LiveClubsterben

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Frans13
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Hallo Moderation! Wo bin ich richtig? Hatte ein paar Stellen im Forum abgesucht aber finde nichts passendes - also für den Fall entweder Thread löschen oder verschieben?

Mir geht es um Meldungen, wieviele Clubs seit März 2020 für immer dicht gemacht haben. Ich bitte euch, laßt Meinungen über Corona, Merkel und Maßnahmen weg. Einfach nur aufzählen.
Natürlich waren nicht alle Clubs auf goldenen Geschäftsgrundlagen, geschenkt. Mir geht es mehr darum daß wir unter uns sichtbar machen, was im Zeitraum weggebrochen ist an Bühnen. So eine Art... Friedhof?

In der Art: "ClubName / Ort" - aufzählen, zusammenrechnen, nächster Post zählt seine dazu.
 
Eigenschaft
 
Corona hat selbst den größten Puff in Europa (Pascha Köln)in die Insolvenz geschickt und zahlreiche Clubs hier in K werden nie wieder aufmachen. Manche sogar mit gelegentlichem Live-Programm und das Sterben wird solange weitergehen wie die Politik es bedingt.
Während andere Branchen zwischenzeitlich mal aufmachen durften, sind die Betreiber seit März 2020 zum Stillstand verdammt.
Klar könnte man jetzt ein Totenliste erstellen, aber was bringt es. Diese wird länger werden, denn einige stehen am Anfang eines Insolvenzverfahrens und außer Beileidsbekundungen wird es nichts weiteres geben.
Interessanter wäre es Strategien zu besprechen, wie der Berufsstand Musiker, Ton-/ Veranstaltungstechniker diese Zeiten überleben könnten.
Mir fallen keine ein und bin froh beruflich bereits in 2014 umgesattelt zu haben.

Ich erwarte eine Beruhigung der Situation ab dem Sommer, wenn der "Impfstoff" flächendeckende Verbreitung findet und wer aus verständlichen Gründen diesen nicht abbekommen möchte, der wird je nach Berufsart und in seiner Reisefreiheit eingeschränkt werden bis man sich das gegeben hat oder die Sache ausgestanden ist und das passiert nicht von allein.
 
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Dein Ernst? Das Wort verwenden in diesen Zeiten? Geschmacklos! :bad:

Ich hab eine Liste, keine kurze und die breitzutreten mach ich aus Anstand nicht, weil ich über viele Jahre mit denen zu Tun hatte.
Ob als Gast, als Mitarbeiter, Konzertbesucher, Roadie oder sonstiger Konsument. (nicht das Pascha, wohlgemerkt!) ;)

Und in vielen anderen Branchen, die mich direkt und indirekt betreffen, geht einiges mehr den Bach runter.

Sorry, wenn ich bei der Leichenfledderei nicht mitmache!

LG, Norry
 
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Ich muß es Friedhof nennen. Man gedenkt derer, die weg sind. Klar können wir sie still versterben lassen, ohne daß sie einen Pieps von sich gegeben haben, dann unsichtbar und verschwunden. Niemand wird merken, was für ein Ausmaß es hatte. Ist damit denen gedient, die Bühnen ermöglicht haben? Gibt es irgendwo in der Presse den Versuch, die vernichteten Existenzen, die zerstörten Träume sichtbar zu machen? Nicht daß ich wüßte. Anstand? Den gibt es nicht mehr. Der hatte sich unterzuordnen, da war anderes wohl wichtiger.
 
...Interessanter wäre es Strategien zu besprechen, wie der Berufsstand Musiker, Ton-/ Veranstaltungstechniker diese Zeiten überleben könnten...
ich kenne jetzt keine Details, aber der Jazzkeller in Frankfurt arbeitet (leider ist vor kurzem der Chef Eugen Hahn verstorben), die machen hoch regelmäßig Konzerte, streamen diese live und bieten virtuelle Eintrittskarten an - scheint zu funktionieren, die Musiker gehören zur Top-Klasse.

Ein Jazzclub, bei mir um die Ecke, macht relativ regelmäßig Konzerte tagsüber im Freien (auch im Dez. war noch eines!), die Menschen konnten bis dahin im großen Abstand dabei stehen.
Das ist zwar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber einige Musiker waren beschäftigt, bekamen Gage und hatten Spielpraxis.
 
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Nachdem sich also in den letzten Monaten eher durchgesetzt hat, daß man über die entstehenden Schäden nicht reden darf, bildet sich bei einigen Wirrköpfen in Kommentaren (nicht hier, in Artikeln der Presse 'da draußen') allmählich eine Anti-Kultur-Haltung als Reaktion. (z:B. "Ja die Blase war schon viel zu groß wurde e Zeit dass sie platzt. Jetzt heißt es endlich Angebot und Nachfrage in Kunst und Kultur zu etablieren.") Mit Totschlagargumenten daß andere Dinge wichtiger sind - ich vermute als hilflose Antwort auf die Existenznöte von Leuten, deren Novemberhilfen auch Ende Januar nicht kommen. Weil man ohne Abwerten nur schwer argumentieren könnte.
Ich schlage vor, daß ihr beobachtet, was sich an Stimmungen in eurem Umfeld bildet. Falls es doch wieder mal zu Kultur kommen sollte, könnte uns allen eine Anti-Kultur-Haltung als trotzige Reaktion auf deren Eingehen noch mehr schaden.
Hier mal ein Beispiel, lest die Kommentare:
https://www.derstandard.de/story/20...tschaft-mit-199-milliarden-euro-covid-verlust
 
Das Problem hier ist die Dikrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung und dem tatsächlichen Querschnitt der Kulturlandschaft. Für viele ist "Kultur" ein Flori Silbereisen, der jeder Menge ÖR-Kohle mit nimmt. Oder ein Musiker, der sich auf der Hochzeit hinstellt und 1500 Euro für 4 Stunden bekommt. Die Arbeit, die dahinter steht (und die ja quasi mitbezahlt wird) sieht niemand.
Ausserdem hat sich die Kulturszene in D durch die (im internationalen Vergleich, nicht absolut) äusserst üppige öffentliche Förderung nicht zwangsläufig in Richtung "Kulturdienstleister" entwickelt, sondern in Richtung "Kunst". Das kann jeder selber berurteilen, ob er das gut findet oder nicht.
Aber ich kann auch Leute verstehen, die sagen: Macht eh nur Quatsch, auf den er Lust hat (und den ich nicht verstehen kann/will). Warum sollte ich dem noch Kohle für sein Hobby geben? Ich steh schliesslich auch jeden morgen um 6.00 auf und mache für 7.90 Euro/h den Rücken krumm.
Das ist natürlich Oberquatsch, denn die meisten Musiker, die ich kenne sind solide, hat arbeitende Handwerker. Aber so ist es nunmal...
 
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Genau das, was du sagst. Je mehr sich ein von den Medien "betreutes diskutieren" (d.h. exakt nicht von den Leuten, um die es geht, sondern von Journalisten die sich als Sprachrohr gebärden) in diese Richtung abgleitet, desto mehr werden wir in den nächsten Jahre diese zerstörerische Phantasievorstellung in den Köpfen von Stadträten und ähnlichen Entscheidern wiederfinden. Und exakt die Medien, die den Leuten einen Einblick in die Realitäten eines Lebens im Kulturbetrieb geben könnten, reiten die Welle der Aufregung, die alles argumentativ niederreißen muß, was nicht in ihre Überhöhung und Dramaturgie paßt. Wir bekommen ja selten nüchterne Nachrichten sondern "Emotionen" und Stories.
 
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Dann wird wohl auch in Hamburg nur noch das übrig bleiben, was sich "lohnt".

Die Elphi war teuer und ist jetzt eins der Wahrzeichen Hamburgs, also bleibt sie ohne Wenn und Aber.

Die Laeiszhalle ist ein wunderschönes Gebäude, und da findet auch Musik statt, die den Das-Sagen-Habern "paßt", aber womöglich ist die jetzt redundant. Kann man auch abreißen (Denkmalschutz gibt's in Hamburg ja nicht außer beim Rathaus und beim Michel) und 'n Bürogebäude hinbauen, das dann leersteht.

Die ganzen Musicaltheater müssen bleiben, weil da kann man prima mit protzen. Außerdem haben die ganz Deutschland als Einzugsbereich.

Die Staatsoper – schwieriger Fall. Eigentlich wär das jetzt die Chance, dieses Groschengrab endlich abzuschießen. Aber eine Weltstadt wie Hamburg ohne Opernhaus? Außer wenn sich die Elphi als Opernhaus als tauglich erweisen sollte...

Die O₂ World muß auch bleiben. Irgendwo müssen ja die ganz großen SchlagerfuzPopstars auftreten. Die Schmach, daß die damals alle auf ihren Welttourneen einen Bogen um Hamburg gemacht haben, aber in Kiel aufgetreten sind, sitzt noch tief. Und die Leute sollen bitteschön die Umsatzsteuer für Konzerttickets in Hamburg erwirtschaften.

Alles andere, wo das Publikum nicht reisebusweise rangekarrt wird, kann weg. Dann wird man vor allem auch diese komischen subversiven Subkulturen los, die man anders nicht unter Kontrolle kriegt.


Martman
 
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...wenn alles weg kann, was sich nicht lohnt, dann frag ich lieber erst garnicht, ob es in der Geschichte Deutschlands schon jemals EINE Partei gab, die in ihrer Amtszeit ein plus erwirtschaftet hat.... sonst müssen wir oft zum Wertstoffhof/Sondermüll laufen, bis das alles weg ist. (Sarkasmus off)
Jedenfalls stolpern wir in diesem Thema meist über komplett im Reich der Phantasie entstandene Meinungen über Kulturschaffende und ihre Wirkungsstätten, sobald wir themenfremde Leute konfrontieren. Wie kommt das eigentlich, daß so viele Leute so viel Schwachsinn über unsereins im Kopf haben? Wenn es nur Zufall ist, müßte die statistische Verteilung ein breiteres Bild ergeben. Wer oder was vervielfältigt Vorurteile und Legenden?
 
Mir geht es um Meldungen, wieviele Clubs seit März 2020 für immer dicht gemacht haben. Ich bitte euch, laßt Meinungen über Corona, Merkel und Maßnahmen weg.
Entpuppt sich immer mehr als frommer Wunsch. Ist das eine Überraschung?
 
Ich habe in den Texten zum Wiederaufbauprogramm für Corona nach der Veranstaltungsbranche gesucht, aber dazu nichts gefunden. Weiß einer von euch mehr dazu? Mein Kumpel im Kultusministerium wußte da auch nichts.
 
Ich habe in den Texten
In welchen?

Grundsätzlich gibt es das Problem, dass "Veranstaltungsbranche" kein sauber abgegrenzter Begriff ist (mehr dazu in diesem Text). Insofern ist es fraglich, ob es Beschlüsse für eine solche "Branche" geben kann.

Ein nicht unwichtiger Teil wird vom VDVO abgedeckt. Auf dessen Website gibt es eine "Übersicht der aktuellen Informationen und/oder Verordnungen in Bezug auf die Durchführung von Veranstaltungen" (klick) und vermutlich noch mehr. Vielleicht lohnt sich ein Blick.
 
Zuletzt bearbeitet:
Inzwischen ist mein Kumpel im Kultusministerium besser informiert, dh. es ist jetzt einsehbar, wieviel Geld in durch Maßnahmen kaputte Infrastruktur gesteckt werden wird. Ihr müßt jetzt stark sein. Das Thema interessiert in Kreisen der Entscheider halt niemand.
 

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