Live Vocals zu dumpf - worauf muss man achten?

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Hallo!

Ich spiele in einem Cover Duo (Gesang/Gitarre und E-Drums).


Das Problem war immer, dass die Stimme sich von der "Verständlichkeit" nicht wirklich durchgesetzt hat (dumpf) und ich gerne wissen möchte,

worauf bei der Mixer-Einstellung/Monitoring zu achten ist.

Ich habe folgendes Equipment:


Shure Beta Mic über XLR in mein Digitech Vocalist 4 (verwende ich zwecks Stimmverdopplung bei den Refrains, da mein Drummer keine 2.Stimme singen kann ;) )

weiter geht's in mein MindPrint EnVoice MK 1 - dann Behringer Composer in das Insert Input vom Mischpult (Allen&Heath Zed 10)

(Habe folgende PA Anlage: HK Audio mit 2 Linear Pro LP12 und einem Bass Würfel; dazu noch eine Ene Endstufe von t.amp Ta 1500)

Die Akustik-Gitarre (Martin DX 1 - Zoom A3 - in den Mixer)

Als Monitor verwende ich eine DB Basic 100

Mein Drummer spielt ein Roland E-Schlagzeug und verwendet eine größere PA Box 15 Zoll (JBL) - ist diese zu groß oder kann man die auch als Monitor verwenden?

Welche Reihenfolge des Abmischens wäre angebracht und worauf wäre zu achten?

Ich habe mir ev. überlegt, mit dem Balance-Regler die Instrumente aufzuteilen; z.B. Vocals in der Mitte, Akustik-Gitarre über 2 Kanäle aufgeteilt auf links und rechts und das Gleiche

mit dem E-Schlagzeug.

Wäre dankbar für ein paar Ratschläge!


LG Manuel
 
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Also gut, da sich bisher keiner von den Livesound-Jungs berufen fühlt...

Zuallererst: Warum in aller Welt all das Zeuch in der Signalkette? Vom Digitech, das Du wohl aus kreativ-künstlerischen Gründen brauchst, mal abgesehen...
Mein Tip wäre:
Steck das Beta 58 zunächst mal direkt ins Pult. Stell Dir einen akzeptablen Sound ein. Klappt? Okay, häng das Digitech dazu. Klingt brauchbar?
Dann nimm Stück für Stück die restlichen Sachen am Pult dazu. Zunächst ALLES IN MONO! Sobald es undeutlich wird, kommst Du nicht umhin, dem dazugekommenen Instrument ein paar Frequenzen zu beschneiden(per Pult-EQ).
Wenn Du Dich so vorarbeitest, sollte zuletzt der Gesang nach wie vor sauber und in-your-face sein.
Merke: The vocals are where the money is.
 
Hallo!

Danke, für die Antwort!

Ich hatte damals nur einen kleinen Röhrenvorverstärker (Art Tube) zwischen den Digitech und den Mixer verwendet, dadurch wurde der Sound für meinen

Geschmack etwas wärmer.

Als ich vor 2 Jahren die PA Anlage gebraucht gekauft hatte, viel mir bei der Verkäuferin der Mindprint auf...hatte die beiden Geräte (Art Tube und Mindprint)

verglichen und merkte einen noch deutlich spürbaren Unterschied zugunsten für den Mindprint!

Der Sound wurde noch klarer und den Compressor hatte ich sowieso schon und ein Bekannter, der Tontechniker ist, hat mir dann diese Reihenfolge

empfohlen.

Bei kleineren Gigs spiele ich sowieso ohne den Rack und verwende nur das Digitech mit dem Art Tube.

Ich habe gestern beim Kompressor den Output etwas angehoben und siehe da, die Stimme war um einiges präsenter!!!

Frage: Wenn ich A-Gitarre und E-Schlagzeug nur Mono anstecke, dann kann mit dem Balance Regler die Instrumente nicht mehr gleichmäßig verteilen.
Sollen diese in der Mitte bleiben?


LG Manuel
 
Du kannst ein Mono-Signal beliebig im Panorama der Stereosumme über den Pan-Regler verteilen. Oder verstehe ich deine Frage falsch?
Grundsätzlich ist Stereobeschallung ein kontrovers diskutiertes Thema. In der Regel muss man damit rechnen, dass nur ein geringer Anteil der Gäste so steht/sitzt, dass der gewünschte Stereoeindruck ensteht. Ein reinen Monomix ist daher oft der bessere Kompromis. Siehe auch:
http://bobmccarthy.wordpress.com/2011/03/09/the-emperors-new-stereo/

Wenn du einen Kompressor verwendest, macht es natürlich Sinn, der dadurch reduzierten Pegel wieder aufzuholen. Dadurch kommt das komprimierte Signal ja erst nach vorne, sonst werden ja nur die Pegelspitzen reduziert.

Wenn du dich selber abmischst, stehst du ja hinter deinen Boxen und hörst dich primär aus dem Monitor. Kannst du da den Klang nach vorne raus überhaupt so beurteilen?
Ansonsten hilft es je nach Stimme, den Nahbesprechungseffekt mit dem EQ zu reduzieren oder gar zu beseitigen. Also Low-Cut rein und bei Bedarf um 200 Hz etwas absenken.
Gerade wenn bei deiner Anlage Tops und Subs passiv getrennt werden (so zumindest verstehe ich deine Auflistung) kann dieser Bereich Probleme verursachen.

Dein Mikro stellt auf jeden Fall keine Schwachstelle dar und mit ihm sollte ein durchsetzungsfähiger Sound auf jeden Fall drin sein.
 
Du kannst ein Mono-Signal beliebig im Panorama der Stereosumme über den Pan-Regler verteilen. Oder verstehe ich deine Frage falsch?
.

Mit meinem kleinen Allen&Heath Zed 10 geht das nicht..(zudem habe ich nur einen Hochpass-Filter, keinen Low Cut)..da müsst ich mir ein größeres
Mischpult zulegen, wo diese Funktionen möglich sind.

Die Idee mit dem Panorama-Effekt war ja wegen der Aufteilung der Instrumente, damit sich nicht alles in der Mitte überlagert...zumindest
habe ich das im Netz wo gelesen...)

Das nächste Problem ist, dass wir niemanden haben, der uns den Sound vor der Bühne abmischt...also eher die unorthodoxe Art: auf der Bühne einstellen

und der andere sagt, ob es "passt" ...:great:...ich weiß, ist nicht ideal....ich habe mir aber überlegt mit einem längeren Kabel mich vor der Bühne (so weit es halt geht) hinszustellen und das selber abzumischen...ich werde einen erfahrenen Tontechniker nicht das Wasser reichen können, aber das wäre halt der bessere Kompromiss, als wenn der Kollege einfach "passt" auf die Bühne ruft.

LG Manuel
 
Ein Low-Cut ist dasselbe, wie ein High-Pass-Filter.
Und du hast in den Mono-Kanälen einen Pan-Regler, mit dem du das Signal beliebig im Stereopanorama positionieren kannst.

Bau dir doch mal deine Anlage auf und stelle dich mit Mikro und Mischpult ein paar Meter davon entfernt auf, so wie normalerweise dein Publikum steht. Dann kannst du testen, wie du dein Equipment am besten auf deine Stimme einstellen musst. Das dient dir dann als brauchbare Ausgangsposition für Auftritte, bei denen du nur noch Feinanpassungen vornehmen musst.
 
Mein Drummer spielt ein Roland E-Schlagzeug und verwendet eine größere PA Box 15 Zoll (JBL) - ist diese zu groß oder kann man die auch als Monitor verwenden?

Als Monitor für Dich oder für den Drummer?
Als Drummfill sollte es gehen. Für Sänger/Instrumentalisten kann ich aus Praxiserfahrung sagen, dass hier das Problem auftauchen kann, dass man sich schlecht hört, wenn man zu dicht davor steht, wie es bei einem Monitor nun mal i.d.R. üblich ist.
Vor zwei Wochen auf nem Stadfestgig hatten wir das Phänomen mal wieder. Als Monitore standen Nexo PS 15 da. Wenn man direkt davor stand, war es schwierig, sich vernünftig zu hören, ging man weiter nach hinten (3-4 m) war alles gut. Wenn zum Vergleich PS 10,also mit 10er Speaker, da stehen, hört man sich auch gut, wenn man dichter davorsteht.
 
Wie stark komprimierst Du mit dem Composer? Meiner Erfahrung nach klingen die ganzen günstigen Kompressoren nur dann gut und "frisch," wenn man sich mit der Gain Reduction zurückhält - also nicht mehr als 4 bis 6 dB an GR. Wenn man es dagegen mit der GR übertreibt, wird der Sound stumpf. Ist eigentlich auch logisch, wenn man sich das Funktionsprinzip eines normalen Single-Band-Kompressors vor Augen hält.

Diese Vorschläge hätte ich also für Dich:
- Nimm doch mal den Composer aus dem Signalweg und gehe direkt in den XLR-In des Kanals (Gain anpassen!). Klingt es nun frischer?
- Lass den Digitech Vocalist 4 für die Kompression sorgen. Wenn vorhanden, funktioniere die Automatik, wähle soft-knee (heisst auch overeasy oder interactive)
- halte Dich insgesamt mit der Stärke der Kompression zurück, nicht mehr als 6 dB bei Pegelspitzen

Hier noch etwas Lesestoff:
Stimme nach vorne: http://www.mix4munich.de/stimme.htm
Kompressoren allgemein: http://www.mix4munich.de/kompressoren.htm

Hope that helps.

Gruß,
Jo
 
Hy!

Danke, für die Antworten!

Die JBL Box hat der E-Drummer, ich habe eine 10 Zoll DB Basic 100 Box.

Mittlerweile habe ich eine zufriedenstellende Einstellung (mit einer eigenwilligen Signal-Kette: Mic - Digitech Vocalist - Art Tube Amp - Mindprint - Compressor - Mixer)

Der Klang ist für meinen Geschmack sehr angenehm (voll, warm und "samtig") und natürlich präsent! Habe jetzt nicht mehr das Gefühl da was ändern
zu wollen...natürlich schauts bei einer anderen Umgebung (Wembley Stadion oder im Kölner Dom) ganz anders aus und es bedarf sicher einer Neuanpassung
des Mixes...;)

Ich habe alle Variationen ausprobiert; nur Mischer; Digitech - Mischer, usw....und die jetzige Verkettung klingt am allerbesten.
(Wobei ich auch bei kleineren Gigs nur das Digitech und den Art Tube in den Mixer angesteckt habe; im Grunde kann man es auch einfacher haben aber
ich bin halt ein Klang-Festischist.)

Was mir bei meinem Compressor aufgefallen ist (Behringer Composer, gute 20 Jahre alt ;) ) , dass ich nur eine hörbare Veränderung beim Output Regler
wahrnehmen kann und der Expander/Gate Threshold Regler auch funktioniert;

jedoch beim Threshold, Ratio Attack Regler merke ich nichts - ist das Ding kaputt?

LG Manuel
 
Kommt drauf an - wenn Du den Knopf "Automatic" (oder bei Behringer auch "Interactive genannt) aktiviert hast, dann sind die Kontrollen für Attack und Release sind ausser Kraft gesetzt. Das soll so sein.

Der Treshold-Regler soll theoretisch keine Klangveränderung bewirken, sondern "nur" dafür sorgen, dass die Kompression bzw. das Gate früher oder später einsetzen, soll heissen, bei niedrigeren oder höheren Pegeln. Lies Dir mal das hier durch: http://www.mix4munich.de/kompressoren.htm und auch http://www.mix4munich.de/gates.htm - da werden die Zusammenhänge der Parameter erklärt.

Gruß,
Jo
 
Hy!

Ich hatte gestern einen Auftritt auf einem Sportfest in einer HALLe (wie der Name schon sagt...viel Hall in der Halle...war schon eine Herausforderung, mit der
Soundeinstellung...zudem es auch sehr laut war, von den Leuten, die sich lautstark unterhalteten...(eh klar - ist ja keine Bibliothek)...es war wieder einmal
alles dumpf, so hab ich die Höhen vom Gesang weiter aufgedreht und die Bässe reduziert -> war deutlich besser...solange man das selber machen muss, bleibt mir nichts anderes übrig, als aus der Situation heraus eine Nachsjustierung vorzunehemen.
Ende gut, alles gut...;)
 

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