Hallo Cecilia
Deine Frage lässt sich nicht so einfach generell beantworten.
Kann man damit in einer Gruppe spielen?
Das hängt von der Gruppe ab.
Man muss dafür wahrscheinlich sehr gut sein, oder?
Für anspruchsvolles Gruppenspiel muss man grundsätzlich sehr gut sein, egal in welcher Stimme.
Aber stellen wir den Gedanken mal hinten an.
Kauft man eine Blockflöte in Sopranlage, muss man sich genau überlegen, für welche Musik man das Instrument sucht und in was für einem Ensemble gespielt werden soll. Der Klangcharakter von Barockflöten passt eher zum solistischen Spiel als zum Gruppenspiel. Diese Instrumente haben viel Durchsetzungsvermögen, klingen spritzig und brilliant. Mit solchen Eigenschaften eignen sich diese Instrumente im Consortspiel einer kleinen Gruppe nicht gut zur Mehrfachbesetzung einer Stimme. Wenn die Sopranlage in großen Flötenchören mehrfach besetzt werden soll, benötigt man Instrumente mit weniger solistisch hervortretendem Klang, also solche, die besser "mischungsfähig" sind. Mollenhauer definiert den gesuchten Klang als "weichen Ensembleklang".
Wenn das Spiel in einer bestimmten Gruppe Dein Ziel ist, hinterfrage dort, welche Instrumente bevorzugt werden, damit Du Dich sofort an das richtige Instrument gewöhnst und gezielt auf den geforderten Klang und die geforderte Intonation hin arbeiten kannst.
Renaissance-Blockflöten sind bekannt als Consort-Instrumente.
Beispiele für Consort-Instrumente der
Renaissance:
http://www.martin-praetorius.de/de/blockfloeten_renaissance.html
http://www.moeck.com/de/blockfloeten/blockfloeten-fuer-koenner/series/renaissance.html
http://www.team-hammann.de/index.php?option=com_content&view=article&id=46&Itemid=55
http://www.kulossa.com/Blockfloeten.html
http://www.flautissimo.de/instrbody.php4?serbez=35 - Mollenhauer Kynsenker
Renaissance-Blockflöten sind zum Teil sehr lang gebaut. Da muss man ausprobieren, was zu den Händen passt.
Es gibt auch andere Sopranblockflöten mit weichem Ensembleklang.
Da Sopran-Blockflöten sehr viel wendiger gespielt werden können als Blockflöten der tieferen Lagen, werden für sie gerne auch Stimmen komponiert, in denen diese Wenigkeit genutzt wird. Soll heißen: die Finger der Sopräne sind unter Umständen deutlich schneller unterwegs, als die der anderen, die unter einer quirligen Solostimme einen ruhigen Klangteppig ausbreiten.
Der Griff zur Alt-Blockflöte ist nicht nur eine gute Alternative, sondern auch eine gute Ergänzung. Wenn die Hände aus irgendeinem Grund steif und geschwollen sind, bin ich froh um meine Fehr, die sich von meinen Alt-Blockflöten am entspanntesten greifen lässt. Die Unterschiede zu meinen anderen Alt-Blockflöten scheinen gering, aber sie machen viel aus!
Daher: Ganz egal, für welche Blockflöte Du Dich entscheidest, hinterfrage das Gewicht der Instrumente und vergleiche die Griffspannen. Kleine Unterschiede können bei nicht mehr gut belastbaren Händen eine große (positive/negative) Auswirkung haben. Um heraus zu finden, was passt und was nicht, braucht man Ruhe zum Ausprobieren.
Gruß
Lisa