Hallo Axel,
wer seine Hammond zu Hause im Wohnzimmer spielt, mit den dort möglichen (eher geringen) Lautstärken und dann vor seiner Hammond sitzt, also mit der Hörachse etwa auf Höhe der Abstrahlachse des Horns/der Hörner (das Verhalten der Bass-Trommel ist in diesem Zusammenhang wohl eher unbedeutend), dürfte einen Unterschied zwischen Louvres und Schallöffnungen eines 760ers hören, da Höhen einigermaßen gerichtet abgestrahlt werden.
Wer dann aber seine Ohren direkt unter die Öffnungen der Louvres hält (also dorthin, wohin man auch ein Mikrofon stellen würde) und sich die Rausch - und Nebengeräuschkulisse anhört, wird feststellen, dass es dort genau so klingt, wie vor den (Horn) - Gehäuseöffnungen eines 760er Gehäuses.
Ich spiele meine Hammonds im Proberaum und verwende bei Aufnahmen häufig zwei Leslies (770/122 und 760 - Gehäuseversion mit Rillen als Schallaustritt)) gleichzeitig. Wegen regelmäßiger Umbauten der Aufnahmesituation stehen meine Hammonds auf Rollbrettern, so dass ich beim Spielen davor stehe, mit den Ohren also deutlich oberhalb der Abstrahlachse der Hörner. Das allein schon hebt den möglichen Klangunterschied zwischen den unterschiedlichen Gehäusen auf. Dazu kommt die erforderliche Mindestlautstärke der Leslies, die zu einer Hammondaufnahme erforderlich ist, wenn alle üblichen Nebengeräusche (Eigengeräusche der Orgeln, Windgeräusche der Rotoren im Tremolobetrieb) übertönt werden sollen. Ist diese Lautstärke erreicht, spielen Unterschiede in der Bauart der Gehäuse meiner Leslies keine Rolle mehr. Die *Streuung* wird dann über die Mikrofonierung geregelt.
Viele Grüße, Jürgen.