Peace! Ich wollte Dich nicht angreifen, aber es muss aber wohl auch mal erlaubt sein, Falsches oder Grenzwertiges geradezurücken...
Nicht aufregen, aber ich muss Dir leider immer noch widersprechen - Deutschlands Unis sind VOLL von Sopranen, es gibt deutlich weniger Mezzosoprane und Altistinnen, auch, wenn es Dir vielleicht nicht gefällt - und das war auch schon immer so!
Mezzi und v.a. Altistinnen werden verzweifelt gesucht, Soprane stehen arbeitslos auf der Straße. Ich kenne den Betrieb von Innen, Du kannst es mir ruhig glauben.
Tenöre sind allerdings rar, da gebe ich Dir Recht.
Ob Frauen übrigens eine Oktave höher oder tiefer singen als Männer, hängt natürlich auch von ihrer Stimmlage ab - klar singt ein Alt keine Oktave höher als ein Tenor. Ich glaube aber ebenso deutlich geschrieben zu haben, dass es hierbei um die NOTATION geht.
Wenn Du z.B. als Mann ein fis singst, was im Notensystem (Violinschlüssel) auf der oberen Linie steht, ist das ein fis1. Singt eine Frau das, ist es ein fis2. Der Unterschied ist eben nur die kleine 8 unter dem Violinschlüssel, die besagt, dass bei Männern eben alles eine Oktave tiefer klingt. Ich sagte nur, dass die aus Schlampigkeit in modernen Noten oft weggelassen wird. Und die Unwissenheit vieler Sänger, was diese Tatsache angeht, ist leider da - es gibt immer noch genügend Männer, die meinen tatsächlich, sie singen das c3. Empfehlung - mal eine Frau daneben stellen, die es drauf hat oder einfach am Klavier kontrollieren. Man(n) wird feststellen, dass es tatsächlich nur das c2 ist (wobei manche auch die Oktave nicht hören, aber das ist ein anderes Thema).
Und natürlich müssen Männerstücke von Frauen in aller Regel transponiert werden, das liegt aber nicht daran, dass Frauen nicht so hoch singen können, sondern an den anderen Registerübergängen und anderen Klangfarben. Frauen haben den Wechsel vom Brustregister in das Kopfregister im unteren Bereich der Stimme, Männer im oberen. Daher können sie in bestimmten Bereichen nicht so ausdauernd singen, genauso können Männer das in anderen nicht. Das hat aber mit Verlaub NICHTS mit hohen oder tiefen Stimmen zu tun oder damit, ob Eine/r singen kann oder nicht, sondern ist einfach Anatomie.
Wenn Deine Schwester ein c2 erreicht, ist das halt nicht sehr hoch, muss es im Pop aber auch nicht sein. Vielleicht mal eine kleine Info aus der Klassik, die Zahlen in Klammern sind Angaben für besonders hohe Stimmen innerhalb der Lage bzw. besonders tiefe. Im Pop wird das so nicht benutzt, das ist klar, aber nur, damit Du siehst, dass es da tatsächlich Unterschiede gibt, und dass c2 für eine Frau nun wirklich keine Riesenleistung ist. Womit ich ausdrücklich nicht sagen will, dass Deine Schwester nicht singen kann (nur, damit Du nicht wieder auf mich losgehst):
Sopran: (g) c1 - c3 (f3)
Mezzo: g - h2 (c3)
Alt: f - a2 (also immer noch eine Sexte höher als c2)
Tenor: (A) c - c2 (d2)
Bariton: (G) B - as1
Bass: (C) E - f1
Und dann sage mir, was Dir auffällt, wenn Du die hohen Männer und die hohen Frauen vergleichst?
Nämlich ein Oktave Unterschied, und diese Umfänge sind für echte Soprane und echte Tenöre Standard und keine Zauberei. Klar singt ein Pop-Sopran kein c3, sondern vielleicht mal ein f2 (Ausnahmen wie Mariah Carey bestätigen die Regel), das liegt aber daran, dass im Pop kein klassischer Klang gefragt ist. Männer hingegen haben ihren Übergang woanders, daher können sie auch sehr hohe Töne noch in der Bruststimme singen (z.B. Robbie Williams, der bringt öfter mal ein f1 oder g1).
Hohe Töne Frau = Kopfregister, also Operndivaklang, will Keiner hören
Hohe Töne Mann = u.U. noch Brustregister, kommt auch im Pop noch gut
Nur daran liegt der von Dir postulierte Unterschied, dass Frauen keine Oktave höher singen als Männer, was aber so nicht stimmt, wie klar geworden sein dürfte. Und es ist ja wohl logisch, dass man nur hohe Frauenstimmen mit hohen Männerstimmen vergleichen sollte.
So, ich hoffe es ist jetzt klar geworden, was ich meine.
Grüße, Duchess