Locations für Fusion(Jazzrock)-Mucke - unmöglich zu finden?

[kotor.useR]

Tach Musiker!

Dass ich hier noch nicht angemeldet war, ist eigentlich eine Schande. Egal, ich hab's hinter mir.

Wer kennt das nicht: als Bandmitglied versucht man Gigs klar zu machen und ist dabei eher mäßig erfolgreich. So geht es auch mir und "meinem" Fusiontrio.

Genauer gesagt spielen wir eine Mischung Jazz, Rock, Funk und experimenteller Musik. Man kann sich vorstellen, dass es mit dieser Art von Mucke ganz sicher kein Leichtes ist, Konzerte klar zu machen. Wir haben schon ein Konzert hinter uns, ein zweites steht an (in engerer Umgebung über Connections, aber auch die sind schneller "alle" als man glaubt). Für 2010 wollte ich bereits jetzt planen und habe natürlich schon ein paar Bewerbungen losgeschickt.

Der blanke Horror für eine Fusionband! Zusammengefasst kommt - wenn man überhaupt eine Antwort erhält - folgendes als Durchschnittswert dabei heraus: die Rockpubs sagen: "Nee, Jungs - Jatz? Das ist uns zu weich, das würde unseren Stammgästen nicht gefallen." Die jazzclubs sagen: "Rock? Funk? Nee, wir bleiben lieber in unserem Schema. Danke trotzdem." Den Jazzern ist es also zu viel, den Rockern zu wenig. Wo kann man es also wem recht machen?

Meine Frage daher: wo ist es möglich, mit einem Gemisch aus Jazz und Rock im Umkreis Siegen/NRW auzuftreten und dabei am besten noch etwas Geld verdienen? Das kann doch nicht unmöglich sein?

Achja: es geht um folgende Band... Klick

Ich danke schonmal für die Antworten!
LG

 

[kotor.useR]

Ich merk schon, wenn ein Thread hier erst mal versickert, ist er bereits in der Versenkung. Naja, war ja ein Versuch wert.

 

[WilliamBasie]

nur nicht so ungeduldig - selbst Musiker schlafen mal ab und zu...

und unter Umständen wäre das auch eine Frage für die Jazzabteilung weiter unten gewesen.

Erstens, du hast ja schon gemerkt, daß dein Markt ziemlich klein ist, da die Clubs finaziell drauf angewiesen sind ihr spezielles Klientel zu bedienen.

Zweitens empfiehlt es sich zunächst mal positiv aufzufallen - spricht: geht zu Sessions und sprecht mit dem Veranstalter, daß ihr als Band 2-3 Stücke spielen möchtet.

Drittens, nicht nachlassen mit Werbung, auch Jazzclubs haben mal abweichendes Programm zum "Mainstream" - nur bist du dafür ziemlich spät! Das Programm bis Ende Mai 2010 steht fix und fertig, bis Ende 2010 schon ziemlich fertig. Wenn du dich da jetzt erst bewirbst, wirst du selten was vor 2011 bekommen.

Viertens gibs ne wunderschöne Aufstellung der Jazzclubs auf der HP von den JazzPages ->http://www.jazzpages.com/main_d.htm

Also hau rein, viel Erfolg.

 

[Jay]

Hallo,

ich kann dir hier nur mit Erfahrungen als Musiker (allgemein) und Fusion-Konzertbesucher aus dem Raum München/Oberbayern dienen. Hier ist Fusion in verschiedenen Jazzclubs durchaus dann und wann zu hören (bestes Beispiel: Panzerballett in der Unterfahrt). Allerdings musst du bedenken, dass dort ein Publikum vorherrscht, das Darbietungen von extrem hohem technischen Niveau erwartet, weil das Programm generell internationales Top-Niveau hat.

Außerdem denke ich, dass gerade für ein Jazzpublikum ein großes Maß an Improvisation und Dynamik wichtig ist. Ich habe mir eure zwei MySpace-Songs angehört, und ohne euch zu nahe treten zu wollen, ist es doch mehr "Rock-Gefrickel", und mir persönlich fehlt der jazzige Einfluss besonders bezogen auf die Kommunikation zwischen den Musikern sowie die Soloverteilung. Es entsteht beim Hören ein bisschen der Eindruck einer Gitarrensoloshow ohne klares Konzept.

Das Problem generell mit solcher Musik ist, dass man die Muckerpolizei quasi als Zielgruppe hat. Da ist wie schon beschrieben der Markt sehr klein und teilt sich zudem noch unter vielen extrem guten Leuten auf. Da ein Plätzchen zu finden ist wirklich schwer, zumal sich die Gigs ausschließlich auf Konzerte beschränken. Mit einer Jazzcombo, die generell das selbe Markt-Problem hat, kann man ja immer auch noch "Kommerzmucke" spielen, also Sommerfeste, Hotelbars, Firmenfeiern, Vernissagen, etc.

Grüße,
Jay

 

[Jay]

Zweitens empfiehlt es sich zunächst mal positiv aufzufallen - spricht: geht zu Sessions und sprecht mit dem Veranstalter, daß ihr als Band 2-3 Stücke spielen möchtet.

Da muss man vorsichtig sein. Das ist nicht gerade gern gesehen, weil dann nur noch Bands kommen würden, um sich vorzustellen und die Session eigentlich keine mehr ist. Ausnahmen gibts meiner Erfahrung nach nur, wenn man auf der entsprechenden Session wirklich schon Stammgast oder vielleicht sogar gelegentlich Teil der Sessionband ist. "Einfach mal so" könnte schwierig werden ...

 

[kamikaos]

Ich kann Dir leider auch nicht helfen,

aber ich finde es ziemlich geil.
Versucht noch ein paar mehr Jazz Elemte reinzubauen.
Dann kommt Ihr auch in die Jazzclubs.

MFG

Sven

 

[WilliamBasie]

Da muss man vorsichtig sein. Das ist nicht gerade gern gesehen, weil dann nur noch Bands kommen würden, um sich vorzustellen und die Session eigentlich keine mehr ist. Ausnahmen gibts meiner Erfahrung nach nur, wenn man auf der entsprechenden Session wirklich schon Stammgast oder vielleicht sogar gelegentlich Teil der Sessionband ist. "Einfach mal so" könnte schwierig werden ...

sogar sehr vorsichtig!! Ich teile Deine Meinung!

...ist aber trotzdem möglich, wenn man mit dem Veranstalter spricht, und glaubhaft versichert, daß heute hier welche sind, die einem zu Gigs verhelfen können und die Band live hören wollen, wobei 3 Songs die absolute!!! Obergrenze sind, einer eventuell zwei eher möglich.

 

[kotor.useR]

Danke für die Antworten. Nun, die zwei Stücke auf dem MySpace-Profil sind tatsächlich wohl mehr Rock als Jazz. Das sind allerdings auch keine passenden Stücke, um den Begriff "Jazz" rechtzufertigen. Unsere Musik unterlag schon einer vielseitigen Kritik, das muss man sagen. Allerdings gibt es auch - gerade live - Publikum, das uns am Ende mit Komplimenten übergießt. Ich glaube, wir spielen die Randgruppenmusik der Spartenmusik - da was zu finden, ist tatsächlich nicht ganz leicht. Hier und da mal Jammen ist auch nicht ganz das, was wir uns vorstellen. Da lautet die Dewiese wohl nur: weitersuchen und hoffen.