Lohnt sich das Erlernen der Sopranblockflöte?

Cecilia
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Nachdem ich den Unterricht auf der Bassblockflöte wegen der Arthrose in den Händen abgebrochen habe, habe ich über ein Jahr lang aus Frust gar nicht mehr gespielt. Nun fehlt mir die Blockflöte doch und ich möchte mich wieder in der hiesigen Musik- und Kunstschule zum Unterricht anmelden. Jetzt überlege ich, Unterricht auf der Sopranblockflöte zu nehmen. Vorkenntnisse habe ich. Meine Frage: Lohnt sich Unterricht auf der Sopranblockflöte? Kann man damit in einer Gruppe spielen? Man muss dafür wahrscheinlich sehr gut sein, oder?
 
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Eine Bekannte von mir hatte ein ähnliches Problem ... ihr hat man eher zur Altblockflöte geraten, was sie seither auch mit großer Freude und so viel ich weiß demnächst auch in einer Gruppe macht.
 
Hallo Cecilia
Deine Frage lässt sich nicht so einfach generell beantworten.

Kann man damit in einer Gruppe spielen?
Das hängt von der Gruppe ab.

Man muss dafür wahrscheinlich sehr gut sein, oder?
Für anspruchsvolles Gruppenspiel muss man grundsätzlich sehr gut sein, egal in welcher Stimme.
Aber stellen wir den Gedanken mal hinten an.

Kauft man eine Blockflöte in Sopranlage, muss man sich genau überlegen, für welche Musik man das Instrument sucht und in was für einem Ensemble gespielt werden soll. Der Klangcharakter von Barockflöten passt eher zum solistischen Spiel als zum Gruppenspiel. Diese Instrumente haben viel Durchsetzungsvermögen, klingen spritzig und brilliant. Mit solchen Eigenschaften eignen sich diese Instrumente im Consortspiel einer kleinen Gruppe nicht gut zur Mehrfachbesetzung einer Stimme. Wenn die Sopranlage in großen Flötenchören mehrfach besetzt werden soll, benötigt man Instrumente mit weniger solistisch hervortretendem Klang, also solche, die besser "mischungsfähig" sind. Mollenhauer definiert den gesuchten Klang als "weichen Ensembleklang".

Wenn das Spiel in einer bestimmten Gruppe Dein Ziel ist, hinterfrage dort, welche Instrumente bevorzugt werden, damit Du Dich sofort an das richtige Instrument gewöhnst und gezielt auf den geforderten Klang und die geforderte Intonation hin arbeiten kannst.

Renaissance-Blockflöten sind bekannt als Consort-Instrumente.
Beispiele für Consort-Instrumente der Renaissance:
http://www.martin-praetorius.de/de/blockfloeten_renaissance.html
http://www.moeck.com/de/blockfloeten/blockfloeten-fuer-koenner/series/renaissance.html
http://www.team-hammann.de/index.php?option=com_content&view=article&id=46&Itemid=55
http://www.kulossa.com/Blockfloeten.html
http://www.flautissimo.de/instrbody.php4?serbez=35 - Mollenhauer Kynsenker

Renaissance-Blockflöten sind zum Teil sehr lang gebaut. Da muss man ausprobieren, was zu den Händen passt.

Es gibt auch andere Sopranblockflöten mit weichem Ensembleklang.


Da Sopran-Blockflöten sehr viel wendiger gespielt werden können als Blockflöten der tieferen Lagen, werden für sie gerne auch Stimmen komponiert, in denen diese Wenigkeit genutzt wird. Soll heißen: die Finger der Sopräne sind unter Umständen deutlich schneller unterwegs, als die der anderen, die unter einer quirligen Solostimme einen ruhigen Klangteppig ausbreiten.

Der Griff zur Alt-Blockflöte ist nicht nur eine gute Alternative, sondern auch eine gute Ergänzung. Wenn die Hände aus irgendeinem Grund steif und geschwollen sind, bin ich froh um meine Fehr, die sich von meinen Alt-Blockflöten am entspanntesten greifen lässt. Die Unterschiede zu meinen anderen Alt-Blockflöten scheinen gering, aber sie machen viel aus!
Daher: Ganz egal, für welche Blockflöte Du Dich entscheidest, hinterfrage das Gewicht der Instrumente und vergleiche die Griffspannen. Kleine Unterschiede können bei nicht mehr gut belastbaren Händen eine große (positive/negative) Auswirkung haben. Um heraus zu finden, was passt und was nicht, braucht man Ruhe zum Ausprobieren.


Gruß
Lisa
 
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Hallo Cecilia,

schön, dass du wieder Flöte spielen möchtest. Lisa hat ja schon alles super erklärt. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Altblockflöte mit kurzer Mensur für dich gut geeignet wäre. Ich habe recht kurze Finger und Arme, außerdem nicht sehr beweglich, deshalb sind für mich viele Altblockflöten unbequem. Aber Fehr, Küng und Huber kann ich gut greifen.

Da es für Altblockflöten sehr viel Literatur gibt, die auch alleine Spaß macht, und zudem anderen im Haus nicht so sehr in den Ohren klingelt, wäre das vielleicht eine ideale Alternative. Anfangs wollte ich immer nur Sopran oder gar Sopranino spielen, inzwischen spiele ich am meisten Alt.
 
In größeren Ensemble wird Sopran eher nur 1mal besetzt, also z.B. in unserem bis zu 13 köpfigen Ensemble 1 x Sopran, 2-3 Alt, 4-5 Tenor, 4-5 Bass. Mit Tenor oder Bass kann man dort leichter einsteigen - mit Sopran oder Alt ist es dann eher schwieriger in einer ähnlichen Gruppe.

Es gibt allerdings auch sehr bequem zu greifende "Komfort" Flöten mit Klappen, allerdings sind die auch mit jeder Klappe teuerer; so gibt es sehr bequeme Tenor oder auch Bassflöten. Im Musikeschäft hatte ich neulich mal ich glaube es war ein voll beklappter Canta Tenor, der mir mit meiner recht großen Hand schon zu eng war (abgesehen davon, dass es bei mir auch nötig wäre).

Sopran ist allerdings auch ein Instrument, auf dem man gängige Lieder spielen kann, die oft für C-Instrumente geschrieben sind. Die Altflöte ist das typische Solisten-Instrument für Barock-Literatur, aber dafür muss man auch schon recht gut spielen können. Aber es gibt Noten genug, oder auch mit Playalong CD, so dass man Freude haben kann.

...und die Sopranflöten sind auch preiswerter als die größeren Flöten. :)
 
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Zu allererst: Unterricht lohnt sich immer!
Ich an Deiner Stelle würde mir dafür vorerst eine nicht zu teure Lern- und Übungsflöte barocker Art beschaffen. Klappt es mit dem Unterricht und den Fingern, dann möchte ich Dir im Hinblick auf Ensemblespiel zusätzlich (neben den bereits in obigen Postings genannten Renaissance-Flöten) eine Ganassi-Flöte in C empfehlen. Die klingt weniger brillant in den Höhen als ihre barocken Schwestern, aber wunderbar voll und warm im tiefen und mittleren Register. Es kommt halt auch darauf an, welches bevorzugte Repertoire die zukünftige Gruppe pflegt.
 
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Ob die Sopranblockflöte für dich richtig ist, hängt von vielen Faktoren ab. Ich spiele in einem Kirchenensemble die einzige Sopranblockflöte neben zwei Geigen. Da meine Flöte eine Oktave höher erklingt als die Geigen, steche ich häufig heraus. Ausserdem habe ich kaum die Möglichkeit Piano zu spielen, im Gegensatz zu den Geigen. Mir ist das oftmals unangenehm und ich steige jetzt auf die Klarinette um.
Heute hatten wir mal eine Mangelbesetzung und es waren nur die Flöten (eine Tenor, eine Alt und meine Sopran) und das Klavier besetzt. Das klang dann wieder richtig schön. Es kommt also sehr auf die Besetzung an. Vielleicht schaust du erstmal nach einer geeigneten Mitspielgelegenheit und wählst danach das Instrument aus.
 
Danke für Eure Antworten! Ich spreche am besten mit der hiesigen Musik- und Kunstschule, wo ich Unterricht nehmen möchte. Die haben auch ein Ensemble für Erwachsene. Ihr habt mit viele Anregungen gegeben.
 
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Cecilia, was hat sich jetzt ergeben? Hast du mit Sopran- oder Altblockflöte begonnen?
 

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