Literatur zur Konfiguration einer PA

  • Ersteller Jorinde
  • Erstellt am
J
Jorinde
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
26.10.16
Registriert
07.04.14
Beiträge
29
Kekse
192
Moin in die Runde,

gibt es Literatur, wo ich nachlesen kann, nach welchen Kriterien eine PA zus.gestellt wird? Also: Für 500 PAX braucht man in der Regel ...... in xxx Größe und yyyy Anzahl.
Ich bin noch ziemlich am Anfang mit der Lernerei und möchte mir gern selbst ein Urteil bilden über das, was mir ein Kumpel auf meine Beschaffungsliste geschrieben hat.
Mit geht es nicht um Markennamen, sondern um Basics.

Vielen Dank!

Jojo


Edit: Hab deinen Threadtitel mal etwas genauer formuliert. Bitte zukünftig selber darauf achten. Gruß, mHs, für die Moderation
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie sehr bist du denn bereit, in die physikalischen, elektrotechnischen und (psycho-)akustischen Details der Materie einzutauchen?
Pauschale einfache Antworten wirst du wenig finden und wenn dann sind diese nicht sehr brauchbar. Meist scheitert es schon an der Aufgabenstellung. Die Frage "welche Anlage für 500 PAX" ist vom Grundprinzip her falsch gestellt. Die richtige Frage ist vielmehr, welchen Pegel will ich auf welcher Fläche mit welcher spektralen Verteilung und welcher Dynamikreserve erzielen? (Und man sollte auch die Frage, was außerhalb dieser Fläche passiert nicht ganz vergessen.) Ist diese Frage geklärt, kann man sich darüber Gedanken machen, mit welchem Systemkonzept man dort hin kommt. Und oft gibt es da auch mehr als eine passende Lösung.
 
Mit den physik. und akustischen Themen, Beschallung und Mix allgemein, beschäftige ich mich jetzt seit über einem Jahr selbst, in Workshops und praktisch. Was mir zeitnah fehlt ist das Wissen, um selbst einschätzen zu können, ob das, was auf meiner Bedarfsliste (vom Fachhandel) steht auch das ist, was ich wirklich brauche. Ob weniger vielleicht auch reicht, ob ich besser mehrere kleine Teile nehme anstatt ein großes.... Ob ich lieber passive Systeme nehme oder aktive (und warum) usw. Das alles würde ich gern zeitnah lernen und selbst beurteilen.
Also freue ich mich, wenn du mir dafür geeignete Literatur empfehlen kannst.
Psycho-akustische u. a. Details ebenfalls gern, aber danach....

Jojo
 
Zuletzt bearbeitet:
Direkte Antworten auf deine Fragen wirst du so nicht finden. Das PA-Handbuch von Frank Pieper wird oft als Einstiegslektüre empfohlen. Da stehen eine Menge Informationen drin, zu deinen konkreten Fragen aber eher wenig und nur sehr pauschales. Wahrscheinlich wirst du daraus wenig Neues lernen können.
Ein Buch, das sehr viel mehr in die Tief geht ist "Sound Systems: Design and Optimization" von Bob McCarthy. Dazu sollte man aber in technischem Englisch einigermaßen fit sein und etwas Ausdauer beim Lesen mitbringen. Einfache Patentrezepte liefert auch das Buch nicht, dafü aber den theoretischen Unterbau, um deine Fragestellungen in konkreten Anwendungsfällen beantworten zu können. Den Übergang muss man aber selber leisten.

Grundsätzlich ist es oft praktikabler, sich das Wissen durch Praxiserfahrungen anzueignen. Werte für Schalldruck, Leistung etc. sind erst mal nur Zahlen, ohne Praxiserfahrung fällt es schwer, diese richtig zu deuten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Zwischen dem "PA-Handbuch" und der "Systemer Bibel" liegen für den Normalsterblichen mind. 10 Jahre Praxiserfahrung :D

Lesen und Verstehen ist das Eine ... praktisch mit der Theorie auf die Schnau*e fliegen ist das Andere ;)
Das Gefühl für die Mugge bekommst erst mit der Praxis und selbst da liegst dann 1-2 Mal im Jahr daneben ... im Idealfall hast dann zuviel Material mit :p

Was ich immer wieder als Systemer feststelle ist, daß die wenigsten Faderschubser eine Ahnung davon haben, was denn da vorn das System macht und dann sich wundern, daß eine "große" Anlage (damit ist jede Anlage gemeint, die mit einem Sub daherkommt und impulstreu eingemessen ist) mehrere Meter Systemlaufzeit hat und das ohne Infras :eek:

Für Deine "Dimensionierung" einer 500 Pax Mugge kann ich sagen ...
... mal fahr ich mit meinem kleinen Ford Fiesta und 4 Böxlein in einem akustisch gut gebauten Raum für eine Akustik- oder Sprachmugge los
... fahr mit einem 7,5 Tonner und 10 Doppel-18"er für eine Metallmugge los
... dann kommt es wieder vor, daß ich 10 d&b Q7 (plus diverse In-, Out-, Nearfills) brauche, um in einem akustischen Schrotthaufen mit 500 Sitzende gerade mal 10dB über Grundhallenpegel komme und damit die Sprachverständlichkeit gerade so gewährleiste
Bei diesen 3 Beispielen siehst, daß die Theorie sagt ... V1 ist viel zu wenig und V2 + V3 ist viel zu viel ... praktisch geht es :)

Richtig witzig wird es, wenn es um den "Heiligen Gral" Line-Array geht ... ich hab bis heute noch keine einzige der Theorie entsprechende Installation erlebt ... mal gute Kompromisse und leider viel zu häufig Falsche :(

Was soll das heißen?
- Theorie lernen und begreifen
- bei guten erfahrenen Pro's zuschauen und auf die Theorie projezieren
- praktische "Vereinfachungen" der Theorie begreifen und als praktikable Reduktionen abspeichern
- "demütig" diese Abweichungen bei den Lehrmeistern hinterfragen
- hunderte Muggen machen, damit man nur 1-2 mal im Jahr mit seiner Dimensionierung daneben liegt :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Danke für die Literaturhinweise.
Danke humi für deine Beispiele. Ich hatte nicht vor, mit meinem bescheidenen Wissen jedes WE n andern Job zu machen. Praktisch lernen kann ich nur, wenn mir jemand die Chance dazu gibt. Das hat im letzten halben Jahr leider niemand getan, was wohl daran liegt, dass ich ne Frau bin. Kabel wickeln, Boxen stapeln, Trailer entladen und Mikros verkabeln kann ich. Was anderes lässt mich niemand machen. Ich habe noch ein Jahr Zeit. In dieser Zeit möchte ich so viel wie möglich lernen. Solange es keinen "Ausbilder" gibt, bleiben nur Bücher. Mein Ziel ist es, nächstes Jahr 4 Jobs so gut wie möglich zu machen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es ist genug Zeit, um alles sorgfältig zu planen, die Säle, die Mucke, das Material... ist alles bekannt. Was ich noch nicht weiß ist, was ich für wie viele Zuschauer in welcher Raumgröße/ Raumakustik tatsächlich brauche. Genau das ist meine Frage. Das 2. Anliegen ist, selbst beurteilen zu können ob ich das, was auf der "Bedarfsliste" steht, auch wirklich brauche und ob ich damit arbeiten möchte- oder mit alternativem Material. Wenn ich das einen Händler frage, weiß ich im Voraus schon, was unter dem Strich steht. Zudem hat jeder seine Vorlieben. Der eine mag diese Marke, der andere jene, der eine findet dieses Gerät unersetzlich, der nächstes braucht unbedingt und ausschließlich genau das andere.... Das sind Dinge, die ich selbst beurteilen möchte, was ich bisher nur beim Thema Mikrofone kann. (Für das, was ich machen möchte)
Mal schauen, wie weit ich mit dem deutschsprachigen Buch komme. Techn. Engl. ist bei mir für solche Zwecke nicht ausreichend.
Danke euch!

Jojo
 
Also mir geht es ähnlich aber wenn man mal eine brauchbare PA sein eigen nennt, lernt man die kennen und kann sich mit der auseinandesetzen und lernt dann immer wieder dazu. Also mir geht es mal so dass ich ein paar Gigs brauche bis ich weiß wie viel Power ich einstellen muss damit es reicht und wie viel Zeug ich einpacken muss damit es nicht zu viel und jaaaaa nicht zu wenig ist.
Da wächst man rein mit der Zeit habe ich das Gefühl. Je mehr du damit "arbeitest" umso leichter tust du dir sowas abzuschätzen. Wobei ich OpenAir noch keine Erfahrungen habe, aber das ist nochmal ne gaaanz andere Hausnummer vom Gefühl her.
 
Hallo DJ Pan,

deine Aussage (Das eigene Material kennenlernen!) habe ich inzwischen auch mehrfach von Fachleuten gehört. Sobald das da ist, werden wird damit arbeiten, bis alles im Schlaf funktioniert. Inzwischen haben wir auch einen "Meister" gefunden, der uns noch mit Rat und Tat zur Seite steht, solange wir mit Fremdmaterial arbeiten. Das hier empfohlene PA- Handbuch war und ist eine große Hilfe.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben