Locker werden

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Sephris
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Hallöle,

Ich habe da ein ziemlich dummes Problem... :(
Wenn ich zuhause die Songs, die ich z.B. für den Gesangsunterricht brauche, vor mich hinsinge, dann kriege ich alle Töne problemlos hin.
Wenn ich dann allerdings in der Gesangsstunde neben meiner Lehrerin stehe (die echt total nett und sympathisch ist), dann bin ich total verkrampft, mein Kiefer geht nach vorne und mein Hals macht dicht...
Nun wollte ich euch, die sicherlich schon jede Menge Erfahrung damit haben, mal fragen, wie ich das in den Griff bekommen kann. Was habt ihr für Tipps, um locker zu werden und beim Singen nicht total zu verkrampfen?

Zusätzlich habe ich noch eine andere Frage:
Ich habe gerade kein Instrument, mit dem ich mich zuhause gut einsingen kann. Gibt es vielleicht Programme, oder Guitar-Pro-Tabs, die speziell für's Einsingen gemacht sind?
Oder habt ihr Songs, mit denen man sich gut einsingen kann? (Meine Lehrerin stuft mich als "hoher Bariton" oder "tiefer Tenor" ein; sie hält allerdings nicht viel von diesen Zuordnungen ^^)

Danke schon mal im Voraus für eure Antworten!


Gruß,

Sephris
 
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Hey...ich bin kein Profi...aber ich singe auch in unserer Band...

Also ich kenne das was du beschreibst...ich singe auch oft zu Hause alles tongenau und wenn wir dann alle zusammen im Proberaum sind, dann klappt so mancher Ton absolut nicht...:mad:

Aber ich hab festgestellt, dass es in so einer Situation immer gut ist, sich nicht groß den Kopf darüber zu machen...man nimmt sich erstmal ein anderes Stück und singt dieses...wenn das geklappt hat, nochmal zurück auf das eigentliche "Problemstück"

Das hilft mir zumindest sehr oft...

Bei dir hört es sich aber ein wenig so an, als würdest du es deiner Gesangslehrerin richtig zeigen wollen...und wahrscheinlich setzt du dich damit selbst viel zu viel unter Druck...versuch deinen Kopf frei zu machen...denk an die Dinge, an die du auch zu Hause immer denkst wenn du singst...

Das wären meine Tipps dazu...viel Spaß beim "locker" werden... :great:
 
Ich singe zwar schon sehr lange, aber auch ich habe erst letzte Woche wieder die Erfahrung gemacht, dass ich z.B. auf der Bühne sehr viel lockerer und entspannter auch für mich sehr hohe Töne fabriziere als zB im Proberaum. Es ist zwar nicht so, dass ich im Proberaum Töne schlechter treffe, aber es strengt mich viel mehr an und ich verkrampfe schneller.

Die Situation, in der man singt, hat - das ist schon oft hier bemerkt worden - auch Einfluss darauf, wie man singt bzw, wie man seinen Gesang empfindet.

Wie genau das zustande kommt, ist nicht leicht zu erklären. Das mag auch bei jedem andere Gründe haben. Bei dem einen ist es das Adrenalin oder Endorphine, die fehlen, um lockerer zu singen, bei dem anderen ist der Sound oder die Räumlichkeit, die Art, wie er sich selber hört, die ihn verunsichert. Ich selbst habe die Situation, allein vor meiner Lehrerin zu singen, auch nicht als die beste Vorraussetzung empfunden. Es war immer so ein Gefühl von "Nacktheit" dabei - ähnlich wie bei einem Arztbesuch: Eine Intimität, bei der ich mir immer etwas ausgeliefert vorkam. Vor Hunderten von Leuten macht mir das nichts aus.

Vielleicht reicht die Symphatie allein bei manchen auch nicht aus. Vielleicht ist es besser, wenn einem der Gesangslehrer/Lehrerin nicht nur symphatisch ist, sondern man sich richtig dolle über/auf jenen freut.
 
Hi!
Zunächst mal: Keine Sorge, dein Problem kennt jeder Sänger.
Paar Tips:
Such dir im Raum (oder auf der Bühne, etc...) den Platz, an dem du dich am wohlsten fühlst. Wenn du merkst, du hast Probleme beim Singen, such dir einen neuen Fleck!
Atme ein paar Mal tief durch bevor du anfängst, schließ dabei vielleicht die Augen.
Die Begleitung sollte erst anfangen, wenn du soweit bist und nicht umgekehrt.
Stell dich gerade hin und nimm dir so viel Raum für deine Comfortzone, wie du für nötig hältst.
Sei optimistisch!!!

Zum Üben und Einsingen empfehle ich die beiden Bände von Arie Antiche. Die gibts mit Klavierbegleitung auf extra CD. Manko: CD + Buch zusammen leider sehr teuer.

Oder du lädst dir entsprechend leichte Arien als Midi File von www.opera-karaoke.com herunter und importierst sie ins Guitar Pro.

Die typischen Solfeggio-Übungen lernst du ohne Instrument wohl am besten indem du dir ein Buch für Stimm- und Gehörbildung mit Begleit-CD kaufst.
 
Gut zu wissen daß es Anderen ähnlich geht.Ich habe gerade meine Gesangsstunden gekündigt.Ich brauche kein Gesangslehrer ,ich brauche einen Psychiater ;) . Ich kann einfach nicht locker lassen.es liegt nicht an mangelnder Sympathie .Es ist verrückt ,seit ich Gesangsunterricht habe singe ich zuhause nur noch ganz selten.Somit habe ich im letzten Jahr nur theoretisches gelernt meine Stimme hat sich kaum entwickelt. Schade eigentlich
 
Gut zu wissen daß es Anderen ähnlich geht.Ich habe gerade meine Gesangsstunden gekündigt.Ich brauche kein Gesangslehrer ,ich brauche einen Psychiater ;) . Ich kann einfach nicht locker lassen.es liegt nicht an mangelnder Sympathie .Es ist verrückt ,seit ich Gesangsunterricht habe singe ich zuhause nur noch ganz selten.Somit habe ich im letzten Jahr nur theoretisches gelernt meine Stimme hat sich kaum entwickelt. Schade eigentlich

Ja - sowas gibt es eben auch und das wird oft, wenn jemand die Frage nach Gesangsunterricht stellt, völlig ausgeblendet .

Ich habe das im Thread "Gesangsunterricht Ja/Nein" in den FAQ auch erwähnt: dass es Lerntypen gibt, bei denen Unterricht einfach nicht die beste Wahl ist oder sogar kontraproduktiv sein kann.

Wobei nicht zu vergessen ist: In der Phase, in der das theoretisch Gelernte versucht wird, umzusetzen, sind die meisten noch "verkopft", weil sie sich auf das Gelernte konzentrieren und nicht einfach nur singen ... in dieser Phase ist es auch normal, dass man häufig keine Verbesserung merkt und sogar den Eindruck bekommt, schlechter zu werden. Der Erfolg kommt erst merkbar, wenn man nicht darüber nachdenken muss.

... wenn es aber soweit ist wie bei Dir, dass Du außerhalb des Unterrichts die Lust am Singen verlierst, dann ist es die richtige Entscheidung, den Unterricht zu canceln. Evtl. kannst Du es später irgendwann noch mal mit einem anderen Leher probieren. Oder eben auch nicht. Es ist wie beim Sport: am Besten ist es auf die Weise, die Spaß macht.
 
@ Masterstroke
Es ist echt schade, dass du so empfindest...

Ich habe sehr ähnlich angefangen:
Ich war bei meinen ersten Tönen so nervös, dass mir der Schweiß über's Gesicht rann und meine Lehrerin mich stützen musste, damit ich nicht komplett in mich zusammen sacke! Sie erzählte mir später, dass sie damals dachte, mich nie wieder zu sehen.

Aber ich wusste immer, dass ich eine sehr kräftige Stimme und einem sehr großen Tonumfang habe, und zwang mich dabei zu bleiben. Es hat dann etwa 3 Jahre gedauert, bis ich mich -vor allem mir selbst gegenüber- genug öffnen konnte, um auch vor anderen wirklich richtig zu singen.
Nun, Jahre später, meinte meine Lehrerin vor Kurzem sogar, es gäbe fertige Opernsänger, die nicht halb so viel Répertoire hätten, wie ich...

Aus dieser Erfahrung heraus, möchte ich wirklich jedem, dem Musik Spaß macht, dringendst raten, dabei zu bleiben!
Aber natürlich: Ich lerne Klassik, da ist ein guter Gesangslehrer Voraussetzung.
 
Hallöle,

Ich habe da ein ziemlich dummes Problem... :(
Wenn ich zuhause die Songs, die ich z.B. für den Gesangsunterricht brauche, vor mich hinsinge, dann kriege ich alle Töne problemlos hin.
Wenn ich dann allerdings in der Gesangsstunde neben meiner Lehrerin stehe (die echt total nett und sympathisch ist), dann bin ich total verkrampft, mein Kiefer geht nach vorne und mein Hals macht dicht...
Nun wollte ich euch, die sicherlich schon jede Menge Erfahrung damit haben, mal fragen, wie ich das in den Griff bekommen kann. Was habt ihr für Tipps, um locker zu werden und beim Singen nicht total zu verkrampfen?

Hi Sephris,
auch ich habe mit derartigen Problemen zu kämpfen und überlege woran es liegen könnte. Bei mir tritt die Verkrampfung häufig dann auf, wenn Sänger anwesend sind, die meines Erachtens ziemlich gut sind (z.B. beim Karaoke). So ist das leider auch bei meinem Gesangslehrer, obwohl ich ihm vertraue, sehr schätze und wir beide viel lachen. Aber: er ist eben - nach meinem Dafürhalten - ein sehr guter Sänger. Ich komme dann oftmals unter Druck, wahrscheinlich weil ich denke nicht gut genug zu sein oder mithalten zu müssen. Daraus resultiert, dass ich die Töne an der falschen Stelle ansetze, nicht konstant stütze und in schwierigen Passagen sogar meine Stimme "überschlägt". Das ist dann zum kotzen peinlich! Ich bewege mich nicht so locker wie in der Probe, sondern schaue meist gerade aus an die Wand und vermeide Blickkontakt- wie wenn ich nichts an hätte. Bei den Gesangsübungen ist es nicht so auffällig; nur die Tendenz lauter zu singen als nötig fällt uns auf. Wahrscheinlich sind 4 Monate Gesangsunterricht aber auch noch keine Zeit und möglicherweise legt es sich einfach.
Ich füge mal einen Link an, bei dem gut hören kann was ich meine. Aufgenommen durch meinen Lehrer vor etwa 4 WO im Übungsraum. Leider hatten wir kein richtiges Playback und die Originalstimme von Mr. Gillan konnte nicht ganz ausgeblendet werden:

http://www3.turboshare.de/v/1270034/High_Way_Star.mp3.html

Wie gesagt, in den Proben ist das anders. Was mir hilft psychisch wie physisch lockerer zu werden sind Atemübungen in Kombination mit Dehnübungen (vor dem Einsingen). Ich habe diese Wirkung bei unserem letzten Gig entdeckt (beim letzten von zwei); angeregt durch eine Whitesnake DVD, bei der Mr. Coverdale von einer Privattrainerin durchgestretcht wurde.

Es kann (was dich betrifft) auch völlig abwegig sein - nur mal so zum sagen. Wenn Du männlich sein solltest, könnte möglicherweise auch die Tatsache, dass Du eine Lehrerin hast, die total nett und sympathisch ist eine Ursache für Deine Verkrampfung sein.
 
Ich habe eine Freundin. ^^

Aber danke schon mal an alle für die Tipps. Ich denke ich muss einfach mal abwarten bis ich "über die Technik hinaus" bin... Lässt sich wohl nicht so viel machen...
 
Hi!

Ich finde, man sollte sich einfach davon verabschieden, dass man alles als so peinlich empfindet ("Ahhh, was für eine peinliche Gesangsübung... Was für ein lächerliches Geatme und auch noch liegend auf dem Boden... Was für ein peinlicher hoher Ton, den ich da gerade produziere...)

Man kann es so sehen: Du gehst in die Apotheke und möchtest gerne Salbe gegen Fußpilz. Für Dich ist das unter Garantie suuuuuper peinlich, aber zu der Apothekerin sind heute vielleicht schon 5 andere gekommen, die genau das, oder noch viel peinlicheres wollten. *g* Sie wird es also rein fachlich betrachten, Dir einfach Deine Salbe abrechnen und sich nix dabei denken. So ist das mit Gesangslehrern auch. Sicher gibt es immer Leute, die besser sind als Du. Aber es gibt bestimmt auch viele die schlechter sind - und alle kochen nur mit Wasser und müssen durch die gleichen "peinlichen" Übungen.

Also versuch Dir einfach zu denken: Scheiß drauf! Die anderen machen es auch nicht anders! Schließlich zahlst Du teuer Geld um den maximalen Lerneffekt mitzunehmen. Und lernen läßt sich's viel leichter wenn man locker ist.

Zum Thema einsingen: Sicher braucht es nicht gleich Arien um sich "warm" zu singen. Hier tun es auch ganz einfache Übungen, die in Deinem moderaten Stimmbereich anfangen und sich dann langsam nach oben und nach unten bewegen. Meist sind das erstmal lange Vocale (uau bietet sich an). Frag doch einfach mal Deine Gesangslehrerin, bzw. wurde das Thema hier im Forum wohl auch schonmal behandelt.

So long, Miriam
 
Danke soweit! :)
Von der Seite hab ich es noch nicht betrachtet, du hast aber vollkommen Recht. Ich bezahle viel Geld für eine Dienstleistung, die ich aufgrund meiner eigenen "Unlockerheit" nicht voll ausschöpfen kann und so nicht vorankomme.

Zu den Gesangsübungen:
Ja klar, ich würde auch gerne die Gesangsübungen aus dem Unterricht auch zuhause machen, nur habe ich momentan kein funktionierendes Instrument da, deswegen dachte ich vielleicht, das jemand Programme, Tabs oder Sonstiges (vielleicht auch Lieder, die optimal für's Einsingen geeignet sind) kennt, die mir beim Aufwärmen meiner Stimmbänder helfen. ;)
 
Hmmm, die Einsing-Übungen meiner Gesangslehrerin funktionieren eigentlich alle auch ohne Instrument. ...Wenn es jetzt nur darum geht die Stimmbänder zu lockern und sich ein wenig "warm" zu singen. Vielleicht fragst Du sie mal nach Übungen mit einfachen Tonabfolgen, die man nicht zwangsläufig auf dem Klavier o.ä. begleiten muss.

Wenn Du grundsätzlich Schwierigkeiten hast die richtigen Töne zu treffen oder zu halten, kann ich Dir empfehlen bei einem einschlägigen Internet-Auktionshaus ein einfaches gebrauchtes Keyboard zu kaufen. Die sind super günstig zu haben und Du kannst Dich (z.B. bei den Tonleitern) selber begleiten und hören ob Du richtig liegst.

(Ich habe mir für Harmonielehre neulich selber eins bestellt - 20 Euro, funktioniert top und hat mehr Funktionen als ich wahrscheinlich je in meinem Leben brauche.)

Also, lass es krachen bei der nächsten Stunde :)
 
Hallo,

und auch noch mal meine "tapferen" Worte.

Selbst nach 20 Jahren passiert mir das je nach Tagesform immer wieder.
Bei mir ist es eindeutig mangelndes Selbstbewußtsein ( angst zu versagen/andere zu enttäuschen...usw.)
In Extremsituationen hilft mir tatsächlich nur die "Scheißegalhaltung" ohne zu überheblich zu werden.

alyssa
 
Masterstroke, das ist ja arg. Schade eigentlich, aber wenn Dir der Spass vergeht, ist auch nichts gewonnen.

Sephris, ist doch fuer's Singen egal, ob Du ne Freundin hast oder nicht - wenn Dir die Lehrerin (zu) sympathisch ist, willst Du es vielleicht besonders gut machen und verkrampfst Dich deswegen. Das hat wirklich nix damit zu tun, ob Du grad frei bist ;)
Aufwaermen kannste auch ohne Instrument. Was ganz gut ist, ist ein kleines Aufnahmegeraet (mp3-Player mit Voice-Recording, Diktiergeraet, ...), das Du waeren der Stunde mitlaufen laesst. Spart Notizblock und gibt Dir evtl nen Halt zum Ueben.
 
Okay, danke.

Hatte heute wieder eine Stunde und ich war irgendwie lockerer, wahrscheinlich geht die Technik langsam von alleine. ^^
 
Ja, das hängt tatsächlich sehr eng zusammen. :)
 

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