Magisterklausur Musikwissenschaft

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Evoke
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Hallo liebe Foren-Mitglieder!

Ich schreibe in naher Zukunft meine Magisterklausur in Musikwissenschaft. Obwohl ich bereits ein paar grobe Ideen habe, fällt es mir schwer, Themen für diese zu formulieren. Deshalb möchte ich fragen, ob vielleicht jemand von euch bereits in der Vergangenheit eine solche Magisterklausur geschrieben hat, oder vielleicht sogar selbst momentan in der Vorbereitungsphase ist, und welche Themen er/sie dafür verwendet hat, damit ich mich an den Thementiteln orientieren kann und selbst Inspiration für meine Themenwahl erhalte.
Vielen Dank im Voraus!


Gruß,

Evoke
 
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Armer Evoke. Meine Bachelothesis ist zum Glück noch in weiter Ferne. Aber über was ich nachgedacht habe, nachdem ich mal in den Semesterferien mit Seebehinderten gearbeitet habe, ist vielleicht etwas zur Blindennotation zu machen. ich weiß leider nicht wie ergibig solch ein Thema wäre, aber sollte der zuständige Dozent aus Notationskunde stehen, sollte das bestimmt gut ankommen. Da hat man dann zumindest die Quellen dazu schnell im Griff :-D
Da ich noch am Anfang meines Studiums bin, habe ich leider noch keinen Plan, wie sowas dann aussehen soll. Ich Plag mich noch mit der Notationskunde zur weißen Mensuralnotation und den Werkanalyse Kursen rum.
 
Ja, an den Themen sitze ich gerade auch. Die Klausur soll bei mir im Januar oder Februar sein und ich bin bisher bei meinen Themen noch nicht sehr weit. Die Winterreise von Schubert werd ich wohl nehmen, aber beim zweiten Thema kann ich mich noch nicht entscheiden.

Jemand noch sonstige Vorschläge? Ich überlege, ob ich etwas aus dem Musicalbereich nehmen soll, wie sich das entwickelt hat und wo das Genre heute steht, aber das wird bei meinem Professor vermutlich auf wenig Gegenliebe stoßen, allgemein scheint Musical ansich das Stiefkind der Musikwissenschaft zu sein, quasi das "Bauerntheater" für die Mittelschicht, was ich sehr schade finde.
 
Jemand noch sonstige Vorschläge?

IMHO vernachlässigt die MuWi ein Thema bisher weitgehend: die Frage nach der historischen Aufführungspraxis in der Popularmusik. Es wird massenweise Popularmusik komponiert und gespielt und immer wird dabei ein historischer Bezug gewahrt - aber ob historische Aufführungspraxis eine bzw. welche Rolle spielt, ist nicht mal ansatzweise geklärt. Auch ob sie zielführend oder wünschenswert wäre, ist meines Wissens nirgendwo diskutiert worden. Ganz im Gegensatz zur klassisch-romantischen Musik, in deren Feld man sich ja mittlerweile fast um die historische Aufführungspraxis der historischen Aufführungspraxis bemüht, wenn man forscht, wie z.B. Mendelssohn Bach wiederentdeckt und aufgeführt hat.

Das Thema betrifft ja z.B. einen Großteil der heutigen Vokalchöre: soll man Comedian-Harmonists-Lieder mit Frauenstimmen nachsingen? Oder Jazzbands: macht es Sinn, ein historisch angemessenes Jazzsolo zu spielen - und kann es dann überhaupt noch authentisch improvisiert sein? Oder Rockbands: müßte nicht eine ambitionierte Rolling-Stones-Coverband die PA-Technik der 70er verwenden? Ist nicht die Vintage- und Retro-Welle im Keyboarder- und Studiobereich bereits praktizierte historische Aufführungspraxis in der Popularmusik?

Meiner Ansicht nach ein ergiebiges Thema...

Harald
 
Aber man diskutiert doch so gerne über Aufführungspraxis weil man aus der damaligen Zeit nur Noten und sonst nichts überliefert bekommen hat. Wenn man wissen will, wie die Comedian Harmonists oder die Beatles aufgeführt haben, muss man doch nur ihre Platten anhören... Verstehe nicht so recht worauf du hinaus willst.
 
Hallo,
Ich finde den Gedanken zur historischen Aufführungspraxis im Bezug zur Popularmusik sehr interesant. Aber ich denke das dabei das Moment in dem man historische Instrumente verwendet um auch die historische Spieltechnick zu erfahren im Popularbereich meist wegfällt,
hauptsächlich geht es dabei um Sound, und zu einem sicher nicht zuunterschätzenden Teil, das finde ich wiederum negativ, um den Stil. Auch finde ich es beachtenswert das der "Historische Sound", obwohl man es durch Aufnahmen ja noch herrausfinden kann wie das jeweilige Instrument, bei der und der Band und sogar noch von Song zu Song unterschiedlich klingt, allgemein eine angleichung an den aktuellen Geschmack erfährt. Z.B. sind Gitarrensounds heute im Allgemeinen deutlich "fetter" als die Originalen.
Dadurch fehlt ein entscheidender Faktor der historischen Aufführungspraxis, das wiederentdecken vergessener Klänge, um es zu verallgemeinern. Obwohl man meien müsste die Historische Aufführungspraxis wäre heute allgemein anerkannt, gibt es immer wieder Menschen, die eine Mitteltönige Stimmung als falsch empfinden.
Im Allgemeinen finde ich diese ganze Coverband Bewegung äußerst fragwürdig,
in kritischen Momenten kommm ich nicht drum herum es als Kulturellen Verfall zu empfinden. Auch die historische Aufführungspraxis interpretiert, eine Coverband versucht meist möglichst perfekt zu kopieren. aus der sicht des Zuschauers,: Er erwartet von eine Coverband, für die er meist deutlich mehr bezahlt als für den produktiv erfindenden künstler, eine möglichst perfekte Illusion der gecovert werdenden Band.
Dies gehört für mich in die gleiche Kategorie, wie solch seltsame Erscheinungen wie Tribute Musicals, und Filme über Stars die noch nicht einmal wirklich tot sind ( Jackson),
die es grundlegend abzulehnen gillt.
Eusebius
 

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