M3 Chop

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heinz102
Guest
Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich bin hinsichtlich einiger Gegebenheiten meines kürzlich erstandenen M3 Chops unsicher und bitte um Rat:

1. Der Startmotor wurde (per Seitenschneider) abgeklemmt. Ist diese Synchronmotor-Getriebekombination in der Lage, selbst zu starten oder sollte zur Schonung des Systems der Startmotor besser wieder aktiviert werden?

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2. Der Verstärker läuft auf 115V, oben genannter Motor auf 230V. Zur Spannungsversorgung kommt ein P. Reichenbach „Spartrafo 1955“ 115V 0,95A zum Einsatz. Der Verstärker läuft ohne Endstufenröhren und ohne die Phasendrehungsröhre.
Könnte man diese wieder in Betrieb nehmen oder reicht die Kapazität des Spartrafos nicht aus?

Andernfalls: wieviel machen die Endstufenröhren am Klang des Röhrenverstärkers wirklich aus, als dass dies ein sinnvolles Unterfangen wäre? Der entgegengesetzte Weg, sprich die Entfernung des Spartrafos, des 110V Netzteil-Monsters und des nicht genutzten Ausgangsübertragers dürfte den Chop ca. 10kg leichter machen. Ein moderner Ringkerntrafo z.B. Tubetown 50W incl. zeitgemäßer Gleichrichtung liegt bei eher 300g.

Hat das schon jemand gemacht oder ist das Sünde?

3. Am rechten Rand des LM liegen neben dem Einschalter der umfunktionierte Startschalter sowie zwei Potentiometer, die in einer Box verschaltet sind, welche wie eine Tretmine eines Gitarristen aus den 70igern aussieht. Diese war innen im Gehäuse verschraubt. Hat das jemand schonmal gesehen?

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Vorab vielen Dank und viele Grüße in die Runde
Andreas
 
Eigenschaft
 
Hallo Andreas,

1) der Motor ist ein Bertram-Motor (so genannt weil das Musikhaus Bertram in Freiburg diese verwendet hat um Hammonds auf 220V/50 Hz Betrieb umzurüsten. Der Motor ist selbstanlaufend und benötigt keinen Startmotor.

2) Ohne die Röhren ist die Endstufe stillgelegt - das sollte auch so bleiben, wenn du keinen Lautsprecher oder einen Ersatzwiderstand anklemmst. Falls du die Endstufe wieder in Betrieb nehmen willst, ist der kleine Spartrafo dafür nicht ausreichend. Du benötigst dann einen Trafo, der ca. 200 VA leistet.
Bitte dann aber zur eigenen Sicherheit einen echten Trenntrafo nehmen und keinen Spartrafo.
Ich würde es in jedem Fall vorziehen, die Endstufe wieder in betrieb zu nehmen und das Leslie am Lautsprecherausgang zu betreiben - in diesem Fall unbedingt einen Lautsprecher oder einen entsprechenden Lastwiderstand anschließen. Alternativ geht es natürlcih auch, den 115V Netztrafo durch einen 230V Trafo zu ersetzen. Da das leicht wieder in den Originalzustand versetzt werden kann, ist es kein Frevel.

3) Bei dem, was da eingebaut wurde, handelt es sich um Bastelarbeit - was genau damit bezweckt wurde lässt sich ohne Analyse der Schaltung nicht feststellen.

Gruß,
Harald
 
Hallo Harald,

vielen Dank für die schnelle und umfangreiche Antwort. Nach einem Abstecher nach Wikipedia ist mir jetzt klar, warum der Spartrafo so viel kleiner als der originale Netztrafo ist ...

Den AO-29 Trafo 110V der M3 aka AO-24110 gibt es einzeln oder als kompletten Amp in der amerikanischen Bucht. Schändlicherweise gerade „Pulled from an excellent working Hammond Organ“.

220V natürlich Fehlanzeige, so dass ich mein System wohl so belasse.

Zur ominösen Tretmine: Es sind drei SC828 Transistoren verbaut, die laut radiomuseum.org zu Beginn der 1970iger Jahre aufkamen. Ein früher Tube-Screamer, der nicht mehr funktioniert und darüber hinaus in einer Orgel mit nur Line Out-Ausgang eigentlich Quatsch ist.

VG
Andreas
 

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