Low-Budget Siderack für Schule - was soll rein?

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WhiteLucker
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Hallo,

bei einer Schul-VA die ich als Schultech betreut habe hat mir unser "Betreuer", wenn man das so nennen kann, signalisiert, dass man evtl. mal schauen könnte, was uns so fehlt bzw. was defekt ist, und die Schule dann das nötige Kleingeld dafür bereitstellen könnte. Am liebsten würde ich sagen, alles weg und neues anschaffen, aber unsere Schule ist einfach nur extrem sparsam in der Hinsicht.

Ich habe also mal nachgedacht und am sinnvollsten erscheint mir, ein Siderack zusammenzustellen. Besonders unsere Sängeringen mit chronischer Mikrophonphobie bereiten mir immer wieder Kopfschmerzen, außerdem haben wir bei vielen Reden extrem wechselnde Pegel, die Monitore pfeifen oft und das Schlagzeug würde ich auch gerne einmal optimieren.

Sängerinnen & Reden => Kompressor (reicht bei den Sängerinnen einer auf der Subgruppe?); 2 Kanäle?
Monitore => Equalizer (meistens 3 Monitorwege, selten 4), am besten Terzband, um schmalbandig ziehen zu können
Schlagzeug => Gates, Kompressor (Vollabnahme machen wir relativ selten, kommt aber vor, jedoch meistens BD, Overheads, Snare).

Wir haben ein Soundcraft Spirit LX-7 mit 24 Kanälen, weiterhin sind derzeit nur ein dbx 15 Kanal Stereo EQ für die Front sowie ein Lexicon MX 200 Effektgerät vorhanden. PA ist Fame samt powermaXX Amps.

Jetzt ist die Frage, wo fangen brauchbare Geräte an, nach dem Motto "so billig wie möglich, so teuer wie nötig". Ich habe kein genaues Budget. Bevor ich den Vorschlag mache, möchte ich erst einmal ein paar konkrete Ideen und Vorschläge für die Geräte haben. Dann kann man hinterher noch anpassen. Ein weiterer Punkt ist die Bedienbarkeit: Ich würde behaupten, dass wir für Schulverhältnisse momentan ziemlich gut besetzt sind, 2 von uns sind regelmäßig mit einer Tanzmusik unterwegs und wir haben uns alle ein relativ umfangreiches Wissen angereichert. Unsere Erfahrungen mit Dynamikprozessoren halten sich allerdings in Grenzen, ich lese mich aber gerade intensiv ein und so wird das nach einer Eingewöhnungsphase schon klappen. Es weiß aber keiner, was nach uns kommt. Es gibt eine Ausbildung durch einen studierten Toningineur (die genaue Berufsbezeichnung kenne ich gerade nicht), der unseren Nachfolgern dass aber auch nahebringen könnte.

Was würdet ihr unter diesen Vorraussetzungen empfehlen?
 
Eigenschaft
 
moin moin,

mal Stück für Stück ...

- bei Reden nützt Dir ein Kompressor so gut wie gar nicht, da Du mit dem die Feedbackgrenze noch näher an den Arbeitsbereich heranziehst. Hier hilft nur ein geübter Finger an den Fadern der Rednermics ;)
- bei Gesängen ist ein Kompressor nützlich, da Du damit den Dynamikumfang reduzierst und so sich der Gesang besser in den Gesamtmix integriert. Je nach dem welche LX7 Variante (Subgruppe mit oder ohne Panpoti) ihr habt, benötigst einen oder zwei Kompressorkanäle. In der Singlevariante leg ich Dir einen dbx 160 an's Herz und in der Dualvariante dbx 166 oder Altair CN200/220.
- bleiben Kompressorkanäle frei, empfiehlt sich einen für den Bass zu opfern

- EQs auf den Monitoren ist ein Must Have in meinen Augen ... hier gibt's mittlerweile eigentlich kaum noch Schrott, daher einen Blick werfen in Richtung dbx-1231/2231 oder Altair EQ-230.

- Gates und Kompressoren am Schlagwerk gehören bei mir der Vergangenheit an ... da heißt die Lösung SPL TransientDesigner
- wenn es unbedingt "klassisch" sein muß, dann schau Dir mal den Altair DN-220 an ... filterbares Gate und Bandkompressor

Ich würd auf Grund der Umstiegswelle auf Digitalpulte nur auf dem Gebrauchtmarkt suchen. Das Risiko ist bei Outboard gering und man bekommt deutlich mehr für's Geld ... Klark und BSS Teile gehen da teilweise für erschreckend schmalen Taler über den Tisch ;)

grüße, humi
 
Den geübten Finger habe ich mittlerweile :ugly: :D

EQ auf den Monitorwegen vermisse ich in der Tat schmerzlichst, die stehen ganz oben auf der Liste.

SPL TransientDesigner - Der Name sagt mir was, aber was genau macht so ein Teil? Aus den Beschreibungen, die ich jetzt auf die Schnelle gefunden habe, werde ich nicht so recht schlau :nix:

Gebrauchtmarkt ist bei Schule immer etwas problematisch. Aber über die Finanzierung werde ich später mit der Schulleitung beraten. :)
 
SPL TransientDesigner - Der Name sagt mir was, aber was genau macht so ein Teil? Aus den Beschreibungen, die ich jetzt auf die Schnelle gefunden habe, werde ich nicht so recht schlau :nix:
Das Ding greift in das Ein- und Ausschwingverhalten eines Signals ein.
Mit dem Attackregler hebst Du die Transienten (Anschlagverhalten) des Signals an oder schwächst sie ab. Damit ist in 99% der Fälle kein Kompressor mehr nötig.
Mit dem Sustainregler bestimmst Du das Ausschwingverhalten (kurz vs lang) des Signals. Damit ist in 99% der Fälle kein Gate mehr nötig.
Schau und hör es Dir einfach mal an ... http://www.youtube.com/watch?v=cNH6uuxaT64

Durch die "nur" zwei Knöpfe ist das Teil nahezu idiotensicher :D

Was noch am EQ zu tun ist, ist den Mittenmulm zu entfernen und ggf. Bass und Kick zu pushen.


Wenn alles auf einem brauchbaren Niveau neu zu kaufen ist, dann könnt Ihr auch gleich über den Kauf einer X32 nachdenken ... da ist alles schon drin :D
 
Du kennst unsere Schulleitung nicht ... die lässt lieber in unsere alten Fame MT 12 neue Griffe einbauen für einen Preis, den die ganze Box noch auf dem Gebrauchtmarkt wert ist anstatt mal über Neukauf nachzudenken. Grr. :bang:

Das mit dem TransientDesigner hört sich lecker an, da werde ich mich mal weiter informieren. Danke für die Tipps! :)

edit: Das Video hat mich vollends überzeugt... Zwar gefällt mir der Snare-Sound nicht so wirklich, aber wenn sich auch die Hardware-Variante so einfach bei solchen Möglichkeiten verändern lässt... not bad! Die Zweikanal Version würde ja schon reichen, dann ist der Preis auch nicht drastisch über Gates samt Kompressoren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Transient Designer ersetzt das Gate nicht. Ja, er kann Sustain verkürzen, aber das ist nur eine Nebenfunktion eines Gates. Die Hauptfunktion ist es, den Kanal "geschlossen" zu halten, wenn das Instrument, wo das Mikro des Kanals dranhängt, nicht gespielt wird. Ziel ist es, möglichst wenig Nebengeräusche aufzunehmen. Wenn am kleinen Hängetom ein Mikro hängt, hört man über dieses Mikro z.B. die Snare auch noch recht deutlich. Was hilft es dir, die Snare auf ihrem eigenen Mikro richtig schön zu drehen, wenn über das Tommikro dann mit den Einstellungen für die Tom und zudem zeitlich versetzt die Snare auch noch zu hören ist? Und genau dafür nutzt man das Gate. Man muss sich Mühe beim Einstellen geben, manchmal ist es nur ein halber Millimeter am Threshold-Regler zwischen "die Snare öffnet den Kanal manchmal immer noch", "passt ganz genau" und "der Kanal geht manchmal beim selbst Tom nicht auf". Und das ist nur ein Beispiel für Störgeräusche. Genauso fängt man sich Becken damit ein, in einer Lautstärke, dass man keine Overheads mehr bräuchte, und dann noch mit zahlreichen Mikros, alle in unterschiedlichen Entfernungen zu den Becken, was das Signal zeitlich verwaschen lässt. Auch da hilft das Gate gut weiter, ein Transient Designer aber gar nicht.

Ich würde mir den PreSonus ACP-88 mal ansehen. 8 Kompressoren jeweils mit Gate auf 2HE, inklusive Sidechain-Eingänge, womit man per billigem EQ dem Kompressor bzw. dem Gate beibringt, worauf bei diesem Kanal zu achten ist.
 
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