Lohnt sich ein weiters Mikro für mich?

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Paddy Paddeleck
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Hallo allerseits,
ich besitze ein Neumann TLM 127 und setze es momentan zum größten Teil für Gesangs- und Akustikgitarrenaufnahmen ein. Anschließen tue ich das Mikrofon allerdings "nur" an meinen Apogee Duet Audio-Interface, also nicht an weitere Hardware. Wenn ich meine Gitarre aufnehme, benutze ich als zweitmikro für Stereoaufnahmen noch nur ein Sure SM 57, was natürlich keineswegs an einen Neumann rankommt.
Nun ist meine Überlegung mir ein weiteres Mikro zu kaufen. Da ich es auch professionell für Filmmusik einsetzen will, darf dies ruhig teurer sein, als mein TLM 127. Im Blick habe ich momentan das Klassische U87 von Neumann oder vielleicht sogar das Brauner VM1. Doch nun frage ich mich, ob es überhaupt Sinn für mich macht mir ein so hochwertiges Mikro zu kaufen, trotz meiner recht dürftigen Hardware. Macht es nicht mehr Sinn erst mal in weitere Hardware zu investieren?

Ich muss dazu sagen, dass ich leider nie eine umfangreiche Ausbildung in diesem Bereich genießen durfte, also mir mein Wissen selber aneignen musste! Also gehe ich bei Aufnahmen und beim Abmischen mehr nach Gefühl, als nach Theorie. In Zukunft will ich schon die Aufnahmen selber machen, doch das Abmischen und Mastern einen Profi überlassen.
Ausserdem bin ich in diesem Bereich noch nicht so lange im Thema, darum auch noch nicht so der Fachmann im Gebiet "recording", da ich eigentlich Computer-technisch Musik komponiere und arrangiere - hab ich trotzdem eine Chance in meinen "Wohnzimmer" qualitativ hochwertige Aufnahmen zu machen (hab ein wirklich akustisch schön klingendes Zimmer, aber kein Aufnahmestudio)?

So, dass war jetzt ein bisschen wirr, darum hier noch mal strukturiert meine Fragen:

1. Macht es bei meiner Hardware Sinn sich ein so Hochwertiges Mikro zu kaufen?
2. Hab ich bei meinen Gegebenheiten (Ort, sowie vorhandenem Equipment) eine Chance hochwertige Aufnahmen zu machen?
3. Ist weitere Hardware überhaupt so dringend notwendig oder ist es letztendlich doch eine reine Mikrosache?
4. (wenn wir schon beim Thema sind) Neumann oder Brauner - ist dies reine Geschmacksache?

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel:)!

Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen!!!

Liebe Grüße
der Timm
 
Eigenschaft
 
Meine unmassgebliche Meinung dazu:

1. Macht es bei meiner Hardware Sinn sich ein so Hochwertiges Mikro zu kaufen?
Gute Mikros machen fast immer Sinn. Für Akustikgitarre würde ich zu einem guten Kleinmembran Kondensator Mikro raten (KM184, C451). Für die Stimme solltest Du am besten selbst mal mehrere verschiedene Grossmembraner ausprobieren und entscheiden, was am Besten zu Deiner Stimme passt.

2. Hab ich bei meinen Gegebenheiten (Ort, sowie vorhandenem Equipment) eine Chance hochwertige Aufnahmen zu machen?
Klar, wahrscheinlich schon. Wenn Dir der Raumklang gefällt, stehen die Chancen gut!

3. Ist weitere Hardware überhaupt so dringend notwendig oder ist es letztendlich doch eine reine Mikrosache?
Ein guter Mikrofon Preamp wäre eine sinnvolle Ergänzung.

4. (wenn wir schon beim Thema sind) Neumann oder Brauner - ist dies reine Geschmacksache?
Brauner hat einen ganz hervorragenden Ruf. Aber wie immer sind Mikros auch Geschmackssache. Wenn Du bereit bist, das Geld für ein Brauner auszugeben, Würde ich echt als Alternative überlegen, das gleiche Geld in ein Kleinmembraner plus einen guten Preamp plus ein sorgfältig ausgesuchten etwas weniger teuren Grossmembraner zu stecken.
 
wenn du schon in richtung u87 gehst.. schau dir das brauner phanthera an!!! das, finde ich, hat vllt nicht grade einen neutralen sound, aber das liebe ich sosehr daran! find ich persönlich besser als das u87!
ich hatte die wunderbare gelegenheit etwas zeit in einem studio zu verbringen und der örtliche tonmeister hat mir da wunderbare vergleichsaufnamen gemacht und mich auch davon überzeugt :lol:

ansonsten:
wenns teuer werden darf, warum kaufst du dann nicht noch gleih dazu ein hochwertiges interface? oder darfs nicht "zu teuer" werden xD
 
Grüße Herr Namensvetter... ;)

Erst mal Glückwunsch zu deinem kleinen, aber bereits für Hobbyverhältnisse wirklich brauchbarem Equipment, ein sehr hoher Prozentsatz der Homerecordler gibt nicht so viel Geld für "nur" zwei Werkzeuge zum Aufnehmen aus, und darum wirst du mit diesen Komponenten bestimmt noch eine ganze Weile Spaß haben. Mit entsprechendem Know-How und Erfahrung ist bereits mit diesen Komponenten (und natürlich auch qualitativ hochwertigen Audioquellen, die aufgenommen werden sollen) eine wirklich gute Aufnahmequalität möglich.

Seit ich mich im letzten halben Jahr sehr intensiv mit Aufnahmen beschäftigt und dabei sehr viele praktische Erfahrungen habe sammeln dürfen, verstärkt sich bei mir der Eindruck, den ich auch bei etlichen Live-Konzerten als Mischer bekommen habe: Abgesehen vom Können der Musiker und des Technikers (sowie der Anwesenheit HALBWEGS brauchbaren Equipments) ist der nächstwichtigste Faktor nicht Gerät X oder Mikrofon Y, sondern die akustische Beschaffenheit des Raumes, in dem die Musik spielt. Raumklang kann ein Musikstück in der Wirkung auf den Zuhörer viel grundlegender beeinflussen als das eine oder andere Großmembranmikro, was du einfach selbst testen kannst: Leih dir von einem Bekannten ein (Kondensator)Mikro und nimm 4 mal das gleiche auf, dein Mikro in Raum A, dann das geliehene ebenso, und dann beide Mikrofone (natürlich im Verhältnis zur Gitarre immer gleich positioniert) noch mal in einem akustisch anderen Raum B, ebenfalls mit identischer Mikropositionierung. Ich halte es für höchst wahrscheinlich, dass du den Raumunterschied deutlicher hören wirst als den zwischen den Mikrofonen.

Natürlich kann man je nach gewünschtem Sound mit bestimmten Methoden den Raumklang etwas unterdrücken, allerdings meist nicht ohne dass das Signal auch entsprechend "verbogen" klingt. Darum würde ich an deiner Stelle vielleicht erwägen, dein Zimmer noch einmal ganz genau kritisch auf Aufnahmen "kontrollzuhören", ob es nicht doch etwas akustisches Feintuning vertragen könnte. Die wenigsten Wohnzimmer die ich bisher erlebt habe waren akustisch so angenehm, dass ich darin ernsthaft Aufnahmen hätte machen wollen, zumindest keine, die besseres Equipment als Apogee und Neumann erfordern würden, egal ob günstigere Serien oder nicht... ;-)

Leider habe ich noch keine konkreten praktischen Erfahrungen zur Verbesserung der Raumakustik sammeln können, im Grunde ist von Schaumstoff montieren über Absorber- und Diffusorstellwände über Aufnahmekabine bis hin zu einer Beratung durch einen professionellen Akustiker alles möglich, wie viel nötig ist entscheiden letzten Endes dein Anspruch und dein Geldbeutel sind.


P.S.: Um nicht fast vollständig Off Topic zu sein als Schlusswort und direkter Antwort auf die Fragestellung des Threadtitels: Wenn es denn wirklich Mikro oder andere Hardware sein soll, schließe ich mich meinem Vorredner 901 in allen Punkten an. Ein ziemlich neutrales Kleinmembranmikro als klangfarblichen Kontrast zum TLM 127 wäre defintiv eine Überlegung wert, ein guter Preamp kann noch einmal ein paar Prozentpunkte Qualität bringen. Wenn es bei Gesangsaufnahmen meist um deine eigene Stimme geht einfach mal die Zeit nehmen und eine ganze Reihe unterschiedlichster Mikros ausprobieren, vielleicht auch mal die inzwischen öfter gern besungenen Electrovoice RE 20, Shure SM7B und andere Sprechermikrokollegen ins Testfeld mit aufnehmen. Und auch ruhig mal billigere Mikros testen, nicht das Preisschild, sondern der Klang ist entscheidend! :)
 
ja das problem ist nur:
wenn mann irgendwann die richtn erfahrungen hat und weiß wie man damit umgehen soll, kann man das ergebnis nur noch mit hochwertigerem equuipment verbessern;)

und ich muss dir recht geben, das preisschild ist nicht entscheidend... spricht immernoch fürs phanthera :D
 
Erst mal vielen Dank für eure echt sehr hilfreichen Beiträge!!!

Ich denke mein größtes Problem ist dann doch eher die Raumakustik (danke für diesen sehr ausführlichen Beitrag Herr Namensvetter :great:). Nun habe ich mir überlegt paar Stellwände von Primacoustic (https://www.thomann.de/de/primacoustic_freeport_xt_absorber_wand.htm) und später auch Bassfallen zu kaufen. Ich denke, damit werde ich am flexibelsten ausprobieren können und das schöne ist, dass ich mit diesen Wänden recht mobil bin, also auch andere Räume optimieren kann. Was denkt ihr dazu?

Die Mikrosache bringt mich doch noch sehr zum Grübeln!! Zum einen Denke ich jetzt das es vielleicht ganz schön wäre doch ein weiteres TLM 127 zu kaufen, um ein gleiches Pärchen zu haben, doch bekomm ich ja fast zum selben Preis auch ein KM 184 Sereo-Set von Neumann. Vielleicht gehts jetzt zu sehr ins Technische, doch wo habe ich bei den beiden Varianten die genauen Vor- und Nachteile oder ist es wieder eher reine Geschmacksache? Die beiden TLM 127 wären ja ein Großmembran Stereobild und das andere ein Kleinmembran. Oder kann das eine das andere sehr schön ergänzen?
Ach ja, doch dazu muss ich sagen, dass es jetzt für mich (erst mal) zum größten Teil darum geht schöne Gitarrenaufnahmen hinzubekommen und später will ich dann auch evtl Solo-Streicher aufnehmen.

Mit dem Preamp werd ich mich mal schlau machen und es mir durch den Kopf gehen lassen. Es macht wahrscheinlich dann erst mal mehr Sinn ein bisschen weniger für das Mikro auszugeben und dafür ein vernünftiges Preamp zu kaufen, oder?

Noch mal vielen Dank für die bisherige Hilfe!!!

Lg
Timm
 
Ich bin jetzt etwas verwirrt. Ich dachte, Dein Raum klingt gut und Du willst A-Gitarre und Gesang aufnehmen?

Jetzt willst Du den Raum optimieren und Stereo-Aufnahmen machen? :confused:
 
Versteh, dass du verwirrt bist :). Ich muss einfach gestehen, dass alles was ich hier an neuen Erfahrung gewinne für mich selbst noch sehr verwirrend ist, da es doch alles sehr umfangreich ist.

Ich finde nach wie vor meinen Raum sehr schön vom klang, doch wenn ich mir die Aufnahmen anhöre, merke ich das sie beispielsweise insgesamt viel zu Basslastig sind. Ich denke mir einfach mal, dass es daran liegt das mein Raum einfach Akustisch nicht optimal genug ist, um ihn einfach so zu lassen. Also will ich anhand von Stellwänden versuchen, die Akustik zu optimieren. Anfangs dachte ich halt, dass das Mikro dabei eine große Rolle spielt, wie gut die Aufnahmen sind, doch habe ich mir einfach zu wenig Gedanken darüber gemacht, dass ein schön klingender Raum nicht gleich ein Akustisch optimaler Raum ist, da ja dieses Zimmer zum wohnen und nicht zum Aufnehmen gebaut ist.

Und mit den Aufnahmen, hab ich mich wohl nicht verständlich genug ausgedrückt - ich meinte einfach nur, dass ich mein TLM 127 gerade für Gesang, sowie für Gitarrenaufnahmen einsetze. Damit meine ich aber nicht, dass ich Gesang und Gitarre gleichzeitig aufnehme. Nun will ich mich erst mal mehr auf Gitarrenaufnahmen konzentrieren und auf jedenfall in Stero aufnehmen. Dies habe ich auch schon vorher getan, doch mein zweitmikro war bisher nur ein Sure 57. Also bin ich jetzt am überlegen welches Mikro für mich am meisten Sinn machen würde, für eine Stereoaufnahme

Sorry, manchmal ist meine Ausdrucksweise ein bisschen verwirrend:redface:!
 
pff also der unterschied zwischen den beiden varianten als steriopaar ist einfach ein vollkommen anderer klangcharacter.
sprich, ost eigentlich egal was du kaufst von den beiden, nur deine stücke klingen dann halt dementsprechend =) weder besser, noch schlechter, nur anders :p
 
Nun will ich mich erst mal mehr auf Gitarrenaufnahmen konzentrieren und auf jedenfall in Stero aufnehmen.
Warum?

Dies habe ich auch schon vorher getan, doch mein zweitmikro war bisher nur ein Sure 57.
Erklär mal, wie Du das gemacht hast und was Du erreichen willst.

Für mich gibts immernoch das beste Ergebnis, wenn man ein Kleinmembraner auf den Hals/Korpusübergang richtet (ca. 40cm Abstand) und ein Grossmembraner auf den Korpus. Das kann man dann wenn man nöchte auch ein bisschen stereomässig auseinanderziehen, ich würe es aber nicht Stereo-Mikrofonierung nennen.

Für Stereomikrofonierung im engeren Sinn ist ein Paar KM184 eine feine Sache. Mit einem Paar AKG C414 bist Du auf jeden Fall gerüstet (wg vielseitigem Klang und umschaltbarer Charakteristiken, also Kugel, Niere, Acht)

hope that helps
 
Na ja, ich will meine Gitarre in Stereo aufnehmen, weil ich glaube, dass sich die Gitarre so "offener" anhört und nicht so "eingeengt".
Die Positionierung meiner Mikros ist momentan genauso wie du es beschrieben hast, also das Sure auf den Hals/Korpusübergang gerichtet und das Neumann auf den Korpus. Ich ziehe das Signal dann auch immer ein bisschen auseinander. Das dies keine richtige Stereo Mikrofonirrung ist, wusste ich nicht.

Doch nun überlege ich, ob ich es so weiter mache nur halt mit nem KM 184 satt mit dem Sure SM57 oder halt dieses soggenannte M/S-Verfahren (oder wie das heißt) ausprobiere, dann mit zwei Neumännern (ich hoffe, du weißt was ich damit meine). Was ist besser? Oder ich frag mal so, bei welchen verfahren hört sich die Gitarre "offener" an?

Ich hoffe, dass war jetzt ein bisschen mehr auf den Punkt gebracht, was ich will.
 
Stereomikrofonie im eigentlichen Sinne sind Techniken wie AB (zwei Kugelcharakteristikmikros, Abstand ca. 20cm bis hin zu ein paar Metern), XY (zwei Nierencharakteristiken, Mikrokapseln möglichst eng beieinander, mit einem Öffnungswinkel von ca. 70-140°), M/S (Kugel- oder Nierencharakteristik auf Mittelpunkt des Klangkörpers ausgerichtet, um 90° versetzt angeordnet eine Achterkapsel, wieder möglichst eng beieinander -- benötigt einen hardware- oder softwareseitigen Matrixmischer, um ein Stereobild generieren zu können) oder noch einige weitere. Allerdings sind diese Hauptmikrofonverfahren eben vor allem dann sinnvoll, wenn man einen größeren "Klangkörper" wie zum Beispiel einen Flügel, eine Combo oder ein ganzes Orchester aufnehmen will. In einem gut klingenden Raum kann vor allem AB oder auch OSS (zwei Kugelmikros mit spezieller Trennscheibe dazwischen in einem Abstand von ca. 17,5 cm) auch bei kleineren Quellen sehr schön klingen, aber ob das deinem Klangideal nahe kommt, kann man so per Ferndiagnose sicher nicht sagen. Auch hier gilt wieder: Mikros ausleihen und selbst einmal testen bringt meist mehr Erkenntnisse als 1000 schlaue Tipps aus dem Internet.

Wenn du willst kannst du ja auch mal ein Hörbeispiel hochladen und sagen, was dich daran konkret stört. Vielleicht können dann ein paar alte Hasen hier dann genau sagen, wo wohl der Hase im Pfeffer liegt. :)


Noch eine nicht ganz unwichtige Sache, über was für eine Anlage hörst du deine Aufnahmen eigentlich ab? Über eine Stereoanlage, oder hast du nur vergessen deine Studiomonitore im Eingangspost zu erwähnen? Eine halbwegs neutral klingende Abhöre ist nämlich zur Beurteilung eines Klangs sehr wichtig. Wenn deine Stereoanlage nämlich am besten genau bei der unteren Resonanzfrequenz der Gitarre (meist irgendwo zwischen 100 und 200 Hz) eine Überhöhung hat, und DANN sogar noch wegen ungünstiger Positionierung und akustisch schlechtem Raum eine Raummode anregt, hörst du nämlich nur Gewummer und Gedröhne, obwohl die Aufnahme an sich absolut in Ordnung ist. ;)
 
Hey lieber Timmey-boy,
dies war mal wieder ein sehr guter Beitrag - großes Lob:great:)!! Hast du wirklich sehr gut erklärt!

Die Idee ein Aufnahmebeispiel hoch zu laden, finde ich sehr gut und werde ich auch im Laufe des Tages mal machen, doch ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich so richtig in Worte fassen kann, wie ich mir den Klang genau vorstelle. Dafür fehlt mir einfach das Nötige Vokabular um es auf dem Punkt zu bringen (denn Klänge und die Gefühle die dadurch rüberkommen sollen sind schwierig zu erklären finde ich). Aber ich versuch es mal: Die Gitarre soll sich im Raum frei entfalten, sie soll atmen und nicht in ihren keinen Gefängnis verrotten (Na ja, vielleicht kann man ja was damit anfangen)!!!!! Ansonsten stört mich auch sehr der Basslastige Ton an meinen Aufnahmen. Denn wenn ich bei meinen EQ den Bass runterziehe, ziehe ich meist zuviele andere Frequenzen mit runter und dann hört es sich wieder komisch an (Okay, vielleicht bin ich da auch wieder zu wenig Tontechniker um dies richtig zu bewerkstelligen).
Doch wie wärs, wenn ich ein Lied Hochlade und ihr mir sagt, was ihr anders gemacht hättet (ist zwar sehr subjektiv, doch vielleicht hilft das auch schon ein bisschen weiter)?

Ach ja, um deine Frage zu beantworten, ich höre mit den traditionellen Yamaha NS-10 ab. Dazu habe ich einen nicht optimalen Subwoofer, der sich - so viel ich weiß - mit den Frequenzen der NS 10 überschneidet (ich will mir - sobald das Geld da ist - ein komplettpaket Adam-Boxen holen, darum gebe ich noch kein Geld für ein besseren Subwoofer aus). In den Raum wo die drinstehen muss sich noch sehr viel tun, da dieser alles andere als optimal ist!
Du merkst schon, bei mir ist alles noch ein bisschen in der Aufbauvase, doch da ich damit mein täglich Brot verdiene, muss ich weiter Aufnehmen und erst mal, solange ich das nötige Geld nicht habe, mit den wenig guten Verhältnissen klar kommen.

Also bis später!
Lg
Timm
 
So, hier nun die Links zu meinen Aufnahmebeispielen:




INFO:
Der Obere Link ist eine Bearbeitete Version vom Stück. Allerdings habe ich nicht viel dran gemacht, nur ein Hall hinzugefügt und den Bass mit nem EQ ein bisschen reduziert. Bei diesem Beispiel habe ich auch nur das Neumann verwendet und nicht noch zusätzlich das Sure. Aufgenommen ist es in den genannten "schönen-Raum".
Der zweite Link beinhaltet die Rohversion ohne jegliche Bearbeitung.
Ich hab mir nicht die Mühe gemacht das Liede zu kürzen, darum wundert euch nicht, dass es so endlos wirkt (war mal für eine Präsentation gedacht)


Hier noch ein weiteres Bespiel:




INFO:
Wieder einmal eine bearbeitet und eine unbearbeitete Version. Hier habe ich diesmal Das Neumann und das Sure benutzt und aufgenommen ist es in einem meiner Meinung nach nicht so schönen Raum.

Bin gespannt, was es für Kritikpunkten gibt:)!!!
 
Ist etwas ungünstig, dass du die Aufnahmen schon auf MP3 konvertiert hast, besser wären kurze .wav ( oder .aiff) Files, aber das Gröbste kann man schon so einschätzen. Meiner Meinung nach klingen die Aufnahmen doch schon mal gar nicht verkehrt, wie du schon selbst bemerkt hast noch etwas dröhnig, das klingt nach der von mir erwähnten Resonanz deiner Gitarre.

Entweder kannst du versuchen das Mikro anders zu positionieren (etwas mehr Richtung Hals verrücken/hindrehen, weg vom Schallloch), je nach Entfernung kommt bei Druckgradientenempfängern auch noch der Nahbesprechungseffekt hinzu, der ebenfalls die Bässe und Tiefmitten etwas anhebt, also nicht zu nah ran. Im Grunde wird das Klangbild weiter von der Gitarre weg immer homogener, aber der Raum gewinnt eben auch noch deutlich an Bedeutung, ist also wirklich nur in gut klingenden Räumen eine wirkliche Option.

Ganz weg bekommt man die Gitarrenresonanz so natürlich nicht, aber so weit kompensieren, dass sie nicht mehr stört, ist auch simples Equalizing. Ich habs mal ganz auf die Schnelle probiert mit einem Lowcut bei 160Hz und 12dB / Oktave Flankensteilheit, und zwischen 160 und 200 Hz zusätzlich ein Glockenfilter mit einer Güte von ca. 0,3-0,6 und einer recht kräftigen -7dB Absenkung. Das klingt jetzt radikal, klingt aber gleich viel "offener" und weniger "boomy", also bassig-dröhnig. Abgehört habe ich mit etwas älteren Genelec 3-Wege Midfields (kein Neid, sind nich meine eigenen ^^), meinen kleinen KRK VXT4 und meinem AKG K240 Mk.II Kopfhörer, diese fixen Änderungen habe ich anhand der letzteren beiden zusammengeschraubt.

Aus Interesse, welche Sequenzersoftware verwendest du eigentlich?
 
Danke für deine Tipps - die haben mir wirklich schon sehr weiter geholfen:)!!! Werde mich mal demnächst ran setzen und diese versuchen umzusetzen (wenn du magst, lad ich dir die Aufnahmen dann wieder hoch - diesmal aber in aiff - damit du die wieder analysieren kannst). Ausserdem werde ich mir nächsten Monat Primacoustik Absorber Wände kaufen, ich denke mal, dass man damit echt viel optimieren kann (hoffe ich zumindest - ansonsten habe ich dann knapp 400€ in Wind geschossen)

Kann man sich mal deine veränderte Version anhören?

Benutzen tue ich Logic Pro 8 und zum "Sound-Tuning" die Sony Oxford Plugins (merke aber, dass ich nicht so der Meister darin bin die einzusetzen - bin doch mehr Komponist als techniker).

LG
Timm
 
Natürlich könnte ich eine aus MP3 konvertierte und bearbeitete Datei wieder hochladen (am besten schon wieder mit MP3 komprimiert), aber das würde wohl qualitativ nicht die Mühe wert sein. :D Ich hab ja im letzten Post die genauen Parameter des Equalizings angegeben, kannst du ja einfach in den Standard-Logic-EQ übernehmen, mit dem hab ichs nämlich auch gemacht ^^. Leider steht mir privat eben "nur" Logic Pro 8 zur Verfügung, hab aber zeitlich begrenzten Zugriff auf PowerCore und UAD -Karten und -Plugins. Bin aber dabei mehr und mehr mit Outboard-Equipment zu machen, einfach weil ich beide Arbeitsweisen einigermaßen beherrschen lernen will.

Ob sich die Primacoustic Stellwände lohnen kann ich von hier schlecht beurteilen, ich geh mal davon aus dass du die Freeport XTs meinst. Nie in der Hand gehabt, kosten halt auch entsprechend ein kleines Sümmchen. Ich bin gerade dabei mir versuchsweise selbst Reflexionsfilter und ein zwei Stellwände zu bauen, und ich habe auch schon Selbstbau-Stellwände gesehen, die einen hörbaren (positiven) Einfluss auf eine Aufnahme hatten, die haben wohl ca. die Hälfte oder noch etwas weniger von den Freeports gekostet. Wenn man Zeit und Spaß am experimentieren besitzt wäre das auch eine Option, aber absoluten Mist werden die Primacoustics da vermutlich ja nicht sein.

Bin übrigens auch Gitarrist, wenn auch eher aus der elektrischen Ecke, mit einigen (halt dem Alter entsprechenden ;) ) Erfahrungen im Jazz-, Pop- und Rockbereich, und habe mit der Zeit festgestellt dass ich zumindest im Moment eher Techniker als Komponist bin. Muss mal wieder meine alten Songs auspacken und endlich gescheit arrangieren, damit meine kreative Ader nicht NUR auf Knöpfchen drücken beschränkt bleibt. :D
 

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