Mandoline-Rückseite hat teilweise offene Stellen

mrtheo
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Hallo und frohes neues Jahr!

Ich hatte schon immer eine alte Mandoline, die eigentlich nur als Deko-Instrument genutzt wurde. Nun wollte ich versuchen die Mandoline wieder spielbereit zu machen. An der Rückseite sind diese ganzen... Streifen? (hab den Fachbegriff nicht gefunden) zusammen verleimt, allerdings hat sich der Leim an einer Stelle verabschiedet, so dass man auf der Rückseite Licht durchscheinen sieht, wenn man eine Taschenlampe ins Schallloch hält. Nun frage ich mich, ob das schlimm ist, und ob es was bringen würde, wenn man diese Leim-Lücken selbst wieder verschließt?

Die Mechaniken fühlen sich auch nicht unbedingt gut an, stimmen lässt sich das Instrument ansatzweise, ist aber schon recht schwierig, mal sehen was Mechaniken ölen bringt. Die günstigste Ersatzteil-Mechanik von Thomann scheint allerdings zu passen. Die Bünde, Sattel und Steg sehen eigentlich ganz gut aus. Die Saitenlage am 12 Bund beträgt leider 4mm, das ist zu viel, oder?

Ich bin bei dem Instrument eher pessimistisch, aber vielleicht kann man damit ja noch ein bisschen spielen, wenn man die Saiten wechselt.

Fall es noch funktioniert: Kennt ihr ein gutes Anfänger-Buch für Mandoline? Tabulatur wäre mir am liebsten, aber Noten sind auch okay.


Liebe Grüße
 

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Ich würde wenn irgend möglich mal einen Fachmann drüberschauen lassen um strukturelle Schäden auszuschließen.

Eine Bodenleiste scheint gebrochen zu sein. Die sollte natürlich fachgerecht repariert werden. Der Korpus hat ja auch eine statische Funktion und muss den Hals im richtigen Winkel halten.

Die Mechaniken würde ich unbedingt restaurieren, da zeitgemäß und mit den Knöppen aus Rinderknochen auch recht wertig. Da wäre billiger Ersatz wohl auch funktional ein Rückschritt.

*
 
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Vielen Dank!

Also denkst du dass das Instrument rettenswert ist? Bei der Restauration könnte es 2 Probleme geben, einmal mein schmales bafög und dann noch die Wahrscheinlichkeit, dass es in der Gegend keine Fachmänner gibt .-. Ich versuchs aber mal trotzdem.
Da ich an dem Teil hänge hätte ich kein Problem eine Reparatur zu bezahlen, wenn mir die Kosten nicht extrem weh tun.

In ein paar Tagen sollten neue Saiten ankommen, mal sehen wie es dann klingt.
 
Mach doch mal ein paar Fotos, mit denen man den Zustand besser beurteilen kann.

Die Defekte des Korpus, die Kopfplatte vorn und hinten (Mechaniken) sowie den Steg und Saitenhalter.
 
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Bei der Restauration könnte es 2 Probleme geben, einmal mein schmales bafög und dann noch die Wahrscheinlichkeit, dass es in der Gegend keine Fachmänner gibt .-. <...> Da ich an dem Teil hänge hätte ich kein Problem eine Reparatur zu bezahlen, wenn mir die Kosten nicht extrem weh tun.
Aus eigener Erfahrung: Man kann sowas auch liegen lassen, bis das Bafög durch reguläres Gehalt ersetzt wird. Wirkt aus junger Perspektive erstmal "ewig", so kurz vor dem Rentenalter freut man sich aber, dass man damals geduldig war und es nicht "auf die Schnelle" versaut hat;-)
 
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Mach doch mal ein paar Fotos, mit denen man den Zustand besser beurteilen kann.

Die Defekte des Korpus, die Kopfplatte vorn und hinten (Mechaniken) sowie den Steg und Saitenhalter.
OK, ich versuche die, die Tage zu machen. Bin gerade nicht zuhause.

Ich war, als ich die Mandoline damals bekommen hab, in einem Musikladen mit Gitarrenwerkstatt, der hat keine Probleme auf der Vorderseite festgestellt, aber die Rückseite würde schon etwas Arbeit erfordern. Würde er an sich machen, aber er meinte auch, dass es zu teuer für nen 15 jährigen wäre oder so, dass ich mir (am besten im Laden) besser ne neue kaufen sollte. Er hat aber auch erzählt wie ich sie selbst reparieren könnte und meinte, dass man bei den defekten Stellen auf der Rückseite den alten Leim entfernen muss, und diese Stellen dann neu verleimen muss. Weiß natürlich nicht ob seine Ratschläge wirklich gut waren und kann mich nicht mehr an alles erinnern. Selbst machen hab ich mir nicht zugetraut, und machen lassen war zu teuer, deswegen war die Mandoline für 15 Jahre Deko. Die Infos sind vielleicht nicht wirklich wichtig und hätte ich auch im Startpost erwähnen können, aber sie sind mir später erst eingefallen :D

Aus eigener Erfahrung: Man kann sowas auch liegen lassen, bis das Bafög durch reguläres Gehalt ersetzt wird. Wirkt aus junger Perspektive erstmal "ewig", so kurz vor dem Rentenalter freut man sich aber, dass man damals geduldig war und es nicht "auf die Schnelle" versaut hat;-)
Da hast du wohl Recht. Junge Leute sind echt oft um einiges ungeduldiger und unentspannter als ältere.
 
Ist das noch aktuell? Ich habe bereits einige Mandolinen mit Rissen repariert, was ich mittlerweile mache ist: Leim auf die Kontaktstellen und dann mit Klebeband mit Spannung die Schale/Rissstellen wieder in Form bringen. Wenn Stellen vorhanden sind wo die Decke sich nicht sauber verbindet, dann "fülle ich das ggf. mit etwas Furnier. Anschließend Oberfläche abschleifen und dann mit Schellack lackieren. Vermutlich geht auch jeder andere Lack, aber ich habe das Zeug rumliegen und das liefert bei mir die besten Ergebnisse.

Das Gute ist, dass man vorab mit dem Klebeband ausprobieren kann ob und wie man das Ganze zusammenbekommt, so dass es hinterher ordentlich aussieht.
 
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Hallo, das klingt ja sehr interessant und machbar. Wenn man die Rückseite etwas zusammendrückt, schließt das auch eigentlich recht sauber ab. Welches Klebeband und welches Schleifpapier wäre denn am besten geeignet?

Hatte leider extrem viel um die Ohren, deshalb ist das mit dem Bilder machen etwas untergegangen... Wenn bessere Lichtverhältnisse da sind, versuche ich es nochmal.
 
Ich habe mal auf dem Flohmarkt für 3 Euro eine ziemlich kaputte Mandoline gekauft. Den Korpus habe ich ähnlich wie "Der Gepuschelte" geschrieben hat geflickt. Ganz toll war das Ergebnis nicht, meine Motivation aber auch nur gering, weil noch eine viel schlimmere, bereits geklebte Bruchstelle am Kopf war.

Naja, was ich als Tipp da lassen wollte: ich habe kein Klebeband, sondern schmale Spanngurte benutzt, um den Korpus zusammenzudrücken. Wenn du aber Klebeband benutzen möchtest, könnte ich mir vorstellen, dass Malerkrepp dem Instrument am wenigsten schadet.
 
Mein Versuch mit Spanngurten war eher semi-erfolgreich, für ganz grobe Arbeiten: ja. Aber ich finde, dass man Spanngurte nicht gezielt genug einsetzen kann, da kann man das Klebeband wesentlich gezielter verwenden, es geht ja nicht um rohe Gewalt, sondern darum das Ganze wieder in Form zu bringen, auch wenn an der Muschel schon etwas Zug (vom Klebeband) benötigt wird.

Bei größeren Stellen würde ich vorab erstmal mit den Fingern vorsichtig den Riss zusammendrücken um herausfinden wie man die Muschel am Besten in die alte Form bekommt, damit man weiß wie sich der Riss am Besten schließt.

Versuch eine Mandola mit Spanngurt zu reparieren:
IMG_20221117_211110.jpg


Diese Muschel habe ich mit Klebeband repariert. Wie man die Delle aus der Muschel bekommt weiß ich nicht, aber Spanngurt ist da auch keine Lösung:
IMG_20230925_212148.jpg


Nach der Behandlung mit Schellack sieht das aber ziemlich ordentlich aus. Linke eine andere Mandoline, die ich mit "Klebeband-Technik" repariert habe:
IMG_20230926_211838.jpg


Reparatur mit Schellack:
IMG_20230926_215340.jpg


Decke verleimen:
IMG_20240127_195913.jpg


Hier sieht man, dass ich nicht zwingend nur in eine Richtung verklebe, sondern durchaus in verschiedene Richtungen, je nach dem was zu tun ist.

Klebeband: ich habe so eine Art Masking-Tape verwendet, vermutlich dieses, allerdings hinterlässt das Klebeband, speziell wenn man es auf feuchten Schellack klebt, Klebereste die man später entfernen muss. Gutes Masking-Tape welches weniger Klebereste hinterlässt wäre sinnvoller, alternativ sollte man wissen womit man die Reste gut entfernt. :)
 
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Klebeband: ich habe so eine Art Masking-Tape verwendet, vermutlich dieses, allerdings hinterlässt das Klebeband, speziell wenn man es auf feuchten Schellack klebt, Klebereste die man später entfernen muss. Gutes Masking-Tape welches weniger Klebereste hinterlässt wäre sinnvoller, alternativ sollte man wissen womit man die Reste gut entfernt.
Das gelbe Tesa ist schon ziemlich gut. Ob das rosafarbene "sonsitive" oder frogtape noch besser sind, weiß ich nicht, habe ich nicht vergleichen können. Ich würde bei einer feuchten Schelllackoberfläche einfach damit rechnen, dass ich nach dem Abtapen nochmal ran muss.
Zum Entfernen wäre mein erster "Versuchsaufbau" (genau diesen Fall hatte ich noch nicht) eine Rasierklinge bzw. Stanley-Scraper (https://www.stanleytools.com/product/28-500/95mm-professional-glass-scraper?tid=576686); alternativ eine Ziehklinge. Ob Rückstände ziehend oder schabend besser abgehen, muss man ausprobieren.
 
Ich würde bei einer feuchten Schelllackoberfläche einfach damit rechnen, dass ich nach dem Abtapen nochmal ran muss.
Ja, das war ein Versuch bei kleineren Stellen statt Leim Schellack zum Verbinden von Furnier mit dem Untergrund zu verwenden (Schlagplatte Cajon). Das war aber eher ein Fehlversuch. :giggle:
 
statt Leim Schellack zum Verbinden von Furnier mit dem Untergrund zu verwenden
... oops;-)
Für derartige Arbeiten hätte ich wohl eher den Kanister mit Epoxy aus der Werkstatt geholt. Wäre aber auch nicht richtiger... (Ich habe keine Furnierpresse und kann das ohnehin nicht, ist mir zu feinmotorisch) Wie hast du das dann gelöst? Titebond, Ponal, Knochenleim?
 
Tidebond. Den Rest versuche ich beim Lackieren zu fixieren, mal schauen ob es klappt. Da das aber der erste Versuch ist, bin ich tatsächlich überrascht, dass das Ergebnis insgesamt (Bau einer Schlagplatte aus Furnieren für ein Cajon) vergleichsweise gut ist, auch wenn ich viel nachbessern musste und muss,
 
Kleinfläche Inlays hatten wir mit Ponal verklebt, das ging gut. Das sollte genau so mit Titebond oder Knochenleim gehen. Aber bei kleinen Inlays ist der Druck natürlich leichter zu erbringen. Wobei Knochenleim ja auch etwas "zieht".
 
In der Tischlerei wird an Stellen wo keine Zwingen angesetzt werden können und ähnlich gerne normales Packband genommen da es stramm gezogen werden kann und dann genug Druck aufbaut auf die Leimfugen.
Wenn man Kleberreste vermeiden will kann man vorher mit leicht lösbarem Malertape die Flächenteile möglichst genau bis an die Leimfugen abkleben.
Hier die Verleimung einer heruntergefallenen und mehrfach gerissenen Baglama mit Packband
IMG_20230224_211837969[1].jpg
IMG_20230227_221106641[1].jpg
 
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