M100 verstimmt - Überhitzung?

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Nabend!

Komme gerade vom ersten Gig mit meiner M100, die ich seit 2 Monaten habe.
Wir haben 2 Sets gespielt - schätzungsweise 50 Minuten und eine Stunde.
Gegen Ende des zweiten Sets klang die Orgel plötzlich etwas tiefer - ne satte kleine Terz oder so! :eek:

Was war den da los??? Irgendwas überhitzt? Muss vielleicht irgendwo mehr Öl drauf, oder was?
Aber so ne Stunde darf so ne Orgel doch wohl laufen, oder? Hab sie sogar in der Pause ausgeschaltet.
Bin gerade etwas ratlos...

Viele Grüße, Andreas
 
Eigenschaft
 
das ist allerdings etwas komisch. Du schriebst die Orgel war in der Pause ausgeschalten. Bist Du Dir sicher, dass der Run-Motor beim Eischalten richtig auf Drehzahl kam ? Soll heissen, dass das Spiel zwischen Start- und Run-Schalter richtig verlaufen war? Das ist mir auch schon passiert, da läuft der Synchronmotor dann auf einer niederen Drehzahl und die Orgel stimmt nicht, sie ist tiefer. Wenn der Synchronmotor aber auf der richtigen Drehzahl (Netzabhängig) ist, hat er die Drehzahl noch nie verloren, kann er eigentlich auch nicht solange die 50 Hz Netzfrequenz stabil sind.

Gruss Helmut
 
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Hallo Andreas,

zuerst mal eine Frage: Ist das eine M-100 aus USA, also 60Hz und hat sie somit einen Wandler?
Angenommen, sie hat einen Frequenzwandler, dann würde ich auf den tippen. Denn es gab (leider) auf dem deutschen Markt immer wieder Wandlerfrickler - ich nenne sie mal so - die meinten, etwas Frequenzstabiles aus einem mit einem Poti verstimmbaren Multivibrator aufbauen zu können, der dann meist auch noch Rechteck lieferte, bis Carsten M. seinen Sinuswandler entwickelte, der m.E. genau der richtige Ansatz ist.

Hast Du auf einem Schiff gespielt oder im freien Gelände, wo die Stromversorgung durch
einen Generator bereitgestellt wurde?

Wir hatten hier ja schon oft die Diskussion, daß ein Run-Motor nur auf genau der Netzfrequenz laufen kann, insofern
kann ich Helmuts Vermutung nur bedingt unterschreiben. Es gibt zwar den Fall, daß der Run-Motor sich auf einer
niedrigeren Frequenz einpendelt. Das ist aber dann immer nur genau die Hälfte der Netzfrequenz, also eine Oktave tiefer.
(Grund: gradzahlige Polzahl des Ankers - 2 Polpaare).
Dann klingt die Orgel aber auch so unmöglich, Vibrato halb so langsam, daß man es lieber gleich läßt und neu durchstartet. Eine Terz, wie Du es beschreibst, wäre unmöglich.
 
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Moin!

Ja, ist eine USA-Hammond. Allerdings hat sie gar keinen Startmotor - über dem Kippschalter steht auch noch "Europa-Modell"
Müsste da dann nicht von Werk aus ein passender Frequenzwandler drin sein?
An der Stromversorgung wird es nicht gelegen haben. War weder auf nem Schiff, noch Strom vom Dieselgenerator.

Die Orgel lief ja das zweite Set auch ohne Probleme - nur eben bis kurz vor Schluss.

Ich werd dann nächste Woche mal wieder in die Orgel reinschauen. ;)

Viele Grüße, Andreas
 
Hallo Andreas,

Du schreibst, die Orgel sei "ne satte kleine Terz" zu tief gewesen - und das paßt ja haargenau auf Dons Verdacht mit dem Frequenzwandler.
Die Drehzahl Synchronmotors hängt zwangsläufig von der Netzfrequenz ab (oder dem, was man per Wandler daraus macht), und wenn man diese lineare Abhängigkeit mal in Halbtöne umrechnet, kommt man beim Verhältnis 50/60 auf -3,16 Halbtöne, also "ne satte kleine Terz".
Wenn man eine amerikanische 60-Hz-Hammond mit deutschen 50 Hz ohne Frequenzwandler betreibt, läuft sie auch genau um diese Abweichung tiefer.

Viele Grüße
Torsten
 
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Ja, kommt hin. Dann sollte ich wohl mal den Frequenzwandler unter die Lupe nehmen! :weird:
 
Hallo Andreas,

Du schreibst, die Orgel sei "ne satte kleine Terz" zu tief gewesen - und das paßt ja haargenau auf Dons Verdacht mit dem Frequenzwandler.
Die Drehzahl Synchronmotors hängt zwangsläufig von der Netzfrequenz ab (oder dem, was man per Wandler daraus macht), und wenn man diese lineare Abhängigkeit mal in Halbtöne umrechnet, kommt man beim Verhältnis 50/60 auf -3,16 Halbtöne, also "ne satte kleine Terz".
Wenn man eine amerikanische 60-Hz-Hammond mit deutschen 50 Hz ohne Frequenzwandler betreibt, läuft sie auch genau um diese Abweichung tiefer.

Viele Grüße
Torsten

Torsten,

das hatte ich auch im Hinterkopf, hatte es nur nicht erwähnt, weil es ja keinen Grund gibt, daß die Orgel sich auf einmal überlegen sollte, von nun an sich für 50Hz "zu entscheiden", lief sie doch vorher richtig. Also trifft dies als möglicher Grund hier nicht zu.

Andreas, Du sagst, die Orgel habe keinen Startmotor. Normalerweise hat eine Hammond M-100 einen solchen, es sei denn, sie hat den sog. Bertram-Umbau drin - das war ein selbstanlaufender 50Hz Synchronmotor mit Phasenschieberkondensator
in einem Getriebegehäuse.

Bei defektem Kondensator oder anderen Schwächen (zu starke Reibungslast durch schlecht geölten Generator, zu große Erhitzung - die Motoren wurden ziemlich heiß, schlupfender, weil abgefressener Zahnriemen) kann es zu einem Drehzahlabfall kommen.

Wo immer es möglich ist, sollte man diese Lösung rausschmeißen und durch die Original Startmotor-Runmotor Paarung ersetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach so - ja, ist eine Bertram-Hammond. ;)

Dann ist da beim Umbau ein ganz neuer Motor reingekommen?
Bei defektem Kondensator oder anderen Schwächen (zu starke Reibungslast durch schlecht geölten Generator, zu große Erhitzung - die Motoren wurden ziemlich heiß, schlupfender, weil abgefressener Zahnriemen) kann es zu einem Drehzahlabfall kommen.

Wo immer es möglich ist, sollte man diese Lösung rausschmeißen und durch die Original Startmotor-Runmotor Paarung ersetzen.
:eek:
Muss das sein? Vielleicht doch erstmal noch ne Tube Öl drauf? ;)
 
Ach so - ja, ist eine Bertram-Hammond. ;)

Dann ist da beim Umbau ein ganz neuer Motor reingekommen?

:eek:
Muss das sein? Vielleicht doch erstmal noch ne Tube Öl drauf? ;)

Schick' mal ein Photo von der linken Tongeneratorseite (Scanner/Run-Motor).
Man hat Deine Orgel damals ihres Herzens beraubt und ein neues Organ eingepflanzt. Ich glaube mich jedenfalls zu erinnern, daß es so war, daß Bertram damals den Runmotor entfernt hat und seine "Mimik" dazwischen geklemmt hat.
Wenn Du Glück hast, hat man Dir den Startmotor wenigstens noch gelassen, hat ihn nur nicht mehr verschaltet und auch den
Startschalter entfernt.

Es ist schon eine etwas größere Operation. Nehmen wir mal an, es handelt sich um diese Lösung, dann wäre das Mindeste ein Ausbau des jetzigen Motors und Nachschauen, ob der Zahnriemen in Ordnung ist. Wahrscheinlich ist er verölt und zahnlos.
Und der Kondensator wäre zu erneuern.

Setze uns aber erst mal ins Bild, wie die Situation tatsächlich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nabend! :)
Hier mal der Motor:
IMG_0026.JPG
Und über dem Trafo? Das ist wohl nicht dieser Phasenschieberkondensator, oder?
IMG_0028.JPG
Nen Startermotor gibt es wohl nicht mehr. Der müsste dann ja aucf der anderen Seite sein, oder?
 
Ja, das ist der "Bertram"-Aufbau. Und der Kondensator ist besagter. Rechts sitzt nomalerweise der Startmotor, ein eher etwas unscheinbarer kleiner Spaltpol-Motor. Aber die waren wahrscheinlich gründlich :)
 
selbstanlaufender 50Hz Synchronmotor mit Phasenschieberkondensator
in einem Getriebegehäuse.
Ach so, ich hatte verstanden, der Kondensator wäre auch in irgendeinem Gehäuse versteckt. ;)
Den Auszutauschen sollte ja nicht so ein großes Problem sein.
Wenn der aber defekt wäre, müsste ich doch häufiger Drehzahlprobleme haben, oder? Bisher ist es nur zweimal vorgekommen und jedes mal hatte die Orgel etwas länger gelaufen. Als ich die Orgel ca. 15 Minuten nach dem Gig wieder eingeschaltet hatte, war wieder alles ok.

Bei defektem Kondensator oder anderen Schwächen (zu starke Reibungslast durch schlecht geölten Generator, zu große Erhitzung - die Motoren wurden ziemlich heiß, schlupfender, weil abgefressener Zahnriemen) kann es zu einem Drehzahlabfall kommen.
Kann ich den Zustand des Zahnriemens erahnen, wenn ich den Motor (natürlich ausgeschaltet) blockiere und vorsichtig am Schwungrad drehe?
 
Ach so, ich hatte verstanden, der Kondensator wäre auch in irgendeinem Gehäuse versteckt. ;)
Den Auszutauschen sollte ja nicht so ein großes Problem sein.
Wenn der aber defekt wäre, müsste ich doch häufiger Drehzahlprobleme haben, oder? Bisher ist es nur zweimal vorgekommen und jedes mal hatte die Orgel etwas länger gelaufen. Als ich die Orgel ca. 15 Minuten nach dem Gig wieder eingeschaltet hatte, war wieder alles ok.


Kann ich den Zustand des Zahnriemens erahnen, wenn ich den Motor (natürlich ausgeschaltet) blockiere und vorsichtig am Schwungrad drehe?

War in der Tat etwas unglückllich formuliert. Selbstanlaufender Synchronmotor in einem Getriebegehäuse mit daneben plaziertem Phasenschieberkondensator :)

Was manuellen Test der Zahnriemenbeschaffenheit betrifft: schwierig, hier ja zu sagen, denn je nachdem, wie fast ,man dreht bzw. blockiert, macht man dann erst den Zahnriemen kaputt. Andererseits sollte er schon einem gesissen Zug/Drehmoment standhalten.

Was Du auch machen könntest - ich weiß nur nicht, ob Du an irgendein von außen sichtbares rotierendes Teil des Motors herankommst:
bringe mit einem Filzschreiber eine Markierung auf dem Anker des Motors irgendwo von außen sichtbar (oder vielleicht ragt hinten die Welle heraus) eine kleine Markierung an und ebenfalls eine Markierung am Schwungrad oder dem festen Teil der Hauptwelle links.

Starte dann die Orgel mal, lasse sie eine Weile laufen, stoppe sie wieder und schau, ob sich die relative Stellung der beiden Marken zueinander verschiebt. Dann weißt Du, daß der Zahnriemen nicht mehr greift.
 
Hab mal den Filstifttest gemacht - da schlupft was! Und der Effekt verstärkt sich wohl bei höheren Temperaturen, oder?
Kann man so nen Riemen auch selbst auswechseln? Wo bekommt man den überhaupt? Guggel hat mir da noch nicht so viel geholfen.
Wie heißt das Teil wohl auf englisch? :rolleyes:
 
Hab mal den Filstifttest gemacht - da schlupft was! Und der Effekt verstärkt sich wohl bei höheren Temperaturen, oder?
Kann man so nen Riemen auch selbst auswechseln? Wo bekommt man den überhaupt? Guggel hat mir da noch nicht so viel geholfen.
Wie heißt das Teil wohl auf englisch? :rolleyes:

Drive belt, gear belt, tooth belt.

Jetzt fällt mir noch etwas ein. Ich glaube mich zu erinnern, daß in manchen dieser gear boxen, sei es Bertram oder sei es Music Center Hamburg, kein Zahnriemen sein Unwesen trieb, sondern ein schlichter banaler O-Ring, der natürlich, vor allem wenn verölt, den Schlupf reinläßt, wie manche Gardinen den Gilb. ;)
 
Ok, dann ist ein bisschen schlupfen wohl normal. ;)
Ich werde das ganze bei Gelegenheit einfach mal öffnen - möglicherweise ist auch einfach alles etwas verölt.
 
Wie gesagt, man weiß es definitiv erst, wenn das Ding geöffnet ist. Du kannst aber mal jetzt auch von Hand die Motorwelle drehen und den Motor dabei vorsichtig mit einem chinesischen Eßstäbchen - sieht das geschrieben nicht besser aus als "Essstäbchen"? -, oder anderen Holzgegenstand blockieren. Wenn Du da ohne großen Widerstand drehen kannst, dann schlupft's gewaltig. Fühlst Du ein Ruckeln, sind's die Zähnchen.

Aber wie gesagt, Du wirst damit immer Probleme bekommen.
 
Kann ich den Zustand des Zahnriemens erahnen, wenn ich den Motor (natürlich ausgeschaltet) blockiere und vorsichtig am Schwungrad drehe?
Ungefähr das meinte ich damit auch. ;)
Hab ich gemacht, und Widerstand ist vorhanden. Ob das jetzt Zähnchen sind oder andere Reibung, kann ich nicht sagen. Schlupfen wirds wohl auch jedes Mal, wenn die Orgel eingeschaltet wird und der Generator erstmal in die Gänge kommen muss.
Ansonsten läuft die Kiste ja - eiert auch nichts oder so. ;)
 

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