Machen Apps glücklich? Frust mit dem Firehawk FX

Hirnilein
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Hallo zusammen

Ich habe mir Anfang des Jahres voll Freude ein Firehawk FX gekauft. Die interne Soundbearbeitung soll ja ziemlich identisch sein mit jener im POD HD500X und die Features des Firehawk FX sind für mich mehr als ausreichend. Mit dem Sound bin ich soweit zufrieden. Also wurde es am Ende ein Entscheid zwischen zwei Anwendungsphilosophien: Editieren (nur) zu Hause am PC via USB oder editieren mit dem Tablet, wo immer man will. Ich habe mich für die flexiblere Tablet-Variante entschieden in der Vorstellung, dann auch bei einem Gig oder im Übungsraum schnell mal an den Parametern schrauben zu können.

Ein paar Monate und drei Live-Gigs später muss ich sagen, dass ich in Bezug auf die angebliche Flexibilität der Tablet-Variante ziemlich desillusioniert bin. Die Stabilität und die Performance der Bluetooth-Verbindung verhindern sehr erfolgreich den Erfolg dieses Konzepts. Live hat man zudem so viel um die Ohren, dass man sich garantiert nicht auch noch mit Verbindungsabbrüchen herumschlagen will. Das Umschalten zwischen Presets via Bluetooth ist so langsam, dass es im Livebetrieb überhaupt nicht praktikabel ist. Ganz abgesehen davon habe ich für mich persönlich den Bedarf, im Livebetrieb an den Presets zu schrauben, komplett überbewertet. Wenn ich überhaupt mal etwas verstelle, dann sind es die Parameter, für die es am Board selbst Drehregler für den Direktzugriff gibt (EQ, Drive, Reverb, Master). Kommt dazu, dass die App auf meinem Tablet so viel Strom verbraucht, dass der Akku recht bald leer ist, wenn man die App nach Gebrauch nicht beendet. Ich habe sogar den Verdacht, dass sie weiter Strom frisst, selbst wenn man das Cover schliesst. Normalerweise geht mein Tablet so in den Standby-Modus, aber die Firehawk-App scheint sich dagegen zu wehren (möglicherweise wegen der überall diskutierten Probleme mit dem Verbindungsaufbau - lieber nichts einreissen, wenn's schon mal steht). In der Konsequenz bedeutet dies, dass die mobile Einsatzmöglichkeit für mich komplett irrelevant geworden ist. Ich bereite zu Hause alles vor und nehme nur das fertig programmierte Board mit.

Ein wirklich cooles Feature der App wäre die Soundsuche in der Cloud - man gibt den Namen eines Songs oder Künstlers ein und bekommt passende Presets angezeigt. Dummerweise verliert aber meine App immer wieder die Verbindung zu meinem Line6-Account, so dass ich immer wieder mal mein Passwort eingeben muss. Das geht dann so: Cloud-Suche -> früher eingegebenes Suchkriterium löschen -> Suchkritrium eingeben -> Warten -> Fehlermeldung "Anmeldung erforderlich" -> Passwort eingeben -> Warten -> Suchkriterium erneut eingeben, weil es zwischenzeitlich gelöscht wurde, was bedingt, dass man zuerst wieder das früher eingegebene Suchkriterium löscht, welches einem jetzt erneut als Default angeboten wird (kein Witz). Wenn man erfolgreich eine Trefferliste angezeigt bekommt und die Presets nun alle durchprobieren möchte, ist man wieder mit den langsamen Ladezeiten konfrontiert. So kommt einfach kein Spass auf. Somit ist die Anwendung auch zu Hause keine Freude. Kommt das bereits angesprochene Akkuproblem dazu: Gestern vergessen, die App explizit zu beenden, dann ist heute der Akku komplett leergesaugt. Dann geht die nächsten 20 Minuten erstmal gar nichts mehr.

Wenn ich aber eh nur zu Hause Sounds bearbeiten kann, dann wäre die USB-gestützte Variante des POD HD500X deutlich besser gewesen. Der Rechner läuft bei mir sowieso immer, wenn ich am Spielen bin. Also einfach zur Maus greifen und loslegen anstatt sich mit Tablet und Bluetooth abzumühen.

Naja, denkt man sich, das Gerät hat ja einen USB-Anschluss, die Hardware ist weitgehend die gleiche wie beim POD HD500X, also könnte doch der Hersteller - im Wissen um die Defizite seiner App - den bereits vorhandenen PC Editor für das Firehawk kompatibel machen, aber Pustekuchen: Entsprechende Feature Requests (und ich bin bei weitem nicht der einzige) werden von Line6 noch nicht mal kommentiert. Nichts, nada. Da scheint kein Wille zu sein, die Schwächen in der Bedienung nachträglich zu entschärfen.

Am Ende stehe ich da mit einem Board, das an sich einen amtlichen Sound abliefert, das aber in Bezug auf die Bedienung so unzugänglich ist, dass ich mir ernsthaft Gedanken mache, etwas anderes zu kaufen.

Irgendwelche Leidensgenossen, Empfehlungen und Lösungsvorschläge?

Gruss,
Kalle
 
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Exakt aufgrund dieser dümmlichen Bedienungskonzepte, auf den praxisfernen Mist von Ingenieuren und Entwicklern gewachsen und vom Vertrieb durchgeboxt, habe ich mich von den ganzen überladenen "Modellingkram" mehr oder weniger getrennt. Besonders schlimm mein Ex Line6 IV 75. Bedienung am Amp Katastrophe und die PC-Software war auch nicht der Burner. Die Trennung ist mir sehr leicht gefallen. Beim POD HD500x geht es am Gerät selbst so einigermaßen. Die PC-Software aber auch grausam. Der gute fristet jetzt sein Dasein am Zweitwohnsitz in der Übungsecke.

Der hohe Stromverbrauch der App ist sicherlich der Bluetooth-Verbindung geschuldet, weil das Bluetooth-Modul halt extra Strom benötigt und nicht gerade knapp (deutlich mehr als für's WLan). Das zerrt dann am Akku.
 
Der hohe Stromverbrauch der App ist sicherlich der Bluetooth-Verbindung geschuldet, weil das Bluetooth-Modul halt extra Strom benötigt und nicht gerade knapp (deutlich mehr als für's WLan). Das zerrt dann am Akku.

Was halt doof ist, dass die App den Standby-Modus ignoriert. Man sieht ja am Firehawk, ob die Bluetooth-Verbindung steht oder nicht. Die LED leuchtet fleissig weiter nachdem ich das Tablet längst zugeklappt habe. Ich habe auch schon beobachtet, dass die beiden automatisch eine Verbindng aufbauen, wenn ich das Firehawk am morgen einschalte und das zugeklappte Tablet noch nicht mal angefasst habe. Eigentlich sollte sich das Tablet in diesem Moment im Tiefschlaf befinden und gar nicht mitbekommen, dass ich das Firehawk eingeschaltet habe.

Beim POD HD500x geht es am Gerät selbst so einigermaßen. Die PC-Software aber auch grausam

Na, dann kann ich mich zumindest damit trösten, dass nicht viel verpasst habe, als ich mich für das Firehawk FX entschieden habe.
 
das liest sich alles deutlich anders, als es der Bonedo Test beschreibt... :gruebel:
(dem screenshot nach haben die wohl ein iPad benutzt)
 
Zuletzt bearbeitet:
Den habe ich vor dem Kauf natürlich auch gelesen. Der Tester schreibt ja im Prinzip auch nichts Falsches, sondern erwähnt einfach gewisse Probleme nicht. Das kann entweder daran liegen, dass er keine Langzeiterfahrung hatte, oder dass er keine Probleme hatte, oder er nicht darüber schreiben wollte. Ich zitiere hier mal aus einem der Kommentare zum Testbericht:

Palumbus: Habe oft vor einem Kauf die Bonedo Reviews gelesen. Dieses Mal war es umgekehrt. Mit Spannung habe ich auf den ersten Test des Firehawk FX von Bonedo gewartet. Nun ist er endlich da und meine Erfahrungen mit Reviews von Bonedo haben sich endgültig bestätigt. Es wird beworben, nicht getestet! Kein Wort zum Lag zwischen Patch-Wechseln. Dieser Lag ist wohl etwas vom schlimmsten, was man in einem Pedal-Board einprogrammieren kann! Das muss dem Autor doch aufgefallen sein!? Nun ja, das Pedal gefällt mir ausgezeichnet, eben mit der Beschränkung, dass es live nichts taugt.

Die Lags habe ich übrigens auch, wenn ich zwischen gewissen Presets umschalte. Das scheint an der Komplexität der Presets zu liegen und variiert deshalb. Dass es live nichts taugt, würde ich trotzdem nicht sagen, hab's ja schon mehrfach so eingesetzt. Ich wechsle innerhalb des Songs aber auch höchstens zwischen drei Patches um (Clean, Rhythm, Solo) und vor dem Solo habe ich ja meistens eine kurze Pause. Wer häufiger umschalten muss, für den könnten die Lags aber schon störend sein.
 
Die Bonedo Reviews werden im Auftrag vom Thomann geschrieben und der Thomann will Sachen verkaufen.
Ich würde mir da eher irgendwelche authentischen User Reviews durchlesen, ggf. auch in den einschlägigen US Foren - da wird Modeling Gear oftmals ziemlich breit diskutiert.
 
Ich habe den HD500 der ja nahezu identisch zum HD500X ist und ich benötige den PC-Editor für keine der Einstellungen!
Das geht ALLES direkt über die Taster, Regler und über die Anzeige des Displays!
Den PC-Editor nutze ich seeehr selten!
 
Bin ich eigentlich der Einzige, der hier dauernd liest "Machen Amps glücklich?" und sich gleichzeitig denkt: "Jaaaa!"?

:D
 
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Ich habe den HD500 der ja nahezu identisch zum HD500X ist und ich benötige den PC-Editor für keine der Einstellungen!

Liegt das daran, dass der Editor nichts hergibt, oder dass die Arbeit mit dem PC einfach nicht in Deinen Workflow passt? Ich habe in einem Video gesehen, wie leicht sich im Editor die Presets mittels Drag&Drop umarrangieren lassen, was ja schon ziemlich cool ist.

Bin ich eigentlich der Einzige, der hier dauernd liest "Machen Amps glücklich?" und sich gleichzeitig denkt: "Jaaaa!"?:D

Da müsste ich mal ernsthaft drüber nachdenken :rolleyes:
 
Es liegt daran, dass ich viel live auf der Bühne und darum wenig mit dem PC verbunden bin.
Darum bediene ich auch daheim den 500er am Gerät.
Denn dann beherrsche ich jeden Handgriff schnell und suche nichts.
Klar verwende ich auch ab und zu den Editor und finde ihn auch gut.
Vorallem zum Backup, oder zur Umsortierung von Setlisten verwende ich ihn.
Und mittlerweile stehen die Sounds auch alle soweit, dass ich wenig ändern muß und will.
 
Und mittlerweile stehen die Sounds auch alle soweit, dass ich wenig ändern muß und will.
Auch so eine Erkenntnis: Trotz aller Möglichkeiten verwende ich am Ende immer etwa die gleichen vier bis fünf Presets. Allerdings hat mir das App-Bluetooth-Problem auch ziemlich die Freude daran verdorben, nach neuen Sounds zu suchen. Vielleicht spricht das aber doch dafür, das Firehawk zu behalten. Einfach nochmals ein paar Stunden abmühen, um ein paar zusätzliche gute Sounds zu finden, und die Kiste dann einfach so lassen wie sie ist.
 
Das mit dem iPad als Musikerequipment ist so eine Sache. Das kann sehr hilfreich sein oder ziemlich überflüssig. Als Ersatz für den Notenordner ist das sehr nett, weil es Welten cooler aussieht, als ein Notenständer auf der Bühne. Zudem nutzen wir ein Digital Mischpult, wo wir wireless den FOH Sound mit dem IPad beim Soundcheck einstellen und jedes Bandmitglied sich seinen Monitorsound regeln kann. Kein Muliticore-Gedöns, viel kürzere Kabelwege, weniger Gefahr von Brummschleifen... das ist eine sehr hilfreiche Anwendung. Da kann man die Bedienungsoberfläche dahin transportieren, wo sie nicht ist und gebraucht wird. Aber z.B. auch dieses Digitech Multieffekt, wo man ein iPad einschieben muss, um es bedienen zu können, ist eine Applikation des iPad, die niemand wirklich braucht.
 
Hast du schonmal ein anderes Tablett verwendet? Nicht jede Bluetooth-Version funktioniert mit jedem Gerät gleich gut. :gruebel:

Soundmäßig ist es bei mir tatsächlich so, dass ich insgesamt etwa 4-6 Sounds für die E-Gitarre, einen für die A-Gitarre und zwei für die E-Geige verwende.
Nur bei dem Musical neulich hatte ich tatsächlich für jedes Lied einen eigenen Sound programmiert.

Das Display des Firehawk wäre mir eben zu klein und die ausschließliche Bedienung übers Tablett zu unsicher.
Da mag ich lieber Geräte wie den HD500 die autark bedient werden können.

Mein Tablett nutze ich aber sehr gern für Setliste und Noten (klick)
 
Ich habe auch ein HD500X und nutze es für alles mögliche - proben, üben, Gig usw. Habe mittlerweile sehr viel Erfahrung mit dem Teil und kenne die Stärken und Schwächen.

Eine eindeutige Stärke ist für mich die Bedienung. Ja man muss sich am Anfang damit auseinander setzen, aber wenn man das getan hast ist die Bedienung und Einstellung des Gerätes sowohl über den PC als auch über das Gerät selbst absolut einfach und super gelöst.

die Bedienung am Gerät selbst ist doch super einfach gelöst mit den 4 Reglern? Verstehe nicht was da sehr kompliziert sein soll?
 
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Ich verwende das Firehawk FX jetzt seit 2,5 Jahren auch in Verbindung mit dem iPad über Bluetooth - ohne irgendwelche technischen Probleme.
Die Einstellung der Effekte mache ich nur übers iPad, speichere sie auf dem Gerät und fertig. In der Probe und bei Gigs verwende ich das iPad nicht (außer für die Setliste, Texte und Merkposten für die Einstellungen jedes Songs). Das iPad ist bei Gigs fürs Firehawk aber auch nicht notwendig. Ich kann beliebig die Sounds einem Fußtaster in der Reihenfolge der Setlist zuordnen- fertig. Wie gesagt: noch nie Aussetzer oder Probleme beim Umschalten zum nächsten Sound.
Ich teste viel runtergeladene Sounds und bearbeite sie dann am iPad nach meinem Geschmack.
Benutze übrigens keinen Verstärker mehr, sondern gehe direkt in das Powercab und alternativ über Stagescape in die PA. Sound hervorragend, weniger Schlepperei.
Einziger Wermutstropfen: Aufgrund des großen Erfolgs von Helix und Helix LT scheint das Firehawk FX bei Line6 kaum noch von Bedeutung zu sein - vermutlich ein Auslaufmodell.
Unser 2. Gitarrist verwendet übrigens ein Spider V 240 von Line 6 - auch `ne gute Alternative, zumal für den Spider auch eine gute Remote Software fürs iPad existiert. Geht auch direkt in die PA, wenns sein muß. Dort stehen die gleichen Sounds/Tones zur Verfügung.
 
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