LiveSound im Vorfeld mischen

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AkuKlampfenTyp
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Hey liebe Musikerkollegen,
habe eine Frage bezüglich Vorbereitung für Gigs:

Haben bei uns im Proberaum einen super Sound. Kennen unser Mischpult inzwischen sehr gut, haben viel zeit in unseren
Sound gesteckt. Da wir Folk machen läuft bei uns ganz viel auf direktem Weg in ne DI und dann ins Mischpult. Haben
also für jedes Instrumente viel Liebe in Eq gesteckt usw.

Leider geht uns diese viele Arbeit immer verloren wenn wir Live spielen. Oft ist wenig Zeit für Soundcheck und man ist sehr
abhängig vom hauseigenen Techniker (ist nicht despektierlich gemeint, aber das Ergebniss kann halt gut oder katastrophal sein,
je nachdem wer am Mischpult sitzt).

Mir ist völlig klar, dass jeder Raum anders ist und man nicht einfach den Proberaumsound auf eine kleine Halle, Kneipe etc. übertragen
kann. Trotzdem interessiert mich, ob es in der Praxis Möglichkeiten gibt unseren Sound (mit unserem Mischpult schon vorgemixt usw.)
an den Haustechniker "weiterzuschicken"?

Ich freue mich über eure Antworten!
 
Eigenschaft
 
Allgemein lässt sich sagen: Ihr könnt natürlich komplett abmischen, was ihr dem Tontechniker schickt. Das kann von sehr simplem Routing bis zu aufwendigen Racks reichen.

Jedoch kann der Herr am Mischpult damit noch immer machen, was er möchte. Und das ist an sich gut so, denn wie du schon sagst wird sich die Akustik in jeder Location anders gestalten.

An sich gibt es ja zwei Möglichkeiten, wenn man es runterbrennt:
  1. Ihr schickt nen fertigen Mix. Dann muss der Tontechniker mit EQ und dem Verteilen des Signals allein rumhantieren. Das nimmt jede Flexibilität in Sachen "Anpassung an den Raum". Das Senden an unterschiedlichen Pegeln der Instrumente an die individuellen Monitore ist dann auch futsch.
  2. Ihr schickt die einzelnen Instrumente/Stimmen mit "eurem" Mix an das Mischpult, jedoch getrennt. Dann hat sich nix getan, da der Tontechniker immer noch alles direkt regeln kann (und wahrscheinlich wird!)
 
Wenn ihr so viel Wert auf den Sound legt ist die einzige sinnvolle Variante dass ihr euch einen Tontechniker mit interesse an Folk zu suchen, der mit der euch unterwegs ist. Da hat nicht nur jemanden am Pult sitzen, der versteht um was es geht, sondern auch das absolute Vertrauen der Band genießt, was wiederum zu einem besseren Spielgefühl führt.
 
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Wie so oft kommt alles immer ganz darauf an. Ich sehe folgende Möglichkeiten:

1. unbearbeitete Spuren schicken, dann kann der Mann am Mischpult im Vorhinein einen Virtual soundcheck machen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das aber effektiv vielleicht 5 Minuten beim soundcheck spart.

2. eigenes Mischpult mitbringen. Hier ist Voraussetzung, dass sich der örtliche tech mit dem Pult auskennt.

3. eigenen tech mitbringen. Das kostet natürlich Geld.

4. jemanden zum tech stellen, der weiß wie es sich anhören soll und das auch entsprechend professionell kommunizieren kann. Hier scheitert es gerne mal am zwischenmenschlichen.

5. fertig gemischte Mitschnitte zur soundbeurteilung mitschicken. Hier ist wie bei Punkt 1 oft Zeit und/oder Motivation des örtlichen der Knackpunkt.

6. nehmt euch 5 Minuten Zeit und wechselt vor dem soundcheck ein paar FREUNDLICHE Worte mit dem tech. Zeigt Interesse und sagt ihm was euch wichtig ist. Aber nicht dirigieren sondern vorsichtig anschubsen. Nichts macht es schlimmer als ein angepisster und demotivierter Tontechniker.
Das ist für mich nach wie vor die beste Möglichkeit.
 
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Der jeweilige Veranstaltungsort hat oft "seinen eigenen Sound".
Die Bands sind da nur Mittel zum Zweck.

Eure Aufgabe ist es euch um euren Bühnensound zu kümmern, lasst den Toni den Rest machen.

Ich würde an eurer Stelle die Finger davon lassen, euren eigenen Mix durchboxen zu wollen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
... Haben also für jedes Instrumente viel Liebe in Eq gesteckt usw. ...

Hier die alles entscheidende technische Frage: Habt Ihr die Raumakustik bei Euch im Proberaum und die Eigenheiten Eurer Lautsprecher per Summen-EQ ausgeglichen? Wenn ja, kann Euer Mix die Grundlage für einen guten Soun auch in anderen Locations sein. Wenn nein, habt Ihr Eure Kanal-EQs auch dazu benutzt, um die Eigenheiten des Raumklangs und Eurer Anlage auszugleichen - und damit ist Euer Mix (also der EQ) für andere Locations unbrauchbar.

Im übrigen denke ich, dass Ihr Mfk0815s Rat befolgen solltet und einen festen Mischer mit an Bord holt. Ich habe in den letzten 30 Jahren ein paar Bands als fester Mischer begleitet, und JEDE dieser Bands hat davon profitiert - besserer Sound, schnellere Entwicklung der Band und des Bandsounds, mehr Sicherheit und weniger Katastrophen bei Konzerten. Nicht, weil ICH es war, der da am Pult stand, sondern weil da halt JEMAND war, der sich um den technischen Kram gekümmert hat, der die Band beraten hat und ihnen ehrliches Feedback (Pun intended) gegeben hat.
 
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6. nehmt euch 5 Minuten Zeit und wechselt vor dem soundcheck ein paar FREUNDLICHE Worte mit dem tech. Zeigt Interesse und sagt ihm was euch wichtig ist. Aber nicht dirigieren sondern vorsichtig anschubsen. Nichts macht es schlimmer als ein angepisster und demotivierter Tontechniker.
Das ist für mich nach wie vor die beste Möglichkeit.
Die beste Lösung ist für mich nach wie vor mit einem eigenen Techniker zu kommen. Das Problem, das ich als Haustechniker immer habe ist dass ich ja das Programm der Band nicht kenne, auch wenn ich versuche im Vorfeld etwas über den Bandsound in Erfahrung zu bringen. Nur kann man da als Fremdtechniker eben maximal einen guten Allgemeinsound zaubern. Detaillierte Dinge, wie z.B spezielle Effekteinsätze da oder dort, sind da nicht machbar. Da kann man nach Gefühl zwar etwas machen, aber oft brauchts bei diesen Effekteinsätzen eben auch die Zusammenarbeit zwischen Band und Techniker. Und das kann man mit einem Fremdtechniker auf die Schnelle halt nur sehr schwer umsetzen.
Ok, einfache Rockbesetzungen (Drums, Bass, Gitarren und Vocals) kann man meist einfacher umsetzen aber wenn es komplexer wird, dann ist halt nur mehr das einfachste umzusetzen, und das ist schade.

Die Bands sind da nur Mittel zum Zweck.

Eure Aufgabe ist es euch um euren Bühnensound zu kümmern, lasst den Toni den Rest machen.

Ich würde an eurer Stelle die Finger davon lassen, euren eigenen Mix durchboxen zu wollen.

Ich bin nun seit ca 40 Jahren Live-Techniker. So eine Grundhaltung habe ich selbst noch nie an den Tag gelegt und auch noch nicht bei Kollegen erlebt.
Ein Veranstalter bucht eine Band weil sie das spielt was sie spielt und das mit dem Sound, den die Band hat. Und wenn die Band ihren Sound auf eine gewisse Art und Weise umgesetzt haben will, dann ist es meine Aufgabe als Techniker das zu machen (örtliche Vorgaben wie Pegelgrenze usw. sind da natürlich mit zu berücksichtigen).
Abgesehen davon ist die Aufgabe eines Technikers nicht alleine auf den Umgang mit der Technik begrenzt. Da gibt es noch andere Aspekte die zu beachten sind, u.a auch der Band das nötige vertrauensvolle Gefühl zu geben, dass ihre Wünsche respektiert werden.
 
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@Mfk0815
Ja. Sorry. Ich stimme mit dem eigenen Techniker natürlich zu. Aber der kostet halt auch. Wenn das Budget es hergibt ist das aber natürlich die beste Möglichkeit.
 
Wenn das Budget es hergibt ist das aber natürlich die beste Möglichkeit.
Also ich denke dass das, wie so oft, gar nicht mal ein Geld-Problem ist sondern eher eines der Bereitschaft diesen Gedanke anzunehmen. Einen eigenen Techniker zu haben heißt ja nicht dass der einem die Haare vom Kopf frisst. Ich habe z.B nach wie vor das Prinzip, dass ich nicht mehr für den Job nehme als ein Musiker Gage bekommt. Hin und wieder mache ich den Job dann auch gratis wenn mir das Projekt bzw vor allem die Leute zusagen. Es ist sogar so, dass ich am Beginn meiner Tontechniker Karriere bei einer Band eingestiegen bin um für die das Mischpult zu bedienen (damals noch ein sehr überschaubarer Job). So wie es eine Unzahl an leidenschaftlichen Musikern gibt, gibt es auch eine Menge an ebenso enthusiastischer Jungtechniker, die nur darauf warten ihre Fähigkeiten in der Praxis umzusetzen. Und mit den heutigen Mitteln (günstige Mischpulte mit Mehrspurinterfaces und, speziell bei digitalen Modellen, eine Fülle an eingebauten Bearbeitungsmöglichkeiten) kann man, sofern man die Gelegenheit bekommt, recht schnell seine Fähigkeiten gemeinsam mit einer Band verbessern. Und das ist dann für die Band gar nicht mal kostenintensiv.
Zumal man auch sagen muss, dass es Live bei einem schlechten Sound, egal ist ob man eine 15.000€ Gitarre oder eine um 500€ spielt. Es klingt im Worst-Case immer nach Sägewerk;-)
 
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Hmm... ich will hier keine politische Diskussion starten. Aber als selbstständiger freiberuflicher Tontechniker kann ich es mir nicht leisten unter meinem Tagessatz zu arbeiten. Und die ganzen Hobbyisten die das für nen Hunni am Abend machen, sind nicht grade förderlich für die Akzeptanz, dass das auch ein Beruf ist, genau wie Tischler, Elektriker oder IT-Techniker, der es verdient hat anständig bezahlt zu werden. Ein Grund, warum ich fast nur Corporate Events mache und immer weniger Konzerte. Ich geh doch auch nicht in nen Neubau und verleg die Elektrik für 10€/std... wie auch immer. Ich will wie gesagt keine Diskussion starten und finde es schön wenn die Kultur lebt und erhalten bleibt. Ich bin da dann aber halt einfach raus, weil ich dieses preidumping auf keinen Fall mitmache und finde, dass Künstler wie auch Techniker einen anständigen Tagessatz verdienen. Das fehlt halt leider in den Köpfen vieler Veranstalter, Künstler, Techniker und nicht zuletzt auch beim Publikum.
 
Hmm, also ich sehe die Arbeit als Bandtechniker nicht in Konkurrenz zu freiberuflichen Tontechnikern wie du und ich welche sind. Die nehmen dir doch keinen Job weg. Das sind Bandmitglieder. Und der Haustechniker kriegt seine Gage, weil der ja ohnehin anwesend sein muss. Mir passiert das öfters, dass ich als "Haustechniker" arbeite und die Band mit einem eigenen Techniker auftaucht. Und wenn wir Amateur-Techniker als Preisdumper abkanzeln dann dürften die Musiker auch nur mehr Profis sein, denn diese Amateure nehmen doch all den Profis die Jobs weg und/oder drücken die Preise. Ich habe auch einen üblichen Preis für meine Arbeit. Nur heißt das nicht dass ich das nicht auch mit Leidenschaft mache und Leuten, die mir nahe stehen, auch mit meinen Fähigkeiten helfe. Ich verlange auch nicht meinen IT Stundensatz wenn wenn ein Freund ein Problem mit seinem Rechner hat.
Aber, wie du sagtest, es geht gar nicht um das. Es geht um das Thema wie der TE am besten seinen Sound bei Live-Auftritten verwirklichen kann. Und da stehe ich einfach noch immer dazu, dass ein eigener Techniker, der mit der Band intensiv zusammen arbeiten, das Optimum ist, Geld hin oder Geld her.
 
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Ja noch mal Sorry. Ist ein sensibles Thema. Und ich kenne auch Techniker die das nicht für die Band machen sondern auch für die Location/den Veranstalter. Wie dem auch sei. Ich stimme mit eigenem Techniker als Optimum natürlich zu. Back to topic.
 
Wir sind von Anfang an immer mit eigenenm Techniker unterwegs. Hat halt was mit dem Genre und den üblichen Lokalen zu tun. Unser Techniker/Manager ist halt das Bandmitglied, dessen Instrument das Pult ist, welches er gemeinsam mit der Band finanziert hat. Und wenn wir auf Veranstaltungen mit großem Besteck spielen, steht halt im Vertrag, daß erda am Start ist. Mit entsprechendem Feingefühl im Umgang mit den(meist) professionellen Tontechnikern nutzt er dabei immer die Chance von denen noch was dazuzulernen.;)
 
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Da wir Folk machen läuft bei uns ganz viel auf direktem Weg in ne DI und dann ins Mischpult. Haben
also für jedes Instrumente viel Liebe in Eq gesteckt usw.

Wenn ihr - wie oben schon angesprochen - eure PA zunächst auf euren Raum entzerrt hattet und dann mit den Kanälen bei jedem Instrument ein Finetuning durchgeführt habt, dann könntet ihr für einen externen Techniker eure Settings als Startwert aufschreiben (oder als Szene speichern, falls es ein Digitalpult ist und ein kompatibles am Start ist)

Oder ihr habt die mit eigenem Equipment dabei:
Ich habe für meine Instrumente die Entzerrung mit meinem Multieffekt gemacht, das ganz brauchbare EQs hat und pro Instrument ein oder mehrere Patches (mit unterschiedlichem Charakter) abgespeichert. Da ist sogar der Hall passend zum Instrument drauf.
Beispiel: Nylon Akustik bekommt ihre Mulmfrequenz bei 150 Hz abgesenkt und die Höhen werden gebremst, damit es nicht so nach Piezo kliingt. Verschiedene Hall Settings für langsame oder percussive Stücke.
Meine Tres Kubano hat ein anderes EQ Setting, dafür praktisch keinen Hall, weil der alles zumatschen würde.
Bei der Ovation muss ich nicht viel korrigieren, die bekommt nur einen dezenten Hall
Bei der Jazzgitarre gibt es Settings für die Stegabnahme (für Gipsy Jazz) oder Magnetabnehmer (mit Amp Modeller)
usw.
Meine EQ Settings bringe ich also mit meinem Multieffekt mit.
Der Vorteil ist, dass in diesem Kanal meine Einstellungen fix und fertig zum Pult gehen. In der Regel geht der Kanal komplett ohne EQ und Hall auf die PA.

Normalerweise mischen wir uns von der Bühne selber (denn wir haben nicht das Budget für einen Techniker, und selbst wenn wir anteilig auszahlen würden, würde das kein Tech machen z.B. in einer Kneipe mit 30 Personen Publikum, wo am Ende der Hut rumgeht) und da hilft das, wenn das Signal so voreingestellt ist und in der Regel einfach so passt.
Auch bei größeren Auftritten haben wir praktisch nie einen Tech und sind auf uns selber angewiesen. Unsere Art der Musik ist einfach nicht geeignet für Großpublikum und große Bühenen, wo das gestellt würde.

Btw. wir bekommen regelmäßig sehr positive Rückmeldungen, dass der Sound so gut sei. (Liegt vielleicht auch daran, dass wir nicht so laut spielen, wie die Anlage hergeben würde - und an den Arrangements, die allen Beteiligten ihren Freiraum und Spielraum geben, so dass Einzelhieten gut herausgehört werden können).
 
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