Limiter/Kompressor Live

FallenStone
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Heyo, habe letztens Architects(Band) live gesehen und der Vocalist macht für gewöhnlich ziemlich ziemlich laute Vocals ( )
Allerdings hat er Live das Mikro beim Reden/Scream gleich weit weg von seinem Mund gehalten.

Mir kommen da jetzt 2 Dinge in den Kopf:
1. Er hat seine Gesangstechnik verändert und screamt leiser

2. (Meine eigentliche Frage) Gibt es i.was richtung Hardware/Soundtechnik, was es ermöglicht, das ganze zu leveln? Sprich, wenn jemand leise redet, wird es lauter gemacht und wenn jemand super laut ins mikro brüllt, wirds leiser gemacht, ohne übersteuerungen etc? Würde mich echt interessieren!
 
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Steht die Antwort nicht schon im Titel? :D

Klar gibts auch Compressor für Gesang. Damit bringt man ein beliebiges Audiosignal auf eine gleichmäßige Lautstärke.

Ich find "pure Screams" übrigens nicht sehr laut, unser Sänger hatte da in etwa die Lautstärke von lautem Flüstern.
 
Die Lösung ist ein Kompressor (hat @Bassyst ja schon erwähnt und steht ja auch im Titel). Pack ich live fast immer auf sämtliche Vocals, gerade wenn es härter wird (bzw. härter als n Singer/Songwriter Duo oder so - und auch da kann es nötig sein). Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel aber ich habe glaube ich fast noch nie Liveshows ohne Kompression auf den Vocals gemischt. Was mir aber häufig unterkommt: die meisten Sänger sprechen und singen nicht in der gleichen Lautstärke. Und auch Metal Vocals sind häufig deutlich leiser als man erwarten würde, oft auch leiser als "konventionelle" Sänger (auch hier, Ausnahmen bestätigen die Regel). Generell heißt das Zauberwort hier Kompression, häufig alles in allem "mittlere" Einstellungen, also mittellange Attackzeit, mittleres Release, je nach Geschmack eher kürzer, gerne auch mal länger. Ratio starte ich meist so bei ca. 3:1 und dann mehr oder weniger bis es halt "passt". <-- leider alles unspezifisch, ich weiß, aber wenn es ein Standartrezept gäbe würde ja jede Liveshow unterschiedlich klingen. Aber dafür sind Sänger, Genres, Räume, PA's, Mikrofone, die Tagesform, Kompressoren und Geschmäcker viel zu verschieden;)
 
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Okay, danke!

Screams/Gesang kann natürlich immer variieren, was Lautstärke angeht. Bei unseren Proben muss ich teilweise von leisem flüstern/reden zu lautem shouten wechseln - sieht ganz lustig aus ohne kompressor. :D

Könnt ihr da was presiwertes empfehlen für Proben? :)
 
Könnt ihr da was presiwertes empfehlen für Proben? :)
Hmm, Kompressoren sind nicht nur das Allheilmittel für das Dynamik-Probleme. Was man damit sich auch einkauf ist extrem hohes Feedback-Risiko. Da der Kompressor die lauteren Stellen leiser macht verwendet man schnell das Makeup-Gain oder den Kanalfader um das Signal auf den Boxen wieder lauter zu bekommen. Hört man dann auf zu singen dann regelt der kompressor wieder zurück und damit wird die gGesamtverstärkung vom Signal wieder lauter. Und das führt dann schnell zu Feedbacks. also bitte nicht zuviel versprechen vom Wunderwutzi Kompressor;-)
Was habt ighr den im Proberaum bzw Live für eine Übertragungskette auf den Stimmen. Also Mikrofon, Mischpult, allfällige Effekte und Boxen/Monitore usw. ? Vielleicht ist da eh schon irgendwo ein Kompressor dabei mit dem du so spielen kannst.
Ansonsten kann man (z.B. bei einem Analogen Pult) mit einem einfachen DBX 286 S beginnen. Der ist gleich ein Mic-Preamp, da gibts auch welche die haben gleich einen EQ mit dabei. In günstig z.B der Presonus Studio Channel. Noch mehr aber auch komplizierter zu Bedienen wären da noch die ganzen Teile names Vocalisten wie z.B. der TC-Helicon VoiceLive Play.
Oder du steigst gleich auf ein kleines digitales Mischpult mit Tabletbedienung um. die kosten so ab 230 € (X Air XR12) können aber dann gleich noch einiges mehr.

Oder du gibst gar kein Geld aus und lernst mittels Gesangs-und Mikrofontechnik die Pegelunterschiede auszugleichen. Kostet Arbeit aber keinen müden Cent und du hast den Vorteil in jeder Situation noch etwas mit der eigenen Technik hinbiegen zu können.
 
... Könnt ihr da was presiwertes empfehlen für Proben? :)

Können wir! Bei einer meiner Bands haben wir noch ein altes Analogpult im Proberaum, und da habe ich für kleines Geld einen Vierkanalkompressor von Behringer gekauft, den Vorgänger von diesem hier - gebraucht dürfte es den für 60 bis 70 EUR geben:


Das schöne an diesen Behringer-Analogkompressoren ist, dass die so entwickelt sind, dass man erstmal alle Regler 12 Uhr stellen kann, und das klingt dann meist schon einigermaßen ordentlich. Evtl. noch Ratio etwas nach links, so auf 3:1. Von den ganzen Knöpfen solltest Du fürs Erste nur "Interact Knee" und "IN/OUT" drücken.

Dazu noch die passende Menge an Insert-Kabeln, diese hier sind z.B. ganz empfehlenswert: https://www.thomann.de/de/cordial_cfy_15_vpp.htm
Oder etwas günstiger, aber immer noch sehr brauchbar: https://www.thomann.de/de/pro_snake_tpy_2015_jpp.htm
Gibt es beide auch in anderen Längen, falls 1,5m nicht reichen.

Um die oben erwähnte Erhöhung der Feedbackgefahr zu mindern, darf man am Kompressor nicht die Lautstärke erhöhen, d.h. der Regler "Output" (bei anderen Geräten heißt dieser auch Volume, Gain, Makeup Gain o.ä.) muss auf 0 dB stehen, also hier ebenfalls in 12-Uhr-Position. Damit wird das Signal halt nicht lauter, d.h. es muss insgesamt so eingestellt sein, dass das Flüstern irgendwie zu hören ist. Dazu musst Du einerseits mit dem Mund so richtig am Mikrofonkorb kleben, und die Band muss sich gleichzeitig etwas zurückhalten. So läuft das bei uns wirklich stressfrei.
 
und lernst mittels Gesangs-und Mikrofontechnik die Pegelunterschiede auszugleichen.
Das wäre jetzt auch mein Ansatz. Damit kannst du dann nämlich aktiv deinen Pegel im Mix kontrollieren.

Ich mache das auch so, da wir uns von der Bühne aus mischen. Dazu braucht es dann ein Mikro, das die Klangfarbe mit der Entfernung nicht so verändert. Bei mir funktioniert das Sennheiser E945 sehr gut.
Ab einer gewissen Tonhöhe brauche ich eine gewisse Mindestlautstärke, sonst klingt es nicht. Das gleiche ich mit dem Abstand aus.
 
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