Marshall AVT150H - ohne Box betreiben?

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Konspirius
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Hallo zusammen,

vorweg: ja, ich bin neu, ja ich glänze jetzt wohl mit halbwissen, ja, ich bin verunsichert.

Folgendes: ich spiele üblicherweise einen Marshall AVT150H Topteil mit einer Marshall 1960 Vintage 4x12" Box drunter. So weit, so gut - so laut und schwer.
Der AVT hat ja einen emulated Line-out. Und um nun daheim üben und recorden zu können, habe ich wenig Lust, die Box mitzuschleppen.

Jetzt steht im Manual ganz vorn so was wie
"Wichtig! Nie dem Amp einschalten bevor die Box angeschlossen ist" und "Wichtig! Immer auf die Boxenimpedanz achten".

Das allerdings habe ich erst jetzt gelesen - und den Amp bereits einige Male ohne Box betrieben.

Nach einigem stöbern habe ich im Netzt gefunden, dass VOLLröhrenamps wegen der ENDstufe nur mit Box oder Hotplate betrieben werden dürfen, bei Transistoramps sei das unproblematisch - der AVT ist ein Hybride mit VORstufenröhre.

Jetzt weiss ich gar nimmer, was ich glauben soll:

1. Marshall Manual: Amp ohne Box = Tod
2. Marshall Manual bezieht sich nur auf den Vorgang des Einsteckerns, nicht auf den Betrieb ohne Box (Anfrage von Marshall noch nicht beantwortet)
3. Amp bereits beschädigt durch Betrieb ohne Box
4. Amp kann problemlos ohne Box betrieben werden.

:-S
Hilfe ... bitte!?

Danke im Voraus!

MFG
Konspirius
 
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Wenn in der Anleitung steht, du sollst ihn nie ohne Box betreiben, dann wird das sicher auch so sein.

Bei Röhrenamps zerstörst du dir beim Einschalten ohne Box den Ausgangsüberträger + Endstufenröhren etc. , da du keinen Widerstand (Ohm) angehängt hast.

Auch Transen brauchen einen bestimmten Widerstand.

Wenn der Amp aber immer noch so klingt wie sonst, sollte bis jetzt nichts kaputt gegangen sein.
Ich würde den Amp nicht ohne Box betreiben.
 
In diesem Zusammenhang ist die Endstufe wichtig. Wenn man nach der geht, ist dein Verstärker ein Transistoramp. Die kann man nur schrotten, indem man sie mit zu geringer Impendanz betreibt - eine zu hohe oder Leerlauf machen dem Ding nichts. kritisch könnte (vielleicht aber eher für die Box) werden, wenn du den Amp anmachst und im angeschalteten Zustand mit der Box verkabelst - aber davon war ja nicht die Rede.
 
In diesem Zusammenhang ist die Endstufe wichtig. Wenn man nach der geht, ist dein Verstärker ein Transistoramp. Die kann man nur schrotten, indem man sie mit zu geringer Impendanz betreibt - eine zu hohe oder Leerlauf machen dem Ding nichts.

Das ist falsch. Auch ein Transistoramp kann durch Leerlauf kaputtgehen. Der AVT100 ist dafür prädestiniert, ob das aber auch beim 150er gilt, das weiß ich nicht.

kritisch könnte (vielleicht aber eher für die Box) werden, wenn du den Amp anmachst und im angeschalteten Zustand mit der Box verkabelst - aber davon war ja nicht die Rede.

Nein, nicht für die Box sondern für den Amp, wenn der nicht kurzschlussfest ist. Die Klinkenstecker schließen beim Einstecken nämlich ganz gern den Amp kurz...

=> Leb damit, was Marshall da reinschreibt, das hat - sofern sie nicht nur die Röhrenamp-Texte kopiert haben - wohl seinen Sinn. Aber es gibt wohl obwohl das eigentlich seit inzwischen 40 Jahren kommerziell lösbar wäre immer noch Hersteller, die nicht leerlauffeste Röhrenamps und nicht leerlauffeste und nicht kurzschlussfeste Transistoramps bauen. Ein echtes Armutszeugnis für die Ingenieure :(.
 
Hallo Leute,

danke schonmal für die Antworten.
Also OneStone, mir persönlich siehts arg danach aus, als wären die ersten Manual-Seiten Copy&Paste... tolle Sache. Bin mal gespannt auf die Antwort von Marshall.

Ich hab grad mal Cadfaels Guide aus diesem Forum gelesen (hier) - und so wie ich das da nun wieder lese ist der Betrieb eines Amps mit Transistorendstufe - und so verstehe ich meinen AVT150H ja nun - ohne Box unkritisch.

Puh, es scheint dazu unendliche Meinungen zu geben.

OneStone, magst mir noch verraten was Du damit meinst?
Auch ein Transistoramp kann durch Leerlauf kaputtgehen. Der AVT100 ist dafür prädestiniert

Danke!
MFG
Konspirius
 
Hallo Konspirius,

in diesem Fall vertrauen ich One Stone.
Von Problemen mit AVTs habe ich schon öfters gelesen.

Leider kann man in so einem Leitfaden wie ich ihn geschrieben habe nur auf 99% der Fälle eingehen. Der AVT scheint zu den 1% zu gehören???
Von H&K gibt es auch einen Bassamp, der in seiner Transistorendstufe zusätzlich eine Enstufenröhre nutzt. Da sind dann alle "normalen Gesetzte" über den Haufen geworfen.

Die billigste Lösung ist wahrscheinlich einen kleinen Amp oder ein Pedal zu finden, der zum recorden den AVT Sound nachmachen kann. Oder eben eine Billigbox mit der richtigen Impedanz dran und dann den Emulator des AVT zum recorden nutzen ...

Gruß
Andreas
 
Danke!

Jetzt mal eine ganz einfache Überlegung (hoffentlich liest ein Physiker oder Elektriker mit...).

Es geht ja bloß um den Widerstand, den der Amp braucht, um seinen Strom loszuwerden, richtig?

Wenn ich jetzt "einfach" einen Klinkenstecker nehm, und zwischen die beiden Leitungsenden einen 100W @ 47 Ohm und einen 50W @ 10 Ohm Lastwiderstand in Parallelschaltung packe, dann krieg ich 150W @ 8,33 Ohm - angeschlossen an den Speaker-Out dürfte das doch dafür sorgen, dass mein Amp leben bleibt, gell? Weil dann nehmen die Widerstände ja 150W mit einem Widerstand von sogar mehr als 8 Ohm ab... Zumindest wenn ich die Formeln auf Wikipedia richtig interpretiere.

Das das Ganze warm wird und dadurch gekühlt werden muss, ist mir natürlich klar ;-)
Gefährlich im Sinne des fließenden Stroms isses aber nicht, oder? Dann wäre ja auch das Ende des Klinkenkabels, das aus dem Amp kommt entsprechend gefährlich.

Grüße
Patrick
 
Hallo Konspirius, Hallo Andreas!

Was ich damit meine? Naja ganz einfach: Einige Amps haben Entwicklungsfehler und dazu gehört sowohl eine Endstufe, die bei Leerlauf hochgeht als auch eine, die bei Kurzschluss hochgeht. Und der AVT100 hat Probleme mit Oszillation, d.h. das Layout taugt nichts und macht die Endstufe instabil, weil gegen elementare Grundregeln des Leistungs-OP-Layoutens verstoßen wurde. Und da ist das dann auch kein Wunder.

Und daher eben "Armutszeugnis".

Edit:

Es geht ja bloß um den Widerstand, den der Amp braucht, um seinen Strom loszuwerden, richtig?

Wenn ich jetzt "einfach" einen Klinkenstecker nehm, und zwischen die beiden Leitungsenden einen 100W @ 47 Ohm und einen 50W @ 10 Ohm Lastwiderstand in Parallelschaltung packe, dann krieg ich 150W @ 8,33 Ohm - angeschlossen an den Speaker-Out dürfte das doch dafür sorgen, dass mein Amp leben bleibt, gell? Weil dann nehmen die Widerstände ja 150W mit einem Widerstand von sogar mehr als 8 Ohm ab... Zumindest wenn ich die Formeln auf Wikipedia richtig interpretiere.

Da zumindest der AVT100 mit und ohne Last gern mal schwingt, macht das wohl keinen nennenswerten Unterschied. Wenn der 150er da weniger anfällig ist, dann ist es einfach gesagt egal...

Übrigens hast du keine 150W Belastbarkeit und die Aktion scheint mir auch sinnfrei, da es 8,2 Ohm ebenfalls in der Normreihe E12 gibt...

Das das Ganze warm wird und dadurch gekühlt werden muss, ist mir natürlich klar ;-)
Gefährlich im Sinne des fließenden Stroms isses aber nicht, oder? Dann wäre ja auch das Ende des Klinkenkabels, das aus dem Amp kommt entsprechend gefährlich.

Strom ist - was das Anfassen angeht - eigentlich nicht gefährlich, gefährlich ist die Spannung. Und bei 150W an 8 Ohm liegst du unterhalb der zulässigen 48V, von daher...



MfG Stephan
 
Hi OneStone,

Ich glaube, Du bist der Mann für mein Problem ;-)

Dies hier
Da zumindest der AVT100 mit und ohne Last gern mal schwingt, macht das wohl keinen nennenswerten Unterschied. Wenn der 150er da weniger anfällig ist, dann ist es einfach gesagt egal...

Übrigens hast du keine 150W Belastbarkeit und die Aktion scheint mir auch sinnfrei, da es 8,2 Ohm ebenfalls in der Normreihe E12 gibt...
versteh ich leider nicht. Ich dachte, wenn ich nen 150W Amp hab, sollte das, was hinten dran hängt auch 150W haben. Einen 8,2 Ohm Widerstand hab ich dann wohl nur bei meinem Händler nicht gesehen.

Also wenn ich Dich richtig verstehe bringt so ein Widerstand angeschlossen auch nichts?! Aber wo ist denn dann der Unterschied zu ner Box, wenns bloß um fehlenden Widerstand geht!?

Danke!
Patrick

[EDIT: ]
Vllt hab ich mich auch falsch ausgedrückt. Was ich vorhab, ist quasi einen Holzkasten zu bauen, mit Klinkenbuchse, und an die beiden Enden der Klinkenbuchse dann eben Widerstände mit 8,2 Ohm und 150W, und DIESEN minikasten wollt ich dann per Klinke an den Amp packen, damit am Speaker out der geforderte Widerstand hängt.
 
Antwort von Marshall auf meine Supportanfrage:
Hallo Patrick,

Dein Amp kann problemlos ohne Box betrieben werden, da nur Röhren-Endstufen Schaden nehmen können, wenn keine Box angeschlossen ist - nicht jedoch die Transistor-Endstufe des AVT. Die Röhren sitzen beim AVT lediglich in der Vorstufe...

Viel Spaß dabei!

Dein Marshall Info Team


Joa... darauf verlass ich mich jetzt einfach mal. Marshall wird's ja wissen. Danke fürs Copy&Paste Manual -.-

Danke für Euer kümmern, Leute!

MFG
Patrick / Konspirius
 
Naja wenn du zwei Widerstände unterschiedlichen Wertes kombinierst, dann hast du auch eine ungleiche Lastverteilung...musst du mal nachrechnen. 47 Ohm/100W || 10 Ohm/50W ist nicht mit 150W belastbar. Und das meinte ich...eben den Widerstand, nicht den Amp. Der macht erstens wahrscheinlich sowieso keine 150W und zweitens braucht der, wenn er ohne Last kaputtgeht, keinen Widerstand, sondern einen Ingenieur, der das Ding nicht nur repariert, sondern eben den Fehler wegentwickelt ^^.

Wie gesagt: Der AVT100 schwingt mit und ohne Box und fackelt dabei das Endstufen-IC ab...
 
Wie gesagt: Der AVT100 schwingt mit und ohne Box und fackelt dabei das Endstufen-IC ab...

Das kann ich bestätigen, ist mir genauso mal vor einem Gig passiert (Amp eingeschaltet, nachdem irgendeine andere Band das Speaker Kabel rausgezogen hatte -> Aua!)
 

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