Linke Hand bei Balladen

  • Ersteller jumapari
  • Erstellt am
J
jumapari
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.06.24
Registriert
29.12.14
Beiträge
85
Kekse
0
Hallo zusammen,

bei meiner Klavierlehrerin lerne ich seit einem halben Jahr Klassik, komme gut vorwärts und es macht eine Menge Spass. Dennoch schaue ich mir "nebenbei" auch Balladen an. Zuletzt "Father and Son", "Whiter Shade of Pale" und "Tears in Heaven" aus den Büchern von Carsten Gerlitz. Nun will ich mit "Moon River" beginnen (ebenfalls C. Gerlitz) und hier wirft sich mir erneut eine Frage zur linken Hand auf.

Kurz noch zum Hintergrund Klassik / Moderne: Im 11. Takt der Sonate 545 von Mozart spielt die Linke Hand z.B. ein 16tel Arpeggio. Meine Lehrerin hat mir erklärt, dass die linke Hand möglichst leicht über die Tasten "fliegen" soll. Die Finger sollten eigentlich nicht liegen bleiben. So ist es auch für kleinere Hände möglich, über weit mehr als eine Oktave zu gelangen.

Bei Balladen ist es aber gewünscht, dass die Finger auch einmal für einen Takt liegenbleiben. Bei C. Gerlitz ist es nun so, dass die Linke Hand im ersten Takt des Chorus mit dem kleinen Finger ein F spielt, welches über einen (3/4) Takt gehalten werden soll. Die restlichen Finger spielen dann eine Achtelfigur mit c, g, a, c,a darüber. Es handelt sich also um weit mehr als eine Dezime, was ich einfach nicht greifen kann. Man soll das Pedal zu Hilfe nehmen denke ich.

Nun meine Frage: Gibt es im Netz irgendwo ein gutes Video, welches erläutert, wie man sowas am besten spielt und vielleicht auch übt?

Vielen Dank!!
 
Eigenschaft
 
Um ehrlich zu sein habe ich etwas Schwierigkeiten deine Frage zu verstehen. Und da hier keine Antworten kommen, (was für dieses Forum total ungewöhnlich ist) denke ich mir, das es vielleicht anderen genauso geht.

Wenn ich den kleinen Finger auf dem F habe, dann liegt mein Daumen auf den C, der Ringfinger auf dem G, der Mittelfinger auf dem A. Ich versteh nicht wo du da Probleme hast, das F liegen zu lassen und mit den anderen Fingern der linken Hand die anderen Töne zu spielen????? Außerdem liegen die doch alle ganz dicht zusammen. Wieso mehr als eine Oktave auseinander????

Wenn du meinst F und die anderen Töne eine Oktave höher, dann würde ich das F zusammen mit dem Fußpedal drücken. Fußpedal halten und die anderen Töne spielen. Aber das schreibst du ja schon selber.
Wieso also ein Video zum üben???? Das weißt du doch schon. ?

Wie gesagt, ich habe wirklich Schwierigkeiten deine Frage zu verstehen. :nix:

LG, TaTu
 
Im 11. Takt der Sonate 545 von Mozart spielt die Linke Hand z.B. ein 16tel Arpeggio. Meine Lehrerin hat mir erklärt, dass die linke Hand möglichst leicht über die Tasten "fliegen" soll. Die Finger sollten eigentlich nicht liegen bleiben.

Wahrscheinlich meinst Du das bekannte "Allegro" gleich am Anfang (die Sonate besteht ja aus drei Teilen: Allegro, Andante und Rondo/Allegretto).

Es kommt auf den musikalischen Ausdruck an: die Stelle muß locker und leicht klingen, die rechte Hand hat sogar Staccato-Punkte - im Gegensatz zur Legato-Passage davor.
Die Hände sollten locker und leicht über die Tasten "fliegen", die Stelle ist außerdem zweistimmig, da bleibt nichts liegen und es soll auch nichts ineinanderklingen.


Bei Balladen ist es aber gewünscht, dass die Finger auch einmal für einen Takt liegenbleiben.

Die angesprochenen Balladen haben einen gänzlich anderen Charakter. Stell Dir ein Orchester (Streicher!!!) vor, die weit aufgefächerte Akkorde ("weite Lage") in den Hintergrund legen.
Hier sollen die Töne liegenbleiben, und auf dem Klavier wird das oft (nicht zuletzt aus spieltechnischen Gründen) in Arpeggien (gebrochene Akkorde) aufgeteilt, die aber auf jeden Fall als Akkord ineinanderklingen sollen (also zusammen!).
Meist kann man mit dem Pedal "nachhelfen", aber beim Spielen ist es gut, trotz Pedalunterstützung möglichst das zu spielen, was musikalisch beabsichtigt ist.
Das heißt: Wenn es sie Spannweite erlaubt, dürfen die liegenden Töne auch tatsächlich per Taste ausgehalten werden - egal, ob mit oder ohne Pedal gespielt wird. Einfach, weil des dem musikalischen Gedanken entspricht und weil es sich auch "so anfühlt".
Man könnte bei gedrücktem Pedal theoretisch auch jede Note staccatissmo anschlagen, aber das widerspricht der musikalischen Idee und sört in der Regel auch den Fluß im Spiel. Es sei denn, man hat ein Glockenspiel o. ä. im Kopf - da werden die Töne auch nur kurz angeschlagen und klingen trotzdem aus.

Oft ist es auch so, daß das Pedal kurz losgelassen wird, wenn Harmonien wechseln/verschwimmen würden, aber der Grundton trotzdem weiterklingen soll. Auch dann war es eine weise Entscheidung, die Taste gedrückt zu halten.

Stell Dir vor, Du müßtest das Stück auf einer Orgel spielen, oder - für Balladen vielleicht ganz passend - registriere auf Deinem Digitalpiano (so Du eines besitzt) doch mal einen Streicherklang und versuche, das Stück ohne Pedal (!) mit diesem Streichersound möglichst schön zu spielen.
Grundlegener Unterschied zum Klaviersound: Kein Pedal und die Töne klingen nicht aus.

Denke daran, daß das Pedal nur ein Hilfsmittel ist und versuche, Dich von Deinem musikalischen Empfinden leiten zu lassen bzw. möglichst so zu spielen, wie Du es ohne Pedal spielen würdest.
Das geht natürlich nicht immer, aber grundsätzlich gilt: "ein Ton klingt so lange, die Taste gedrückt wird."

So sehe ich das zumindest.


Um ehrlich zu sein habe ich etwas Schwierigkeiten deine Frage zu verstehen.

Ich kenne das Gerlitz-Arrangement auch nicht, aber hier ist eine U2be-Aufnahme davon:



Viele Grüße
Torsten
 
Erstmal ist unklar, um welches Stück von Gerlitz es sich handelt. Ich glaube, es gibt ein ganzes Heft mit Balladen von ihm.
mit dem kleinen Finger ein F spielt, [...] dann eine Achtelfigur mit c, g, a, c,a
So, wie ich das lese, unterscheidest Du zwischen der großen Oktave (F) und den Tönen der kleinen Oktave (c, g, a, c,a). Damit ist das größte Intervall F - a genau eine große Dezime. Dann stimmt aber diese Aussage nicht:
Es handelt sich also um weit mehr als eine Dezime, was ich einfach nicht greifen kann.
:confused:

Und dann ist eben die Frage: Kannst Du die Dezime greifen? Wenn nein, wieviel fehlt ungefähr?

Am einfachsten wäre es, wenn Du hier mal ein oder zwei Takte der Noten postest, dann könnte man helfen.

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal ist unklar, um welches Stück von Gerlitz es sich handelt. Ich glaube, es gibt ein ganzes Heft mit Balladen von ihm.

Nicht ganz, ;)
denn:

Nun will ich mit "Moon River" beginnen (ebenfalls C. Gerlitz) und hier wirft sich mir erneut eine Frage zur linken Hand auf.


@TaTu: also bitte Noten-Ausschnitt posten (solange den die Moderation nicht gleich wieder aus Urheberrechtsgründen löscht, aber McCoy hat ja danach gefragt, dann wird das schon gehen). Oder die Stelle (Zeitpunkt) im Video angeben.

Viele Grüße
Torsten
 
oops :redface:
(solange den die Moderation nicht gleich wieder aus Urheberrechtsgründen löscht,
Bei 2 Takten, die hier im Klavierforum gepostet werden, um z.B. Fingersatzfragen zu diskutieren, geht das, da es der Diskussion dient. Ganze Stücke oder ganze Seiten, die dazu dienen, Noten unentgeltlich und illegal im Internet zu verbreiten, werden gelöscht.

Viele Grüße,
McCoy
 
Je nachdem, wo sich die rechte Hand währenddessen befindet und was sie zu tun hat, kann diese auch die obersten Töne "übernehmen", wenn die Spannweite der linken Hand nicht ausreicht. Und umgekehrt natürlich. Wenn das nicht geht, Haltepedal nutzen. Oder sich die Freiheit nehmen, Töne umzuverteilen oder einfach wegzulassen...
 
Hallo zusammen,
Ihr seit wirklich Klasse! Man kann seine Fragen noch so doof formulieren und Ihre versucht trotzdem eine kluge Antwort zu finden. Danke!
So, nun will ich mich mal bessern. Hier die beiden Takte als Foto:
Moon.jpg


Eine Dezime, also z.B. C G E kann ich gerade noch bewältigen. Das hier aber …

Ich gehe auch davon aus, dass das mit Pedal zu spielen ist (steht ja auch drunter). Oder aber rechter und linker Hand? Die rechte Hand hat im ersten der beiden Takte ja fast Pause.

Noch was zu Hr. Gerlitz: Obwohl ich wie er aus dem gleichen Ortsteil Berlins stamme, auf die gleiche Schule ging und im gleichen Jahrgang angesiedelt bin, kenne ich ihn nicht und will hier auch keine Werbung für Ihn machen.

Das Youtube Video kannte ich auch schon. Der Erschaffer des Videos spielt zwar sehr schön, das Arrangement stammt aber nicht von Hr. Gerlitz.

Vielleicht darf ich dennoch noch bemerken, dass die Bücher von Ihm wirklich nett sind, da seine Arrangements sehr musikalisch klingen. Es gibt aber auch 2 Nachteile: 1. Die Begleit CD's sind komplett instrumentiert - also nicht nur mit Klavier, was ich ein wenig am Sinn vorbei finde. 2. Da die Arrangements auch für Anfänger wie mich geeignet sind, wäre ein Fingersatz ganz nett.
 
Ich würde in Takt 9 das Pedal kurz nach der 1 nehmen, das F und das c mit den Fingern solange festhalten, bis das a erklingt (das wäre die Spannweite Dezime mit Quinte dazwischen) und, dann, während das a erklingt nochmal einen schnellen Pedalwechsel machen, um das g aus dem Gesamtklang herauszufiltern. Danach kann man F und c loslassen (klingen im Pedal weiter) und die beiden 16tel spielen. In Takt 10 auf jeder Viertel einen Pedalwechsel machen.

Bei Bedarf Grundlegendes zum Pedalspiel bei Gedan nachlesen.

BTW: with Pedal heißt nicht, daß man das Pedal die ganze Zeit treten soll, sondern, daß man es nach den üblichen Gepflogenheiten benutzt.

Viele Grüße,
McCoy
 
Mr. McCoy, vielen Dank!!!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben