kirschblüte schrieb:
Also es geht um folgendes, ein Freund von mir hat ein Lied komponiert und es hört sich melodisch wie ein bekanntes Lied an.
...
Aber mein Freund sagte er hätte es selber komponiert, gibt es da Ärger wenn man ein Lied komponiert hat und nicht wusste, dass es diese Melodie schon gibt? Ist schon ziemlich verwierend so ne Rechtslage
Na ja, wir haben halt nunmal nur 8 Ganztöne. Und das Unterbewußtsein schnappt tagaus tagein natürlich auch unzähliche Töne und Melodien auf. Da muss man demjenigen, der "ein ähnliches Lied wie ein bestehendes" quasi "neu komponiert" hat, zunächst einmal gar nichts böses unterstellen.
Einer unserer Rechtsdozenten erzählt bei solchen Gelegenheiten immer das Beispiel aus der TV-Werbung.
Früher gab es mal eine Suppenwerbung die ging so: "Fünf Minuten Terrine von ...."! Vielleicht erinnert sich einer ja noch. Und die älteren unter uns werden sich möglicherweise auch noch an den Uralt-Hit "Ausgerechnet Banane" erinnern. It's the same! Stammt aber von zwei völlig unterschiedlichen Autoren.
Nur: angeblich musste der "Suppen"-Konzern deswegen vor Jahren etliche DM (im sechsstelligen Bereich!) an die Originalautoren nachzahlen bzw. den entsprechenden Tantiemensatz pro TV-Spoteinsatz abdrücken. Wer noch weiß, dass dieser Spot unzählige Male im Fernsehen lief, kann abschätzen, wie teuer das nachträglich wurde.
Die Geschichte ging angeblich so weiter, dass der Konzern diese Kosten vom TV-Spot-Komponisten wieder zurück klagen wollte. Es geht das Gerücht, dass sie gescheitert sein sollen.
Denn phonetisch kann man die Silben entsprechend rhythmisch gesprochen durchaus vergleichen "Aus-ge-rech-net Ba-na-ne" = "Fünf Mi-nu-ten Ter-ri-ne"...
Was ich damit sagen will:
so lange der "Freund" mit dem Song nicht auch einen Hit landet und damit quasi in der Öffentlichkeit auffällig wird, dürfte sich kaum jemand darum kümmern. Wenn es aber um Geld und Tantiemen geht, dann wird mit sehr harten Bandagen gefochten. Dann gibt es Gutachten und Gegengutachtn und schlussendlich die Beweisführung, wer die Idee zuerst hatte - und dies auch rechtskräftig beweisen kann.
In diesem Falle dürfte der "Freund" vermutlich den Kürzeren ziehen, wenn schon die ersten Besucher das neue Lied einem bekannten Song zuordnen.
lg