Luftfeuchtigkeit für A-Gitarren

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sioux
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Hallo Leute,

kann mir jemand von euch sagen wie (ob) ich was tun soll für die richtige Luftfeuchtigkeit meine A-Gitarren (u.a. Yamaha Compass CPX 15 WA)? Sie stehen im Raum bei einer Luftfeuchtigkeit von 40 - 50 %. Denk mir das könnte evtl. zu wenig sein?? Ich weiß wohl das es Feuchtigkeitsspender für Gitarrenkoffer gibt aber wie verhält sich das für Gitarren die außerhalb des Koffers abgestellt sind?

Freu mich über Info,

CU Peace Sioux
 
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Hi!
Abgesehen von der Tatsache, daß zumindest eine Akustik immer in den Koffer gehört, wenn nicht gerade auf ihr gespielt wird, gibt es zwei Möglichkeiten: einmal den Optek "LIFEGUARD", der sowohl befeuchten wie auch ein bißchen trocknen kann und in das Schall-Loch geklemmt wird (und schwer aufzutreiben ist), gäbe es noch den Dampit, der bei Taylor nach dem Lifeguard zur Serienausstattung zählte und zumindest die Gitarre befeuchten kann.
Ist meines Wissens nach bei der GeWa im Vertrieb und sollte zumindest von größeren Musikhäusern ohne Probleme besorgt werden können (kleinere Läden haben möglicherweise aufgrund der Vertriebsbedingungen der Gewa eventuell sehr lange Lieferzeiten). Das Ding ist nicht schlecht, allerdings kann man sich mit der dazugehörigen Plastikabdeckung sehr schnell die Decke verkratzen.
Andere Möglichkeit ist das Teil von PlanetWaves, das erstens teuer ist, und zweitens ohne Koffer gar nichts nützt (Gigbag funktioniert aufgrund der Textilgrundstruktur auch nicht).
Von Dunlop oder Herco gibt es auch noch so ein Teil, was das taugt, kann ich nicht sagen, weil ich es nicht kenne/habe, während die oben genannten Befeuchter bei mir jeden Winter im Bedarfsfall in meinen Gitarren stecken.

Und was die relative Luftfeuchte angeht, alle amerikanischen Hersteller bauen ihre Teile bei 50% zusammen. Ab 60 % wölben sich die Decken auf und die Verbalkung/Verleimung selbiger löst sich im Lauf der Jahre, was teuere Reparaturen notwendig werden lässt.
Unter 40% kommen erst die Bundstäbchenenden aus dem Griffbrett, sozusagen als letzte Warnung, dies läßt sich aber mit einer entsprechenden Feile leicht beheben, wenn man weiß, wie es geht. Dann oder zeitgleich sinkt die Decke ein, was wiederum auf die Verbalkung geht, und dann reißt irgendwann die Decke. Die Reparaturen sind etwas leichter, als die einer gelösten Verbalkung, allerdings nicht unbedingt dauerhaft. Läßt sich der entstehende Riß einfach verleimen, ist gut. Muss Holz eingesetzt werden, kann es passieren, daß der entsprechende Splint im nächsten Frühjahr oder Sommer wieder herausgedrückt wird, und das Spiel von vorne losgeht. Nebenbei können noch Lackierarbeiten anfallen, was den Preis für derartige Reparaturen wieder in die Höhe treibt.

Bei Luftfeuchtigkeitswerten unter 30% bzw. über 70 % ist man im roten Bereich, bei diesen Werten sollte die Gitarre im Koffer bleiben, und mit Be- bzw. Entfeuchtern flankierende Massnahmen ergriffen werden.

Deswegen - ab in den Koffer, das ist langfristig billiger.

Wenn Du wissen und sehen willst, was alles passieren kann, der von mir gerne verlinkte Kollege hat unter anderem unter

http://www.karl-jürgen--klimke.de/Anmerkungen zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit.html

und auch auf ein paar seiner anderen Seiten einiges an Bildmaterial und Erklärungen (auf deutsch) zusammengestellt.

Ein anderer guter Tipp ist

http://www.frets.com/

von Frank Ford, der ebenfalls weiß, wovon er schreibt.

Unter http://www.fretnotguitarrepair.com/ findet sich mehr Material, während unter

http://www.taylorguitars.com/guitars/reference/faqs.html man sich auch gleich die entsprechenden PDF´s herunterladen kann. Interessant sind hier

Feuchtigkeit:

http://www.taylorguitars.com/guitars/reference/faqs_answers.html#faq27

Trockenheit:

http://www.taylorguitars.com/guitars/reference/faqs_answers.html#faq28

und von Martin gibt es natürlich auch noch was:

http://www.acousticfingerstyle.com/CareAndFeeding.htm

So, nun sollte genügend Lesestoff vorhanden sein und keine Frage mehr unbeantwortet sein. Nur eines noch, Martin Seliger (Lakewood) wird hier gerne zitiert, ich teile seine Meinung aber nicht unbedingt, zumal die auch teilweise konträr zu den Weisheiten auf den von mir zitierten Sites sind.
Aber - das ist meine unmaßgebliche Meinung.
Und nu is gut!
;)
 
Hi ihr...

zunächst mal: Thanx!! ich werd mich noch mal bei den diversen Links einlesen. Was ich schon merke ist, dass die Meinungen bzgl. der Lagerung der Gitarren gerne auseinander gehen. Die einen meinen: besser außerhalb vom Koffer, die anderen: ab in den Koffer... Nun, wie gesagt werd ich mich noch weiter informieren und entsprechend einen der vorgeschlagenen Feuchtigkeitsregler bestellen. Ich werde euch dann auch informieren - was ich im Endeffekt gewählt habe. Doch ohne eurer Tips würd ich ganz schön auf'm 'Schlauch stehen.

Bis neulich, Peace!! Sioux
 
Wow, da muss man ja so einiges beachten...
Mich würde interessieren warum eine Akustik Gitarre so empfindlich ist :confused: Wahrscheinlich wegen dem Resonanzkörper?
Denn bei der E-Gitarre ist ja nicht so, dass man jetzt auf die Luftfeuchtigkeit achten, oder sich Gedanken machen muss, wo man sie lagert.

Ich wollte mir nämlich dennächst eine Westerngitarre (Fender CD60 NA) holen, bin jetzt aber irgendwie verunsichert. Würde sich solch ein Aufwand für diese Gitarre überhaupt lohnen? Also die Gitarre soll für ein wenig Abwechslung gedacht sein... so nebenbei ein wenig rumklimpern. Es ist jetzt nicht so, dass ich sie zu irgend einer Jam Session o.ä mitnehmen würde.

Fragen über Fragen. Wäre echt nett, wenn sich jemand die Mühe machen würde um diese zu beantworten. Danke. :)
 
naja, es ist nicht so, dass ne akustik gitarre spontan zerfällt, sobald die luftfeuchtigkeit unter 30% sinkt..

und ob so ein aufwand mit luftbefeuchter und sonstigem gedöns wirklich nötig ist..
ich denke, da ist auch ein wenig voodoo bei.
solange man gitarren (und andere instrumente) nicht grad im feuchten keller lagert, oder im backofen backt, sondern in einem normal klimatisierten raum, sollte es in der regel keinerlei probleme geben.

also ich hab meine akustik gitarre jetzt 7 jahre (ist auch nicht nicht sooo das alter). sie steht in meinem zimmer unterm dach (relativ hohe temperaturschwankungen) und da ist NIX dran, obwohl ich nie nen luftbefeuchter, und selbst jahrelang kein griffbrettöl benutzt hab (was ich aber ansich auch nur mach, weil damit die schweißflecken echt viel besser abgehen, als mit nem feuchten tuch). die bünde schließen immer noch perfekt mit dem griffbrett ab. letzteres ist auch nicht "trocken" oder ähnliches. und sie klingt wie sau...

"empfindlich" würd ich ne gitarre echt nicht nennen. solange man pfleglich damit umgeht, keine kratzer reinmacht (so dass der lack noch schützt) seh ich da echt keinerlei probleme.
und ansonsten muss man bedenken: "das ist holz, und holz arbeitet nunmal"
das ist aber nicht schlimm, sondern normal. jede vernünftige gitarre sollte problemlos 20-30 jahre und mehr halten, wenn man ordentlich damit umgeht, aber irgendwann wird auch das beste holz "alt". da hilft auch kein luftbefeuchter ;-)

die probleme entstehen da eher, wenn man die gitarre "einmottet", jahrelang nicht benutzt und auf dem dachboden lagert. da sollte man dann vllt doch schon für ein "klimatisiertes" umfeld sorgen
 
Jawoll!
Genauso isses!
Wenn man diese Ratschläge nicht beachtet, kann auch nix schiefgehen.
Und warum so Spinner (wie war das Taylor, Martin, Frank Ford) so langweilige Websites erstellen, so ganz ohne Video und Animationen, wo man auch noch lesen muss - stimmt, alles Voodoo und Gedöns.

Nur - wenn man bedenkt, daß die Herrschaften schon lange vor 1985 (dem Geburtsjahr des Vorposters) mit akustischen Gitarren zu tun hatten, werden die schon ihre Gründe gehabt haben, so etwas in Netz zu stellen.

Und - Konzertgitarren sind etwas anderes als Stahlsaitengitarren, bei denen wesentlich mehr Zug auf der gesamten Konstruktion ist. Aber - ....na, lassen wir das!
 
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