Luxor Studio Master, Reparatur Unterlagen, Infos und Meinungen gesucht

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Keksstein
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Hallo,

ich habe von einem Kollegen einen Gitarrenverstärker zur Reparatur erhalten, einen Luxor Studio Master, wohl ein Fender Pro Reverb Clon. Ich beschäftige mich zwar mit Röhrentechnik, allerdings mit anderer. (Uralt Radios) Gitarren sind eigentlich nicht mein Thema, sorry. :eek:
Beim Einschalten sollte die Sicherung Durchbrennen, bei der ersten Sichtung vor ca. 1 Monat viel auf das Eine Endröhre (EL34) Luft gezogen hatte und beide deutlich warm geworden sind. Das Rote JJ Logo ist schwarz verbrannt. Ich habe sowas nie gesehen, bin aber von vielen 1000 Betriebsstunden ausgegangen und habe das für den Grund des Defekts gehalten. Ich kam am WE dazu und habe die Röhren ersetzt, langsam am Stelltrafo hochgefahren und einen glatten Kurzschluss bemerkt, bei 20V Netzspannung in den Amp fließen schon 4A.

Wie sich bei genauerer Betrachtung gezeigt hat wurde das Gerät schwer verbastelt, irgendjemand hat alle Elkos gemeint auswechseln zu müssen, der Netztrafo ist nicht Original und es wurde irgend ein neuer eingebaut. Grund für den Defekt ist der "neue" Netztrafo, löte ich alle Sekundären Anschlüsse ab gibt es weiterhin einen Kurzschluss. Beim Bias war wer wirklich kreativ, der "Originale" Fender hat wohl ein Poti gehabt zur Einstellung vom Ruhestrom. Hier wurde ein Spannungsteiler aus einer 250V Wicklung gebastelt, Einweg gleichgerichtet und darüber (wie üblich) die Vorspannung über 2 Widerstände auf die Gitter der Röhre gegeben. Keine Möglichkeit zur Einstellung, der Siebelko verträgt nur 63V. Das scheint versagt zu haben, Röhren sind abgebrannt und haben den Trafo mitgenommen. Sogar die Das statt einer 3A eine 6,3A Sicherung steckt macht es nicht besser.

Ich suche jetzt seit ner weile nach Unterlagen, vorallem einem Schaltbild für die Kiste. Ohne wird es sehr schwer den (elektrischen) Originalzustand wieder herzustellen, der Fender hat andere Endröhren.

Was ich mich frage:

- Wie sah die Bais Einstellung Original aus? Auto Bias vielleicht sogar?
- Welche Anodenspannung stellte der Originale Trafo zur Verfügung, wirklich 2x350V? (also grob 500V Sekundär) Ein wenig sorgen macht mir dann der nicht Originale Elko der nur 450V Verträgt
- Standby klaut den Endröhren die Anodenspannung (nicht die Gittervorspannung) über einen Schalter der für 250V ausgelegt ist an der 350V Wicklung des Trafos, nicht so toll. War das wirklich so gelöst?
- Es sind Koppelkondensatoren im Axialen schwarzen Gehäuse verbaut, man könnte sie für Elkos halten. Ich kenne die nicht, sind die zuverlässig oder zu tauschen?

Ich wäre Euch sehr dankbar, falls jemand Unterlagen zu dem Verstärker hat, besonders Schaltbilder und Fotos, das würde mir sehr helfen das Gerät zu erhalten.

Danke!

Gruß Jan
 
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Es handelt sich um sowas hier? https://www.guitarmaniacs.de/html/users/captorange/captorange-amps-misc.shtml

Hier gab's da schon mal eine Diskussion zu, wo der ganz gut ankam: https://www.musiker-board.de/thread...-amp-reparieren-lassen-oder-neues-top.586034/

Ich finde bei den alten Bekannten Quellen auch nix in Richtung Schaltplan, ich würde sagen dass man sich hier vielleicht mal den Pro Reverb Plan mal nehmen sollten und dann auf der Basis nachvollziehen wie das Teil verdrahtet ist... ja, das ist Arbeit.

Die Fragen die du da stellst sind halt ohne den Original-Plan nicht zu beantworten, da bleibt dann nur trial&error auf Basis Erfahrungen.

Ich würde hier im Zweifel einen versierten Amp-Tech ranlassen, der sich mit den Spezifika von Gitarrenamps auskennt, gerade wenn ich auf dem Gebiet nicht fit bin (no offense, aber Radios sind halt keine Gitarrenverstärker).

EDIT - schau mal hier rein, da wurde recht intensiv besprochen: https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,20097.0.html
 
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Danke!

Ja, der Verstärkerteil schaut gleich aus, in dem Gerät das hier vor mir steht sind aber die Lautsprecher schon drin. Es steht keine Modellnummer drauf, auf der Rückseite steht nur "RGB". Damit finde ich auch nichts.

Verbastelt wurde wohl nur Netzteil und Endstufe, der Bastler hat schlechte Lötstellen hinterlassen sodass sichtbar ist wo etwas verändert wurde. Im Grunde genau der Teil wo sich Fender und Luxor unterscheiden stimmt nicht.

Ein Techniker würde sicher Sinn machen, ich werde Rücksprache halten und das empfehlen. Wäre es ein HiFi Verstärker würde ich einen brauchbaren AP suchen, auf Auto Bias umbauen und auf ein paar W verzichten zugunsten der Lebensdauer. (Sodass der Leihe einfach Plug and Play Röhren tauschen kann) Ich weiß nicht ob man bei solchen Verstärkern die Endstufe übersteuert oder ob die Verzerrung in der Vorstufe passiert, wenn die Endstufe zum Übersteuern gebracht wird bin ich mir nicht sicher wie man einen Röhrensicheren AP findet.

Gruß,
Jan
 
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Sorry aber auf den ersten Eindruck der BEschreibung hin hört sich das nach Totalschaden an. Sollte wirklich die Endstufe so Amok gelaufen sein dass es den NT killte dann dürfte der AÜ auch platt sein.
Es wäre hilfreich zur Analyse wenn Du hier Bilder reinstellen könntest aber für mich hört sich das so an dass das auf einen kompletten Neuaufbau hinausläuft und der ist vermutlich nicht (mehr) rentabel...
 
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Der AÜ ist auf den ersten Blick OK, zumindest die Induktivität Primär scheint mit jeweils 2H gegen den Mittelabgriff plausibel.

Wenn ich raten müsste:

Jemandem ist der Netztrafo kaputt gegangen, er hat einen anderen (Leistungsstärkeren) eingebaut und weil die Vorspannungsversorgung fehlte wurde sich mit "Bias_Igel" beholfen. Unter dem "River" Widerstand der Anschlusspunkt liegt auf einer 250V AC Anzapfung. Jemand hat so lange mit dem Spannungsteiler experimentiert bis ihm die Vorspannung passte, vermutlich war aber der Ruhestrom höher als die Röhren mögen oder der Igel ist ausgefallen. In Verbindung mit einer 6,3A Sicherung (~1500VA!!!) statt der normalen 3A Sicherung muss halt irgendwas nachgeben. Die Röhren sind verglüht, eine hat Luft gezogen. Die Andere hielt länger und hat dann den Trafo gekillt. Irgendwas gibt nach wenn man es zwingt, erinnert mich an ein Radio das ich bekommen hatte mit Alufolie im Sicherungshalter. Wie ihr sehen könnt, sogar die Widerstände am Schirmgitter sind verbrannt.

Eine andere Möglichkeit sind defekte Koppelkondensatoren, auf dem zweiten Bild rechts die aussehen wie Elkos. Sind diese zuverlässig?

Ich rede später mit dem Besitzer. Wenn ich das mache baue ich auf einen gemütlichen Autobias Arbeitspunkt um mit geringerer Anodenspannung als jetzt mit dem Hinweis das er später vielleicht anders klingt. Scheinbar waren es mal 440V Anodenspannung, da sollte man einen zahmen AP benutzen.

Gruß,
Jan
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So war es mal:

https://diy-tone.com/luxor-studiomaster/
 

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Ich hatte gestern mit dem Besitzer gesprochen, der Verstärker wurde defekt gekauft und war bei Ihm nie in Betrieb. Da hat ihn wahrscheinlich wer übers Ohr gezogen, vom Umbau wusste er nichts. Damit gibt es keine Erwartungen das das Ding so und so klingt, ich habe freie Bahn und stelle die Endstufe über die nächsten Monate wieder her.

Wie dem auch sei, ich habe einen Trafo aus einem 4x EL34 Gitarrenverstärker. Der ist noch fetter als der Ersatz, bietet 340V AC, 50V AC und die üblichen 6,3V. Die Endstufe wird mit ~410V laufen, (340V und 50V Antiseriell) mit entsprechend gemütlichem Ruhestrom und Auto Bias. Ich denke an 20-40mA Ruhestrom, das ist OK für den Kolben. Letzteres einfach deswegen weil die Besitzer keine Röhrenexperten sind, wenn die mal verbraucht sind in vielen Jahren können sie ein neues gematchtes Pärchen kaufen und loslegen.

Wie gesagt bin ich kein Musiker, dafür HiFi Freak. Hab also durchaus Verbindung zur Musik und sehe das jetzt sportlich den Verstärker wiederherzustellen. Sollte Interesse bestehen lade ich Bilder hoch wenns fertig ist.
 
Interesse besteht absolut. Ich wurde nur empfehlen, mal einen Blick auf eine Gitarren-Amp-Schaltung als Orientierung zu werfen (hier: was in Richtung Pro Reverb), weil Gitarren-Amps halt ganz bewusst durchaus sehr krude und unraffiniert sein "müssen" im Vergleich zu Hifi-Geschichten. Das sollte man bei allem sportlichen Interesse beachten ;)
 

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