LP vs. 335

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Seven 11
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Vor ein paar Tagen war ich zum dritten Mal auf einem Henrik Freischlader Konzert. Obwohl ich erklärter Les Paul Gitarren Hasser bin, muss ich zugestehen, dass HF aus eben der und seinem Realtone Amp Töne herausgezaubert hat, die zum Niederknien waren. Man erspare mir bitte den Hinweis, dass der Ton aus den Fingern kommt, bin auch schon eine Weile dabei und weiss das.

Zu meiner Frage: Weiss jemand welche PU's er in seiner Paula verbastelt hat und besitzt Jemand eine 335 und eine LP, die ja schaltungstechnisch identisch aufgebaut sein sollen, und kann mir die wesentlichen Unterschiede im Sound beschreiben.

Der Hintergrund ist, dass ich die 335 mag, wenn sich mit ihr solcher Ton erzeugen lässt, wäre eine Anschaffung warscheinlich. Ich besitze diverse Amps, darunter auch einen PTP AC15 Clone, der dem Realtone nicht unähnlich ist.
 
Eigenschaft
 
Vergleiche nur mal den Sound der Gitarristen von The Black Crowes. 2x aufgerissene Marshal und 1x ES und einmal LP. Ich persönlich habe eine Semiacoustic mit Düsenberg Domino P90 (Hals) und Barfuss Twangtron Humbucker (Steg). In meiner LP habe ich 2x Häussel P90.
Ja, mit einer ES kommt man schon in den Soundbereich. Ich habe sie schaltungstechnisch gleich verlötet, beide mit 50's Wiring.
Du musst halt beachten, dass der ES manchmal die Spritzigkeit fehlt. Sie klingt schon wärmer und generell etwas gemäßigter als die LP, welche btw einen chambered Body hat.
Wenn ich lese, dass die Semiacoustic Gitarren "holziger" oder "erdiger" klingen sollen: Kann ich jetzt nicht bestätigen. Klar, die Tonabnehmer sind ziemlich verschieden, das Holz ist ein anderes und die Mechaniken sind bei meiner LP auf Locking Kit und Alu umgerüstet. Aber beide Gitarren klingen schon deutlich in die grobe selbe Richtung und deutlich anders als meine CS SSS Strat.
 
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Vielen Dank für Deine detaillierte Info, das hilft mir schonmal weiter.

Die Sache mit der Spritzigkeit leuchtet mir schon ein und das könnte tatsächlich ein Thema sein. Ich hab diese Anfrage hier eingestellt um vorab zu prüfen, ob es sich überhaupt lohnt die Gitarren im Vergleich anzuspielen, das noch zur Ergänzung.

Bei Freischlader ist mir deshalb aufgefallen wie gut so ein Teil klingt, weil er auf Paulas immer die aufgelösten Sachen spielt, sowas wie Peter Green oder Gary Moore, also teils recht lang anhaltende Single Notes, und das klingt bei ihm wirklich magisch, kanns nicht anders sagen :). Und eben das ist eine grundsätzlich andere Nummer, als wenn eine Punk Band darauf rumschrammelt. Das soll nun keine Wertung sein, aber mal so als Feststellung im Raum stehen....
 
Wenn ich lese, dass die Semiacoustic Gitarren "holziger" oder "erdiger" klingen sollen: Kann ich jetzt nicht bestätigen. Klar, die Tonabnehmer sind ziemlich verschieden, das Holz ist ein anderes und die Mechaniken sind bei meiner LP auf Locking Kit und Alu umgerüstet. Aber beide Gitarren klingen schon deutlich in die grobe selbe Richtung und deutlich anders als meine CS SSS Strat.

Na ja, das ist ja immer ein Problem Klang in Worte zu fassen. Ich würde schon sagen, dass eine Semi zumindest etwas ´luftiger´ klingt. Negativ könnte man eventuell auch sagen nicht ganz so klar. Da ist tendenziell so etwas ´verwischtes´ dabei. `Holziger´ würde ich persönlich schon auch behaupten, da die Gitarren ja Hohlkammern haben und meist aus Laminaten bestehen. Das schwingt schon anders als eine LP.

Ich stimme aber auch zu, dass eine LP und eine Semi sich gegenüber einer Strat relativ ähnlich sind. Aber auch nur weil eine Strat dann doch sehr weit weg ist... . ;)

Ach so, und dieses ´singend, gepresste´ einer Les Paul beim Solospiel bekommt man mit einer Semi nach meiner Erfahrung so auch nicht hin.
 
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Hallo,
ich besitze eine Les Paul Standart und eine ES 335. Beide Baujahr 1991.
Meine Les Paul klingt etwas fetter als die 335. Die 335 etwas spritziger. Kommt aber auch maßgeblich auf die Pup`s an.
Schwer zu beschreiben. Auf jeden Fall gehen beide Gitarren in die gleiche Richtung.
Den Unterschied hört man am Besten trocken gespielt, wobei die 335 natürlich lauter ist und ein Vergleich deswegen schon schwierig ist.
Meine 335 spiele ich allerdings seit Jahren nicht mehr, überlege schon lange hin und her sie zu verkaufen.
*Editiert. Bitte per PN*
gruß
thomas
 
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Die Frage ist außerdem: Von welcher Les Paul reden wir? Die R4 oder die R9? P90 oder HB ist ja schon ein Unterschied.

Außerdem: Hatte er nicht eine ES345?

Vielleicht ist ja auch die CS-Serie interessant für dich.
 
Danke für die weiteren Antworten.

Dieses "luftiger", welches Halbakustiks grundsätzlich anhaftet kenne ich schon, ich spiele eine Epi 335 mit sehr unspezifischer PU Bestückung (Filtertron und Dynasonic), eine Gretsch G6120 und eine Höfner New President. Insofern weiss ich, welche akustischen Anteile da mitschwingen.

Bei der Kompression im Solospiel würde ich Teile der Verantwortung aber auch beim Amp suchen wollen. Würde sich noch die Frage stellen, ob ein Kompressor, ich behaupte den Besten zu besitzen, das Fehlende zu fixen in der Lage ist, obwohl ich ihn eigentlich lieber anders einsetze.....

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@C.D.
Beim Konzert hatte er ein honigblonde mit HB's am Start. Ich hätte ihn ja selbst gefragt, hatte aber nicht die Zeit....
 
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Bei der Kompression im Solospiel würde ich Teile der Verantwortung aber auch beim Amp suchen wollen. Würde sich noch die Frage stellen, ob ein Kompressor, ich behaupte den Besten zu besitzen, das Fehlende zu fixen in der Lage ist, obwohl ich ihn eigentlich lieber anders einsetze.....

Das müsstest du wohl einmal ausprobieren. Hängt ja auch von deinen Vorstellungen ab. Ich vermute schon, dass du da nahe herankommst. Vollständig wie eine LP wird es aber wohl nicht werden (was ja eventuell auch nichts macht, hängt ja wie gesagt an deinen Wünschen).

Ach so, eine Alternative zur 335 könnte eventuell eine 339 sein!? Die habe ich noch nicht gespielt, es wird aber gesagt sie ginge stärker in die LP Richtung. Oder ne CS 336/356, wird aber noch teurer.... .
 
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Ich besitze eine Gibson Les Paul Custom R8 mit einem Lindy Fralin 8k/9k set und eine 91er Gibson ES-335 mit Amber '59 Clean Pickups. Prinzipiell und soundlich kann man die Tonabnehmer ziemlich gut vergleichen. Beide Tonabnehmer-Sets klingen ziemlich mittig, warm, sanfte höhen, moderate Bässe. Gute PAFs eben.


1. Jede Gitarre ist unterschiedlich, auch des gleichen Typs. Gitarren müssen beide bestens eingestellt sein.
2. Man kann hierzu absolut keine genauen Angaben machen. Ich kann dir nur sagen, wie es bei MIR ist.
3. Dir ist natürlich klar -> Antesten und selbst versuchen ist die beste Antwort auf diesen Thread.


Les Paul


Der trockene Sound: Dick/warm im Sound, akustisch natürlich nicht so laut wie eine ES-335. Man hört zwar das holzige raus, klingt aber trotzdem eben dick, nicht so breit, etwas komprimierter eben. Für eine Les Paul trotzdem ziemlich höhenreich, vor allem aber mittenreich, nicht blechern, gute Schwingungseigenschaften des Korpus, Saiten stechen nicht ekelig heraus. Sehr direkt und recht aggressiv. trotzdem klingen die Saiten sehr lange aus, klingt harmonisch und seher "sweet", wenn man will.
Der verstärkte Sound: Durch die guten Tonabnehmer wird das ganze eben ziemlich direkt wiedergegben. Nehmen die Seele/den Charakter gut auf und geben ihn sehr harmonisch an den Verstärker weiter. Das Mittenreiche wird durch die Tonabnehmer unterstützt und vor allem bei verzerrten Sounds dickt das ganze nochmal von unten an und legt einen sauberen, warm mittig singenden Teppich drunter. Bei Singenotes und stärkere Schlaghand vor allem auf den Bassaiten sehr knurrig. Der Halstonabnehmer schnürt den Sound nicht zu! Klingt etwas bassig, noch wärmer aber doch eben komprimierter. Die Gitarre singt stark, bei leicht zurück gedrehtem Volumepoti sind aber auch hier schon perfekte Rhytm sounds möglich ohne zu matschen und mulmen.

ES-335
Sehr breit und lebendig im Sound. Man hört einfach das hohle raus. Sie ist ziemlich warm, klingt freundlicher. Sehr jazzy teilweise würde ich schon sagen, ja.
Die Gitarre hat noch einen ticken mehr Attack bzw spricht schneller an, das Sustain ist aber nicht so hoch wie bei meiner Les Paul. Die Noten lösen sehr weich und breit auf und verschwinden dann in einem leichten oberton. Sehr schön, ähnlich wie bei der Les Paul aber eben schneller und weicher. Der Stegtonabnehmer unterstützt ähnlich wie bei der Les Paul den mittig unterlegen Soundteppich, gepart mit knackig knurrigen Singlenotes. Aber auch hier gibts es einen signifikanten Unterschied.
Stell dir einen Power Chord vor, von mir aus den beliebten Rocka A5. Die Les Paul klingt eher direkt, heißt "dä dä dä". Die ES-335 bringt aber noch viel mehr akustik mit rein, was du etwas von einer Steelstring kennst! Sie löst diesen Akkord in alle Richtungen auf, braucht trotz twangigem Attack etwas länger bis sie am Höhepunkt angekommen ist. Eher so ein..."drä drä".

Schwer zu sagen, ja. Ich könnte jetzt noch Zeilen-lang so weiter machen, das bringt dich aber nicht viel weiter. Aber ich hoffe ich konnte dir so ein wenig helfen.

Ich bin von der Stratocaster gekommen, hab die Les Paul lieben gelernt und die ES-335 kann man mit allen nicht vergleichen. Ich möchte keine der 3 missen, jede hat ihren eigenen Wert und muss nicht gehasst werden. Man sollte Instrumente nicht Gegenseitig ausspielen, sie haben alle nur Stärken, aber in anderen Bereichen. Schwächen hat keine, denn das haben nur schlechte Instrumente. Ein schlechtes Instrument ist keines der 3.


Beste Grüße
Christoph
 
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@C.D.
Beim Konzert hatte er ein honigblonde mit HB's am Start. Ich hätte ihn ja selbst gefragt, hatte aber nicht die Zeit....

Ah, okay. Beim Auftaktkonzert der Tour hat er komplett mit Single Coils gespielt (R4, Tele, Strat), hat aber so oft die Gitarren gewechslet, dass er sich wohl selbst nicht sicher war, ob er die Gitarrenwahl so beibehält.
HF ist zumindest einer der Gitarristen, bei dem ich gelegentlich absolut keine Ahnung hab, welche Gitarre ich gerade höre. Da klingt dann mal die Strat irgendwie so fett, dass man glaubt eine Paule zu hören und bei der Tele könnte ich manchmal schwören eine Strat zu hören. Bei ihm liegt wohl wirklich viel am restlichen Equipment, denn auch der Gitarrist der Vorband mit seiner billiger Jack & Danny Gitarre, hatte irgendwie was vom HF Ton.
 
@MarshallVoodoo
Sehr präzise dargestellt, das bringt mich vorwärts, Danke!

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@C.D.
Ja, ich denke auch, dass der Rest des Equipments eine große Rolle spielt, was mich tendenziell in Richtung 335 bringt, einfach weil ich auch eine Soul- und Jazzaffinität habe.
 
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Danke für die Links, werde sie mir zum Feierabend zu Gemüte führen. Ansonsten Üben, Üben, Üben Rotörchen ;) ist Alles kein Hexenwerk!
 
Bitte...ja ne is klar elven-chen:D bin doch faul, und hab nicht das talent, aber passt.
 
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Schau vielleicht auch in dieses Vidoe rein.
Clem Celmpson spielt hier eine 335, so weit ich weiss auf dem Marshall.
Der Sound der 335 kommt hier sehr gut rüber wie ich meine.
Ab 2:08 gehts auf.

http://www.youtube.com/watch?v=ZL36FJhyHho&feature=related

Waaauu, das ist schon ein Hammer-Sound.
By the Way, solche Sounds bekommt man am besten mit Non-Mastervolumen Marshall-AMPs hin mit den entsprechenden Zerrtretern (ggf. Delay noch dahinter) davor. Alte Fenderamps klingen auch so geil, wenn auch nicht so "marshallmäßig". Dafür haben die alten Blackface/Silverface einen super Federhall on Board, der auch live stimmt.
Ich nenne auch ein LP nun mit Burstbuckern und eine ES335 mit 57' Pickups mein eigen. Es ist so, dass meine Custom komprimierter - rockiger klingt, die ES 335 tatsächlich sogar etwas heller mit einem spritzigen Attack, aber weniger Sustain in Bass und Mitten. Sie hat aber praktisch gleich langes Sustain wie die LP in den höheren Frequenzen. Die LP kann dadurch auch weicher holziger klingen, insbesondere weil sie auch mehr komprimiert. Nimmt man aber bei meiner ES335 die Klangregler mit ins Spiel, was ich immer mache, wird es bluesig bis absolut jazzig ... und rocken können die Dinger allemal. Wenn es schön laut wird (kurz vor der "Holzrückkopplung", "brechen" die ES335 im Sound, was den ES' dann was aggressiv rockiges gibt.

Aber es sind beides verschieden Gitarren. Wenn die Paula mal richtig zu einem Song"sound"passt, könnte es mit der ES mal nicht passen ---- aber auch umgekehrt.
Dann klingen auch alle Paulas und ES335 unterschiedlich. Die eine hat mehr twäng, die andere mehr Druck, die eine ist percussiver und und und
S.
 

biddö

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hoffe es hilft (spärliche aufnahme) aber coole pu`S
 
Ah ja,
die LP ist etwas komprimierter, die ES335 etwas luftiger aber nicht mit ganz so viel Sustain. Gut zu höhren bei bei beiden Gitarren wenn der Hals-PU an ist.

Was die Pickups angeht. Tja was hat der HF in seine LP drin? So wie ich rauskriegen konnte nutzt er dicke Saiten '10-'52! Es kommt wirklich drauf an wie man spielt, welcher AMP (settings?) genutzt werden und und und. Da kann man mit den unterschiedlichsten Humbuckern diesen Sound hinkriegen. Letztendlich mach ich es auch so. Soll meine ES335 fett wie ne Custom klingen, drehe ich den Toneregler auf 6 runter beim Stegpickup und schon klingt se fast so fett wie meine Burstbucker auf der LP. So in den Höhen brechende Sounds kriegt man gut hin mit ner 57' Wireschaltung und wenn das Volumenpoti nicht voll aufgedreht wird ..... man hat ja schließlich die Bodentreter und einen "leuten" AMP, dan man dafür nutzen kann. Dann wird es Gary Moore ähnlich und der Sound sehr dynamisch. Klar bei Vollgass natürlich auch das Volumenpoti aufdrehen.;)
S.
 
Hi,

prinzipiell kannst du sogar eine TELE wie eine ES klingen lassen und eine PAULA wie eine STRAT - mit den passenden Pedalen / Amps...wie wäre es mit einem blinden Anspielen? Du gehst in den Laden, der Verkäufer spielt dir ES 335 / ES 339 / ES 345 / LES PAUL vor und du entscheidest nach Gehör...das wäre doch was...oder?
 

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