Hallo Zusammen !
Das ist m.E. ein schwieriges Thema, weil jeder das Wort "Live" anders definieret.
Vorab ich hab in meinem Musiker-Leben schon alles gemacht von Vollplayback bis zuz 100 % Live.
Aber nochmal zuück zur Definition. Ich gehe mal von 100 % Live aus, was für mich die erste Stufe bedeutet:
Jeder Musiker spielt jeden Ton auf seinem Instrument selbst auf der Bühne, es laufen keine Backing-Tracks.
Was jetzt kommt muss jeder selbst entscheiden, ob er es noch als Live ansieht oder nicht - ich schreibe mal meine Meinung dazu:
Beispiel1:
Die Coverband spielt alle Instrumente live ZUSÄTZLICH laufen noch Backing-Tracks. Ist meiner Meinung live - auch wenn ich das nicht machen wollte.
Beispiel2:
Die Coverband wechselt Instrumente, der Drummer spielt jetzt z.B. Saxophon und stattdessen übernimmt der Keyboarder mit seinem Entertainer-Keyboard die Drum-Spur. Live ?
Eigentlich doch schon.
Beispiel3.
Die Coverband wird für einen kleine Job gebucht, kann dort nur zu dritt auftreten. Sagen wir Gitarrist, Keyboarder und Sängerin. Jetzt wirds komplziert.
Ist der Einsatz von Styles (was ja jetzt nötig wäre) noch live ? Ich denke ja.
Jetzt steht das Publikum auf der Tanzfläche und schreit nach Flippers, oder nach DJ Ötzi oder, oder, oder..... alles Studioproduktionen, die live nicht oder fast nicht spielbar sind. Also kommen jetzt MIDI-Files zum Einsatz. D.h. der Keybaorder lässt ein MIDI laufen, spielt dazu z.B. Piano, der Gitarrist spielt die entsprchenden Soli usw. die Sängerin hat eine tolle Stimme. Ist das noch live ? Ja oder Nein ?
Für mich: Im Prinzip ja, so lange die Musiker wirklich auch ihre Parts spielen, die man auch in einer "100 %-Liveband" von Ihnen erwarten würde. Ansonsten eher nicht.
Beispiel4.
Die o.g. Drei-Mann(Frau)-Combo ist gebucht und der Gitarrist wird krank. Was jetzt ?
Ersatz ? Kann klappen - kann auch nicht. Zum Glück hatte man für die letzte Mitternachts-Show ein paar Halbplaybacks produziert, die man jetzt ins Programm einstreuen kann. Keyboarder und Sängerin machen ihren Job wie gehabt, lediglich der Keyboarder spielt leiser als sonst, da er ja ansonsten doppelt zu hören wäre.
Ist das noch live? Ich denke nicht - verstehe es aber trotzdem - man will schließlich den Veranstalter nicht durch eine Absage verlieren.
Beispiel5
Ein bekannte Band mit eigenen Songs (Schlager) spielt auf einer Gala. Die Songs sind dem anwesenden Publikum von CD/Radio bekannt. Also verwendet die Band Halb-/Vollplayback, um zu gewährleisten, dass der Sound im Saal genauso ist wie auf der CD.
Live ? NEIN ! Publikum begeistert? JA ! (Das klingt ja wie auf der CD.......)
Ihr seht, die Grenzen sind sehr unklar und fließend. Es muss jeder selbst entscheiden wie weit er beim Einsatz von techn. Hilfsmitteln geht. Nachdem ich jahrelang mit Entertainer-Key, Sequenzer usw. unterwegs war,
hatte ich irgendwann keine Lust mehr auf sowas, was aber nicht bedeutet, dass ich es grundsätzlich verurteile. Ich denke, da wo es nötig ist (.zB. bei Strudioproduktionen) kann/soll/darf man Sequenzen einsetzen. Ansonsten sollte man versuchen so viel wie möglich selbst zu spielen.
So jetzt hab ich mich mal wieder ausgelassen..... ;-))
ciao
bluebox