das beispiel bringt uns in der diskussion leider nicht weiter.
bei letzteren zählt nicht, ob und wie weit die fähigkeiten autodidaktisch oder in einer anerkannten einrichtung mittels unterricht erlernt wurden, wenn es um die berechtigung geht, eine solche berufsbezeichnung zu führen.
beispiele: grafik-designer, künstler, illustrator, musiker ...
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Und da lese ich, dass du diplomierter grafik-designer bist, so wie ich (mehrfach diplomierter) musiker im weiteren sinne (weder ensemble- noch orchestermusiker) bin! Ich sage immer so, um nicht die verschiedenen, musikalischen tätigkeiten aufzählen zu müssen, die ich ausgeübt habe. Nebenbei kann ich zeichnen soviel ich will, und du kannst musik machen.
Musik wurde in Deutschland bis 1945 als handwerk betrieben, mit 14 ging man als "stift" in eine lehre (stadtpfeife), lernte ein blas- und ein streichinstrument und nach abschluss war man "berufsmusiker", besaß eine auftrittserlaubnis und wurde nach tarif bezahlt. (Andere machten zwar auch musik, in Mecklenburg galt die abmachung für einen tanzabend "een dahler un duhn"

). Daraus deckte sich der bedarf an ensemble- und militärmusikern. Die höheren weihen erhielt man auf konservatorien und hochschulen, dort holten die orchester und theater ihre musiker, sänger, dirigenten. Ausnahmen und seiteneinsteiger waren durchaus üblich, etwa bei Furtwängler, und ein "gelernter" zimmermann konnte opernstar werden. Der "musikerberuf" ist historisch fass- und wandelbar, war nie ganz klar, der begriff hat sich seitdem noch mehr verwischt, und unsere diskussion ist wirklich nicht weiterführend. Mit "künstler" ist es noch schlimmer, wir sagten immer "artista" bei einer straßensperre oder kontrolle der Roten Armee, da ließ man uns als harmlose narren durch.