Lohnen sich aufwändige Musikproduktionen im Zeitalter von mp3 noch?

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Lohnen Sie sich?

  • Ja

    Stimmen: 15 88,2%
  • Nein

    Stimmen: 2 11,8%

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Ohne-Worte
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Lohnen sich aufwändige Musikproduktionen im Zeitalter von mp3 noch?
Den Klangtüftlern in den Tonstudios steht eine Konsumentenmasse gegenüber, die entweder mp3 oder durch
die Mühlen der Radiokompressoren getriebene Musik ohne Dynamik gewöhnt ist. Hat es überhaupt noch Sinn,
Audioproduktionen in superteuren Studios zu produzieren? Reicht die Produktion mit Notebook und
PC- Lautsprechern nicht völlig aus?
Beschreiben Sie kurz die technischen Szenarien. Diskutieren Sie dann die Sache und beziehen Sie Stellung.

hallo leute,
ich hab vor mich für den studiengang Medientechnik zu bewerben. dafür muss ich die oben genannte zugangsaufgabe erfüllen.

nun würde ich mich sehr freuen, wenn ihr eure meinung zum Thema posten könnten. damit ich in der Arbeit verschiedene Standpunkte bringen kann.

Schon mal DANKE!

der Norb
 
Eigenschaft
 
Neben massenproduktion und -konsum wird es immer ein paar leute geben, die musik als kunst betreiben, auch wenn man von denen wenig sieht oder hört. Auch wer "live" spielt, womöglich von ppp bis fff wird das nicht auf MP3-niveau tun, da gibt es ein paar frequenzen und amplituden mehr und kein herauslöschen von "verdoppelungen".
Wieviel ohren es noch gibt, die gut zuhören können, wäre eine andere frage, ich fürchte, es gibt mehr gute musiker als gute, aufmerksame hörer.
 
Die Thematik scheint ja echt sehr "in" zu sein zur Zeit. Interessant ist, dass hierbei meist so getan wird, als würde Musik heutzutage hauptsächlich im Radio und Ähnlichem stattfinden. Ich kenne so gut wie niemanden, der, wenn er wirklich Lust auf Musikhören hat, das Radio einschaltet (oder Handy oder wasauchimmer). Ich hab eher den Eindruck, da wird ein Problem geschaffen, das nicht tatsächlich existiert.
 
also wenn ich eine neue scheibe ergattere dann setze ich mich in mein musikzimmer und höre mir die musik auf einer hochwertigen anlage genüsslich an.
ich habe im bekanntenkreis festgestellt:

die eine seite sieht musik als gebrauchsgegenstand und da ist es zweitrangig mit was die wiedergabe erfolg. diesen leuten geht es oftmals auch nicht darum alles genau zu analysieren oder einfach nur wahrzunehmen was alles bei dem song passiert.

die andere seite (zwar weniger aber immer noch genug) sieht musik als etwas besonderes an und nimmt diese bewusst wahr.

ist "übers-kreuz-gebrochen" vergleichbar mit z.b. büchern.

der eine liest die top-3 der bestsellerliste
der andere pickt sich seine individuelle auswahl heraus.
 
meiner meinung nach ist es problematisch, von einer ansich heterogenen auf eine pauschal beurteilte "masse" zu schliessen.
der technische fortschritt der speichertechnik bewegt sich heute wohl nicht wie in den 80ern, als man weg von der kassette hin zur cd kam, kontinuierlich weg von der "alten" hin zum "neuen", sondern es ist eher eine "sowohl-als-auch"-tendenz zu spüren, in dieser, abhängig von der jeweiligen situation, mal das eine, mal das andere medium bevorzugt behandelt wird. zumal gerade die innovation der mp3-files im sparen von speicherplatz und nicht in der qualität liegt, denke ich sogar, dass die mp3-files aufgrund ihrer qualitativen mängel eher kürzeren bestand haben werden. mp3s stellen wohl eine zwischenphase dar, die mangels speicherkapazität der mp3-player noch bestand haben, aufgrund besserer technologien aber dem tode geweiht sind. überdies lohnt es sich auf jeden fall, seine songs in qualitativ bestmöglichster form aufzunehmen, da ein downgrade der qualität problemlos, ein upgrade aber umso schwieriger, wenn nicht gar unmölich zu bewerkstelligen ist.
auch wenn wohl, um tw. meinen vorrednern zuzustimmen, viele leute den unterschied zwischen mp3-files und cd-format oder plattenaufnahme nicht hören, soll das nicht anlass sein den anderen, welche die differenz wahrnehmen und wohl weltweit eine nicht zu vernachlässigende gruppe ausmachen, eine schlechtere qualität aufzuoktroyieren. die nachfrage nach qualität wird wohl auch in zukunft immer vorhanden sein. in welcher form eine bessere qualität daherkomme ist allerdings sekundär.
insofern: ein klares JA zu dynamischen, differenzierten und qualitativ hochwertigen musikaufnahmen!
 
Hmm, vielleicht sollten wir geade bei Stichwort Kompression beachten, dass es da verschiedene Ausprägungen gibt:

Instrumente und auch Stimmen mit hoher Dynamik werden vor der Aufnahme komprimiert, um eine höheren Pegel zu bekommen oder damit sich das Instrument von den anderen abhebt (z.B. Akusitk-Gitarre in Rockband) etc ...
Also es gibt viele Beispiele sinnvollen Einsatzes von Studio-Kompressoren, die aber machmal schon stattfindet, bevor das Material irgendwo digital abgespeichert wird.
Solche Möglichkeiten hat jemand meist gar nicht, das seine Musik direkt auf einen Laptop spielt.
Es ist ja nicht so, dass es reicht, alles mit mehreren Spuren auf Festplatte zu legen und dann mit Effekten zu spielen, bis es hinterher stimmt.
Auch die Abnahme selbst unterscheidet sich in einem Studio von einem privaten Mitschnitt.

Die Kompression des gesamten Stücks im Radios hat ja den Sinn, dass die Musik leichter bei verschiedenen Lautstärken gehört werden kann. Das ist etwas anderes als gezielte Kompression einzelner Instrumente.
Und Radiokompression gab es schon lange vor mp3, der Sinn einer hochwertigen Aufnahme speziell für das Radio kann deshalb schon lange gestellt werden.

Dass der Endverbraucher mit mp3s auch zunehmend auf Radiosound setzt ist bedauerlich.
Ich glaube aber trotzdem, dass sich eine Studioaufnahme aus anderen Gründen doch von einem privaten Zusammenschnitt unterscheidet, selbst wenn das Zeug hinterher gnadenlos nachkomprimiert wird.
 
danek leute für euchre beiträge.
ich werde, dank eurer meinungen, meine Aufgabe gut lösen können, hoffe ich ;-)
 
Ich möchte das Thema mal weiterführen, auch wenn eigentlich schon die Antworten kamen.
Ich selbst kriege oft mit, wie Jugendliche in meinem Alter die Musik beurteilen oder empfinden.
Hier ein typisches Beispiel: Auf Musiksendern wie Viva oder MTV werden Musikvideos von neuen Songs gezeigt, anschließend folgt eine Handywerbung für diese Song. Dann wird wie folgt gedacht:
Um diesen Song so richtig erleben oder genießen zu können, muss ich ihn auf mein Handy laden. Oft auch direkt als Video. Wenn ein Freund dann diesen Song auch haben möchte, fragt er diesen, ob er ihm den Song auf das handy schicken kann. Dann wird der Song z. B. in der Straßenbahn , draußen auf der Straße oder in der Schule abgespielt, oft auch nur um zu zeigen ,, Hey Leute, ich hab den neuen Song´´. Das ist dann also ein tausendfach kopierter MP-3 Song, welcher nochmal über schlechte Funkverbindungen verschickt wurde und dann bei lauten Nebengeräuschen so nebenbei über billige Handylautsprecher gehört wird. Da könnte ich mich total drüber aufregen. Das ist doch keine Musik mehr. Da kann man genauso gut mit einer billigen Workstation einen Song arrangieren und unbearbeitet über eine MMC Karte im Handy abspielen.
Ein zweites Beispiel wäre, Alben oder Songs im Internet herunterzuladen , und über I-tunes an Freunde verschicken oder auf den I-pod kopieren...wobei dort der I-pod noch als bestmögliches Abspielgerät gilt ( u. a. auch klanglich gesehen)
Meine Möglichkeit: Teuer produzierte CD´s im Geschäft kaufen und dann in Ruhe über die teure Hifi-Anlage über Lautsprecher oder Kopfhörer zu genießen und möglichst viel aus diesem Song herauszuhören. Ich hoffe das passte hier rein...
 
Find ich irgendwie seltsam. Also, dass man sich auf einmal über die Super-komprimierte Musik aufregt. Vor allem von Seiten von Soundtüftlern und Produzenten. Wie heißt das nochmal? Die Geister die man rief, wird man nun nicht mehr los? Ich glaube einem normalen Musiker und einem normalen Konsumenten ist scheißegal ob komprimiert oder nicht. Wenn's zu leise ist dreht man halt lauter. Und diese Technik mit dem Komprimieren kommt doch aus dem Produzenten, Toningenier "Milieu".

Wobei ich mir nicht so sicher bin, dass diese Spaltung in:
Viel Dynamik= künstlerisch hochwertig ,
Viel komprimiert= Massenwarenmatsch
so richtig ist.

Man kann doch genauso Lautstärkeunterschiede also Dynamik einsetzen um langweilige Sounds und Einfallslosigkeit zu überspielen. Das beste Beispiel ist doch der Techno umpf umpf ... Die einzelne Bassdrum ist zwar komprimiert, aber der gewollte Effekt kommt durch ein Hintereinander von leisen und lauten Stellen.

Wenn eine Tonspur keine Dynamik hat dann kann man immer noch mit unterschiedlichen Frequenzen Klangbilder formen. Die krasseste Kunst dieser Art ist wohl dieses japanische "Noise" . Ist glaub ich jetzt auch schon alt. Aber das würd ich nicht als Massenware bezeichnen :D Die sehen sich eher als innovative Künstler. Muss ja nicht so laut sein. Aber ich finde nicht, dass Maximale Kompression immer Billig ist und Hohe Dynamik und Tiefenstaffelung und dieser Kram immer hochwertig sein muss. Man könnte auch sagen: Dynamik und Tiefenstaffelung kann die eigentliche Musik überdecken. Und die eigentliche Musik, die Frequenzen und die Melodien, hört man auch wenn sie komprimiert sind.

Soweit eine Außenseitermeinung :D
 
Ich sehe es so, dass es neben besonders hochwertigen Tonträgern auch welche gibt, die eben wenig Geld kosten sollen.
Bei Schallplatten hingen Laufzeit und Tonqualität immer zusammen, manche Klassikplatten liefen pro Seite nur 15 Minuten, damit die durchschnittliche Geschwindigkeit, mit der die Nadel durch die Rille gleitet, relativ hoch ist, bei Maxi Singles erhöht man die Aussteuerung und als Gegenentwurf gibt es die "20 Hits" Sampler, bei denen man auf eine Seite insgesamt 36 Minuten zwängt, diese sind schwächer ausgesteuert, haben weniger Tiefbass.
Das Kennzeichen einer gut gemachten Aufnahme ist, dass sie über die billigsten Lautsprecher noch passabel klingt und über edelste Systeme ihr eigentliches Potential zeigen kann.
Zu MP3: Mit der original CD kann dies natürlich nicht mithalten, aber die Tonqualität einer Tonbandcassette dürfte locker übertroffen werden und in manchem Kontext genügt diese völlig.
Zu der MP3 Wiedergabe von Handys: Es ist erstaunlich, wie man Technologie des 21. Jahrhunderts dafür verwenden kann, die gleiche Klangqualität zu erzielen, die Ende des 19. Jahrhunderts für die Edison-Phonographen typisch war.
 

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