Livemikrofonierung Geige

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eurojo
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Hallo liebes Musiker-Board,

wie der Thread-Titel vermuten lässt, habe ich ein Frage zur Mikrofonierung einer akkustischen Geige.

Meine Kriterien dafür:
Das Mikrofon sollte sich mittels einer Klammer am Korpus der Geige befestigen lassen
Das Mikrofon sollte einen direkten XLR Anschluss haben, entweder in der Klammer oder am Mikro selbst (Stichwort "Bewegungsfreiheit").
Wenn möglich ein Schwanenhals (zur optimalen Ausrichtung)..., muss aber nicht unbedingt sein.
nicht schwer, also Mikrofon + Klammer zusammen nicht mehr als 200-300g
preislich im Rahmen bis max. 150 €


Ich habe zuerst das Sennheiser e908 im Blick gehabt, aber ich habe live mit diese dünnen Drähtchen schlechte Erfahrungen gemacht. Erstens brechen sie schnell, weil sie live nicht unbedingt mit Samthandschuhen angefasst werden, und außerdem schränken sie die bewegungsfreiheit enorm ein.
Und außerdem ist die Befestigung des e908 am Geigenkorpus ziemlich.......

Auf der Suche danach, welches Mikrofon diese Kriterien erfüllt, kam ich auf das Beyerdynamic Opus 88. Ich weiß aber nicht, ob die Klammer ausreichend weit aufgeht, um einen Geigenkorpus dazwischen zu bekommen. und die zweite Frage ist die nach dem Sound; also kann man davon einen halbwegs brauchbaren Geigensound erwarten? Ich habe gedacht, da es ja für Snare geeignet ist und auch ein Kondensator-Mikrofon ist,

Eine weitere Option, die ich mir Vorstellen könnte, wäre ein Kombination von Samson DMC 100 und einem Mikrofon. Da habe ich allerdings keine Vorstellung, welches Mikrofon da mit der Größe und dem Gewicht keine Problem machen wird. Ich könnte mir vielleicht ein AKG C430 vorstellen, oder etwas dieser Kategorie.
Und interssant ist auch die Frage, ob ein Geigenkorpus die Spannung, die die Klemme bringt, aushält...... ich habe leider keine "Versuchsgeige", die ich problemlos zerbrechen könnte.....

Ja, es wäre sehr schön, wenn sich jemand dazu äußern könnte. Vielleicht hat auch jemand noch eine Idee, auf die ich nicht gekommen bin und die sich im preislichen Rahmen bewegt.......

Liebe Grüße,

Johannes

[Verschoben. Der Beitrag war im Mikrofonforum zwar nicht unbedingt falsch aufgehoben, aber nachdem die Streicher eine eigene Rubrik für diese Fragen haben, bekommst Du hier sicher die beste Hilfe. Sieh Dir auch mal die anderen Beiträge zu dem Thema hier an. Banjo]
 
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Astronautenkost
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  • Grund: Danke für den Hinweis, habe den Beitrag entsprechend verschoben.
Hi,

ich kann dir zwar für Mikrofone keinen Tip geben, da ich selber nur per Piezo spiele, aber lies dir mal in dieser Rubrik einige theards durch. bayabass hat neulich etwas ausprobiert und das scheint gut zu funktionieren. Wenn du technische Unterstützung brauchst (Befestigung separater Buchse) zu Bastelfragen, dann kann ich dir aber schon helfen.

https://www.musiker-board.de/f464-mikros-tonabnehmer-effekte-verstaerkung-strings/


cheers, fiddle
 
Hi,

Erstmal ein Dankeschön für die Reaktionen! =)

Ich möchte nur noch was zu meiner Motivation dahinter sagen:
Ich bin nicht der Geiger, ich höre aber das Klagen der Geigerin unserer Band darüber, das die Piezo-Steg-Anklemm-Methode nicht das Wahre ist. und auch das der anderen GeigerInnen, dass sie sich nicht weg vom Mikro bewegen "dürfen". Ich bin deshalb auf der Suche nach einer praktischen Lösung, die nicht unbedingt auf eine Geige spezialisiert ist, sondern relativ universell anzuwenden ist.
Ich mache ausschließlich Worship-Musik (und stehe auch manchmal hinterm Mischpult); und deshalb spiele ich immer wieder in zusammengewürfelten Truppen, wo man vorher nicht genau weiß, was an Instrumenten alles da ist. Aber eine Geige ist immer im Bereich des Möglichen, und deshalb möchte ich eben eine Geigen-Option haben, die ich sozusagen im Koffer mitnehmen kann und die die Kriterien aus #1 erfüllt.
Ich habe noch eine Variante in Erwägung gezogen, nämlich Audix D-Vice und Rode NT-5, aber das ist preislich schon kritisch und außerdem weiß ich nicht, wie weit die Klemme aufgeht. Ich kann aber nicht einfach mal zu nem Geiger gehen und sagen: "Ich bräuchte mal deine Geige, will was ausprobiern, nächste Woche haste se wieder..." .. und dann ist halt die Decke dahin oder der Lack zerkratzt.... Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wie so ein Ding zu bedienen ist, um einen vernünftigen Soundcheck zu machen.....

Ich hoffe, ihr seht das Problem, dass ich habe..... deshalb fände ich es ganz gut, wenn sich jemand äußert, der mit dem von mir vorgeschlagenen Material schonmal zu tun hatte, oder eine andere, universelle Lösung parat hat.
Ich werde mir aber die Threads nochmal in Ruhe durchlesen.. es eilt bei mir nicht, da es finanziell zur Zeit für diese Investition sowieso nicht reicht.

Grüße,

Johannes
 
Hi Johannes,

ich glaube, das ist ein fast unlösbares Problem. Wenn Geiger/innen kein eigenes Abnahme-System haben, dann müssen sie damit leben, was du ihnen vor die Nase setzt. Dann dürfen sie auch nicht rummaulen. Ich habe mal die ganze Palette an Mikros durchforstet und nicht wirklich was universelles gefunden.

-Das Opus mit der Snare-Klemme wird nicht passen. Breite Geige Korpus am Rand: 40 mm

-Die anderen Schwanenhals-Mics für Trompete/Sax haben kleine Klemmen. Sowas könnte man am Saitenhalter festklemmen, aber die Gefahr, daß das abrutscht ist halt sehr groß. Was zu überlegen wäre: eine Befestigung mit einem Klettband um den ganzen Saitenhalter herum.

-das AKG C 411 PP funktioniert mit Knetmasse und wird auf dem Lack festgepappt. Das ist ein etwas heißes Eisen, denn es gibt einige Instrumente, die haben so empfindliche Lacke, daß das Instrument dabei Schaden nehmen kann. Bei vielen Instrumenten macht das nix und funktioniert tadellos, aber bei manchen.. ich würds nicht riskieren.

Ich weiß schon, was du suchst: eine Klemme, die man problemlos an den Rand einer Geige befestigen kann, oben ein anständiges Schwanenhals-Mic und unten ne XLR Buchse dran. Ich kenne sowas aber nicht.

Ich würde in deinem Fall:
1. ein Schwanenhals Mic nehmen, sowas wie das BEYERDYNAMIC OPUS 62 oder das Superlux PRA-383D Kondensator Mikrofon, o.ä.
Zu der Klangqualität und Raumverträglichkeit kann ich dir nix sagen. Ich spiele in ner sehr lauten Band und da funktioniert kein Mikrofon, daher habe ich das nie voll durchgetestet. Wenns pfeift, dann muß was anderes her - meine Meinung.
2. eine Manschette aus Klettband basteln, die man fest um den Saitenhalter schnallen kann. Da müßte ein Querbändchen dran sein, das zwischen den Saiten durchgreift, damit die Manschette nicht nach hinten wegrutscht.
3. an das Schwanenhals-Mic das passende Klett-Gegenstück dranbasteln
4. zur Zugentlastung das richtige/dicke Mikrofonkabel erst am Gürtelclip ankoppeln. Das Superlux hat ein Kästchen mit dem großen XLR-Stecker und der Phantompower aus kleinen Batterien. Das dünne Mic-Kabel läuft dann vom Instrument über die Schulter runter zum Kästchen. (oder wenn es halt nur der Stecker ist, würd ich den auch am Gürtel fest machen).

ne bessere Idee fällt mir momentan nicht ein.

cheers, fiddle
 
Hi fiddle,

Erstaml bin ich froh, dass du verstehst, was ich meine.... da ist für mich immer erstmal die Hausptsache, weil ich schon oft mit Leuten diskutiert habe, um dan zu erfahren, dass wir gar nicht über dasselbe reden... =)

Und ein dickes Dankschön für den Vorschlag mit dem Klettband... ich muss mal sehen, vllt find ich was bei Mama im Nähkästchen...^^

Also, die Pfeiferei wird wahrscheinlich nicht das Problem sein, da wr meisitens Bühnenlautstärken fahren, wo man sich noch unterhalten kann auf der Bühne (auch wen man bisschen lauter reden muss), deshalb habe ich vorm Mikrofon jetze keine Angst, dass das Sperenzschen macht...

Wenn ich mal wieder Geld habe, werde ich wahrscheinlich mal die Audix D-Vice testen. Das Teil sieht aus, als ginge es locker 4 cm weit auf, kann ich ja auch nochma beim T...... nachfragen....
Aber das hat nochn Moment Zeit, solange müssen sich dei Damen und Herren Streicher eben mit dem Abfinden, was da ist..

Danke und Ciao,

Johannes
 
Hi, ich nochmal,

die Audix D-Vice-Klemme ist für den Metall-Ring von ner Snare gedacht. Der Korpus einer Geige ist oben aus sehr weicher Fichte. Wenn das nicht richtig sitzt (Profil), nicht richtig gepolstert wird und zu fest angezogen wird, dann machst du Druckstellen rein, die man nie wieder rausbekommt. Außerdem vergiss die Geiger nicht! Ich würd an meiner Geige von keinem Fremden was dranklemmen lassen, was dafür nicht vorgesehen ist und der von Geigen nicht viel Ahnung hat.

cheers, fiddle
 
Hi Peter,

danke für die links. Kannte ich noch nicht, hatte auch noch nie so viel Geld fün Mikro übrig.

Allerdings muß man schon überlegen, für welchen Einsatzzweck. Diese DPA-Geräte sind sicherlich tolle Mikrofone, aber können auch keinen echten Klang abnehmen. Will man das, dann braucht man nen guten Raum mit etwas Hall und ein (oder besser: mehrere) Großmembranmikrofon(e). Alle Streichinstrumente der Geigenfamilie haben ein Richtungs-ungleichmäßiges Abstrahlverhalten. Das mischt sich erst über den Raum. Am F-Loch klingt keine Geige natürlich - geht nicht.

Johannes denkt an eine mittelprächtige Tonabnahme bei niedrigem Pegel. Das kann klappen und das kann man einigermaßen hinbiegen. Dafür sollte das budget von 150 Euronen auch ausreichen. Was mich nur etwas irritiert: man kann an ein fremdes Instrument nicht irgendwas hinklemmen.
Bei Geigen und Bratschen spielt Gewicht eine große Rolle und deshalb darf da nix schweres dran. Schon das normale Kabel behindert ungeheuer, wenn der Zug etwas weiter vorne ist. Da es in diesem Preisbereich keine Klemmhalterungen für solche Schwanenhals-Mics gibt, muß man halt was basteln. Aber man sollte dann auch wissen, was man machen darf und was nicht. (und eine Snare-Mikro-Halterung gehört definitiv nicht dazu)

Eigentlich ist das eine Lösung für fremde Geiger und die muß auch nicht toll, geschweige denn teuer sein. Ich bastel einem Gitarristen ja auch nicht vorher die PUs rein (der wird sich bedanken). Wenn die Geiger elektrisch spielen wollen, müssen sie sich selber drum kümmern. So seh ich das. Und wenn sie rumzicken, weil sie sich bei einem overhead-Mikro nicht bewegen dürfen, dann müssen sie die Klappe halten und dürfen sich nicht bewegen, oder sie spielen Schellenkranz. So einfach ist das.

In allen bands, in denen ich gespielt habe, spiele und kenne, kümmert sich jeder Musiker um seine eigene Abnahme. Ich weiß, daß Streicher diesbezüglich oft sehr unterbelichtet durch die Weltgeschichte torkeln und daß man da erst ne Aufbauarbeit leisten muß. Aber gleich mit der 450,- Okken-Variante zu starten, halte ich für zu überzogen.

Aber dafür gibts ja dieses board. Wollen die beiden Geigerinnen mehr, müssen sie darüber was lernen und sich ihr eigenes Equipment zulegen.


cheers, fiddle

p.s. mir ist gerade noch was eingefallen: Man könnte ein normales Schwanenhals-Mikrofon für Bläser (kleine Klemme) doch am Saitenhalter anbringen, ohne daß es abrutscht.1. An der Stelle, wo die Backen der Klemme packen, einen Streifen Teppichklebeband draufkleben; das könnte (ne Weile) halten. Da sparst du dir die Klett-Variante.
2. ohne Klebeband: mit ner Schnur einmal herum festknoten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi fiddle,

jetze, beim länger drüber nachdenken, muss ich sagen, dass du einfach nur Recht hast: Es ist schon ziemlich frech von mir, den Geigern einfach was anklemmen zu wollen, was sie nicht kennen und auch noch ziemlich gefährlich aussieht...... Danke, dass du mich drauf aufmerksam gemacht hast.
Und ich muss sagen, die Idee mit dem Clipmikrofon, das am Steg besfestigt wird, das ist schon fast genial, weil´s so simpel ist!
Ich habe postwendend mal Ausschau nach sowas gehalten, und bin beim Sennheiser e608 gelandet.
Ich habe dazu noch eine Frage: Schau dir mal bitte den Clip an. Meinst du, dass er auf nen Steg passt? Weil: er kommt mir ziemlich breit vor, nicht dass er die Saiten berührt....

Grüße,

Johannes
 
Hi Johannes,

beim Anklemmen hast du mich missverstanden: ich rede nicht von Mikro an den Steg klemmen, ich rede von Mikro an den Saitenhalter klemmen. Das ist das Tulpen-förmige Gebilde am unteren Ende der Geige, an dem die Saiten eingehängt sind. Die Sennheiser-Klemme ist dafür wahrscheinlich etwas zu groß (rein optisch).

Eine 2. Option wäre, das Mic am Griffbrettende fest zu klemmen. Probieren.

Wenn du es am Steg festklemmst, dann wird der Klang sehr dumpf - das wirkt wie ein Dämpfer. Besser nicht.


cheers, fiddle
 
hehe, ich weiß zwar nicht, wie sich ein Licht-Mensch hierher verirrt (ein Irrlicht?),
aber das ist es, was Johannes braucht!


cheers, fiddle
 
Falls irgendwer sich mal an das Ding wagt, wäre ein Bericht super...sonst muss ich es mir selbst kaufen :gruebel:;)
 
mach mal und brings zum PA-Treff mit ;)
 
Ja, das Prinzip ist ähnlich wie bei den von mir genannten DPA-Mikros - nur deutlich preiswerter. Allerdings ist der Speiseadapter auf XLR noch zu berücksichtigen.
Und: die Kugelcharakteristik könnte u.U. Rückkopplungsprobleme machen :gruebel:

Da fällt mir ein: hier hatte ich (allerdings zu Recordingszwecken) ein Miniatur-Mikro von DPA dabei:
https://www.musiker-board.de/studio...054-streichinstrumente-mikrofonvergleich.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, das Prinzip ist ähnlich wie bei den von mir genannten DPA-Mikros - nur deutlich preiswerter. Allerdings ist der Speiseadapter auf XLR noch zu berücksichtigen.

Ja, immer diese versteckten Kosten. Nun ich werde das Mikro ersteinmal mit der Funkvariante testen. Die ist nämlich bereits vorhanden.
 

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