Naja, auch wenn das jetzt 5 Tage später kommt, will ich trotzdem mal meinen Senf dazugeben, nachdem ich das gelesen hab und auch für Farwell nochmal ne kleine Ausführung machen, weil's hier doch im speziellen erst mal um das WIE geht, nicht um das OB und WARUM.
Erst mal, klar die Diskussion ob Samples Live sind ist einfach hinfällig und über sowas diskutiert man nicht. Bloß weil In Flames Samples benutzen, sind sie keine Live-Band mehr? naja, lassen wir das.
Zu Setup: Es gibt echt 1000000 Wege, die nach Rom führen, so auch beim Sampeln und Klicken (was natürlich damit verbunden ist).
Normalerweise hast du eine gewisse Anzahl Kanäle auf der Bühne, lassen wir es 2 Git, Bass, Drums und Vox sein. Dazu kommen die Samples und Klick. Aber wie funzt das ganze? In-Ear Monitoring ist ein riesen Act für sich, aber wer mit Samples spielt, spielt normalerweise auch mit Klick.
Ich werde jetzt mal ausführen, wie ich das mit meiner Band live organisiere, dann sollte das WIE denke ich geklärt sein.
Erst mal muss jeder kanal, der irgendwie von einem Instrument kommt gesplittet werden. Grund dafür ist das In-Ear-Monitoring. Ich will auf meinen Kopfhörern natürlich einen Mix nach meinem Geschmack und nicht grade den FOH-Mix. Also wird jedes Mikrofon erst mal in einen Splitter gejagt (1x XLR IN, 2x OUT), ganz einfach bis dahin. Ob man ein komplettes Drumset splittet, naja, ich meine nicht auch kleinen bis mittelgroßen Bühnen, da das Teil ja auch so schon einen hörbaren Krach macht. Vielleicht Snare und Bassdrum, aber mehr auch nicht.
Ein Kanal aus dem Splitter wird ganz normal dem Mischer am Mischpult FOH zur verfügung gestellt, damit der sein Ding klarmachen kann und für einen guten Sound VOR der Bühne sorgen kann.
Jetzt kommt aber der interessante Teil: Was machen wir mit den anderen Kanälen aus dem Splitter?
Meine Lösung sieht so aus: Ich habe ein kleines Rack auf der Bühne neben meinem Drumset stehen und einen Laptop drauf. Das stößt natürlich wieder das empfindliche Thema "Festplatte und PC auf der Bühne" an. Ich meine: Kein Thema, die Technik ist ausgereift. Dazu aber später noch mehr.
In diesem Rack schlummern folgende Teile:
Eine Profire 2626
Ein 8x HP-Preamp
Die besagten Splitter
Hallgerät
Vocal-Preamp
Patchbay
Kompressoren
AD - DA Wandler (ADAT)
Was mach ich damit?
Vocals laufen über den Voc-Pre und das Hallgerät in die ProFire. Alles andere läuft über Kompressoren und Limiter (Pegelbegrenzer) in die ProFire. Die Limiter sind dazu da, deine verdammten Ohren zu schützen (das vergessen viele). Da lässt nur mal der Sänder das Mic fallen und es gibt ein BATSCH auf den Kopfhörer und dein Trommelfell ist im Arsch, das geht ganz schnell.
Jetzt haben wir alles mal in der ProFire drin. Nun geht's in die Software. Cubase läuft mit einer Klickspur und den Samples (jedes natürlich auf unterschiedlichen Stereopaaren). Samples grundsätzlich in STEREO, je nach Effekt. Das jemand Samples in Mono laufen lässt, hab ich noch nie gehört.
Und hier kommt das ganze zusammen: Der Mixer der Profire bietet mit 8 STEREO-Monitormixe, d.h. ich kann jedem Musiker der band einen individuellen Mix bereitstellen. Das ist extrem geil und komfortabel. Ich kann in der ProFire die Einstellungen speichern und laden wie ich will. So könnte ich sogar pro Lied andere Mixes machen.
Vorteil der ganzen Geschichte: Wir stellen das komplette Monitoring im Proberaum ein und auf der Bühne haben wir EXAKT den gleichen Sound. Zudem kann man hergehen und sagen: "Nein danke, ich brauch keine Monitorboxen". Weiterer Effekt: Praktisch Lautlos Proben (OK, das Drumset, ich weiß). Die Mixe der Profire gebe ich wahlweise an die Analog oder Digital-Outs der Profire ab und speise damit die jeweiligen Kanäle des HP-Preamps.
Wir haben es noch leichter, da wir unsere bass- und Git-Signale garnicht splitten müssen. Läuft alles über Boss GT-10 oder GT-8 und die haben ja bekanntlich 2 Ausgänge.
Diese ganze Schow geht natürlich auch mit Mischpulten und gottes Technik, aber ein Aux-Weg eines Mischers ist MONO. Wenn ich Stereo will -> 5 Bandmitglieder -> 10 Auxwege...... $$$$$$$$$$
Deswegen bevorzuge ich den Laptop als Umschlagstation. Habe immer einen redundanten dabei, aber bisher ist noch nie etwas schiefgelaufen.
Noch ein Vorteil der Geschichte: Ich bin der Meinung, das eine Band, bei der jeder den Sound auf den Ohren hat, den er will, eine bessere Performance abliefert.
Und was mit noch gerade einfäällt: Wenn ihr euren eigenen Monitorsound habt: Es ist scheißegal ob ihr auf einer 40m breiten Bühne steht oder in einem Puff an der Stande, es klingt immer gleich
Ich hoffe, das erklärt mal in groben Zügen so ein Setup. ICH fahre damit sehr gut und seitdem im April die ProFire rauskam.... ich hab glaub 10HE Rackzeugs aus meinem Live-Rack geschmissen
Also.... einer von 1000000 Wegen zu nem guten Live-Sound...
Gruß DMR-Maniac