Maestro Steelstring - Erst Saitenschnarren und nun womöglich "schräg eingesetzter Halsstab"?

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Hallo,

zunächst wünsche ich allen ein Frohes neues Jahr!

Nun zu meinem Problem: Ich habe bei meiner Maestro schon seit Wochen auf diversen Saiten und an diversen Stellen ein Saitenschnarren/klirren. Zunächst habe ich es auf den ersten beiden Saiten festgestellt - sobald ich etwas kräftiger zupfte/mit der Schlaghand reinging, hörte ich ein "Klirren", so als würden die Saiten irgendwo hängen bleiben. Da es nicht nur bei gedrückten Saiten auftrat, gehe ich mal davon aus, dass es nicht an meiner Technik liegt. Ich muss aber dazu sagen, dass dieses "Klirren" kommt und geht. Vielleicht auch ein Hinweis auf schwankende Luftfeuchtigkeit?
Hinzu kommt, dass seit neuestem auch die tiefen Saiten schnarren. Gestern Abend fiel mir auf, dass v.a. die 6. und die 5.Saite beim normalen Anspielen tief brummten bzw. "schnatterten". Dieser unerwünschte Nebeneffekt stammte laut meinen Ohren aus der Region des Stegs. Interessanterweise schien er zu verstimmen, sobald ich auf die Bridgepins drückte. Zudem war er ganz weg, wenn ich die Gitarre "hinlegte". Als ich die Saite dann anspielte und die Gitarre in die Hand nahm, also "aufstellte", konnte man regelrecht hören, wie das Schnarren ertönte, fast so, als hätte jemand die Lautstärke des Schnatterns plötzlich hochgedreht.

Da die Gitarre erst im August ein Setup erhalten hat und ich an sich keine Probleme mit der Bespielbarkeit hatte, ging ich davon aus, dass es womöglich ein Problem mit der Halskrümmung sein könnte. Ich habe mich zur Einstellung an diese Anleitung von Lakewood gehalten, konnte aber keinen eklatanten Justierbedarf feststellen (interessanterweise habe ich bei der Recherche heute hier im Forum vermehrt von 0,5 mm im 7.Bund gelesen - wie kommt Lakewood auf 0,1 mm?). Auch die von Maestro selber hier angegebenen Abstandswerte im 12.Bund waren bei mir gegeben.
Testweise habe ich aber dennoch mal den Hals ganz leicht (selbst 1/8 Umdrehung war das nicht) gelockert, konnte aber keine Verbesserung feststellen. Da mir aber dabei schon aufgefallen war, dass es für mich sehr schwer war, mit dem Schlüssel den Einstellstab so zu treffen, dass ich ihn auch tatsächlich drehen kann (keine Angst: Ich hab keinerlei Kraft ausgeübt, sondern nur gemerkt, dass der Schlüssel keinen Halt hatte), habe ich nun heute Morgen die Saiten testweise runtergenommen und mal in die Gitarre reingeschaut. Dabei ist mir dann sofort klar geworden, wieso ich nicht "richtig reinkonnte" - es sieht so aus, als sei der Halsstab "schräg" drinnen bzw. so, als sei zumindest das Einstellloch versetzt (ich hoffe man kann erkennen, was ich meine - der Winkel ist für ein Foto bescheiden):

DSC_9602.JPG DSC_9603.JPG

Meinen ersten Eindruck konnte ich auch nachvollziehen, denn sobald ich meinen Inbusschlüssel leicht schräg nach links einsetzte, konnte ich problemlos den Halsstab verstellen.

Nach dieser langen Vorgeschichte habe ich also letztlich zwei Fragen:

1) Woher können diese unschönen Geräusche beim Spielen kommen? Deutet das Eintreten beim "Aufstellen" der Gitarre nicht darauf hin, dass beim "Liegen" die Schwerkraft irgendetwas, was für das Schnarren verantwortlich ist, stark genug nach unten drückt, dann aber beim Aufstellen nicht mehr stark genug wirken kann?

Und auch wenn es mir peinlich ist, muss ich es dennoch fragen: Die Stegeinlage sitzt ja richtig, oder? Normalerweilse ist die Stegeinlage doch bei den tieferen Saiten höher, oder? Ich frage nur, weil sie mir letztens beim Saitenwechseln rausgefallen war und ich mir nicht mehr ganz sicher war, wie sie vorher drinnen saß...

DSC_9610.JPG

2) Ist es ein Problem, dass ich an den Einstellstab nur "schräg" rankomme? Soweit ich das beurteilen kann, funktioniert der Einstellstab. Ist da bei der Gitarre einfach nur das Loch zum Durchführen des Schlüssel nicht vollkommen passend?

Grüße
Markus
 
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Hallo Markus,

Dir und allen die hier mitlesen auch ein frohes neues Jahr!

1) Woher können diese unschönen Geräusche beim Spielen kommen? Deutet das Eintreten beim "Aufstellen" der Gitarre nicht darauf hin, dass beim "Liegen" die Schwerkraft irgendetwas, was für das Schnarren verantwortlich ist, stark genug nach unten drückt, dann aber beim Aufstellen nicht mehr stark genug wirken kann?

Meist ist es in diesen Fällen ein schlecht befestigtes Kabel des verbauten Tonabnehmers bzw. Preamps. Kontrolliere das mal.

Und auch wenn es mir peinlich ist, muss ich es dennoch fragen: Die Stegeinlage sitzt ja richtig, oder? Normalerweilse ist die Stegeinlage doch bei den tieferen Saiten höher, oder? Ich frage nur, weil sie mir letztens beim Saitenwechseln rausgefallen war und ich mir nicht mehr ganz sicher war, wie sie vorher drinnen saß...

Muss Dir nicht peinlich sein. Die Stegeinlage sitzt richtig. Erkennen kannst Du es an der Kompensation für die beiden "blanken" Saiten.

2) Ist es ein Problem, dass ich an den Einstellstab nur "schräg" rankomme? Soweit ich das beurteilen kann, funktioniert der Einstellstab. Ist da bei der Gitarre einfach nur das Loch zum Durchführen des Schlüssel nicht vollkommen passend?

Wenn der Halswinkel ansonsten stimmt ist das überhaupt kein Problem.

Viel Erfolg und dann viel Spaß mit der Gitarre!
 
interessanterweise habe ich bei der Recherche heute hier im Forum vermehrt von 0,5 mm im 7.Bund gelesen - wie kommt Lakewood auf 0,1 mm?
Lakewood misst ab Oberkante Bundstäbchen. Vielleicht tut das nicht jeder? :nix:

Ist es ein Problem, dass ich an den Einstellstab nur "schräg" rankomme?
Ich würde die Aussage des Kollegen auf den Bereich der Funktion beziehen. Wenn Du zu den Leuten gehörst, die darüber hinaus viel Wert auf Perfektion legen, könnte das schon ein Problem sein. Oder zu einem werden. Die Antwort auf die Frage kennt in diesem Fall aber nicht der Wind, sondern nur der Fragesteller selbst...
 
Ich denke eher dass Lakewood also Martin Seeliger für sein setup einen möglichst geraden Hals bevorzugt wie auch ich es tue.

Der Abstand sollte natürlich immer zum Bunddraht gemessen werden und nicht zum Griffbrett. Die Differenz würde aber in den meisten Fällen mehr als einen Millimeter betragen, weswegen ich davon ausgehe dass selbstverständlich beide zum Bunddraht gemessen haben, nur der eine eben mehr relief bevorzugt.
 
Danke euch beiden für eure Antworten! Ich habe gestern dann alle Kabel am Preamp noch einmal rausgezogen und wieder befestigt (dabei festgestellt, dass der direkt in der Nähe des Schallochs wohl nicht richtig mit seinen Klebestreifen anliegt...) und auch unter dem Steg rumgefühlt, ob irgendwas lose ist (dabei erst einmal dieses weiße Kabel rausgezogen - sollte aber wieder passen, hab es wieder unter die Stegeinlage geführt und dann schön reingedrückt damit es fest sitzt). Dann noch bei den Saiten extra darauf geachtet, dass das Ballend korrekt sitzt. Und siehe da - kein Schnarren mehr. Weiß der Geier, was das war...

Zum Halsstab: Mir geht es dabei weniger um eine Detailverliebtheit, sondern darum, dass da nichts kaputt ist bzw. kaputt gehen kann. In all den Jahren hier habe ich zumindest gelernt, dass beim Hals schnell was in die Brüche gehen kann, weswegen ich hier Bedenken hatte. Aber gut, ich konnte wie gesagt keine Einschränkung der Funktionalität feststellen.
 
Vielen Dank für die Rückmeldung - freut mich dass es geklappt hat!
 

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