Luft raus bei den Gitarrenhelden/Bands!

  • Ersteller ali3454
  • Erstellt am
ali3454
ali3454
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
26.05.17
Registriert
01.01.06
Beiträge
662
Kekse
585
Ort
Friedberg (Hessen)
Hi Leute,

seit einigen Tagen höre ich das neue Joe Satriani Album "Shockwave Supernova" und bin vom dem Album insgesamt angetan. Vor allem da das Vorgängeralbum "Unstopable Momentum" ziemlich schwach war.

Zwar finde ich das neue Album wie gesagt sehr schön aber irgendwie fehlt mir da noch das gewisse etwas! Es ist sehr geradlining und so wie man Satriani halt kennt. Keine großen Experimente. Ich muss sagen das mir der Kick von ältern Alben einfach fehlt.

Ich hatte letztens mal mit einem Kollegen ein Gespräch und wir haben darüber diskutiert ob bei vielen Gitarrenhelden irgendwann auch nicht mal die Luft raus ist. Beziehungsweise das die Musik irgendwann nur noch als Business statt spaß oder Hobby gesehen wird.

Mir fällt das z.B. auch noch bei John Petrucci auf: verglichen mit den 90ern oder Anfang 2000er find ich sein Gitarrenspiel mittlerweile sehr langweilig. Das war früher meiner Meinung nach schon frischer.

Klar ist das was ich nenne ist nicht objektiv aber wie sieht ihr das? Sehen manche Gitarrenhelden die Musik irgendwann nur noch als reines Geschäft und verlieren die eigentliche Lust am Musizieren?


Ich will das auch nicht nur auf diese zwei Gitarristen beziehen....ihr könnt da gerne mehr Beispiele nennen.

Gruß Ali.
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich denke das hat auch mit dem "Wert" solcher Musik heutzutage zu tun. Ausserdem würde ich das nicht nur auf die Gitarristen beziehen sondern auf die ganzen Bands.

Letztes Jahr hab ich Black Sabbath Live gesehen und würde nicht behaupten das bei denen die Luft raus wäre. Oder bei Jimmy Page, siehe "Celebration Day":


Sehen manche Gitarrenhelden die Musik irgendwann nur noch als reines Geschäft und verlieren die eigentliche Lust am Musizieren?
Ich denke das es bei der Zahl der "Gitarrenhelden" und Bands durchaus möglich ist.

Aber so was ähnliches hab ich mir letztens auch erst gedacht: Neue Veröffentlichungen werden vermutlich nie den Status besitzen wie alte Alben. Z.B.:
Das Album "13" von Black Sabbath wird vermutlich nie den Status der frühen Alben haben wie z.B. Paranoid, Vol. 4 oder Sabbath Bloody Sabbath.
 
Sehen manche Gitarrenhelden die Musik irgendwann nur noch als reines Geschäft und verlieren die eigentliche Lust am Musizieren?
Ich würde ihnen nichtmal das unterstellen. Wie lange kannst Du wirklich kreativ sein? Wann hat man einfach alles durch? Ab wann ist man nicht mehr in der Laune, neues zu lernen und zu experimentieren? Zumal viele Gitarreros zu ihrer Höhephase auch ordentlich Leber Lunge und Nase vergiftet haben, sind sie erstmal davon weg, wirds schwierig, an den Sound von damals ranzukommen ;)
Der einzige, der mir so einfällt, der später immernoch saugut war, und seinen Sound neu gefunden und entwickelt hat, war kein Gitarrenheld: Johnny Cash. Durch die fantastischen 6(?) American Alben hat er gezeigt, dass man auch "unkreativ", sprich mit covern - oder in seinem Fall wirklichen Neuinterpretationen, noch gute Musik machen kann, oder zumindestens auch im Alter würdevoll musizieren kann.
Aber Gitarrenhelden? Die wurden alle langweilig.
Iommi hat noch das ein oder andere witzige Riff geschrieben, kam aber laaange nicht an die alten ran, vor allem nicht an die Solos und diese geballte Kraft der ersten 5 Alben.
Billy Gibbons spielt heut noch fantastisch, hat auch irgendwie noch Groove, aber so richtig schocken tuts auch nicht mehr was er spielt.
Vieles hängt aber auch von der Zusammensetzung ab. Soundgarden klingt heute wie damals mMn fantastisch, das "neue" Album mochte ich sehr gerne. Alice in Chains hingegen fehlte das gewisse etwas, das pubertäre wilde ich-scheiß-auf-Alles der ersten CDs. Ich glaube Nirvana wären heute fürchterlich.

Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich von fast allen Künstlern immer nur Momentaufnahmen gut finde. Led Zeppelin hats geschafft den Moment auf 10 Jahre zu dehnen, bei anderen ist dieser Moment nur n Song lang. Aber irgendwas Entscheidendes ändert sich entweder für den Moment, oder danach, oder beides, und dann geht dieser gewisse Zauber, den es genau dann gibt, flöten..
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich denke, da kommen eine ganze Menge unterschiedlicher Aspekte zusammen. Erstmal natürlich deine Wahrnehmung: Gerade wenn man das Schaffen von Bands oder Musikern über längere Zeit nachverfolgt, wird einem der Stil irgendwann so vertraut, dass alles Neue schon sehr bekannt klingt. In der Erinnerung bleiben aber die Sachen, die damals noch neu und unbekannt waren, aber mit diesem frischen, kreativen Image assoziiert. Oder andersrum: würde man den Künstler vielleicht jetzt erst kennenlernen, würde die Kreativität und Weiterentwicklung auch der neuen Alben mehr auffallen.

Davon abgesehen darf man auch nicht vergessen, dass Menschen - auch Künstler - älter werden und irgendwann ihren Stil finden. Da finden dann oft keine großen Richtungsänderungen mehr statt, sondern der eigene Stil wird halt weiter verfeinert. Wenn man sich mal ein bischen umseiht und -hört, fällt einem sehr schnell auf, dass die meisten Musiker in ihrer Jugend quasi eine Sturm und Drang -Phase haben, wo wirklich innovative und kreative Musik entsteht, die vielfach aber noch etwas ungelenk daherkommt. Mit zunehmendem Alter und Weiterentwicklung werden die kreativen Sprünge dann weniger, dafür wird die Musik insgesamt ausgefeilter und in sich stimmiger.
Und letzten Endes ist die Kreativität vielleicht auch tatsächlich irgendwann mal "verbraucht".

Ich denke, das kommt irgendwie alles zusammen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich denke es liegt eben auch in der Natur der Sache wenn man schon 20 Jahre im Musikgeschäft ist, dass da irgendwann ein Punkt kommt wo man das meißte Pulver einfach schon verschossen hat. Mir würde es wohl nicht viel anders gehen.

Ich habe mir einige Dream Theater Alben nicht mehr gekauft einfach weil mir das zu monoton und von den Songs her gleich geworden ist. Auch wenn die Qualität der Lieder meißt gut ist, macht es mir kein Spaß mehr die neuen Alben zu hören. Es wirkt einfach nicht mehr frisch.

Gruß Ali.
 
Speziell bei Dream Theater hatte ich die Hoffnung, dass durch Mike Mangini frischer Wind in die Band kommt. Leider hat sich das meiner Meinung nach nicht ausgezahlt. Mangini ist ein richtig guter Schlagzeuger - versteht mich da nicht falsch, aber irgendwie ist er noch zu nah am Portnoy und vielleicht ist das der Grund weshalb Petrucci etc. nicht aus ihrer Komfort-Zone rauskommen können um etwas neues zu kreieren?
 
Ich hatte letztens mal mit einem Kollegen ein Gespräch und wir haben darüber diskutiert ob bei vielen Gitarrenhelden irgendwann auch nicht mal die Luft raus ist. Beziehungsweise das die Musik irgendwann nur noch als Business statt spaß oder Hobby gesehen wird.

Irgendwann?! Ein Berufsmusiker wäre blöd, wenn er das nicht noch vom ersten Tag an so sehen würde! Ich zitiere mich mal selbst - etwas angepasst - aus einem anderen Thema.

Wer hauptberuflich Musik macht oder einer anderen selbstständige Tätigkeit nachgeht, dessen größte Priorität sollte drauf liegen, Projekte zu machen, die Geld einbringen. Du bist als Musiker trotz "One-Man/Woman-Show" ein rentables gewinnorientiertes Unternehmen, so wie jeder andere Selbstständige auch. Steuern, Sozial- und Rentenversicherung, Lebenshaltungskosten, ... letzten Endes geht es immer darum, dass die Rechnungen bezahlt sind und am Monatsende die Einnahmen höher sind als die Ausgaben. Sicherlich darf und muss eine Unternehmung auch irgendwo Spaß machen, aber der alles entscheidende Faktor ist und bleibt der erwirtschaftete Gewinn. Vom Spaß hat noch keiner seinen Kühlschrank voll bekommen und gerade in der Musikbranche wird nichts verschenkt. Selbstverständlich lässt man dann eben Dinge sein, die keinen Umsatz generieren und anderes bleibt auf der Strecke.

Weiter bleibt anzumerken, dass gerade bei den Helden auch eine gewisse Sättigung vorliegt. Sowohl bei dem betreffenden Künstler, als auch bei seiner Glaubensgemeinde.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Sehen manche Gitarrenhelden die Musik irgendwann nur noch als reines Geschäft und verlieren die eigentliche Lust am Musizieren?

Paul Gilbert hat das hier schön beschrieben:


Immer die gleichen Skalen in einem Stil zu spielen engt diese Gitarristen einfach ein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Es muss nicht immer lang sein.

Lieblingsbeispiel The Beatles: 1960 hat sich die Band gefunden, 1962 kam die erste Single, 1970 war Schluss. Nicht mal 10 Jahre, um die Musikgeschichte zu veraendern.
Andere Bands machen halt weiter und haben Spass daran - allen voran die Rolling Stones.

Es gibt nach wie vor Kuenstler, die vielleicht nicht mehr so viele geniale Songs rausbringen (oder deren Songs wegen der Weiterentwicklung des Mainstream-Sounds einfach nicht mehr so populaer sind), aber die eben live nach wie vor ganz gross und vor allen Dingen hoch motiviert sind. Dazu zaehle ich ganz vorne Bruce Springsteen ("best value for money", was Major-Livekonzerte angeht - Karten sind nicht billig, aber dafuer kriegt man eben auch 3-4 Stunden...).

Ist aber auch schwer, immer wieder neu und gut und besser zu sein... ohne die Fans zu vergraulen und das bei schnell wechselnden Trends in der Pop-Musik. Da kann man auch sagen: Ach, mir wurscht, ich spiele jetzt halt Best-Of-Konzerte und bringe ab und an mal ein Album mit immer wieder altbekannten Sachen raus.
 
Und Ihr glaubt tatsächlich, dass alles liegt an den Künstlern/Gitarristen?
Und nicht daran, dass die Verfügbarkeit von Musik immer und überall dafür verantwortlich ist?

Imho hat dieser Fluch der unendlichen Möglichkeiten letztlich zu einer Entwertung sämtlicher Musik geführt, nicht nur der Gitarrenhelden.

Dreht man die Geschichte z.B. ein paar Jahrzehnte zurück, man muss gar nicht bis in die Zeiten der Langspielplatten zurück: wenn man da "seine" Musik hören wollte, musste man sich eine CD/ Platte oder auch ein Video(DVD kaufen, damit das ging. Bis man das hatte, wuchs die "Vorfreude", bis man es endlich hören oder sehen konnte.

Heute?
Gibt man einen Namen bei Google oder YT oder sonstwo ein und hat die freie Auswahl, sofort, umsonst, ohne jede Mühe.

Und was das schlimmste ist: man hört gar nicht mehr richtig zu, weil man schon wieder einen Namen oder Titel im Kopf hat, der genauso leicht zu realisieren ist......

Wie gesagt: dadurch entwertet sich das Ganze und ehrlich gesagt sehe ich schwarz für die Zukunft.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 9 Benutzer
Hi Leute,
Beziehungsweise das die Musik irgendwann nur noch als Business statt spaß oder Hobby gesehen wird.

Mir fällt das z.B. auch noch bei John Petrucci auf: verglichen mit den 90ern oder Anfang 2000er find ich sein Gitarrenspiel mittlerweile sehr langweilig. Das war früher meiner Meinung nach schon frischer.

Klar ist das was ich nenne ist nicht objektiv aber wie sieht ihr das? Sehen manche Gitarrenhelden die Musik irgendwann nur noch als reines Geschäft und verlieren die eigentliche Lust am Musizieren?
Gruß Ali.
sehr das noch anders, dh. fundamentaler. Die Luft ist insgesamt aus diesem Business raus. Es gibt schon lange keine grossen Jugendbewegungen mehr, die innovativ und kreativ nach etwas neuem suchen. Das ist m.E. ein Reflex auf die westliche Gesellschaft insgesamt, die dabei ist, sich selbst abzuschaffen und rückständigen und totalitären Systemen Platz zu machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das ist wie bei Kinofilmen - beim ersten Herr Der Ringe-Teil kippst Du vor Faszination fast vom Sessel, beim zweiten und dritten Teil nimmt Dich die Geschichte noch mit, aber beim Hobbit überlegst Du schon, ob das jetzt auch noch sein musste.
Einerseits soll der "Held" ein herausragendes Erlebnis liefern, aber wie soll das Einem auch noch als in die Jahre gekommener "Wiederholungs-Held" gelingen, wo sich in Konkurrenz zu ihm alle Nase lang nagelneue Helden erheben. Vor Allem, wo auch so etwas wie Unverwechselbarkeit dazugehört herauszuragen. Über die Kreativität sich regelmäßig auf *überzeugende* Art neu zu erfinden, verfügen nur die wenigsten. Und dabei gehen sie auch noch Gefahr, bei ihren alten Fans mit dem Neuen anzuecken.
Robbie Williams ist das einmal mit seinem Sinatra-Stunt gelungen, aber seine Versuche sich nach seiner Trennung von Guy Chambers erfolgreich zu erneuern scheiterten. Andererseits bezweifle ich, dass er auch*mit* Chambers damals noch ein erfolgreiches sechstes Album gerissen hätte. Dass Swing Both Ways mit Chambers nach all den Jahren 2013 dann doch noch einmal ein Nummer1-Album geworden ist, liegt wohl am ehesten daran, dass seine treuen Fans so lange auf den "alten" Robbie warten mussten. Aber erderschütternd wirkt der Erfolg nicht, denn die von früher her gewohnt hohen Chartplatzierungen erreichte keine der daraus ausgekoppelten Singles.
So ist das eben - es ist schwer jahrelang ein Held zu bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wie gesagt: dadurch entwertet sich das Ganze und ehrlich gesagt sehe ich schwarz für die Zukunft.
Das halte ich fuer einen verdammt wichtigen Punkt!
Die ueberall-Verfuegbarkeit kombiniert mit der grossen Masse reduziert die Moeglichkeiten fuer Musiker wieder auf das, was sie vor Erfindung der Schallplatte waren: Geld verdienen durch Live-Auftritte und den direkten Kontakt mit Publikum. Musik, live gespielt, kann immer noch Menschen beeindrucken und beruehren - sehe ich auch taeglich bei den Menschen die hier auf der Strasse oder in U-Bahn-Gaengen spielen.
Und klar, es wird immer Menschen geben wie mich, die sich ernsthaft interessieren und nach guter neuer Musik Ausschau halten. Aber auch mir muss ich attestieren, dass ich mir dank Spotify-Abo schon EWIG keine neuen Stuecke mehr gekauft habe. Ich hoere viel, fuege Bands/Alben meiner Sammlung hinzu, und fahre damit auch wirklich ganz gut.
Heisst also - es wird verdammt aufwaendig, wenn man erfolgreich sein will. Toll im Homestudio produzieren kann jeder (oder jeder kann es lernen), gute Instrumentalisten und Saenger gibt es auch immer wieder... letztlich macht es dann doch der Song und "zur richtigen Zeit am richtigen Ort" sein, und dran arbeiten arbeiten arbeiten.

Andererseits gibt es die Gegenbewegung - schaut euch mal die Vinyl-Verkaeufe an, Leute kaufen ganz bewusst Schallplatten und hoeren analog. Vielleicht nur, weil es cool ist - aber in jedem Fall werden sie sich mit den Einschraenkungen des Formats auseinandersetzen muessen, zum naechsten Track skippen ist halt nicht.

Ich sehe also nicht so schwarz, glaube aber, dass sich die Priorataeten verschieben: Aufnahmen in guter Qualitaet sind nach wie vor das Mittel um zu zeigen, was man kann. Geld verdienen kann man ueber Auftritte, wenn man an die erstmal rankommt, und ueber "universal appeal" mit entsprechender persoenlicher Hintergrundgeschichte. Oder als Boy-Band (One Direction). Oder als Pop-Sternchen. Eigentlich also gar nicht mal so anders wie gehabt... fuer die meisten Menschen war Musik doch nie mehr als Hintergrundberieselung. Und ich habe auch die These, dass die "Gegenbewegung" staerker wird - man will halt "seine eigene" Musik finden, hoeren und lieben, nicht nur den Mainstream.

@Blade Runner - Das mit Lord of The Rings / The Hobbit liegt einfach daran, dass der Hobbit schlichtweg ein schlechter Film ist. Herr der Ringe wurde aus drei dicken Buechern auf drei Filme zusammengekuerzt und gut destilliert, Hobbit wurde aus einem (!) duennen (!) Buch auf drei viel zu lange Filme verteilt und mit allen moeglichen ueberfluessigen Nebenstories aufgeblasen. Finde ich schade.
 
Das ist wie bei Kinofilmen - beim ersten Herr Der Ringe-Teil kippst Du vor Faszination fast vom Sessel, beim zweiten und dritten Teil nimmt Dich die Geschichte noch mit, aber beim Hobbit überlegst Du schon, ob das jetzt auch noch sein musste.

Genau das meinte ich in meinem Beitrag mit dem Begriff der "Sättigung". Besser kann man es nicht formulieren!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@Blade Runner - Das mit Lord of The Rings / The Hobbit liegt einfach daran, dass der Hobbit schlichtweg ein schlechter Film ist. Herr der Ringe wurde aus drei dicken Buechern auf drei Filme zusammengekuerzt und gut destilliert, Hobbit wurde aus einem (!) duennen (!) Buch auf drei viel zu lange Filme verteilt und mit allen moeglichen ueberfluessigen Nebenstories aufgeblasen. Finde ich schade.

Sehr richtig.

Dass es mit einem wirklich überragenden Regisseur trotzdem geht, zeigt "2001 - Odyssee im Weltraum". Da wird sogar aus einer nur ein paar Seiten langen Kurzgeschichte, "The Sentinel" von Arthur C. Clarke, der bis heute beste SF - Film aller Zeiten!

Aber wir sind ja bei den Gitarristen.....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
... @Blade Runner[/USER] - Das mit Lord of The Rings / The Hobbit liegt einfach daran, dass der Hobbit schlichtweg ein schlechter Film ist. Herr der Ringe wurde aus drei dicken Buechern auf drei Filme zusammengekuerzt und gut destilliert, Hobbit wurde aus einem (!) duennen (!) Buch auf drei viel zu lange Filme verteilt und mit allen moeglichen ueberfluessigen Nebenstories aufgeblasen. Finde ich schade.

Das wusste ich ja vorher nicht und ich hatte dennoch keine Lust mehr mir ne Kinokarte zu kaufen.

Nagut, ich bin dann trotzdem rein, weil man als HdR-Fan nicht drumrumkommt, der Vollständigkeit halber - nur um festzustellen, dass es so ist, wie Du sagst. The Thrill has gone

Im Grunde genommen ist es genau das, was analog in der Musik passiert. Wenn das große Staunen mal nachlässt, dann bleibt vielleicht noch die Verehrung. Und wenn die dann auch aufgebraucht ist, und ein anderer Musiker bringt was interessantes Neues, macht man ums nächste Album einen Bogen.

Grohl hat das einzig Richtige getan - statt, wie Phil Collins damals bei Genesis, einfach mit Nirvana weiter zu machen, hat er mit den Foo Fighters ganz neu angefangen. Dass das dann auch echte Klasse hatte, bezeugt sein Format.

... und bei OASIS war am Schluss auch nur noch interessant, wen die jetzt als nächstes dissen, oder ob sie sich wieder gegenseitig auf der Bühne verprügeln.
 
Paul Gilbert hat das hier schön beschrieben:


Immer die gleichen Skalen in einem Stil zu spielen engt diese Gitarristen einfach ein.


Yo , der Paul Gilbert hat Das echt gut erklärt , ausserdem ,...Tja , das ist ein VollBlut Musiker , wenn der mal so neben dem Erklären die Skalen nach belieben rauf und runterspielt , Bzw Melodien etc. , in welcher geschwindigkeit ..Klasse der Lebt echt für die Musik , das merkt man :great:

Schaut euch verrückte Skalen an , oder schreibt einen Rocksong im 12 Ton Modus (hat eigene regeln) , oder MISCHT es mit anderen sachen , jedenfalls wird Musik NIE aufhören , weil es keine neuen sachen mehr geben kann , ich geb zu , ja es ist schwer aber kreatives klauen ist in der musik ABSOLUT erlaubt :
 
Es gibt ja zwei Arten von großen Bands und auch Gitarrenhelden:
Da sind einmal die Progressiven, die auch mit fortschreitendem Alter nicht müde werden, neue Sounds auszutüfteln und sich fortwährend künstlerisch weiterentwickeln.
Dann gibt es auch noch die Rock-Dinosaurier, die zwar die Konzerthallen und Stadien dieser Welt füllen,
deren aktuelle Platten aber eigentlich nur ein Abklatsch früherer Erfolge sind, wenig gekauft werden und
musikhistorisch höchstens Fußnoten des jeweiligen Künstlers sind.
Oder hört heute noch einer beispielsweise das letzte Rolling Stones Album von 2005?

Das große Jammern in der Musikindustrie kann ich einerseits gut verstehen:
Wir leben in einer Zeit, in der (Pop-)Musik äußerst flüchtig ist, in allen möglichen Formaten um uns herum schwirrt
und von vielen nur noch nebenbei konsumiert wird.
Nur noch wenige Leute zahlen für Musik, es gibt keine Hits mehr.
Das Album als Gesamtkunstwerk spielte keine Rolle mehr.
Alles im Mainstream ist überproduziert, mit Kompressoren und Limitern an die Lautheitsgrenze gefahren,
damit der Track auf der Playlist im Mp3-Player auch ja gut heraussticht.

Allerdings sind für Heim- und Hobbymusiker goldene Zeiten angebrochen:
Studio-Equipment, Software und die entsprechenden PCs sind mittlerweile so günstig wie nie.
Mit der entsprechenden Übung und dem Knowhow kann man im Heimstudio wahnsinnig gute
Tracks in Perfektion produzieren.
Ich habe vor zwanzig Jahren mit einem Vierspurrekorder und ein paar Rack-Geräten meine ersten Aufnahmen
gemacht. Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, was heutzutage möglich ist.

Um zum Thema zurückzukommen:
Ja, es gibt heutzutage noch gute Musik und es gibt sicherlich auch noch neue Gitarrenhelden, eben weil
heutzutage viel mehr Musiker die Möglichkeit haben, ihre Songs zu veröffentlichen - dank der Technik und dank des Internets.
Dass mit dem Kommerz auch automatisch die Kunst bzw. die anspruchsvolle Musik untergeht, glaube ich nicht.
Sie verschiebt sich nur auf eine andere Ebene, wo man sie erstmal suchen muss.

Ich persönlich kaufe noch Platten bzw. CDs.
Der Musiker selber kann wahrscheinlich nicht anders, als Musik zu machen, auch wenn es
kein Geld dafür gibt.
Van Gogh hat zu Lebzeiten nur ein einziges Bild verkauft, trotzdem hat er gemalt und gemalt und gemalt. ;):)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Van Gogh ist ein sehr gutes Beispiel für Leidenschaft in der Kunst/Musik , war einer der grössten!

Ja , ich geb zu dass ich jetzt wieder angefangen habe Musik zu kaufen ,bin da wohl voll im trend was "musikbeschaffung" angeht , also Prä Internet zeitalter hab ich hunderte CD´s + platten gekauft , dann im "Goldenen Leech zeitalter"
Gesaugt was die Leitungen hergaben :D:rolleyes:) und jetzt merkt man dass es immer schwieriger wird , ausserdem sind Mp3´s ziemlich "bescheiden" was ihre qualität angeht ..und genau da haben Schallplatten IMMER noch die Nase vorne .
Ok was ich eigentlich sagen wollte : Soulagent hat es ja auch im letzten absatz gesagt , Musik machen der Musik wegen das reicht schon völlig , natürlich umso besser , wenn du eigene sachen machst , die dann anderen Menschen gefällt.
Was mich betrifft , so bin ich NOCH dabei coverversionen von Songs die mir einfach gefallen und die ich auch irgendwann mal live spielen möchte (oder auch nicht ) bzw. deren Gitarrenstil mir gefällt , aufzunehmen , bzw. dadurch lerne wie man einen guten Song aufbaut ..
Einer meiner ABSOLUTEN Lieblingsgitarristen , hat nach seiner tätigkeit bei der grössten Rockband aller Zeiten (Led Zeppelin !) kaum noch nennenswertes zeug geschrieben , dafür aber UMSO mehr inden 12 Jahren mit LZ...
Jeder weiss wen ich meine ..Jimmy Page :hail:, WELCHER Gitarrist , hätte nicht gerne so eine kreativität , beim Songschreiben , die für 9 HAMMER albem reicht und ich rede NICHT nur von den top ten Hits die sie hatten..auch die etwas unbekannteren songs dieser Band sind Klasse .:

Carouselambra , ab dem Mittelteil(7:05ca.) , kommt ein ganz anderer sound zum vorschein , der mich , RÄUSPER , an die frühe Madonna erinnert (Holiday , Like a Virgin etc.) und mich würde es ebenfalls nicht wundern wenn sie die inspiration für ihren Disco sound genau da her hat ..
Oder Sting , aber er hat eben das glück nur mit den allerbesten Musikern abzuhängen (Branford Marsalis , Dominic Miller etc.) trotzdem , er traut sich halt einfach "seine" grenzen zu überspringen , für ihn gibt es keine tabus ..
Also warum nicht mal versuchen was Bluegrassiges , mit einem exotischen takt (9/8 z.B.) und das ganze dann noch mit einem Metal Chorus zu versehen ?

Wer in der Musik nicht wenigstens versucht Grenzen zu übertreten , wird halt immer bei "seinem Sound" bleiben , was aber auch nicht immer schlecht wäre , Metallica , da hätte ich mir mehr Platten im Stil von Master of Puppets gewünscht oder dem Black Album .
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bin auf diesen Thread über die Suche nach Meinungen zum aktuellen Satriani-Album gestoßen. Deswegen möchte ich dazu erst ein paar Worte verlieren: letztendlich war ich schockiert über die Rezensionen auf Amazon (fast nur 5 Sterne) und die Kommentare von Fans auf Satchs Facebook-Seite. Ich muss mich da schon fragen: Habe ich etwas auf den Ohren? Oder hören die gar nicht richtig hin und bringen nur ihre "You are so great!"-Kommentare im nicht ernst gemeinten San Francisco Style? Ich habe das Album jetzt ganze 4 mal von Anfang bis Ende durchgehört und nichts, aber auch gar nichts ist bei mir wirklich hängen geblieben. Es dümpelt einfach nur so vor sich hin. Es wirkt so gekünstelt kreativ. Und genau so würde ich Satrianis Alben seit Crystal Planet beschreiben. Crystal Planet ist in meinen Augen eine Kehrtwende. Es hat noch coole Ideen, die mitreisen können, enthält aber auch schon diese schmierig klingenden Sounds, die in Engines of creation ihren Höhepunkt finden und in allen folgenden Alben immer und immer wieder zu hören sind.

Jetzt die Frage, ob das alle "großen" betrifft? Von mir gibt es da ein ganz klares "Nö"! Das Argument mit der ständigen Verfügbarkeit von Musik lasse ich nicht gelten. Ich benutze sogar solch einen Dienst (Spotify) und finde pro Woche ein Album, – Genre erst mal unwichtig – dass mir sofort ins Gehör springt, mich emotional erwischt und manchmal sogar noch als CD gekauft wird. Steve Vais neue Alben gefallen mir z.B. weiterhin sehr gut. Irgendwie schafft er es, verglichen zu Satch, sich besser neu zu erfinden. Und ich sage das, obwohl ich vor 10 Jahren noch um Längen mehr Satriani als Vai gehört habe.

Eine etwas bekanntere Band möchte ich hier auch noch in den Raum werfen: auch das "I'm with you" Album von den Red Hot Chili Peppers hat mir beim ersten Durchhören gleich bei 3-4 Songs ein richtiges Grinsen ins Gesicht gezaubert.

Natürlich ist so etwas äußerst subjektiv, nur reagiere ich immer etwas allergisch, sobald mir jemand weiß machen will, dass die Flut an Musik und die ständige Verfügbarkeit die Qualität leiden lässt. Dem ist nicht so! Die Flut erschwert aufgrund der erhöhten Menge der Grundgesamtheit natürlich das Auffinden von Musik, die man mag.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben