.
Wenn nicht, dann ist es einfach nicht der richtige Amp für dich und dann wärst du wohl besser beraten, dir einen anderen zuzulegen.
 
Jetzt fällt mir „schleichend“ auf, dass mich der Sound immer mehr nervt.
Da klingt aber auf jeden Fall auch etwas Psychoakustik an. Ist ein bisschen so, wie wenn man bei einem Kollegen im Büro merkt, dass er manchmal so ekling schnieft - auf einmal hört man nur noch das Schniefen...

Aber im Ernst: ich höre da in erster Linie einen ziemlich typischen Marshallsound und sorry, eine entweder nicht ganz sauber eingestellte (Oktavreinheit!) oder gegriffene Gitarre. Tatsächlich ist mir schon öfter aufgefallen, dass der immer etwas kratzige Marshallsound sowas besonders unbarmherzig hörbar macht. Hat vielleicht was mit seiner Obertonstruktur zu tun, dass man jede Reibung doppelt so sehr raushört. Sind die Töne (vor allem Akkorde) sauber intoniert, klingt das gleich wesentlich "glatter".

Allerdings wärst Du auch nicht der erste, der zwar Marshalls auf Aufnahmen gut findet, aber nach dem Erwerb feststellt, dass er fürs Spielen halt doch nicht so seins ist. Um das auszuschließen, kann man mMn mit vertretbarem Aufwand noch an zwei Stellschrauben drehen, und das sind die Röhren und der Lautsprecher.

Den Versuch mit den Röhren würde ich also auch machen, ich hätte jetzt auch zu JJs geraten, die nach meiner Erfahrung genau diesen "Fizz" nicht so haben und eher etwas runder und mittiger klingen. In Punkto Lautsprecher kann man auch mal ansetzen und den Amp über externe Boxen spielen. Der V-Type ist aber tatsächlich schon ein guter Speaker, ich sehe ihn als echten Fortschritt gegenüber dem vorher eingesetzten Seventy 80. Trotzdem kannst Du mal vergleichen, ob Du einen 12er findest, der besser zu Deinen Vorstellungen passt. Es gibt schließlich eine Menge klassischer Speaker, die alle irgendwie für einen (!) klassischen Marshall-Sound stehen, aber zwischen einem V30, einem Greenback oder einem MG12H liegen eben doch Welten.

Ich gebe zu, dass man das Problem auf der Aufnahme nicht gut hört, aber in live hört es sich definitiv kaputt an.

Auf jeden Fall nicht so „singend“ wie man es von einem Marshall gewohnt ist.
Vielleicht von Aufnahmen, einem vorgeschalteten Overdrive oder von einem JVM in den HiGain-Kanälen. Diese Aussage weist für mich schon auf eine etwas falsche Erwartungshaltung hin, die ein DSL bei gemäßigter Lautstärke in der Tat nicht so besonders gut erfüllen kann. Das ist halt kein Boogie Mark IV, Soldano oder Bogner. Aber genau dieser etwas kratzige Sound klingt aufgenommen und erst recht in einem Bandplayback völlig anders als wenn man davor steht. Da tritt das vordergründig unangenehme Element stark zurück, das Kratzen sorgt aber für bessere Ortbarkeit und Durchsetzung im Bandsound. Umgekehrt geht der ach so schöne, singende Sound von zu Hause in der Band meist gnadenlos unter.

Ich weiß nicht, was Du bisher gespielt hast, aber was du sagst, höre ich öfter mal von Spielern, die bisher immer nur Modeller hatten. Da werden diese etwas unkontrolliert erscheinenden Teile des Sounds meist schon ziemlich glattgebügelt. Ich zumindest nehme das selbst bei meinem Axe-Fx II XL+ so wahr, und das Modelling ist echt schon auf sehr, sehr hohem Niveau.

Zusammenfassend würde ich sagen: es kann sich lohnen, noch etwas über die Hardware am Sound zu arbeiten - aber oft noch viel mehr, sich auf diesen Sound mal einzulassen und mit ihm zu arbeiten. Um das zu entscheiden, ist es viel wert, mal einen anderen, vorzugsweise erfahrenen Gitarristen über den eigenen Amp spielen zu lassen. Wenns dann immer noch kratzig und kaputt klingt, liegts tatsächlich am Amp.

Das ist jetzt überhaupt nicht abwertend in Bezug auf Dein Spiel gemeint, es geht mir einfach darum, dass die Wahrnehmung eine ganz andere ist, wenn man zuhört, als wenn man selber spielt. Der andere, nicht zu unterschätzende Aspekt ist für mich, dass der Amp selbst ein Teil des "Gesamtinstruments" E-Gitarre ist. Man spielt nie nur die Gitarre, sondern auch den Amp, denn er reagiert auf das eigene Spiel, man muss sich auf ihn einstellen und den richtigen "Druckpunkt" finden, um den Ton zu formen. Ändert man den Amp, muss man sich auch neu einfinden.

Gruß, bagotrix
 
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