Löthilfe bei neuer Elektronik

  • Ersteller stoiker
  • Erstellt am
stoiker
stoiker
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
20.09.24
Registriert
20.08.03
Beiträge
440
Kekse
609
Ort
Hamburg
Moin zusammen,

ich bastel mir gerade einen P-Bass aus Einzelteilen zusammen und komme bei der Elektronik nicht so recht weiter. Und zwar schaffe ich es nicht, die Masseverbindungen auf den Poti-Rückseiten zu verlöten bzw. der Lötpunkt will einfach nicht halten. Ich weiß nicht, ob mir nur die Übung fehlt oder ob das andere Gründe haben kann (minderwertiges Lot?). Hat da jemand einen Tipp oder gibt es da eine spezielle Technik?

Und: Da ich die Potis - wie gesagt - noch nicht richtig verlöten konnte, habe ich aus Neugier den Pickup direkt an die Buchse gelötet um wenigstens schon mal zu hören, ob die Tonabnehmerwahl (Fender Vintage) die richtige war (war es :D). Jetzt brummt das Ding leider total laut. Kann das an der noch fehlenden Saitenerdung liegen oder eher an der Verlängerung der Tonabnehmerkabel mit Litze?

Vielen Dank schon mal für jede hilfreiche Antwort.
 
Eigenschaft
 
wie heiß hast du den lötkolben ?
woher kommt das lötzin ?

viele grüße vintage bass
 
Durch die große Metallmenge des Potigehäuses muss man ganz ordentlich Hitze bringen, um es richtig zu erwärmen. Also nicht grade dem schwächsten Lötkolben nehmen, der grade rumliegt. Und schön lange dranhalten.
Außerdem habe ich manchmal das Gefühl die Potigehäuse wären irgendwie lackiert oder so. Und manche Metalle lassen sich auch nicht gut löten.

Potigehäuse mit Schmirgelpapier aufrauhen, eventuell auch ein etwas kräftigeres Flussmittel nehmen. Dieses dann aber wieder gut abwischen, weil eventuell Säure drin ist.
 
Das ist ein 30W-Lötkolben, war nicht gerade teuer... Ist das schon zu schwach?
 
Wenns nicht geht, ist er zu schwach ...
probier erstmal das mit dem Schmirgelpapier und lange dranhalten
 
aber bedenke, dass so ein Poti auch nicht unbegrenzt der Wärme trotzen kann ;)
vllt hilf nach dem Aufrauen der Oberfläche auch etwas Flussmittel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi stoiker!

30 W müßten mehr als ausreichend sein. Unbedingt notwendig: http://de.wikipedia.org/wiki/Flussmittel_(Löten) , für Deine Zwecke ein Döschen mit Kolophonium, nebst der schon erwähnten Vorbehandlung mit Schmirgelpapier.

Grüße

Thomas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Das brummen wird übrigens sehr wahrscheinlich von der fehlenden Erdung kommen ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke euch! Dann probiere ich das zwischen den Feiertagen mal mit abschleifen und Flussmittel und berichte, ob es besser geklappt hat.
 
Hallo.
zu deinem Problem.
30 Watt sind eigentlich zu wenig. Für Bleihaltiges Lot sollte der Lötkolben eine Temp. von ca 320 bis 350 Grad Celsius haben.
Diese dürfte auch ein 30 W Lötkolben locker schaffen. Das Problem ist, das die Spitze die Temp. bei einem Großflächigen
Bauteil schnell abgibt, der 30 Watt Lötkolben aber nicht genug Leistung hat um die Temp an der Lötstelle innerhalb von 5sec
auf die erforderliche Schmelztemp. der Lots aufzuheizen, da nicht schnell genug nachgeheizt werden kann.
Wenn der Lötkolben dann noch eine feine Spitze hat kann die Temp. gar nicht an das zu lötende Poti abgegeben werden.
Wenn du auch noch Bleifreies Lot hast ( In den Elektronikläden wird das fast nur noch verkauft ) brauchst du auch noch eine
höhere Lötkolbentemperatur,deutlich über 400 Grad, da Bleifreies Lot eine höhere Schmeltemperatur hat.
Bitte Lötkolbentemperatur nicht mit der Schmelztemperatur des Lots verwechseln.
Ein älterer nicht regelbarer Lötkolben schafft in der Regel die erforderliche Temp für bleifreies Lot gar nicht.

Um zerstörungsfrei( Bauteile) und haltbar(Lötstelle)zu löten braucht mann einen leistungstarken Lötkolben, der geregelt sein sollte,
damit mann in ganz kurzer Zeit, im Idealfall unter 5 sec, das Bauteil erhitzen und dann unter beigabe von geeignetem Elektroniklot
die Teile verlöten kann.

Ein 30 Watt Lötkolben reicht für Bauteile mit Drahtbeinen, dünne Litzten etc., da diese die Hitze nicht so schnell aus der Spitzte abziehen.
Für grössere Masseflächen, SMD Bauteile, und in diesem Fall ein Poti braucht mann mehr Leistung.
Leistung bitte nicht mit höherer Temperatur verwechseln.

Mit dem 30W Lötkolben kannst du es versuchen.Die Erfolgsaussichten sind aber recht schlecht.
Dafür sollte der Lötkolben eine möglichst breite Spitze haben 3-4mm um die Lötstelle schnell aufzuheizen,
bevor die Grosse Gehäusefläche als Kühlfläche wirkt.
Blei und Kupferhaltiges Elektroniklot verwenden. Am besten geignet ist Sn60Pb38Cu2.
Mit feinem Schleifpapier säubern kann funktionieren,kann unter Umständen die vorverzinnte Fläche des Potis
vom Zinn befreien und dann das Löten erschweren.
Kolophonium als Säurefreies Flussmittel kann auch helfen, sollte aber im Elektroniklot schon in ausreichender Menge
vorhanden sein.
Mit Bleifreiem Lot und 30 Watt ist es so gut wie unmöglich etwas an einem Poti " Haltbar" festzulöten.

Mit freundlichen Grüssen
Indigo
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Wie sich rausstellte war einer der Potis eh kaputt, weswegen ich zwei neue Potis bestellt habe, nämlich die von Göldo. Die lassen sich dank verzinntem Gehäuse auch mit meinem 30W billo Lötkolben einfach verlöten. Das ist wohl die günstigere Alternative zu einer neuen Lötanlage, bei der Kosten und Nutzen in einem eher fraglichen Verhältnis stehen würden haha. Trotzdem vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben