love it, change it or leave it

  • Ersteller erniecaster
  • Erstellt am
E
erniecaster
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
16.07.24
Registriert
03.12.06
Beiträge
420
Kekse
1.919
Hallo!

Wenn jemand stark verschnupft ist, predige ich immer, dass er nicht zur Arbeit gehen soll. Ich selbst gehe mit Schnupfen. Dass das falsch ist, sehe ich leider nur so lange ein, bis ich wieder einen Schnupfen habe.

Ich bin seit vier Monaten neu in einer fünfköpfigen Band. Grundsätzlich macht es Spaß, nur mit einem Bandmitglied habe ich Probleme. Der gute Mann beherrscht sein Instrument (ist ja egal, welches) spieltechnisch einigermaßen ordentlich, von der technischen Bedienung her leider so gut wie nicht. Den vielleicht guten Sound der letzten Probe wieder einzustellen, ist so einfach nicht möglich - erst muss wieder alles durchprobiert werden. Dazu macht er sich eine Notiz, die er prompt verschlampt und wir stehen nächstes Mal wieder da und er muss alles probieren. Es liegt natürlich am Instrument, sagt er dann schulterzuckend, auch die insgesamt geringe Bandbreite an brauchbaren Sounds. Das hat er sich übrigens von einem anderen Bandmitglied geliehen und bei diesen Diskussionen schaut er den Kollegen dann an. Sein Blick sagt: "Jetzt kauf doch mal was Vernünftiges!!" Nein, er selbst reagiert auf Andeutungen, doch selbst einmal etwas zu investieren nicht.

Er spielt zu laut. Das ist die eindeutige Meinung in der gesamten Band. Wir haben diverse Male Soundchecks gemacht - anschließend dreht er seinen Volumenregler auf und diskutiert dann und zwar bis zur Erschöpfung aller anderen. Überhaupt ist er ein "Erklärbär", der in den üblichen italienischen Fachbegriffen sagt, was doch bitte gespielt werden soll. Gleichzeitig vergisst er seine Parts laufend, greift immer mal wieder daneben und behauptet dann, der Rest der Band hätte sich verspielt.

Ich habe in den letzten vier Wochen diese Themen immer wieder angesprochen, leider ohne jeden Erfolg. Jetzt bin ich es satt, so will ich nicht weitermachen.

In dieser fünfköpfigen Band gibt es zwei Gründungsmitglieder, die seit 20 Jahren schon miteinander spielen und einen Dritten, der seit über zehn Jahren dabei ist. Er ist - natürlich - einer der Gründer.

Love it? Geht nicht.
Change it? Geht nicht.
Leave it? Wäre irgendwie schade aber logisch.

Es ist wie mit dem Schnupfen. Würde das hier jemand schreiben, würde ich ihm sofort raten, sich anders zu orientieren, selbst mag ich diese Schlußfolgerung aber nicht ziehen.

Habe ich was übersehen?

Gruß

erniecaster
 
Eigenschaft
 
Love it? Geht nicht.
Change it? Geht nicht.
Leave it? Wäre irgendwie schade aber logisch.
Habe ich was übersehen?
Mit den anderen reden, wie wichtig Deine Teilnahme an der Band ihnen bist? Ihnen sagen, dass das mit dem Jung so auf diese Art einfach nicht klappen will -> vielleicht geht doch noch change it. Wenn er sich nicht ändert und/oder es ihnen wumpe ist, wie Du drüber denkst, wird es eng, dann bleibt wohl tatsächlich nur noch leave it. Wie Vatern immer sagt, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende ;)

Die Notizen könnte man evtl mit dem bestimmt vorhandenen Smartphone in Griff bekommen, die Erklärungen mit stetem Tropfen der den Stein höhlt. Ganz konsequent, wenn er etwas will, es aber selber nicht zu geben bereit ist, sagen sorry, mach jetzt erst mal Du, man muss auch mal geben können, nicht nur nehmen.

Ein einziges Mitglied in der Band (oder auch im Chor) kann vieles kaputt machen, auf ganz subtilen Wegen mitunter. Diese Mitglieder finde ich entsetzlich lästig und frage mich, wann sie endlich erwachsen werden wollen. Ich kenne diese Situation, so einfach ist es nicht immer, auszuscheiden. Es gibt ja auch noch die anderen Mitglieder und Bedingungen, die vielleicht gute Gründe sind, eben doch dort zu bleiben. Auch das möchte abgewägt werden. Vermutlich liegt Dein Zögern irgendwo hier?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hi erniecaster,
das ist eine der typischen Konstellationen, in die sich eine Band eingrooven kann.
Dennoch: Bevor es heißt "leave it" würde ich alle Optionen des "change it" durchspielen - zumindest im Geiste - und dann einige ausprobieren.

Meiner Erfahrung nach erfolgen tiefgreifende Änderungen (und als solche sehe ich das), wenn sie erstens erforderlich sind und zweitens lohnenswert.

Beides ist dann der Fall, wenn die Probleme eine Qualität erreichen, die zu einem tatsächlich spürbaren Frust führen und wenn Ziele, die sich die Band gesetzt hat oder neuerdings anpeilt, nicht erreichbar sind, wenn so weitergemacht wird.

Fällt Dir dazu etwas ein?
Das, was Du an Frust der ja auch von anderen Bandmitgliedern geteilt zu werden scheint, beschreibst, reicht ja wohl nicht aus. Scheint vielmehr so zu sein, dass es sich mit der Zeit als (allerdings negative) Normalität eingeschliffen hat. Also: für die anderen ist es nicht störend genug. Oder doch? Hast Du mal mit den anderen gesprochen ohne dass die Hauptperson dabei ist? Zunächst mal nur, um zu erfahren, ob die anderen das, was Dich stört, auch stört - also noch nicht in "aufrührerischer" Absicht.
Das ist meines Erachtens etwas, was Du - falls noch nicht geschehen - in Angriff nehmen könntest. Wenn die das als Mißtrauensbeweis oder sowas auffassen, dann weißt Du auf jeden Fall, dass "leave it" die richtige Option ist. Du kannst ja auch erst mal mit einem der Bandmitglieder sprechen, zu dem Du einen guten Draht hast und erst mal vorfühlen.

Manchmal erreicht man schon mit recht geringen Mitteln eine Änderung. Ich werf einfach mal in den Raum, dass ich auch mal in einer Band war, wo sich ein Mitglied ebenfalls aus Faulheit, Bequemlichkeit, gehtmichjanixan-Gefühl nicht um die Einstellung des Amps gekümmert hat. Jedenfalls hat jemand sich halt mal selbst die Einstellungen aufgeschrieben und ihm den Amp so wieder eingestellt wie er war. Das ändert dann zwar nix an der Einstellung des Bandmitglieds aber am Ergebnis und etwas daran, dass die anderen Bandmitglieder mitbekommen wie viel Lebenszeit sie jedesmal vergeuden, bloß wegen einem einzigen Bandmitglied.

Ne andere Möglichkeit ist, mal die Ziele der Band anzusprechen. Wenn es höhere Ambitionen gibt, dann ergibt sich auf jeden Fall auch die Motivation, sich zu verbessern, was wiederum heißt, unprofessionelle Einstellungen der Bandmitglieder nicht länger hinzunehmen, sondern anzusprechen und ändern zu wollen.

Das sind so die drei Sachen, die mir aus dem Bauch heraus einfallen, bevor ich die Option "leave it" ziehen würde.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich bin seit vier Monaten neu in einer fünfköpfigen Band.
.....
Ich habe in den letzten vier Wochen diese Themen immer wieder angesprochen, leider ohne jeden Erfolg.
.....
In dieser fünfköpfigen Band gibt es zwei Gründungsmitglieder, die seit 20 Jahren schon miteinander spielen und einen Dritten, der seit über zehn Jahren dabei ist. Er ist - natürlich - einer der Gründer.

Hi,
für mich wäre die Sache klar.
Gruß
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Er spielt zu laut.

Sobald das (eigene) Anspruchsdenken steigt sind IMO solche Konflikte nicht zu vermeiden. Jeder hat seine Meinung und auch seinen Anspruch. Jeder sieht die Dinge anders: was OK ist, oder ein NoGo.

In meiner Coverband hatten wir einen Drummer der eben auch immer zu laut war. Das nervt, da alle aufdrehen und im (damals sehr kleinen) Proberaum fast kein Platz für Sound mehr war.

Auch konnte er sich so etwa 8 Songs gleichzeitig merken, beim Üben des 9. Songs hatte er den ersten vergessen. Dabei versuchte er immer "mit dem Original exakt mitzuhalten", was ihn aber regelmässig rauswarf (und damit die Band). Als Hobbyband ging das Jahre so. Von uns alten Säcken will ja keiner die Welt erobern, aber eben sich auch nicht mit diesem Status zufrieden geben.

Das Thema wurde erst zögerlich, dann immer öfters angesprochen (wobei es in Richtung "Spiel lockerer, spiel leiser, spiel einfach, aber konstant" ging). Der Drummer hat es nicht verstanden, fühlte sich gemoppt, und ist letztendlich gegangen (nach Jahren, und die Kritik war wirklich sehr, sehr verhalten).

Mit seinem Nachfolger (nach 9 Monaten Musikersuche) ist dies alles absolut kein Thema. Seitdem sind andere Schuld wenn es nicht passt. ;)

Wie gesagt, reden ist ein, nein das probate Mittel. Sprech an was dir stinkt ohne dabei anzugreifen. Es gibt keine Musiker ohne Fehler, deswegen muss Kritik erlaubt sein. Genauso wie man selbst Kritik einstecken muss.


selbst mag ich diese Schlußfolgerung aber nicht ziehen.

Jedenfalls nicht ohne das Ganze offen und ehrlich thematisiert zu haben.

Wenn dies nicht klappt ist der Abschied auch nicht mehr ganz so schwer. ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
für mich wäre die Sache klar.

Jetzt wo Du es zitierst ...

... Ernie sollte schon deutlich seine Position darlegen.
 
Ehrlich gesagt finde ich, dass das sehr nach ganz normalem Bandalltag klingt. Wenn du das in deinen früheren Bands noch nicht erlebt hast, hast du echtes Glück gehabt.

Ich würde da entweder gar nichts gegen tun und damit leben. Oder die Soundeinstellungen selbst übernehmen. Die Haltung, die dagegen spräche, wäre "der soll sich selbst um seinen Sch** kümmern". Ich habe diese Haltung aber mit den Jahren abgelegt, da mir die Band wichtiger war als meine Prinzipien.

Gegen zu lautes Spielen hilft immer sehr leises Singen. ;)

Gegen die Klugscheißerei ist leider kein Kraut gewachsen. :(
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe diese Haltung aber mit den Jahren abgelegt, da mir die Band wichtiger war als meine Prinzipien.

Ja aber ...

Ich bin seit vier Monaten neu in einer fünfköpfigen Band.

... habe ich beim ersten Go auch überlesen (Du auch?).

Wenn man frisch dabei ist sollte man erst recht seinen Standpunkt darstellen.

Viel beschissener (für alle Beteiligten) ist es, wenn man erst alles schluckt und dann nach einem Jahr wegen "unüberwindbaren Differenzen" aussteigt. Das kommt gerne einem Jahr Verlust für alle Beteiligten gleich. ;)
 
.. habe ich beim ersten Go auch überlesen (Du auch?).


Nein - habe ich nicht überlesen. Mein "über die Jahre" bezog sich nicht auf eine Band, sondern auf das Leben und die gesamte Zeit in Bands. Es macht für mich keinen Unterschied, ob ich lange oder kurz in einer Band dabei bin.

Viel beschissener (für alle Beteiligten) ist es, wenn man erst alles schluckt und dann nach einem Jahr wegen "unüberwindbaren Differenzen" aussteigt. Das kommt gerne einem Jahr Verlust für alle Beteiligten gleich


Ich sage ja nicht, dass erniecaster sich meine Haltung zum Vorbild nehmen soll. Ich habe es irgendwann so gemacht, da es praktisch in jeder Band früher oder später jemanden gab, der mich höllisch genervt hat. Auch Gespräche haben da nichts dran geändert.

Ich kann auf ca. 200-300 Auftritte zurückblicken, vom kleinen Kellerclub bis zu einem Ständchen für Ex-Kanzler Gerhard Schröder. Hätte ich meinen persönlichen, menschlichen Präferenzen zu viel Bedeutung beigemessen, würde ich jetzt noch nach den passenden Leuten suchen. Die gibt es kaum.

Aber wie gesagt: Da muss jeder seine eigenen Prioritäten setzen. Mir ist Auftreten und das schnelle Erreichen von Bandzielen wichtiger als Sympathie.

Eine Ausnahme gab es, da habe ich ein Bandmitglied zum Austreten "überredet" bzw ein "Er oder ich" zur Wahl gesetzt. Da haben sich allerdings vorher auch schon Handgreiflichkeiten angekündigt. Soweit wollte ich es dann doich nicht kommen lassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo zusammen,

vielen Dank erstmal für die Antworten. Ich freue mich, dass wir hier so diskutieren können und es auch tun.

Neben dieser Band spiele ich in zwei anderen Formationen - eine davon ein Trio, in der wir seit über zehn Jahren zusammen spielen, die andere ein Duo, in dem wir uns musikalisch quasi blind verstehen. Das sind hohe Hürden für jede weitere Formation.

Ich muss nicht jedes Bandmitglied heiraten wollen, das ist klar. Und selbstverständlich muss ich Kompromisse eingehen - ja, ich bin auch nicht gerade einfach.

Ich denke, dass ich meine Kritik noch einmal deutlich und klar aber ohne persönliche Vorwürfe formulieren sollte und dabei klarmachen muss, dass ich auf dieser Basis nicht gewillt bin, weiter in der Band zu verbleiben.

Heute bei der Probe im Duo habe ich es wieder gemerkt, wie wichtig mir Kommunikation beim Spielen ist. Hinhören, reagieren, Blick rüber, irgendeine Grimasse ziehen und es passiert was. Das brauche ich absolut.

Gruß

erniecaster
 
Dass sowas in gewissem Maße Bandalltag ist, wurde ja schon gesagt. Dennoch kann ich mir anhand Deiner Schilderung ganz gut vorstellen, von welchem Stamme der Kollege zu sein scheint. Ich hatte so jemanden auch schon mal in der Band, das kann schon sehr anstrengend werden.

Meine Meinung dazu ist: Du änderst so leicht niemanden, der so tickt. Zumindest nicht, wenn er nicht auch vom Rest der Band entsprechendes Feedback kriegt oder schon bekommen hat. Und selbst dann nicht unbedingt. Selbst wenn es ein Einsehen gibt, hält das oftmals nur eine Weile vor, dann kommen die alten Muster wieder durch.

Zudem finde ich es heikel, als Neuling ausgerechnet gegen einen der Bandgründer zu schießen. Da gilt auch ein bisschen, dass man sich mit den Umständen arrangieren sollte, die man vorfindet. Es hat einen ja niemand gezwungen, einzusteigen. Und nach vier Monaten hast Du noch kein entsprechendes Standing.

Insofern würde ich mich tatsächlich an Deiner Stelle fragen, ob Du Dich damit arrangieren kannst, Workarounds findest (wie z. B. die Ampeinstellung für ihn zu machen) oder ob es Dich tatsächlich so massiv stört, dass Du Dich darüber immer wieder ärgern wirst. Falls letzteres der Fall ist - tja, dann kennst Du eigentlich die Lösung.

Und um auf mein eigenes Erfahrungsbeispiel von oben zurückzukommen: Dort lief es genau so, dass die Probleme mehrmals angesprochen wurden und es immer und immer wieder von vorne losging, auch nachdem er versprochen hatte, sich zu bemühen. Nur dass ich da zu den Gründungsmitgliedern gehörte und er der Dazugestoßene war. Also wurde ihm irgendwann nahegelegt, zu gehen.


Wenn man frisch dabei ist sollte man erst recht seinen Standpunkt darstellen.
Ja, so macht man sich immer beliebt: Als Neuling gleich mal loswerden, was einem alles nicht passt. ;)

Ne, das sehe ich, wie oben dargelegt, völlig anders. Wer neu dazu kommt darf sich gerne erst einmal an die bestehenden Spielregeln anpassen. Alles andere ist in meinen Augen ziemlich vermessen.
 
Ja, so macht man sich immer beliebt: Als Neuling gleich mal loswerden, was einem alles nicht passt. ;)

Ne, das sehe ich, wie oben dargelegt, völlig anders. Wer neu dazu kommt darf sich gerne erst einmal an die bestehenden Spielregeln anpassen. Alles andere ist in meinen Augen ziemlich vermessen.

Nach 4 Monaten sollte man seinen Standpunkt schon darstellen können, hierbei meine ich natürlich die NoGo Kriterien (um die es in diesem Thread ja auch geht ;)).

Was bringt es wenn ich ein NoGo in mich reinfresse um Monate später dann die Konsequenzen zu ziehen? Da hat niemand was davon (auch die Band muss den Verlust ausgleichen). :rolleyes:

Da bringe ich meine Position doch lieber gleich zur Sprache und nehme im Negativfall den Hut. Es ist ja auch nix verwerfliches, wenn man nicht mit jedem kann. ;)
 
Hallo,

das Problem ist eins der Kommunikation. Inhaltlich ist es dasselbe, ob ich erkläre, was ich nicht möchte oder ob ich ein Ultimatum setze. Das bleibt schwierig.

Ich werde weiter berichten.

Gruß

erniecaster
 
das Problem ist eins der Kommunikation.

Wenn ich nicht kommunizieren kann (d.h. meinen Standpunkt darlegen kann), dann gibt es für mich nur einen Grund, warum ich mich mit der Situation zufrieden geben würde:
-> Du verdienst regelmässig und hinreichend Geld mit der Musik die einem anderen vorschwebt

Ok, "Du bist total verknallt in die Bassistin" ist auch ein Grund, den lasse ich aber mal aussen vor. :D

Im Ernst, ich gehe mal davon aus es geht dir um Spaß (und nicht um einen Job).
- warum sollte ich mich in meiner Freizeit ärgern weil irgendein Bandleader verquerte Ideen hat?
- warum sollte ich immer nur nachgeben und nicht auch mal wünschen dürfen?
- warum bin ich 2te Wahl, obwohl der Bandgründer keine Leuchte ist?
- warum darf sich der Bandgründer alles erlauben?

Nach 4 Monaten sollte zudem ein gewisses Mitspracherecht erlaubt sein. ;)

Besagter Drummer ...
In meiner Coverband hatten wir einen Drummer der eben auch immer zu laut war.
... war der Bandgründer. Wir probten im Jugendhaus, wo seine (Ex-)Frau Erzieherin war. Nach Jahren (und neuen Bandmitgliedern) knallte es, da sich nichts änderte. Er wollte und konnte sich nicht ändern, und hat seinen Ausstieg dann auch selbst bestimmt.

Es ist doch immer so:
Du hast eine Vorstellung. Dann findest Du etwas vor, was aber deinen Vorstellungen nicht so recht entspricht. Wenn Du dich damit arrangieren kannst ist es alles OK. Wenn Du damit aber irgendwelche Probleme hast würde ich diese ansprechen, oder eben die Konsequnzen ziehen um keine weiteren Nerven zu strapazieren.

Ich halte die "Fresse halten Tatik" für kontraproduktiv, irgendwann bricht es aus, und dann i.a. negativer als gemeint. :rolleyes:
 
Wenn du schon zwei Formationen hast, ist die Lücke ja verkraftbar.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich würde gehen und ihnen vorher ehrlich die Gründe nennen. Ich sehe es wie Foxx und glaube kaum, daß er sich ändert. Für mich ist in einer Band professionelles Arbeiten unabdingbar - auch wenn es eine Amateurband ist. Die Mitglieder haben pünktlich zu den Proben zu erscheinen und zwar mit gemachten Hausaufgaben. Alles andere ist respektlos den anderen gegenüber und eine Verschwendung deren Zeit. Dafür habe ich mittlerweile kein Verständnis mehr, das bringt nur Frust.
 
Alles andere ist respektlos den anderen gegenüber und eine Verschwendung deren Zeit.

Ich bin voll und ganz bei dir, allerdings ist das Leben i.a. komplizierter als wie man es gerne hätte.

In meiner (Amateur-) Coverband ist der Leadgitarrist dem Rhythmusgitarristen deutlich überlegen. Aber im Vergleich zum anderen auch eine faule Socke (und er steht da auch noch zu :eek:).

Im Grunde ist es Sch*, aber eben auch verständlich, da er beruflich viel um die Ohren hat. Fakt ist, er ist besser. Und er räumt sich vor Gigs mehr Zeit ein (was auch mit der Familie abgeklärt werden muss), so ist es für alle anderen auch OK (zumal Thomas ein total netter Kerl ist). In einer professionellen Band wäre dieser Zustand untragbar, undenkbar ist so etwas aber auch nicht (wenn ich da mal an Scott Weiland (RIP) und Co. denke).

Anderes Beispiel, meine Alternative Band, die derzeit ruht. Der Rhythmusgitarrist und Bandgründer hatte Probleme mit dem Leadgitarristen und mir. Einfach weil er sich als Chef fühlte obwohl die Combo keinen Chef hatte und auch nicht brauchte. Das Songwriting wurde immer häufiger von Taner und mir gemacht, auch sind die besseren Songs nicht aus Lars seiner Feder. Er konnte sein Problem IMO nie sachlich besprechen/begründen und es führte nur zu Nebenkriegsplätzen. Der Bandsound war stete Kritik und natürlich die Lautstärke des anderen Gitarristen (dabei habe ich beide Gitarristen als gleich laut empfunden). Typisch war auch, dass er dies nicht sachlich in der Probe zu Sprache bringen konnte, sondern sich immer später per eMail auskotzte. Rein privat hat es *nie* Probleme gegeben, Lars ist ein extrem lustiger Zeitgenosse und ist sonst auch immer gut gelaunt. Er hatte ein Problem mit Taner (obwohl dieser ein sehr zurückhaltender Mensch ist) und nachdem er ihn angefahren hat, hatte er ein Problem mit mir (da ich Taner zur Seite stand).

Es lohnt die Nerven nicht, wenn man Probleme nicht sachlich lösen kann sollte man es gut sein lassen.
 
In dieser fünfköpfigen Band gibt es zwei Gründungsmitglieder, die seit 20 Jahren schon miteinander spielen und einen Dritten, der seit über zehn Jahren dabei ist. Er ist - natürlich - einer der Gründer.

Love it? Geht nicht.
Change it? Geht nicht.
Leave it? Wäre irgendwie schade aber logisch.

Also wenn die 4te Möglichkeit - life with it - nicht für die Dich in Frage kommt, bleibt wohl früher oder später nur Tor 3...
 
Zuletzt bearbeitet:
ich denke auch: wenn darüber reden keinen Effekt hat, musst du dich fragen, ob du mit der Situation leben kannst und willst. Du bist erst seit vier Monaten in der Band. Das nimmt dir nicht das Mitspracherecht, aber offensichtlich funktioniert die Band schon seit längerer Zeit so, wie sie ist. Ob die anderen damit zufrieden sind, können sie nur selbst sagen. Jedenfalls ist die Band noch nicht daran auseinandergegangen.
Wenn du also nicht damit leben willst, ist es vielleicht nicht die richtige Band für dich.

Ich würde gehen und ihnen vorher ehrlich die Gründe nennen.
Das empfinde ich auch als die fairste Lösung - außer, du kannst dich doch noch damit arrangieren.
 
Nach 4 Monaten sollte man seinen Standpunkt schon darstellen können, hierbei meine ich natürlich die NoGo Kriterien (um die es in diesem Thread ja auch geht ;)).
Wir reden von einer Formation, die seit 20 bzw. 10 Jahren zusammenspielt. Da sind vier Monate herzlich wenig. ;) Und ich finde schon, dass man als Neuling sich erstmal angucken darf, wie es läuft - und offensichtlich seit Jahren funktioniert - bevor man einen auf dicke Hose macht.

Ja, wenn man direkt schon absehen kann, dass man damit nicht klarkommt, darf man das auch sagen und sollte im Zweifelsfall seinen Hut nehmen und es nicht künstlich rauszögern.

Aber zu glauben, man sei die Offenbarung, auf die der Rest der Band gewartet hat und muss jetzt erst mal die Spielregeln neu definieren, weil das so wie bisher ja so gar nicht klargeht - das ist schlicht frech.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Und ich finde schon, dass man als Neuling sich erstmal angucken darf, wie es läuft - und offensichtlich seit Jahren funktioniert - bevor man einen auf dicke Hose macht.

"Sachlich Punkte ansprechen" und "auf dicke Hose machen" sind zwei sehr unterschiedliche Angehensweisen. :rolleyes:

Ich kenne eine Band wo der Bandleader die einzige Konstante ist, und die anderen Musiker es mehr oder weniger lange mit diesem aushalten (wo also eine hohe Fluktuation besteht). Ich war da mal zur Probe und empfand den eigenen Anspruch im Vergleich zur musikalischen Leistung in einem sehr schlechten Verhältnis. Der Bandleader wollte mal wieder "neu durchstarten" und *mindestens* 20 Gigs im Jahr durchziehen. Bei einer Setliste von >50 sollte man meinen, dass die schon etwas besser sind. Die haben in der Probe gerade mal 15 Songs noch zusammen bekommen, die spielerischen Möglichkeiten (besonders auch des Bandleaders) waren doch eher beschränkt.

Ich habe da direkt mit der Begründung "20 Gigs sind mir zu viel" abgesagt, bei weniger Gigs hätte ich mir wohl eine andere (freundliche) Begründung ausdenken müssen. In Wirklichkeit ging mir die Großspurigkeit des Bandleaders ziemlich auf den Zeiger (während der Drummer, der Leadgitarrist und der Keyboarder echt nett waren).

PS: Ich habe nochmal auf deren HP nach geschaut, meine Probe war im Herbst 2014, seitdem haben die auch kein Konzert mehr gegeben.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben