MarkBass Little Mark Ninja | Test

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Kürzlich habe ich einen MarkBass Little Mark Ninja zum Testen erhalten.

LMN_carton_1.jpg


Erster Eindruck:
Der Little Mark Ninja ist wirklich klein, leicht und kompakt. Nicht mal 3 kg aber 1000 Watt (@4 Ohm)! Wenn man einmal einen Ampeg SVT durch die Lande gehievt hat, weiß man das sehr zu schätzen. Das grüne Frontpanel mit den blauen LEDs gefällt mir persönlich gut. Die Potentiometer machen einen ebenso hochwertigen Eindruck, wie das Gehäuse. Aber was sind das für Regler mit den Bezeichnungen VPF und VLE?

LMN_f.jpg


Von Hinten:
Auf der Rückseite befinden sich die Netzbuchse, ein Lüfter, ein Speacon-Ausgang für die Bassbox, ein Tuner-Ausgang, ein Effekt-Send und Return, Schalter für Pre-EQ und Post-EQ, ein Groundlift sowie ein XLR-Ausgang.
Zum Lüfter ist zu sagen, dass dieser bei einem 1000 Watt Amp nötig ist, wenn man die volle Leistung abrufen will. Der Lüfter ist aber von hoher Qualität, was sich auch in einem sehr niedrigen Lüftergeräusch zeigt.
Pre/Post EQ: Dieser Schalter wird oft dann vom Mann am Mischpult in der Pre-Position gewünscht, wenn Bassisten ausgiebig am EQ herumgeschraubt haben, bis sie mit ihrem Sound zufrieden sind. So ist die PA von der Equalizer-Einstellung des Bassisten unabhängig.

LMN_rear.jpg


Wie klingt er?
Sehr sauber! Wie immer habe ich zunächst den Gain-Regler auf max gestellt, um einmal zu hören, wie es denn klingt, wenn der Kleine richtig klippt, was man am hellen Leuchten der blauen Clip LED erkennen kann. Klares Urteil: das lässt man lieber! Der Little Mark Ninja hat seine Vorzüge im sauberen, rauschfreien Klang! Ergo stellt man den Gain-Regler so ein, dass die LED allenfalls mal ein kleines bisschen blinkt, dann hört man auch keine Verzerrungen und der Ton klingt sehr nach dem jeweiligen Bass, den man anschließt! Ich denke, dass es genau das ist, was Richard Bona an diesem Amp mag: "... gib mir jede Menge Dynamik und klinge so, dass mein toller Bass bestens rüber kommt..." - so zumindest würde ich den Charakter des Ninja beschreiben. Die 1000 Watt (@4 Ohm - bei 8 Ohm sind es immerhin noch 500 Watt) geben einem ein souveränes Gefühl auch bei extremen Einstellungen. Die beiden Regler Line-Out und Master erlauben dem Bassisten hin und wieder mal die Bühnenlautstärke zu verändern, ohne dass der Pegel am FoH-Mischpult oder im Monitor-Mix verändert wird.

EQ:
Früher einmal glaubte ich, nicht genug Regelmöglichkeiten an einem Amp haben zu können. Heute weiß ich, dass gut klingende, rauscharme Equalizer teuer sind und obendrein nicht unbedingt leicht einzustellen! Deswegen hat man sich wohl hier auf eine einfach einzustellende, sehr gut klingende Klangregelung konzentriert, die wirklich sehr flexibel ist. Bassisten, die aktive Bässe spielen, wissen sehr gut, dass zu viele Klangregler den Sound auch verschlechtern können. Für mich eine klare Stärke dieses Amp-Konzepts!

LOW bei 40 Hz: ±16 dB
MID LOW bei 360 Hz: ±16 dB
MID HIGH bei 800 Hz: ±16 dB
HIGH bei 10 kHz: ±16 dB

VLE und VPF:
Die Abkürzungen stehen für Vintage Louspeaker Emulator und Variable Pre-Shape Filter. VLE ist ein Regler für die Absenkung des oberen Frequenzbereichs zwischen 250 und 20 KHz. Früher hatten viele Bassboxen recht wenig Mitten und schon gar keine Höhen. Man kann hier mal ganz schnell einen Basssound einstellen, der mehr unten herum schiebt. Mir gefällt die Charakteristik dieses Reglers sehr gut - wie einBreitbandgewürz mit großer Wirkung! VPF ist ein Pre-Shaping um 380 Hz - je mehr man aufdreht, um so weiter werden die Mitten abgesenkt.

Fazit:
Der MarkBass Little Mark Ninja ist ein kleiner und leichter Amp für qualitätsbewusste Bassisten, die sich sehr viel Dynamik ohne Verzerrungen wünschen. Dabei ist der Amp extrem rauscharm und vielseitig im Klang!

+ Effekt-Einscheifweg
+ 2,9 kg
+ extrem rauscharm
+ VLE und VPF
+ mehr als genug Power

LMN_l.jpg
 
Eigenschaft
 
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Starkes Teil, nur, ob man sich mit der giftgrünen Blende einen Gefallen getan hat? Meine Ästhetik sagt da nein...
 
In natura ist die Frontplatte weniger giftgrün als auf dem Bild - aber ich verstehe, was Du meinst. Zumindest fällt der Little Mark Ninja auf diese Weise auf ;)
 
Na ja, wirklich unauffällig waren Markbass-Amps ja noch nie... Interessant sind sie aber dennoch!
 
Mich hätte interessiert, wie der sich im lauten basslastigen Bandbetrieb schlägt.
Da haben die Digis in der Regel dann trotz der hohen Wattangabe doch ne hörbare Impulsschwäche.
 
Das konnte ich jetzt nicht wirklich testen, denn meine Band spielt komplett über InEar-Systeme, und da ist eine hohe Bühnenlautstärke nicht wirklich sinnvoll oder notwendig. Außerdem hängt die Lautstärke letztlich ebenso von der Box ab. Wenn man zwei 8 Ohm 810er Boxen an den Little Ninja hängen würde, würde wohl jeder FoH-Mann nervös werden ;)
 
Mein LM3 hat sich immer durchgesetzt:)
Die LM3-Leistung von 500W waren (für mich) eine realistische Angabe, da ich normale Ringkerntrafo-Amps zum Vergleich hatte.
Mich würde interessieren, ob der Ninja deutlich von der LM-Reihe abweicht und ob die Italiener den Line-Out verbessert haben (da ich mit mehreren MB-Produkten eher schlechte Erfahrungen gemacht habe)
 
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nachgefragt - hier die Antwort von MarkBass:

LINE Out ist kein DI-Out, trotz XLR-Buchse.
Viele Kunden checken das nicht!
Bei einem LINE Out kann es zu Klang- und Brummproblemen kommen.
Wie gesagt „kann“, in den meisten Fällen klappt es aber ohne DI-Out.
Dank der neuen MPT-Endstufen Technologie (Mark Proprietary Technology) und Updates in der Vorstufe,
ist der Ninja ist gegenüber einem LM3 / LM800 klarere, präziser und schneller in der Ansprache.
 
Die sind ja freundlich;)
CHECKEN DAS NICHT...
Nun ja...kann man machen;)
 
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Beim Markbass (zumindest mein LM3) ist das Line-Out ein balanced line out, ein anderer Begriff für DI-Out.
 
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ist das Line-Out ein balanced line out, ein anderer Begriff für DI-Out.
Na, da bin ich mir nicht soo sicher.
Balanced heißt ja nur, dass es symmetrisch ist. DI bedeutet aber auch in der Impedanz an einen Mikrofon Eingang angepasst. Steht da ne Ausgangsimpedanz dran?
 
Also Line Out und DI-Out sind zwei verschiedene Ausgangstypen (zumindest hab ich das so für mich mitgenommen).
 
Na, da bin ich mir nicht soo sicher.
Balanced heißt ja nur, dass es symmetrisch ist. DI bedeutet aber auch in der Impedanz an einen Mikrofon Eingang angepasst. Steht da ne Ausgangsimpedanz dran?
Die Ausgangsimpedanz wird sicherlich wesentlich niedriger sein, als die Eingangsimpedanz eines Mischpulteingangs. Die Line-Out Ausgangsimpedanz ist ebenfalls niedrig. Sonst ergibt ein solcher extra Ausgang nur wenig Sinn. Also was soll da "angepasst" werden? Es muss den Mikro-/Mischpulteingang übertreiben können.
 
Hallo,

mir ist nicht bekannt, das DI-Ausgang ein eindeutig definierter Begriff wäre, außer dass dort ein symmetrisches (engl.: balanced) Signal ausgegeben wird.
Es gibt DI-Ausgänge mit einem Ausgangsübertragertrafo, wodurch es möglich ist, per Ground Lift Massebrummschleifen zu verhindern.
Andere DI-Ausgänge erzeugen das symmetrische Signal auf aktivem elektronischen Weg ohne einen Trafo. Dort sind Brummschleifen/Signalstörungen nie ganz zu verhindern, da auch mit einem Ground Lift weiterhin eine elektrische Verbindung besteht.

Line-Ausgänge liefern ein Signal mit relativ hohem Pegel; der ist aber nicht genormt https://de.wikipedia.org/wiki/Bezugspegel_(Tontechnik)
Meist wird darunter verstanden, dass es sich um ein unsymmetrisches (unbalanced) Signal handelt. Das ist aber an sich nicht richtig, da gerade in der professionellen Tontechnik auch häufig symmetrische Linesignale verwendet werden.

Gruß Ulrich
 
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Hallo, ich bin zwar neu hier aber schon seit vielen Jahren bei bassic.ch unterwegs. Da gibt es zu diesem Thema auch oftmals Diskussionen. Ich musste mich auch erst von einem Elektrotechniker-Meister aufklären lassen, der mir dies so beschrieben hat:

1. Line Out mit Klinkenbuchse: unsymmetrisches Signal, ein Signalleiter und eine Masse, leichter anfällig für Brummen, das durch Laufzeitprobleme der Masse verursacht wird, ist neutral im Klang

2. Balanced Line Out mit XLR Buchse, symmetrisches Signal, zwei Signalleiter und eine Masse, deutlich weniger anfällig für Nebengeräusche, auch neutral im Klang

3. D.I. Out mit XLR Buchse, trafosymmetriertes (Trenntrafos verbaut) Signal, zwei Signalleiter und eine Masse, brummfrei, beeinflusst Sound durch eigenen Klangcharakter (evtl. auch negativ, abhängig von der Bauteilgüte)

Ich bin in den vergangenen 20 Jahren mit vielen Amps (manche mit D.I., manche ohne) in vielen Live- und Studio-Situationen gewesen. Fast nie wurde der Line Out oder D.I Out meines Amps benutzt. Menschen sind Gewohnheitstiere, FOH-Crews schwören auf die D.I. Boxen, die sie immer verwenden, da sie wissen, wie diese klingen (= am wenigsten Arbeit damit haben). Im Studio werden nahezu nur externe Preamps oder D.I.s verwendet, die die Techniker kennen (= am wenigsten Arbeit damit haben). Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein im Amp verbauter D.I. Out fast nie benötigt wird. Diese Erfahrung teilen eigentlich alle Kollegen, die ich kenne. Steht eine Company im regen Austausch mit arbeitenden Bassisten, wird ihr diese Tatsache bekannt sein. Verbaut man eine D.I., steht man vor der Entscheidung:

Gute D.I. verbauen = macht Produkt teurer und wird kaum genutzt
oder
Keine D.I. Verbauen = Produkt wird günstiger und orientiert sich an der Praxis.

Da die Amp-D.I. in der Welt des arbeitenden Bassisten kaum eine Rolle spielt, kann ich persönlich die Entscheidung von Markbass nachvollziehen. Diese Frage hatte ich auch schon öfter mit mehreren Herstellern diskutiert. So wie ich es sehe, ist auf der Ninja-Rückseite auch alles richtig deklariert und gaukelt nicht vor, etwas zu sein, was es nicht ist. Natürlich stimme ich zu, dass eine professionelle D.I. Lösung im Amp schön ist, die würde man dann aber auch deutlich im Preis spüren. Im Studio übliche Klassiker wie RED DI etc. kosten als Standalone schon mal schnell mehrere hundert Euro.
 
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Der Erfahrung muss ich persönlich klar widersprechen. Bisher wurde ich immer, wenn ich abgenommen werden musste, über den D.I.-Out von meinem Amp (Puma 900, siehe @Passilein ;) ) verkabelt, und zwischenzeitlich auch von recht professionellen Tontechnikern für das Ausgangssignal gelobt. Allerdings spiele ich auch im deutlichen Amateurniveau.
 
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3. D.I. Out mit XLR Buchse, trafosymmetriertes (Trenntrafos verbaut) Signal, zwei Signalleiter und eine Masse, brummfrei, beeinflusst Sound durch eigenen Klangcharakter (evtl. auch negativ, abhängig von der Bauteilgüte)
Dass DI-Out nicht automatisch heißt, dass es sich um ein trafosymmetriertes Signal handeln muss, zeigen einige (teure) Preamps, die die Symmetrierung mit herkömmliche TL72 umsetzen: Eden Navigator, Ampeg SVP Pro (gibts aber in Trafo- als auch OPamp-Version), Lee Jackson BP1000 (auch in 2 Versionen erhältlich). Alle 3 hatte ich in den Händen und die hatten alle 3 keinen DI-Trafo drin. Draußen stand aber DI drauf.
Naja Cola schmeckt halt auch nicht, wenn die Farbe grün wäre...
Und das Pegelproblem löst man beim Markbass durch den Line-Out-Level-Poti.
Kurzum: Der Besitzer hat alles in seinem Ninja drin, was man braucht, um auf Bühnen loszurocken!
 
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Ich wage sogar zu behaupten, dass die wenigsten Amps einen Trafo-symmetrierten DI-Out bieten... DI-Out steht aber nahezu überall drauf...
 
Hi,

ja disssa, das denke ich auch.
Wobei ich es nicht ganz verstehe, wieso das so ist.
Klar wird es teurer mit einem Trafo. Aber eine gut klingende Lösung muss nicht gleich hundert(e) Euro kosten.

Wenn wir mal annehmen, dass der Amp-DI-Out selbst in "pre"-Stellung, also am Eingang abgegriffen, nicht unbedingt das reine, hochohmige Signal eines passiven Basses übertragen können muss, was einen nicht ganz billigen Trafo erfordern würde, dann müsste man mit 10-20€ im Einkauf für einen Trafo für vorverstärkte, niederohmige Signale, der ziemlich linear überträgt hinkommen.

Aber ok, da der Ampmarkt hart umkämpft ist, wird da auf jeden Cent Mehrkosten geachtet. Ein 2-Operationsverstärker-IC wie der genannte TL072 zusammen mit einer handvoll Widerständen und Folienkondensatoren kostet eben kaum 1€.

Gruß
Ulrich
 
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Die Leistung des Little Ninja ist mit 1000/500 Watt (4/8 Ohm) angegeben. Das macht ja erst mal misstrauisch.
Aber: Der Amp ist erstaunlich laut und vermittelt enorme Reserven.
Markbass geht einen anderen Weg als viele andere Hersteller, die einfach auf bewährte Endstufenmodule des Herstellers B&O zurückgreifen, und hat ein eigenes Powermodul entwickelt:

ninja_innen.jpg
 
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