Soa, ich war auch da, ich schreib also mal was ich davon hielt.
In einem Wort: GEIL!
Alles, was ich mir erhofft habe, erfüllt.
Zuerstmal zum Zeltplatz: Ich finds schon eine Frechheit, Müllpfand zu verlangen und keine Müllsäcke mitzugeben. Zum Glück hatten wir selbst welche... Dann der Zeltplatz: Meiner Meinung nach "etwas" dämlich geregelt, das man nicht am Auto campen konnte. Wir mussten also unser ganzes Zeug (Und wir hatten viiiiiiiel Bier) per Hand auf den Platz schleppen... um 23 Uhr bei kompletter Dunkelheit etwa genauso leicht wie die darauffolgende Nacht-und-Nebel-Aktion mit dem Zelte-Aufbauen und Nachtgrillen. Da es zu viel Zeltplatz und zu wenig Zelte gab, konnte keine richtige "Wacken-Stimmung" aufkommen, lustig wars aber allemal, und mit den Nachbarn hatten wir auch Glück^^
Am nächsten Morgen (Samstag) dann erstmal zum Festivalgelände gelatscht, und wieder ein großes Manko festgestellt: Die Raumplanung ist pervers. Während man nämlich z.B. beim WOA eine Art "Ringsystem" benutzt, also das Bühnengelände eine Art Fixpunkt bildet um den sich alles aufbaut (Alle Wege führen nach Rom), war es hier sowohl auf dem Zeltplatz als auch auf dem Gelände selbst ein einziger, langer Pfad, auf dem man letztendlich zur Bühne kommt. Das kann mitunter auch mal ne halbe Stunde dauern.
Am Eingang wurde dann die Karte eingerissen (optional auch erst gekauft), dann wurde man gefilzt - ich in meinem Fall leider von einem Typen
- und dann kam man rein. Manko: (Billige Papier-)Bändchen gabs erst wenn man raus wollte, wieso auch immer...
Auf dem Gelände sprang einem dann zuerst der dicke Merchandise-Bus von Manowar in die Augen... und "Leck mich!" kam über meine Lippen. 30 Euro für ein Shirt ist eine Zumutung >.< Die sonstigen Preise waren zwar teuer, aber für ein Festival ganz erträglich:
Pommes: 2,50€
Bier: 2,80€
Bratwurst/Pommes m. Ketchup-Mayo/Hamburger: 3,00€
Döner Kebab: 4,00€
Was es sonst gab weiß ich nicht...
Und dann gingen erstmal die Konzerte los:
Nachdem ein Ansager eine imho dämliche Ansage gemacht hat (wie bei allen nachfolgenden Bands auch), spielten sich Mob Rules bei sogar mal halbwegs gutem Sound durch ein viel zu kleines Set - die 4 (?) Songs reichten einfach nicht zum warm werden. Und mir persönlich fehlte "Black Rain"...
Dann kamen Lion's Share, auf die ich gewartet habe... aus irgendeinem Grund nicht 0.o stattdessen stand ich in der 2. Reihe bei der David Shankle Group (oder so), von der ich in meinem Leben noch nichts gehört habe. Waren aber garnicht schlecht die Jungs, der Gitarrist (David?) hat ziemlich gute Show gemacht, aus irgendeinem Grund auch immer gabs Leute vor der Bühne (die neben mir) die gekreischt und gemosht haben als wärs der Headliner... danke an dieser Stelle nochmal an das rothaarige Mädel, was mich die ganze Zeit zum mitmachen gezwungen hat, ich liebe dich *g*
Dann, endlich, wurde das Lion's Share Banner aufgehängt. Die Band begann mit einem Song, den ich nicht kannte und der arg nach Scooter klang - ich könnte den Tonmenschen umbringen für das, was er Lion's Share angetan hat. Drum'n'Bass? Bass-Drum bis zum Abwinken, relativ laute Snare, überlaute Bass, etwas Vocals... und KEINE GITARRE!!! Die Alte auf der Bühne geht ab wie nix (ich nehme mal an die Monitore gingen...), aber ich höre... nix. Nach dem 2. Song erbarmte sich der Soundmann dann endlich und gab uns einen - immer noch verdammt leisen - Gitarrensound... und ab da konnte man auch Songs wie "Clones Of Fate" geniessen, auch wenn die Menge hier irgendwie nciht so abging wie bei DSG... kein Geschmack, die Leute
Der Auftritt selbst war gut, vor allem Patrik war gut bei Stimme und hat das unwillige Volk doch noch etwas angestachelt.
Nach Lion's Share kam... kein Plan mehr. bin zum Zeltplatz gegangen und hab gesoffen und gegrillt mit meinen Leuten. War so ganz cool. Nach 2 Kisten Bier, mehreren Kilo Fleisch und Toast und nem guten dutzend Charlys gings dann wieder aufs Gelände, um Majesty beizuwohnen (Stormwarrior leider verpasst...). Ob die Jungs nun gut waren oder nicht, kann ich nicht pauschal sagen, da ich mehr damit beschäftigt war, Songs wie "Keep It True" und "Metal To The Metalheads" mitzugröhlen, aber meinen Spaß hatte ich
Erst jetzt fällt mir aber auf, wie erstaunlich ähnlich Majesty und Manowar sind, also optisch gesehen.... 0.o
Dann kamen Gamma Ray, die wir gemütlich von der "Seitenlinie" aus verfolgt haben. Die Band hatte mit Soundproblemen zu tun (wer auch immer der Soundmann war, steinigt ihn...), legte aber trotzdem einen guten Auftritt hin. Kais Ansagen waren wie immer erste Klasse ("hm, wir scheißen mal auf die Ballade und spielen euch diesen Metalsong!" oder "Ich weiß wir klingen scheiße, aber das ist nicht unsere Schuld!"... ich glaub auch, am Anfang ein "Hallo Wacken!" gehört zu haben *g*)... irgendwie habe ich aber einige Brecher (vor allem "Gardens Of The Sinner" und "Last Before The Storm") vermisst. Nichtsdestotrotz ein toller Gig, der mit "I Want Out" standesgemäß beendet wurde. Und dann...
... kam der 45-Minuten-Soundcheck. Ich denke, Manowar wollten warten bis es halbwegs dämmert, denn nach dem Soundcheck kam ne Weile... nix (Ausser dem komischen Typen, der alle aufgefordert hat "MANOWAR!", "HAIL AND KILL!" und so zu rufen...). In dieser Zeit hab ichs geschafft, zur anderen Seite der Bühne zu kommen (also von rechts nach links), in einer 5-Meter-Schlange anzustehen, mir einen Hamburger zu kaufen, mich zurückzuboxen, den Hamburger aufzufressen, mit Bier und Cola runterzuspülen, den Autoschlüssel von unserem Kumpel zu finden und anzufangen mich zu langweilen. Und dann endlich gings los...
Die Menge tobte, als die ersten Klänge von "Manowar" ertönten. Hier arbeitete die ganze Beleuchtung, die Pyros, und die Leute waren ausser sich. Auch wir schrien aus ganzem Hals mit, und es wurde immer geiler. Die Setlist war sowas von perfekt: man hätte fast meinen können, Manowar hätten nur 3 Alben gehabt... "Gloves Of Metal", "Call To Arms", "Mountains", "Secret of Steel", "Gates of Valhalla"... sie haben fast das ganze "Into Glory Ride"-Album runtergespielt! Die Warriors-Of-The-World-Manowar-Kiddies in den ersten Reihen müssen sich ziemlich verarsch vorgekommen sein *g* aber wir da hinten auf den billigen Plätzen sind abgegangen wie Bolle. Nach dem 4. oder 5. Song schreit mir mein Kumpel Maddin zu: "Mann, die sollen jetzt was schlechtes spielen, ich kann nicht mehr!" - Manowar antworten erbgarmungslos mit "Holy War", und schon zuckt der Nacken wieder... und dann kam was wir gefürchtet haben: "Other Bands Plays - Manowar Talks!" Joey DiMaio hielt es für notwendig, uns sein tolles Gedicht vorzulesen (der Mann sollte bei der Musik bleiben...), ließ ein paar Harleys vorfahren und schicke Weiber (TITTEN!!!) draufsteigen, dafür waren seine Ansagen ganz amüsant: "We have two winners here, so where are those motherfuckers?!?!" Haha, so oft wie er "fuck" und "motherfucker" benutzt hat, hätte sicher jeder böse Gangsta-Rappa mächtig Respekt vor ihm.
Dann holte er einen Typen ausm Publikum auf die Bühne, drückte ihm ne Gitarre in die Hand und sagte "now play us heavy fucking metal, and then you can go backstage and fuck all these chicks!". Was rauskam, war doch eher das Solo eines totalen Anfängers, was man aber zugunsten des Gitarristen auf Alkohol und Aufregnug schieben kann... unsauber wie sau wars trotzdem. Dann kam der Rest der Band dazu und der zweite Block begann: "The Gods Made Heavy Metal" ließ den Boden beben, jeder kannte den Text. Der Hobby-Gitarrist machte seinen Job gut, und die Mädels auf der Bühne zeigten Titten! Dann ging der Typ von der Bühne und das Set ging weiter: "Warriors Of The World", "Kings Of Metal", das ganze "neuere" Zeug halt.
Als die Bühne schwarz wurde, dachten wir es ist vorbei - weit gefehlt, denn Manowar kamen wieder - diesmal mit einem Wikingerschiff und einer Horde Krieger auf der Bühne im Gepäck. Nun wurden ein paar Songs vom neuen Album zum besten gegeben, unterlegt von einem Film auf der Videoleinwand. Alles in allem eine sehr geile Bühnenshow, mit den Kriegern die sich gegenseitig abschlachten und so. Und dann kam der Hammer...
Joes bedankte sich bei allen, versprach, nächstes Jahr wiederzukommen und die Band ging von der Bühne. Vom Band lief "The Crown And The Ring", und während wir alle andächtig den Text mitsangen, stieg ein gigantisches Feuerwerk in den Himmel. Der Mond war riesig und leuchtete rot. Ich hätte fast geheult, so schön war das... auch die Alt-Fans, mit denen ich danach noch gesprochen habe und die schon mehrere Manowar-Gigs in ihrem Leben gesehen haben, meinten, das dieser Gig wohl der beste ever war. Natürlich fehlten einige Songs (Sign Of The Hammer, Thor, Blood Of The Kings, Battle Hymn, Hail and Kill...), aber bei eh schon arg überzogener Spielzeit kann man auch nix anderes erwarten - die Songs wurden, denk ich mal, am Freitag gespielt. Was auch immer man von Manowar denkt - Live sind sie eine Wucht.
Am nächsten Tag dann die Abfahrt... vorbildlich: die Polizei kam aufs Gelände und bot einen freiwilligen Alkoholtest an. Wir haben den aber übergangen und sind relativ problemlos einfach weg.
Fazit: Die Bands waren klasse, das Wetter hat die meiste Zeit mitgespielt, der Blutpegel im Alkohol war nicht zu hoch, und die Stimmung kann sich sehen lassen. Wenns nicht signifikant teurer wird bin ich nächstes Jahr wieder da! (Zumal Manowar eh versprochen haben nächstes Jahr die ersten 6 Alben von vorne bis hinten durchzuzocken!)
Hut ab, Manowar, das war ein schönes Festival!