Linke Hand im Bandkontext

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Hey Leute,

was macht ihr mit der linken Hand, wenn ihr mit einer Band zusammenspielt?

Ich spiele in einer Jazz-Band und in einer Funk&Soul-Band. Bei der Jazz-Band hab ich etwas mehr Freiheiten und kann ein paar Voicings legen...mach ich jedoch eher selten.
Meistens läuft es bei beiden Bands darauf hinaus, dass ich mit der Linken Oktav-Artig spiele. Also zum Beispiel die 1. auf die Linke Hand Staccato und die 1+ mit der Rechten, etc. pp. Richtig Oktaven spiel ich kaum weil ich dem Bass nicht in die Quere kommen möchte!

Wie macht ihr das so?

Grüße,
Christian
 
Eigenschaft
 
Hey Christian,

jaja... das bekannte Problem.... mit einer Hand spielen sieht scheiße aus ;-)

die Lösung: Voicings mit 2 Händen spielen.... dazu gibt es ein paar kleine Tricks:

1. Linke Hand Voicing - Rechte Hand "Powerchord"
Links spielst du dein normales Voicing... rechts spielst in schön hoher Lage einfach Grundton-Quinte-Grundton... oder du doppelst die Quinte und spielst den Grundton nur einmal... ist wurscht.... wenn du einfach nur Oktaven in der rechten Hand nimmst, kann du auch noch schöne Linien damit spielen... bietet sich an, wenns ein wenig im Big-Band-Stil gespielt werden soll, oder wenn halt mal ordentlich Wumms braucht.

2. Quartenvoicings (evtl. mit Sideslipping)
Ich benutze diese Möglichkeit immer wenn ich groovige Sachen auf einem längeren Mollakkord spielen muss. Geht auch in Dur, weiß nur gerade nicht wie, weil ichs nie benutze ;-).
Dazu nimmst du dir einfach den Grundton vor, und stapelst darauf reine Quarten, bis du bei der Terz angekommen bist und baust dann noch eine kleine Terz obendrauf. Ein C-Moll wird dann: C-F-Bb-Eb-G. Quarte in die linke Hand, Dreiklang in die rechte, und schon kanns losgehen. Das ganze gebilde kannst du dann auch noch diatonisch verschieben (Sideslipping). Meistens benutze ich hier aber nur die Möglichkeit um zur 2. Stufe und wieder zurück zu rutschen. Das klingt am logischsten.

3. Drop 2
Habe ich selber auch noch nicht so verinnerlicht. Der Trick ist ziemlich simpel: Die 2.-höchste Note deines Voicings wird nach unten verfrachtet (so wie der Name schon sagt). So bekommst du ein schönes, offenes Voicing, dass groß genug ist, um auf 2 Hände zu verteilen.

Darüber hinaus benutze ich meine linke Hand ganz oft als "Gegengewicht" zur rechten, wenn ich irgendwelche Grooves spiele. Das ganze kommt ein wenig von der Hammondorgel, bei der ich mit der linken Hand immer kurz auf die Tasten gehauen habe, um dieses perkussive "Klopfen" des Keyclicks und der Percussion zum grooven zu nutzen. Das mache ich beim Klavier auch. Zwar kommen dabei zu 70 % keine Töne bei rum, aber es hilft mir den Groove zu halten, und ich hab mit der Hand was zu tun.

Auf meinem Myspace (siehe Signatur) habe ich eine Funk-Version von Stolen Moments hochgeladen... da sind Trick 1 und 2 durchgängig drin verbaut... und vielleicht hörst du ja noch andere Sachen, die für dich interessant sind.
 
Vielen Dank schonmal für deine Tipps! Habe mir dein Myspace angehört. Das ist glaub ich genau DAS, was ich für die Jazz-Band brauche. Sehr gut...vielen Dank! Muss es dann wohl etwas üben und verinnerlichen!

Bei der Funk-Band werd ich wohl dabei bleiben, wie ich bisher gespielt habe. Da spiele ich nämlich genauso wie du. Die linke benutz ich um den Groove zu halten und auch die 16tel zu bekommen. Spiele da zwar überwiegend mein schönes Rhodes, jedoch auch des öfteren Orgel und mach das gleiche, wie du!

Respekt übrigens...sehr geil gespielt! Darf ich nach deinem Alter fragen und wie lange du schon spielst?

//edit: habe mir gerade noch mal das mit den Quartvoicings durchgelesen. Eigentlich spielst du ja dann im Endeffekt doch "nur" einen Cm7 add11, richtig? kann mir aber gut vorstellen, dass das schön offen klingt. ich bin dann ma am Rhodes :)

//edit2: Wie variierst du dann den Akkord während des Spielens? Nur durch die zweite Stufe? Mir ist noch nicht ganz klar, ob du das Voicing liegen lässt oder ob du es staccato auf die Zz. setzst!
 
Quartvoicings verwende ich sehr viel, gehen aber auch locker als Dur-Chord. Wenn man den C- des Beispiels zum Ab umbaut und so schichtet: C, F, Bb, Eb, Ab hat man ein schönes Voicing das offen klingt und locker mit zwei Händen funktioniert, auch mit unterschiedlichen Betonungen.

Schöne Verwendung findet das z.B. in einer Funkversion von 'don't look any further', das in den Strophen aus der Verbindung ||: C- | F- | G7 | C- :||, da kann man dann schön die Quartvoicings und beim G7 ein Upper-Structure Voicing verwenden:

(C, F), Bb, Eb, G = C-7
(F, Bb), Eb, Ab, C = F-7
(F, B), Eb, G, Bb = G7/#9/#5 oder alternativ (G, F), B, Eb, G, Bb

Ansonsten ist meine linke Hand immer (!) über dem c (c3 in der MIDI-Bezeichnung), tiefer ist der Bereich des Bassers und da matschst bei den Keys gerne, also halte ich mich da raus. Habe da meistens dann auch eine Hand am Rhodes (meistens links) und die andere an der Orgel und spiele Splitsounds... Mit links greife ich also die Chords (so lange es keine Quartvoicings sind) und spiele micht rechts Einwürfe oder kleine Linien, um die Chords zu verbinden.

Die Verschiebung der Quartvoicings (Sideslipping) und eben dieser Akkordaufbau kommt aus dem Song 'so what' und werden deshalb auch häufig als so-what-voicings genannt.

Grüsse vom HammondToby
 
Ah, sehr interessant. Was genau ist ein Upper-Structure-Voicing und Sideslipping? Bin im Bereich Voicings ein Neuling, weil ich mich damit (dummerweise) nie beschäfitgt habe. Aber dann hab ich ja jetzt wieder was, woran ich arbeiten kann.
Sehe ich das richtig, dass es zu diesen Quartvoicings eigentlich keine Umkehrungen gibt? Abgesehen von Variationen in der rechten Hand.

@HammondToby: Wieso genau hast du das C, F zum beispiel in Klammern gesetzt? Hat das eine tiefere Bewandniss?
 
Supi... jetzt weiß ich wegen den Quartvoicings auch wieder bescheid. Man schichtet dann bei Dur-Akkorden also einfach ab der Terz und dann nur Quarten. Wie Toby richtig schreibt, ist diese Verschiebung von der 2. zur 1. Stufe in So What zu hören. Man kann die Voicings jedoch auch noch weiter verschieben. Ich bleibe dabei immer beim gleichen Voicing und verschiebe den Akkord komplett, wobei die Grundtöne diatonisch bleiben. Eigentlich kannst zwar nicht so ganz richtig sein, da du so Töne triffst, die nicht diatonisch sind. Gut klingen tuts trotzdem. Einfach mal ein wenig rumprobieren.

Achja... um deine anderen Fragen zu beantworten: Ich bin 20 und spiele jetzt seit fast 12 Jahren Klavier. Mit dem ganzen Band und Jazzkram habe ich angefangen also ich 12 oder 13 war. Habe leider zu dem Zeitpunkt auch aufgehört klassischen Unterricht zunehmen. Da könnte ich mich heut echt für schlagen ;-)... mein Studium wäre so auf jeden Fall einfacher gewesen.
 
nagut, dann ist mir einiges klar. Wenn du das studierst und schon 8 jahre den Kram spielst...Ich für meinen Teil hab ja erst seit 4 Jahren solchen Unterricht in Richtung Jazz. Hab da jede Menge gelernt, aber bald muss ich wohl den Lehrer wechseln. Glaub, ich komm da nit so recht weiter...aber wir werden sehen!

Achja, vielleicht sollte ich langsam wirklich mal das Harmonielehrebuch von Frank Sikora durcharbeiten. Hab das schon ewig nimma gefasst und hab nur die ersten 60 Seiten gelesen. Denke, das wird auch ne Menge helfen!
 
Was genau ist ein Upper-Structure-Voicing und Sideslipping?

Upperstructure-Voicings sind Akkorde, die die Optionstöne für einen anderen Akkord darstellen. Am einfasten ist es, ein Beispiel zu geben. Wenn du z.B. G7alt (also mit b/#9 und b13) spielst dann kannst du einen Es-Dur-Dreiklang (das wären dann b13, 1 und #9) oder einen Des-Dur-Dreiklang (das wären #11, 7 und b9) oben drüber spielen. Klingt auch sehr geil. Da gibt es auch noch mehrere Tricks.

Sehe ich das richtig, dass es zu diesen Quartvoicings eigentlich keine Umkehrungen gibt?
jep... ansonsten wärens ja keine Quartenvoicings mehr ;-)

Wieso genau hast du das C, F zum beispiel in Klammern gesetzt? Hat das eine tiefere Bewandniss?
ich denke einfach um linke und rechte hand zu trennen
 
Ah, okay. Und wie merkst du dir diese Voicings, dass du die "vom Blatt" spielen kannst? Oder "weißt" du das einfach? Ich kenn das nur von mir, dass ich die gängigen Jazz-Chords im Kopp habe und einfach spiele, ohne da ein Sytem hinter zu haben. Wie machst du das bei den Voicings? Genau so?

Achja, das Voicing G7 b9 #11 gefällt mir sehr gut. Klingt richtig schön fett!
 
naja... man muss das hallt oft gemacht haben... ich merk mir einfach "Dreiklang ab b6 oder b5"....
und wenn du das in einem lied 2mal gemacht hast wirds zum automatismus... wie die anderen voicings auch.
 
Das mit b6 und b5 versteh ich grad nicht. Die b5 wäre von C aus das Fis und der b6 ein Gis. Beide kommen nicht im Voicing C, F, Bb, Eb, G vor. Oder bezog sich das nun auf die Alterierten?

//edit: Jo, tust du. Meine Frage war auf die anderen Voicings bezogen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
achso.... naja... die antwort mit der übung bleibt...

einfach viel machen... mal ne stunde lang chromatisch, diatonisch, quinten und quartenzirkel hoch und runter... und dann sitzen die griffe....

achja... und um noch ne andere Frage zu beantworten:
Sideslipping ist im endeffekt nicht anderes als das Verschieben eines akkordes (diatonisch oder chromatisch). Ich mache das zum Beispiel in einem Jazzblues oft auf der 1. Stufe.
 
Im Jazzblues? Wie genau machst du das da? Sorry wegen der vielen Fragen. Aber das interessiert mich wirklich wahnsinnig. Versteh ich das richtig, dass du bei einem Blues auf C das besagte Voicing (hat das einen speziellen Namen oder Cm7add11?) spielst, jedoch ab und an das ganze einen Halbton (chromatisch) oder Ganzton (um eine Stufe) nach oben schiebst; jedoch nur als Einwürfe?
 
Jazzblues beschreibt eigentlich nur eine freiere Form des Blues', da hier Akkordsubstitutionen und Weiterentwicklungen Gang und Gäbe sind. Das einzige was bleibt, ist das grobe harmonische Grundgerüst (12 Takte, die Position der Subdominante und Dominante bzw. deren Substitutionen).

Bei dem Beispiel mit dem Jazzblues ist auch noch die Frage, ob es Dur oder moll ist. Moll-Sideslippings sind um einiges angenehmer zu hören. Versuch das mal in Dur, also quasi D7/C > C7, das kling nicht so angenehm wie D-7 > C-7.

Im Prinzip merke ich mir das mit den Upper-Structures so, dass die eigentlich immer dann passen, wenn ich eine Dominante im Mollzusammenhang habe und nach einer Upper-Structure 5 passt dann das dazugehörige Quartvoicing der 1 sehr gut.

Wo welche Voicings am besten passen, ist hochgradig Geschmacksache. Ich mache das in der Regel so, dass ich den herkömmlichen G7/#9/#5 so spiele:

(G, F), B, Eb, F, Bb = G7/#9/#5

und den Upper-Structure nur als Variante ab und an mal einstreue.

Was ich auch noch als Lektüre empfehlen kann, ist das 'Modern Jazz Piano' von Mike Schoenmehl, allerdings ist da etwas Grundwissen voraussetzung, da es gleich recht anspruchsvoll einsteiget, dafür aber auch sehr gut geschrieben ist.

Grüsse vom HammondToby

p.s.: ja, die Klammern zeigen die linke Hand an.
p.p.s.: auf meiner MySpace-Seite ist irgendwo eine Liveversion von Cantaloop Island, da verwende ich auch ab und an Quartvoicings...
 
Zur Jazzblues-Sache...

Wenns ein Mollblues ist, kannst du mit den Quartenvoicings schön hin und her rutschen. Dabei bleibe ich immer im diatonischen Rahmen.
Wenn ein Dur-Blues ist, verschiebe ich oft einfach mein ganz normales Voicing einen Halbton hoch und dann wieder runter. Dabei kannst du dann auch die Skala mitwechseln und bekommst einen netten outside-effekt, der aber nicht irgendwie unangenehm klingt. Ich benutze das jedoch als Effekt oder Einwurf (wie mans auch nennen möchte), also mal eben für einen (halben) Takt, weil mir ansonsten die ersten 4 Takte des üblichen Jazzblueses zu langweilig werden.

Achja... die allerüblichste Jazzbluesform ist (Beispiel in F)

F7 | Bb7 | F7 |F7 |
Bb7 | Bb7 | F7 | Am7b5 D7alt |
Gm7 | C7 | F7 Dm7 | Gm7 C7 |

Dazu gibts unzählige Variationen, die sich auch überall im Realbook finden lassen. Viele der Parkerstücke sind nichts anderes als etwas modifizierte Bluesstücke.
 
Ja, gut. Was Jazzblues ist, war mir vorher klar :) Habe mich wohl oben etwas missverständlich ausgedrückt. Natural S ist doch ein typischer Jazz-Blues.

Also lassen sich diese Quartvoicings quasi immer bei Moll-Akkorden anwenden. Seh ich das richtig?

Mir ist noch nicht ganz bewusst, wann man sie wo einsetzt. Der von Toby genannte Akkord zum Beispiel (G7/#9/#5) ist ja ein doch eher seltener Akkord, den man eher nicht, zum Beispiel im Realbook findet.
Bei Cantaloupe ist es ja so, dass es bei den Soli doch schnell langweilig werden kann für den Pianisten, da man nur zwischen zwei Harmonien wechselt. Da könnte ich mir gut vorstellen, die Quartvoicings einzusetzen. Aber ansonsten fehlt mir da son bissl der Anhalt...

Kann ich auch einen m7b5 als Quartvoicing spielen? Müsste dann die b5 anstatt der Quarte in die linke?
 
Also, ich hab mit der Verwendung der linken Hand eigentlich keine Probleme.
Bei der Tanzmucke bedient die linke Hand entweder den Arranger oder spielt die Basslinie frei. Bei der Coverband würde mir eher noch eine dritte oder vierte Hand fehlen, die zusätzliche Sounds, Fills, Pads etc. spielt. Kommt halt immer auf den Song an. Es gibt aber auch Songs, die absolut sparsam mit Orgel unterlegt werden. Da spiele ich dann tatsächlich auch nur mit einer Hand. Wo ist das Problem? Sieht scheiße aus? Quatsch, da kann ich mich zwischendurch auch einmal entspannen, mal einen Blick in's Publikum werfen, mit der Sängerin flirten, was ich bei den meisten anderen Songs nicht kann.

Für die, denen das absolut zu langweilig ist, da gibt's den einen oder anderen Keyboarder, die mit der einen Hand noch eine Trompete oder ein Horn spielen, während sie mit der anderen Tasten drücken. Wäre doch auch einmal ne Herausforderung, oder? ...aber zumindest sehr COOL!!! :cool:
 
Najaaa, der G7/#9/#5 kommt eigentlich recht häufig vor, zumindest in meinem RealBook... schau Dir z.B. mal 'Angel Eyes' an. Da sind wir ganz eindeutig in C- als Grundtonart und es gibt ein paar Dm7b5-G7-Verbindungen, also II-V in Moll. Dort passt, so lange es der Melodie nicht in die Quere kommt, eigentlich immer ein G7/#9/#5 hin, auch ein A7alt. ist mal notiert, das läuft auf das selbe hinaus, da kann man die Upper Structures gut einsetzen.

m7b5 eignet sich schlecht für Quartvoicings, da das Gb in dem Fall zwei Mal auftaucht und der Chord ja von den gespreizten, aber unterschiedlichen Tönen lebt.

Cantaloop ist so ein bisschen eine Einstellungssache. Ich persönlich habe nichts dagegen, einen Loop zu spielen, auch über ein paar Minuten weg, so lange es groovt. Lieber reduzierte, einfache Sachen spielen, dafür aber auf den Punkt. Und mal ehrlich, der Song ist für Piano nicht so schwer, rein technisch, aber halte den mal mit dem einfachen Riff am Laufen, das ist dann schon ne Aufgabe!

@Orgeltier: was Du da beschreibst mit dem, als Beispiel, C7 > Db7 > C7 ist ja eigentlich schon keine Akkordrückung mehr, sondern eine waschechte Kadenz über das Tritonussubstitut der Dominante ;)

Grüsse vom HammondToby
 
@dr.rollo:
Arranger spiel ich nicht. Das fällt schonmal weg :) Und auch in einer Funk&Soul-Band gibt es andere, die diese Fills spielen. Da muss der Keyboarder nicht auch noch was dazwischen funken. Vor allem wenn man nen Bläsersatz hat, der laufend irgendwelche Kicks spielt. Und Pads braucht man da ja eher doch nicht!

@HammondToby:
Ich glaub ich muss mich echt noch mehr mit der Harmonielehre auseinander setzen. Auch wenn man sagt, dass Theorie für die ist, die die Praxis nicht können. Nunja, du und Orgeltier sind ja nun die besten Beispiele, dass es so nicht ist :)
Der Cantaloupe-Riff ist wirklich nicht weiter schwer für den Pianisten. Das stimmt wohl. Leider spiel ich den Song mit keiner der beiden Bands.
Angel Eyes spiel ich auch. Jedoch spiel ich an den Stellen meist "nur" einen G7/#9 ohne die #5. Muss ich mal schauen, wie das klingt.
Kannst du mir vielleicht nochma das Sideslipping erklären? So ganz klar ist mir das noch nicht.
 
Klar: Sideslipping oder Akkordrückungen sind ganz einfach. Ich gehe jatzt mal davon aus, dass in dem Song ein Cm7 steht. Dann gibt's zwei Möglichkeiten

Erstens
Dann fange ich mit einem Dm7 an und gehe dann entweder direkt, oder über den Umweg Dbm7, auf den Cm7. Ich nehme also das Voicing vom Zielakkord und fange darüber (bzw. darunter) an und rücke dann die ganze Hand entweder diatonisch oder chromatisch bis zum Zielakkord hin.

Zweitens
Ich fange mit dem Cm7 an und schiebe den dann innerhalb des Taktes auf Dm7 und wieder zurück. Der Akkord 'rutscht' also zur Seite und wieder zurück (Sideslipping).

Damit erzeugst Du spannung und bist nicht unbedingt auf den einen Akkord festgenagelt, der da steht, ohne gleich das ganze harmonische Gefüge zum Teufel zu jagen.

Grüsse vom HammondToby
 

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