Live-Equipment: Einsatz von MIDI und virtuellen Instrumenten?

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Hallo Leute, ich möchte mal hier nach Euren Meinungen, Erfahrungen und Tipps zu folgender Idee fragen:

Seit ein paar Monaten spiele ich in einer Hard Rock Formation Keyboard, genau genommen ein altes Alleinunterhalter-Keyboard mit jeglichen Schikanen, das alles kann, aber manches nicht besonders gut. Hauptsächlich nutze ich Piano- und Hammond-Sounds a la Jon Lord, nur vor allem die Hammond-Sounds sind nicht besonders überzeugend. Darum bin ich nun auf der Suche nach einer besseren Alternative zu diesem Monstrum.

Mir schwebt eine Kombination aus einem MIDI-fähigen Masterkeyboard und einem hochwertigen virtuellen Instrument (z.B. Native Instruments B4 o.ä.) vor. Ich bin mir aber nicht sicher, auf was ich mich da einlasse und ob das überhaupt empfehlenswert ist mit so einem digitalen, schnittstellen-lastigen und "anfälligen" Equipment live zu spielen.

Ich besitze ein neues Notebook mit Intel Core i3 370M (4 x 2,4 GHz) und 4 GB RAM, alles andere (Keyboard, MIDI-Interface, Software) müsste ich mir noch besorgen. Gibt es da Kaufempfehlungen?

Was denkt Ihr über die Sache?

Danke schonmal!
Markus
 
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Grundsätzlich ist sowas schon möglich, es bedeutet natürlich einen entsprechenden Mehraufwand, das ganze System absturzsicher und zuverlässig zu machen und auch die geringeren Kosten stellen sich in vielen Fällen als Täuschung dar, wenn man alles zusammenrechnet. Gibt es denn irgendeinen bestimmten Grund, warum dir sowas vorschwebt? Gerade wenn man eher Grundsounds wie Piano und Orgel braucht gibt es genug Hardware-Alternativen.
 
Ich fahre gerade folgende Strategie:

Ich denke virtuelle Synth sind als Ergänzung einsetzbar.

Fange gerade langsam mit einer virtuellen Orgel ( VB 3 für 49 Euro ) an, die ein Roland VR ersetzen soll und komplett über den XF 6 gespielt und gesteuert wird, den XF spiele ich ggf. über ein Fatar Masterkey und dann gehts Schritt für Schritt mit wenigen zusätzlichen Plug ins weiter. Ich weiss noch nicht welche, FM 8 habe ich mir mal schonmal zugelegt/gekauft.

Betriebssystem = XP, schon optimiert mit nicht mehr als 15 Prozessen und schon im Einsatz mit SAC (Software Audio Console) --> betriebssicher und audiotechnisch einwandfrei.

In meiner 25 jährigen Erfahrung als Live Keyboarder habe ich eins gelernt: Weniger ist mehr -- ein Haupkeyboard über das man alles steuert und das den Großteil der Sounds stellt und das dann durch beliebige Slaves ergänzt wird (hatte früher eine Korg T3 mit 5 Expandern dran, das war aus heutiger Sicht etwas zu viel...). Da gibt es heute viele gute Keys die das können.
Ob die zusäzlichen Slaves jetzt Hard- oder Software sind --> egal. Bei Softwaresynth kann man halt schön variieren.

Vielleicht wären die Yamaha MOX Geschichten auch was, da ist das Audioiinterface schon drin...

Jochen
 
Warum willst du überhaupt Software und ein Masterkey und nicht einfach ein "komplettes" Keyboard?

Ich persönlich würde dir raten mal die Kurzweil PC3 Serie anzuschauen. Soundtechnisch geht das durchaus in Ordnung und du hast eins der besten, wenn nicht das beste Masterkeyboard am Markt in der Hand, falls du die Softwaregeschichte ausbauen willst.

Ich selber fahre auch ein halb/halb Setup, bin aber immer noch froh wirkliche Hardware dabei zu haben und damit ein Backup zu haben.
 
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Danke Euch erstmal für die Antworten!
Illidan schrieb:
Gibt es denn irgendeinen bestimmten Grund, warum dir sowas vorschwebt? Gerade wenn man eher Grundsounds wie Piano und Orgel braucht gibt es genug Hardware-Alternativen.
jelke1 schrieb:
In meiner 25 jährigen Erfahrung als Live Keyboarder habe ich eins gelernt: Weniger ist mehr
toeti schrieb:
Warum willst du überhaupt Software und ein Masterkey und nicht einfach ein "komplettes" Keyboard?
Naja, die Kosteneinsparung war mit ein Grund. Aber vor allem ist ein "blankes" Masterkeyboard schon eine gute Investition, auch für mein Homestudio. Softwaretechnisch war das NI B4 nur ein Beispiel, es gibt vermutlich auch ganz gute Lösungen, die günstiger sind.

Ich fahre nicht gerne zweispurig mit Hardware-Lösung und Software-Lösung, sondern will gerne zuverlässig in eine Richtung aufbauen. Das hat auch logistische Vorteile mit einem schlanken Masterkeyboard und einem funderplatten Notebook zum Konzert oder zur Probe zu erscheinen. Habe und brauche als Student auch kein eigenes Auto, von daher.

Ich denke mir außerdem noch, dass ich soundtechnisch völlig ungebunden bin, wenn ich mir die richtige Software kaufe und damit ein tolles Keyboard mit unendlich vielen Soundmöglichkeiten habe.

Was wäre denn ein tolles Masterkeyboard? Welches Interface könnt Ihr mir empfehlen?

Achja: Habe noch nie eine Hammond-Orgel gespielt, aber ich nehme an, dass die Tasten völlig unbeschwert sind, so wie bei meinem jetzigen Keyboard. Das wäre eigentlich schonmal ein Kriterium.

LG und Dank :)
 
Naja, die Kosteneinsparung war mit ein Grund.
Wenn du den Rechner schon hast und der auch für Musikanwendung geeignet ist (wie sieht's z.B. mit der Festplatte aus? Die meisten Notebooks haben ja leider nur Platten mit 5400U/min und folglich geringerem Datendurchsatz - das kann man schon merken) kannst du tatsächlich was sparen, aber meist ist die Ersparnis am Ende kleiner als zuvor erwartet. Vor allem, wenn man ein vernünftiges Masterkeyboard haben will, die sind nämlich auch nicht gerade billig.

Ich fahre nicht gerne zweispurig mit Hardware-Lösung und Software-Lösung, sondern will gerne zuverlässig in eine Richtung aufbauen.
"Zuverlässig" ist ein gutes Stichwort, denn gerade die Zuverlässigkeit erhöht man ja, wenn man zwei parallele Lösungen hat. Muss man aber nicht mögen und selbstverständlich auch nicht machen, das ist klar.

Das hat auch logistische Vorteile mit einem schlanken Masterkeyboard und einem funderplatten Notebook zum Konzert oder zur Probe zu erscheinen.
...und Kabel und Audio-Interface und Kabel und Pedale und Kabel und DI-Box/Line-Übertrager und Kabel... ;)

Ich denke mir außerdem noch, dass ich soundtechnisch völlig ungebunden bin, wenn ich mir die richtige Software kaufe und damit ein tolles Keyboard mit unendlich vielen Soundmöglichkeiten habe.
Das ist sicherlich richtig und in meinen Augen einer der größten Vorteile der Softwarelösung: Man kann immer in beliebige Richtungen erweitern, und vor allem präzise um die Dinge, die man haben will.

Was wäre denn ein tolles Masterkeyboard?
Da wirds schon schwierig, gerade bei deinen Anforderungen: Auf einem Board mit Hammermechanik kann man zwar prima Klavier spielen, aber Orgel macht keinen Spass (und erlaubt auch die typische Spieltechnik einfach nicht). Bei einer orgeltypischen Tastatur ist es genau umgekehrt. Das ist dann schon wieder der Nachteil, wenn man mit nur einem Board anrücken will, dann brauchts nämlich einen guten Kompromiss...
Und dann kommen natürlich noch die anderen Features, bei denen du dir überlegen musst, was du eigentlich willst: Tastenzahl, Wheels, Controller (Slider, Potis, Drehencoder, vielleicht Pads...).

Achja: Habe noch nie eine Hammond-Orgel gespielt, aber ich nehme an, dass die Tasten völlig unbeschwert sind, so wie bei meinem jetzigen Keyboard. Das wäre eigentlich schonmal ein Kriterium.
Sie sind nicht nur ungewichtet, sondern haben außerdem noch die charakteristische Form ohne diese überstehende "Nase" vorn an der Taste (Waterfall-Tastatur). Außerdem lösen Hammond-Tastaturen sehr früh aus, d.h. du musst die Taste nur ein sehr kurzes Stück drücken, damit der Ton kommt. Manche Boards können sowas simulieren, indem sie den Note-On-Befehl bereits beim Auslösen des ersten Kontaktes senden (und nicht, wie normal, beim zweiten Kontakt - aus der Zeit zwischen dem Auslösen des ersten und des zweiten Kontaktes wird nämlich üblicherweise deine Anschlagstärke berechnet).
Und, wie gesagt: Auf einer ungewichteten Tastatur Klavier spielen macht üblicherweise wenig Spass und verwehrt dir vor allem auch die Kontrolle über die Dynamik, die du eigentlich hättest. Das halte ich insbesondere im Zusammenhang mit Softwareinstrumenten für Verschwendung, denn deren Stärke sind ja (unter anderem) die vielen, detaillierten Dynamikstufen...
 
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Distance hat es schon geschrieben. Also unaufwendiger ist das ganze nicht finde ich.
Das hat dann eher mit dem Laptop und dem Interface bzw. dem drum rum zu tun. Das Keyboard stelle ich hin, packe zwei Kabel rein und fertig ist das ganze.

Mit dem Laptop ist das nicht so einfach. Interessant dabei ist die Frage: Was machst du, wenn mehrere Bands spielen? Beim Soundcheck rechner hin und stehen lassen? Das Keyboard habe ich öfter stehen lassen. Den Rechner lasse ich da nicht, während andere auf der Bühne sind.
 
Ach, der kleine Receptor. Ist nach 1 Jahr Ankundigung immer noch nicht auf dem Markt, soll im Herbst 2010 kommen. Bisher also eher Vaporware, einen PC3 kann man sofort kaufen.

Wenns um ein Masterkeyboard für wenig Geld mit gutem Kompromiß zwischen Piano, Synth und Orgel gehen soll: GEM S3 (ohne Turbo). Wird meist sehr günstig angeboten, hat aber eine hervorragende 76er Tastatur mit polyphonem Aftertouch und steckt in einem sehr soliden Gehäuse - wiegt allerdings auch einiges, nix für jemanden, der kein Auto hat. Einen PC361 kann man leichter transportieren. Wenns um ein gutes 61er Masterkeyboard geht, würde ich nach einem Kawai K4 schauen, der nebenbei auch noch ein netter Synthi ist. Wiegt auch deutlich weniger als ein PC361, weil Plastegehäuse. Hat aber externes Netzteil (Schnurtrafo, keine Wandwarze).
 

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