Marshall 1960 modifizieren?

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wenn nötig, kann der Thread auch in das Modifikations-Unterforum verschoben werden.

Ding: Ich liebe meine Marshall 1960A ja heiß und innig. Das Teil ist ziemlich alt, gerockt und hat deswegen schon einiges an emotionalen Wert für mich. Deswegen bitte ich im weiteren Verlauf von Kommentaren wie: "Kauf dir XXXX!" oder "Schmeiß weg das Gelumpe!" abzusehen. ;) Mir ist bewusst, dass es "bessere" Boxen gibt und ich weiß auch ziemlich genau, welche ich davon erwählen würde. Aber hier geht es jetzt einzig und allein um das Marshallcab.

Vor einigen Monaten hatte ich mir eine Palmer 1x12er mit V30 zugelegt. Natürlich wollte ich die Box im Proberaum und im Bandgefüge mit der 4x12er vergleichen. Das Ergebnis: Die kleine Tröte klang keinesfalls kleiner. Der Schub hat gefehlt, ja. In Sachen Transparenz und sogar Durchsetzungsfähigkeit hat sie die Marshall (mit 4 G12T75) m.E. sogar geschlagen. Trotzdem würde ich die Marshall aus obigen Gründen nur ungern ersetzen. Mit der Palmer klang mein Kram so, als hätte man eine schwere Decke vom Sound genommen. Feinheiten kamen trotz viel vieeel vieeeeeel Zerre besser heraus. Unverzerrt stand der Ton klar im Raum, wo man bei der Marshall ab und an schon sehr genau hinhören muss.

Wer stand schon vor ähnlichem "Problem" und wie wurde ein Neukauf vermieden? Gibt es kleine, kostengünstige Kniffe? Meine Liebe zur 1960 hört da auf, wo sich die Kosten einer Modifikation nicht mehr "rentieren" würden. Sprich: Neue Speaker sind ok, solange sie gebraucht erreichbar sind und ich nach Verkauf der G12T75 höchstens nen Hunni draufgezahlt haben werde UND der Nutzen im Vornherein möglichst nicht aus zu großen Vermutungen und Fragezeichen besteht. Für Basteleien hab ich nur Zeit und Muse, wenn sich tatsächlich ein Gewinn einstellen wird. Ansonsten kommt die Box ins Schlafzimmer.
Als Nachtkästchen.

Viele Grüße!
 
Eigenschaft
 
Du kannst z.B. zwei der G12T-75 durch Vintage 30 diagonal ersetzten.
Oder die Verkabelung im inneren durch bessere (dickere) Kabel erneuern.
Die Lautsprecher könnten auch mal wieder nachgezogen werden. Nicht zu fest !

Gruß
Meik
 
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was bei der 1960 wichtig ist, ist die Verschraubung zwischen Rückwand und dem Holzblock.
Bei den meisten fehlt die Verbindung vom Werk schon.
Keine Ahnung was sich Marshall dabei gedacht hat.
 
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Ich habe mit meiner 1960B folgendes gemacht:

1. die beiden oberen T75 durch gebrauchte, gut eingeschwungene V30 ersetzt (nicht diagonal, damit der Sound gleich bleibt, wenn ich mich bewege. Ausser bei Liegestützen...)
2. die Kabel durch Hifi-Kabel (grösserer Durchmesser) aus dem Baumarkt (nicht teuer) ersetzt und verlötet
3. die Fugen am Speakerboard innen mit Silikon dicht gemacht.
4. Die Griffe durch Metallgriffe ersetzt (da musste ich etwas aussägen damit sie passen) und mit so einem "Antidurchzugschaumstoffklebeband" dicht gemacht.
5. Das Gleiche für die Rückwand (Punkt 4)
6. Den Holzblock mit der Rückwand verschraubt.
7. Speakerschrauben angezogen (wie schon erwähnt nicht zu fest)
8. Die Rückwandschrauben durch etwas Grössere ersetzt. Diese konnte ich dann wieder gut festziehen, die alten Schraublöcher waren ziemlich ausgenudelt.

Die Box klingt für mich viel besser:
- etwas offener durch die Kabel (mehr Brillianz, Höhen)
-durch das Versiegeln mehr Druck nach vorne raus und auch definierter
- durch die Speaker mehr Mitten, was den von dir beschriebenen Effekten der Palmer Box wohl entspricht

Es ist natürlich immer Geschmacksache, aber meine modifizierte 1960 hat für mich so den besten Sound im Bandgefüge.
Und ich habe viele andere typischen Verdächtigen getestet.
Manche fand ich alleine gespielt ziemlich gut, aber im Bandgefüge haben sie dann doch gegen die 1960 verloren.
Und bei Aufnahmen nehme ich einen V30 und einen T75 ab.
Die ergänzen sich super und so gleiche ich die jeweiligen Schwächen aus.

Macht natürlich Mühe die Sache, aber von nix kommt nix.
 
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Hallo Leute, das Erste, an das ich beim Lesen des Eröffnungsposts dachte: Die kleine Palmer ist doch hinten offen. Kann es sein, dass die Palmer in der spezifischen Proberaumsituation des TE schlicht dadurch einen entscheidenden Vorteil gegen die 4x12er hat? Ich habe mit 4x12er keine Erfahrung. Mich interessiert nur, ob ich mit diesem Gedanken grundsätzlich daneben liege.
 
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Danke für eure Denkanstöße!

Zu den Kabeln: Nehm ich da einfach dickere Kabel? Oder tut sich da qualitativ auch noch was? Acy bietet ja diese Fat Balls an:

http://www.acys-lounge.de/agl-fat-for-cabs.html

Oder geht das schon wieder in Richtung Voodoo?


Die offene Rückwand mag seinen Teil dazu beitragen. Aber dadurch hat eine Box sicher nicht mehr Mitten und Durchsetzungskraft.
 
Hallo Leute, das Erste, an das ich beim Lesen des Eröffnungsposts dachte: Die kleine Palmer ist doch hinten offen. Kann es sein, dass die Palmer in der spezifischen Proberaumsituation des TE schlicht dadurch einen entscheidenden Vorteil gegen die 4x12er hat? Ich habe mit 4x12er keine Erfahrung. Mich interessiert nur, ob ich mit diesem Gedanken grundsätzlich daneben liege.
Nein, ganz und garnicht ;)
Es heißt ja immer, das der Sound einer "offene Box" sich besser im Raum verteilt. Zudem benötigt jeder Speaker auch einen Raum/Volumen wo er perfekt Arbeitet und ein V30 benötigt nunmal mehr Volumen, laut Thiele/Small Parameter :)
 
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auch das Originalkabel ist gut genug und von Durchmesser ausreichend.
Alles andere ist Voodoo, auch wenn einige hier im Board was anderes behaupten;)

Stimmt, für solche geringe Leistungen reichen die dünnen Kabel vollkommen. Ich würde an deiner Stelle auch zwei G12T75 durch V30 ersetzen. Sofern du ein Standard Topteil spielst dann diagonal. Falls ein Stereo Setup genutzt werden sollte, würde ich beide Speaker jeweils links oder rechts einbauen. So kann man das klangliche Verhältnis zwischen beiden Speaker Typen genau einstellen. Der V30 ist durch den höheren Wirkungsgrad sonst immer etwas lauter als der G12T75, was im Normalfall aber nicht stört.
 
ich habe keine lösung für dein problem, mir ist aber genau das selbe wie dir passiert. Ich liebe 4x12er marshall boxen. ich liebe den klang in verbindung mit meinem alten marshall topteil. und geil aussehen tun die! insbesondere, wenn sie durch die jahre reichlich abgerockt sind.
ich bin vor jahren auf mesa umgestiegen (rectoverb 1x12 combo) und muß nun feststellen, daß der amp mit dem eingebauten 1x12er (hinten offen) 10mal geiler klingt, als mit meinen 4x12ern. schöne scheiße :) aber egal. ich behalte die großen boxen. ich könnte mich nie trennen. spielen tu ich aber 1x12!

die boxenmodi kannste dir meiner meinung nach sparen. ebenso den kabelvoodoo kram. gutes kabel für die klampfe ok, aber für die box ist das nicht notwendig!

gruß christoph
 
Ich habe eine ähnliche Prozedur wie DttE hinter mir... Ich habe mal für mein damaliges JVM410HJS Top eine abgerockte 1960A geschossen...

Abgesehen davon, daß ich das ganze Halfstack in Black/Green Tolex haben wollte, habe ich bei der Box folgendes gemacht:

1. Die Rückwand gegen eine aus Multiplex ersetzt. Passgenau eingesetzt und fest verschraubt.
2. Verbindung zur Rückwand mit einem einem ordentlich Holzblock fest verschraubt und passgenau hergestellt.
3. Fugen an der Speakerwand mit Silikon abgedichtet.
4. Die ganze gesteckte Verkabelung raus und mit 2,5er Kabel fest verlötet.
5. Plastikanschlusspanel raus und gegen eine Metalltrichter und einfacher Klinkenbuchse (so kann man den Klinkenstecker schön versenken) getauscht und auf Mono gelötet.
6. Plastikgriffe gegen Metallschalen (meine haben perfekt gepaßt) getauscht.
7. Speaker getauscht. Hab auch die Kombi GT75 und V30 probiert. Gefiel mir nicht. Am Ende sind es Jensen Electric Lightning geworden. Mit dem Verkauf der anderen Speaker mußte ich ca. 150,-€ drauflegen.

Die Box klang schließlich straffer, direkter und fetter. Hat sauberer aufgelöst und sich perfekt durchgesetzt, ohne das Mittenloch der GT75 oder den fiesen Hochmitten/Höhen der V30 (bin einfach kein Fan der Speaker). Die Jensen sind eine glatte 1.

Auch der spätere Käufer des Hafstacks ist heute noch hellauf begeistert... :)

Ob all diese Änderungen zu dem führen, was Du mit Deiner Box erreichen möchtest, ist halt die spannende Frage... Gerade in Bezug darauf, daß die Palmer hinten offen ist... Vielleicht mal eine halboffende 2x12 testen...

Auch ob sich der Aufwand lohnt, ist fraglich... Wenn ich bei mir die Kosten für die Box, allem Material, der neuen Speaker rechne, zzgl. der Zeit, die ich gebraucht habe, hätte ich mir auch eine andere Box kaufen können. Allerdings hat es auch Spaß gemacht und ich hatte anschließend ein sehr individuelles Halfstack...

Aber Verkauf/Neukauf steht ja bei Dir ja nicht zur Diskussion... ;)
 
Für mich klingt das so, als könnte ein Speaker mit mehr Mitten als der G12T-75 schon die Lösung sein. Das wird wesentlich mehr Veränderung bringen als konstruktive Eingriffe an der Box selbst.
Ob es dann gleich ein V30 sein muss, bleibt dir selbst und deinem Geschmack überlassen, jedenfalls finde ich die G12T-75 klingen wegen der fehlenden Mitten bedeckt und irgendwie schlammig.
 
Die wesentlichste Soundveränderung erreicht man im Regelfall durch einen anderen Speaker.

In weiterer absteigender Reihenfolge:
1) Die Rückwand durch eine aus Multiplex ersetzen (ist aufwendig, aber effektiv).
2)Schraube durch die Rückwand und damit den innen liegenden Reso-Zapfen fixiere, gern diesen und seine Halteplatte auch durch was vernünftiges ersetzen.
3)Man sollte innen alle Schrauben (wie gesagt vorsichtig) nachziehen, gerade diejenigen, welche die Schallwand festhalten.
4)Dann kann man natürlich die Schwallwand nach innen versiegeln (womit, weiß ich nicht).
5)Eine Schallschluckwatte an der Rückwand verändert auch nochmal den Sound.
6)Die Kabel verändert den Sound auch, aber so marginal, dass ganz (!!!) sicher nicht dein Problem lösen werden.

Auch nicht die Summe der Maßnahmen (außer evtl. der Speakertausch). Alle anderen Methoden straffen das Lowend, oder ordnen den Sound, so dass es besser kontrollierbar ist. Bei den Kabeln kann ich es dir nicht sagen, das war max. eine Veränderung, die man mit z.b. einem Dreh am Eq xy von 4 auf 4,5 auch geschafft hätte.

Ich habe mal bei einer Marshallbox von den oben genannten Maßnahmen Nr. 1, 2, 3, 6 durchgeführt, jedes mal danach erst eine Probe absolviert und bei jeder Änderung einen Unterschied bemerken können. Bei der Rückwand war es deutlich, auch die Schraube von hinten durch bringt selbst bei der normalen Rückwand einiges an mehr Ordnung in den Sound.

Ganz sicher richtig krass den Sound verändern werden natürlich die Metallschalen, weil die Boxen dann ja schwerer sind und nur schwere Boxen fett klingen können :p
 
Ich habe bei meiner 1960 die Rückwand mit Dämmwolle beklebt! Kleine Tat aber große Wirkung.
Der Bass war jedenfalls tighter...
Kostet nicht viel und kann man wieder Rückgängig machen bei nichtgefallen :)
 
Das hatte ich ganz vergessen... So eine Dämmung hatte auch an die Rückwand gemacht... :)
 
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