Live mischen - Lassen oder selber machen?

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Hi Leute,

vergangenes Wochenende war es wieder soweit. Ein Bürgerfest-Auftrit ist angestanden und es war eine relativ große Bühne
mit exzellenter Licht- und Tontechnik vorhanden. Das Licht war sehr gut gemacht, der Sound eher so "lala".

Wir sind ein Trio: Schlagzeug, Bass, Gitarre und zwei Gesänge.

Der Gitarrist geht mit Amp-Modeling in die Stagebox, der Bassist direkt aus seinem Effektboard in die Stagebox und das Schlagzeug war
komplett mikrofoniert und auch direkt an der Stagebox.

Nun ist unsere Überlegung, dass wir in Zukunft (auch wenn ein FOH-Mixer bereitsteht!) alle Instrumente und Mikrofone (auch die vom Schlagzeug)
erst an unser X-Air anschließen, wir diese selbst mischen (jeder von uns hat In-Ear und gemischt wird per Software) und die "Links-Rechts-Summe" des X-Airs an die Stagebox
der FOH übergeben.

-> Der FOH-Mann hat dann eigentlich nur noch das Auspegeln der Anlage zu tun und man wäre zu einem großen Teil von Demotivation, schlechter Laune oder einfach stümperhaften Wissen verschont.

Glaubt ihr funkioniert so etwas besser, als einen schlechten oder wenig motivierten FOH-Mann am Mischpult sitzen zu haben?
 
Eigenschaft
 
Den Mix für die InEar kannst du aber m.M. nach nicht 1 zu 1 an die FOH schicken.
Ein FOH Techniker mixt den Sound ja auch nicht nach seinem Kopfhörer, sondern danach was aus der P.A. kommt.
 
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Dem FOH ein L-R-Signal zur Verfügung stellen wird höchstwahrscheinlich zu sehr schlechtem Sound führen.
Wie wollt ihr denn auf der Bühne wissen, wie es unten im Raum klingt?

Möchtet ihr euren In-Ear-Sound selbst in der Hand haben, dann würde ich da mit Splittern arbeiten.
Die für euch relevanten Signale splitten, ein Ende geht in euer XAir, ein Ende zur FOH.

Das könnte man zB mit so einem Splitter machen:
https://www.thomann.de/de/behringer_ultralink_ms8000.htm

@dr_rollo hat dazu mal einen schönen Bericht zu geschrieben:
https://www.musiker-board.de/thread...-fuer-unabhaengiges-in-ear-monitoring.676921/
 
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War der Sound "so lala" auf der Bühne oder davor? Wer meint dies? Wie klangen die anderen Acts?

Es liegt heute - meiner Erfahrung nach - immer seltener an der Anlage, sondern immer mehr am Tonmenschen. Ideal ist ein "eigener" Toni, der Euch und die Anlage und das Pult vor Ort bestens kennt. Illusorisch. Da kann/muss man dann drauf hoffen, dass der Mann vor Ort zumindest entweder Pult oder die Anlage halbwegs kennt. Euer Set-up ist jetzt auch nicht so komplex, als dass das ein "Durchschnitts"-Tonmensch nicht gescheit hinkriegen sollte.

(Zum Vergleich: Wir kamen in der letzten Band in der Regel mit 2 Gitarren, Bass, Drums, Percussion, Keys, 2 Trompeten und Saxophon und Vocals daher... da waren 90% der "2GittenBassDrumsVox"-gewohnten Menschen am Pult total konfus).

Wie dem auch sei - Stage- und Monitoring-Sound hat mit dem FoH-Sound wenig bis gar nix zu tun. Selbst on-stage mixen und das ans FoH schicken geht schief.
 
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Das der Sound so "lala" war, haben Leute gesagt, die uns kennen und auch Musiker sind.
 
Ihr könnt nicht beurteilen, wieviel Direktschall von den Instrumenten wo ankommt. Das kann noch wesentlich unausgewogener werden als eine schlechte Mischung von extern.
Auch hört ihr nicht, ob euer Gesang verständlich, klar, in der richtigen Lautstärke und ohne Ätzfaktor rauskommt.
Machts nicht noch schlechter, als es manchmal ist
 
Einen eigenen Tontechniker dabeizuhaben ist immer (Soundtechnisch) von Vorteil.
Er kennt Euren Sound und weiß was für Aktionen bei den Songs wann nötig sind.

Auch wenn schon PA und FOH vorhanden ist kann der am vorhandenen Pult Euch abmischen.
Der zuständige Tech ist dann halt als Babysitter unterwegs um beim Einrichten und bei Problemen mit der fremden Anlage zu helfen.
Halt im Vorfeld abklären dann ist das alles normalerweise kein Problem.
 
Das der Sound so "lala" war, haben Leute gesagt, die uns kennen und auch Musiker sind.
...aber war das bei allen so, oder nur bei euch? Und natürlich, was jede Band tun kann (aber zu wenige tun) ist "interne Klarheit". Tight spielen, Dynamik, Luft zwischendrin, Frequenzen sortiert... wenn alle Vollgas losbrettern wird's immer nur "so lala". Aber ich gehe davon aus, dass das bei euch grundsätzlich passt. Bleibt halt die Frage, ob es "nur" bei euch "lala" war, oder bei allen Acts davor/danach auch. Es soll ja auch Mischer (bzw. Veranstalter) geben, die den jeweiligen Heimfavoriten oder Main Act bevorzugen und bei allen anderen mit angezogener Handbremse fahren...
 
die "Links-Rechts-Summe" des X-Airs an die Stagebox
der FOH übergeben.
Der FOH-Mann hat dann eigentlich nur noch das Auspegeln der Anlage zu tun und man wäre zu einem großen Teil von Demotivation, schlechter Laune oder einfach stümperhaften Wissen verschont.
Wenn ich euch unter diesen Bedingungen mischen würde, dann wärt ihr zwar vor stümperhaftem Wissen verschont, aber Demotivation und schlechte Laune auf meiner Seite wären definitiv vorprogrammiert. Ich würde mich schlichtweg weigern, das so zu machen. Kauft euch zwei von diesen Splittern und baut die in euer Rack:
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...nal-Mic-Splitter-8in-16out/art-PAH0017023-000
Dann habt ihr euer geschlossenes In-Ear-System, wie es sich gehört. So kann der Livesound zwar auch hin und wieder schief gehen, aber wenigstens besteht die Chance, dass ihr gut gemischt werdet. Bei der Idee mit der LR-Summe besteht diese Chance nicht ;)
 
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Bei euerm Vorschlag denke ich, daß der Streß mit 99,9% der Mischer vorprogrammiert ist, und die Nummer definitif nach hinten losgeht!
Freundliches Auftreten, klare Angaben und etwas Hilfsbereitschaft lassen eigentlich die meisten Menschen besser arbeiten.;)

Da wir in aller Regel unsere Muggen selbst beschallen, haben wir von Beginn an auch immer 'nen eigenen Tonmann, oder besser gesagt, es gibt schon immer ein Band-Mitglied, dessen Instrument das Pult ist. Und das ist definitiv die beste Variante!
Wenn wir mal auf größeren Veranstaltungen mit fremder Technik unterwegs sind, dann kommt von vornherein in den Vertragm daß unser Mann beim Mix(!) das letzte Wort hat. Daß er natürlich dem Veranstaltungs-Toni nicht doof kommt, ist ja selbstredend. Meist sind die Leute froh, wenn sie mal in Ruhe was Trinken/Essen/Entsorgen gehen können...
 
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Die Idee mit dem X-Air hatten wir auch: Individuellen Monitorsound aus dem Proberaum auch Live nehmen und ein mal nen FOH Mix am X-Air einstellen, der in allen Locations gut klingt.

Hat nur leider nicht funktioniert. Wir haben folgende Gründe ausgemacht:
- keine 2 Räume "klingen" gleich
- Gitarrenamp-Einstellungen variieren (ok, neicht euer Problem)
- Mikrostellungen vor Amps / Drums

Nach unserer Erfahrung kann man einen "Rohmix" voreinstellen, das Feintuning muss aber vor Ort gemacht werden.
 
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Sind wir eigentlich die einzige Band hier, die sich erfolgreich selber mischt? Okay, normalerweise nicht, wenn eine Anlage nebst Toni da ist, aber wenn nicht, dann mischen wir uns von der Bühne aus.

Das läuft dann so ab: Bassist und Schlagzeuger (ja, ihr lacht, ist aber so) kennen unser Digitalpult in- und auswendig. Wir haben eine komplette bandeigene Anlage vom Mischer über mehrere Amps bis hin zu Satelliten, Subwoofer und Monitoren, die auch immer im Probenraum aufgebaut ist und verwendet wird (wir haben in der ganzen Band keinen einzigen klassischen Instrumentenverstärker, alle spielen direkt ins Pult), also nix mit "kommt nur zum Gig raus".

Der Bassist hat auch noch den Vorteil, einen Wireless-Sender zu haben. Beim Soundcheck geht er immer wieder spielenderweise vor die Bühne und hört sich das Gesamtgefüge an, um dann am Mischer nachregeln zu können. Der Leadsänger/2. Keyboarder und die Sängerin haben Funkmikros und können auch nach vorne gehen.

(Zum Vergleich: Wir kamen in der letzten Band in der Regel mit 2 Gitarren, Bass, Drums, Percussion, Keys, 2 Trompeten und Saxophon und Vocals daher... da waren 90% der "2GittenBassDrumsVox"-gewohnten Menschen am Pult total konfus).
Hörner haben wir keine, aber wir können solche Tonis auch auf andere Art zur Verzweiflung bringen:
  • nur eine Gitarre
  • dafür zwei Keyboarder mit insgesamt sechs Klangerzeugern
  • beide mit optional eigener Nachbearbeitung ihres Mikrosignals (und nein, das kann der Toni mit seinem FoH-Besteck nicht auch, geschweige denn besser)
  • die Keyboards spielen nicht nur ein bißchen im Hintergrund und auch nicht nur Piano, im Gegenteil
  • der Bassist spielt nicht nur wummernde Grundtonachtel, sondern will einen knackigen, differenzierten Sound
  • es gibt sogar Tonis, die es irritiert, wenn Baß und/oder Gitarre(n) ohne Amps aufschlagen und direkt ins Pult wollen

Bleibt halt die Frage, ob es "nur" bei euch "lala" war, oder bei allen Acts davor/danach auch. Es soll ja auch Mischer (bzw. Veranstalter) geben, die den jeweiligen Heimfavoriten oder Main Act bevorzugen und bei allen anderen mit angezogener Handbremse fahren...
Hatten wir auch mal, als die Hälfte der jetzigen Besetzung (ich inklusive) noch nicht dabei war: Stadtfest. Ganze Technik nebst Toni gestellt vom Headliner, einer hochdotierten Top40-Band. Jeder Act auf der Bühne klang scheiße, aber mal so richtig. Der Toni kümmerte sich um genau gar nichts. Als dann aber die Top40-Band auftrat, war der Sound auf einmal 1a.

Der Toni hatte tatsächlich von der Band den Befehl erhalten, die ganze "Konkurrenz" vorsätzlich miserabel abzumischen und ihnen einen grauenvollen Ton zu verpassen, damit die Top40-Band selbst besser dasteht.


Martman
 
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Der Toni hatte tatsächlich von der Band den Befehl erhalten, die ganze "Konkurrenz" vorsätzlich miserabel abzumischen und ihnen einen grauenvollen Ton zu verpassen, damit die Top40-Band selbst besser dasteht.
Das ist ein Klischee, das ich nicht bestätigen kann. So eine Form von KonkurrenzKampf unter Bands kenne ich nicht, und am wenigsten hat ein Veranstalter da Interesse dran. Wenn eine Band schlecht klingt, kann man das nicht pauschal auf die Technik schieben, schon gar nicht, wenn über dieselbe Anlage eine andere Band besser klingt. Das sind meistens andere Gründe. Natürlich wird eine Band vom eigenen mitgebrachten Techniker besser abgemischt, das liegt aber eindeutig daran, dass er ‚seine‘ Band besser kennt.
 
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Vorsätzliches Schlechtmischen würde ich auch nur in den seltensten Fällen unterstellen (obwohl sicher nicht unmöglich).

Häufig ist es Desinteresse. Wieder vor Kurzem beim Festival der Kulturen in Stuttgart. Tanzdarbietungen mit von den Tanzgruppen mitgebrachten Tonträgern. Davon waren einige - sagen wir es einmal vorsichtig - suboptimal. Allerdings hätte ich, wenn ich da am Pult gesessen wäre einfach mal ein klitzekleines bisschen den EQ bemüht, um dem armen Publikum die Ohren etwas zu schonen. Häufig hätte es gereicht, die etwas zu grellen Mitten etwas zu zügeln oder einen zu penetranten Bass zu zähmen. War leider nicht so. Man hätte ja den Gruppen das Originalsignal so auf dem Monitor lassen können.
Bei manchen Gruppen war der Klang gut. An der Anlage lag es sicher nicht (alles amtliches d&b Material).

Andere Veranstaltung. 2x gleiche Bühne, 2 sehr unterschiedliche Bands. Seeburg Galeo Arrays + Subwoofer. Eine Band klang fantastisch (Santana Cover Band) eine andere dünn und kratzig (Nachwuchs-Band). Die erste Band bestand fast vollständig aus Profis. Bei der zweitgenannten hätte man mit noch so viel Technik kein besseres Ergebnis erzielen können. Da war einfach schon die Band nix.
 
Man kann sich schon von der Bühne aus mischen, das habe ich ja mit meiner Hardrockband oft genug gemacht, und das Ergebnis war immer im grünen Bereich. Trotzdem wird es immer besser, wenn jemand mischt, der den Sound auch die ganze Zeit hört, der also im Publikum sitzt. Da ich bei dieser Band seit kurzem ausschließlich den Sound mache und nicht mehr spiele, kann ich aufgrund von Publikumsfeedback ganz klar bestätigen, dass die Jungs nun hörbar besser klingen als damals. Und nein, es liegt nicht am neuen Bassisten. Obwohl... naja, ein bißchen vielleicht.
 
Hey,

...von der Bühne aus mischen klappt dann gut, wenn man einfaches Equipment benutzt das man sehr gut kennt.
Mit meinem alten Mackie Pult (USA!), den DB-Opera 15er Subs und den FBT Maxx 2A Tops kann ich den Sound blind mischen, denn ich kenne die Anlage ganz genau.
Nach dem Aufstellen lassen wir Musik laufen um die Lautstärke der Tops zu den Subs und die Feinabstimmung Mitten/Höhen an der Klangregelung der Tops auf die Location kurz anzupassen.
Das Drum zusammen mit dem Bass kann ich ja noch draußen gegenhören, für zusammen mit meiner Gitarre hab ich n langes Kabel.
Dann stell ich den Gesang meines Bassers ein (singen beide Lead/Backing), kann ich auch noch von unten checken.
Auf der Bühne mach ich meinen Gesang gleich laut und mache noch auf den Drumfill und die zwei Floormonitore die Monitormixe.

Fertig, im Trio geht das sehr gut und klingt meist besser als ob uns mit der gleichen Anlage jemand abmischt der die Band nicht kennt.
Bei uns kommt wie gesagt erleichternd dazu, dass es meist nur Trio ist und Bluesrock prinzipiell von einem eher geradlinigen Sound ohne grosse Effekte profitiert, der ruhig tendenziell etwas rough, straight und vintage rüberkommen darf.
Es muss natürlich allgemein ein Bewusstsein da sein, dass da kein Soundman ist der hilft und aufpasst-Dinge wie Silent Plugs an den Kabeln (zB. für evtl Akustikgitarren) usw. sollten für diese Bedingungen Standard sein.

Voraussetzung ist außer den genannten Aspekten natürlich auch eine gewisse Qualität beim Grundklang der Instrumente und Routine sowie Gelassenheit allgemein...bei uns Altrockern ist die halt da:D...

...und eine Erkenntnis aus gut 25Jahren Praxis in der Art: zu aufwändiges komplexes Instrumentarium oder sonstiges Equipment macht den Sound im Endeffekt genauso schlechter wie zu wenig und zu schlechtes...es muss eben alles immer zueinander und zur Situation passen!

Gruss,
Bernie
 
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Das ist ein Klischee, das ich nicht bestätigen kann. So eine Form von KonkurrenzKampf unter Bands kenne ich nicht, und am wenigsten hat ein Veranstalter da Interesse dran. Wenn eine Band schlecht klingt, kann man das nicht pauschal auf die Technik schieben, schon gar nicht, wenn über dieselbe Anlage eine andere Band besser klingt. Das sind meistens andere Gründe. Natürlich wird eine Band vom eigenen mitgebrachten Techniker besser abgemischt, das liegt aber eindeutig daran, dass er ‚seine‘ Band besser kennt.
Das war kein Klischee, sondern unumstößliche Tatsache.

Noch einmal:
  • Die Top40-Band hat für den ganzen Tag an dieser Bühne ihren eigenen Toni gestellt.
  • Jeder Act vor der Top40-Band klang absolut grauenvoll in so ziemlich jeglicher Hinsicht. Das war kein Fehler dieser Acts, das war auch kein Zufall. So schlimm, wie das war, hätte schon jemand mit vollem Vorsatz den Sound total vermurksen und vermulmen müssen. Ernsthaft: So miserablen Sound schickt niemand von der Bühne. Und wenn, dann sollte der Toni mal was sagen und das nicht so lassen.
  • So scheiße das auch alles klang – während der Auftritte der anderen Acts hat der Toni (noch einmal: der von der Top40-Band gestellte Toni) genau überhaupt gar nichts gemacht. Entweder saß er absolut tatenlos (!) hinterm FoH-Pult, obwohl der Sound offensichtlich grausam war – und ebenso offensichtlich todsicher nicht so grausam schon von der Bühne kam. Oder er saß überhaupt nicht hinterm FoH-Pult, sondern an einem Getränkestand (!!!).
  • Als dann die Top40-Band auf der Bühne war, klang sie perfekt. Gemischt von exakt demselben Toni. Auf exakt demselben Pult. Über exakt dieselbe PA.
Meines Wissens ist meinen heutigen Bandkollegen sogar von anderen Musikern bestätigt worden, daß das bei dieser Top40-Band so Praxis ist: Sie stellen bereitwillig den Toni für eine Veranstaltung, der dann alles, was nicht diese Top40-Band ist, auf Anordnung der Band mit Absicht gnadenlos und nach allen Regeln der Kunst kaputtmischt – und zwar auch Bands, die für die Top40-Band gar keine Konkurrenz sind. Einfach nur zu dem Zweck, damit die Top40-Band als Headliner dann noch besser und professioneller und so wirkt, weil sie ja so unsagbar geil klingt im Vergleich zu dem "Schrott" vorher auf der Bühne.


Martman
 
Das war kein Klischee, sondern unumstößliche Tatsache.

Martman
Ziemlich ehrloser Toni... kann mir das eigentlich net vorstellen, dass das regelmäßig durchgeht. Auch der Veranstalter müsste doch merken, dass der Tonmann sich um nix kümmert und seiner Arbeit nicht nachgeht wofür er bezahlt wird. Wenn er allerdings nicht bezahlt wird, oder nur n Hunni oder so bekommt für n ganzen Tag mischen wunderts mich auch net wenn er nix macht
 
Ausnahmen bestätigen die Regel. Und nochmal: Ich kenne so ein verhalten nicht. Dass die eigene Band besser klingt, liegt nun mal auf der Hand, weil ein Techniker seine eigene Band i.d.R. gut kennt, und das Abmixen eine Routine für ihn ist. Wir wurden auch schon das eine oder andere Mal überrannt, als sich plötzlich und ohne vorherige Absprache herausstellte, dass wir unsere Anlage auch für andere Acts zur Verfügung stellen sollten. Warum sollte ich diesen Ärger an den anderen Bands auslassen, die da gar nichts für konnten, weil ihnen der Veranstalter im Vorfeld erzählt hatte, dass eine Anlage vorhanden wäre. Da lass ich den Veranstalter für den Mehraufwand einmal kräftig bluten, alleine schon, weil der Zeitaufwand für uns deutlich größer war, was er dann wohl oder übel auch hinnehmen muss, und gut. Aber die anderen dann bewusst schlecht abzumischen, ist nicht kollegial und macht man auch nicht.
 
Bei den Tonis ist es zum Teil nun mal so, dass es wie vor Gericht oder auf hoher See ist: ...man befindet sich in "Gottes Hand"...
Die Branche der Event-Dienstleister ist eben auch sehr breit besetzt von Vollpfosten bis Vollprofies...

Nichtsdestotrotz würde mich interessieren, welchen Bands es überhaupt möglich ist, einen eigenen Toni zu "haben"/ zu engagieren?

Wir sind eine 6-köpfige Band und schon froh, wenn wir auf mehr als 600€ Gage kommen.
Bisher haben wir uns einmal für einen etwas wichtigeren Gig, wo wir mit eigener PA auflaufen sollten, uns einen Profi als Mixer engagiert. Das hat uns gut die Hälfte der Gage gekostet.
Der Sound war IMO ok und an einigen Stellen hat er sinnvolle Einstellungen für Kompressor/Gates vorgenommen, an die wir/ich uns/mich so nie rangetraut habe. Diese Einstellungen nutzen wir jetzt als "Presets" weiter.
Es fällt mir schwer zu beurteilen, wieviel gut/"besser" der Sound war. Zmindest gab es diesbezüglich kein besonderes Feedback von unserer "Fan Base".

Einen Toni als zusätzliches "Bandmitglied" (mit all den Opfern und Schmerzen...) zu rekrutieren, sehe ich schwierig.

Darum habe ich mich als Gitarrist irgendwann komplet kabellos ausgestattet und kann die Band zumindest beim Sound Check via Tablet als "FOH" abmischen.
Wenn die Leute dann da sind, springe ich immer mal wieder vor die Bühne und kontrolliere und regel von der Bühne auch ggf. nach (...und richte mich nie, nie, nie, mehr nach "guten Tips" aus dem Publikum...).

Das ist momentan die "beste" Lösung, die mir einfällt.
Den digitalen Mischpulten sei Dank, ist es ja überhaupt erst möglich einen einigermaßen vernünftigen Sound Check auch ohne eigenen Toni machen zu können.
 

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