Knebi89
Helpful & Friendly User
Hallo Leute,
Bin seit kurzem hier aktiv und wundere mich über eines:
Es immer die Rede vom Instrument an sich, von Spieltechniken oder anderen Problemen aber kaum jemand äußert sich über seine/n Lieblingssaxophonisten.
Diese Lücke möchte ich hiermit schließen und mache auch selbst gleich den Anfang:
Alt: Mein absoluter Liebling ist, wie unschwer zu erkennen ist, ist Cannonball Adderley. Vor allem WIE er die Sachen spielt! Extrem flexibler Sound, unglaubliche Technik, sehr gute Artikulation (Besonders beeindruckend in atemberaubenden Tempi). Sehr gut gefällt mir an seinem Spiel die tiefe Verwurzelung im Blues die er in die neu entstehende Soulmusik / Souljazz einbringt. Meine favorisierten Aufnahmen: "Live in San Francisco" mit Yussef Lateef am Tenor/Flöte/Oboe.
Am Alt muss natürlich auch Bird erwähnt werden, dessen Einfluss wohl kaum ein Jazzer verleugnen kann. ( Ausgenommen vielleicht Leute wie Ornette Coleman, womit dieser auch erwähnt wäre )
Tenor: Hier ist es schwieriger weil mir die Dichte einfach größer vorkommt. Ich werfe einfach mal ein paar Namen in den Raum:
- John Coltrane: Hier gilt das selbe wie bei Parker, ein Mann an dem kein Weg vorbei führt. Ich mag seine Art neue Wege zu beschreiten, ein Denker der auch im heißesten Umfeld noch cool wirken kann. Man kann darüber streiten aber sein Sound, vor allem auf früheren Aufnahmen (bestes Beispiel: Kind of Blue) sagt mir weniger zu. Irgendwie spröde, vor allem in den höheren Lagen.
- Wayne Shorter: Hier ist es vor allem der Sound der mich fasziniert. Sehr polariserend, ich mag ihn. Wie man mit einem so quäkenden, schneidenden, unnahbaren Ton so viel Wärme und Gefühl transportieren kann ist mir ein Rätsel. Unbedingt anhören: "A Remark you made", wenn möglich die live-Version auf "8:30", dann wisst ihr vielleicht was ich meine. Natürlich kongeniale Zusammenarbeit mit Zawinul/Pastorius!
- Michael Brecker: Auf den bin ich witzigerweise erst vor kurzem so richtig gestoßen. Was ich bisher gehört habe hat mich aber wirklich aus den Socken gehauen! Auch hier wieder der Sound eines der zentralen Themen. Unglaublich warm, funky (schwierige Kombination). Über die Technik braucht man kein Wort zu verlieren, schlicht und einfach perfekt. Was so wohl in den Improvisationen als auch in den Themen auffällt: Der Mann hatte den Groove im Blut! Spielt das Saxophon groovy und akzentuiert wie ein guter Drummer/Perkussionist! Unbedingt erwähnen muss man auch technische Neuerungen/Effekte (WahWah, Looper, EWI....)
Sopran/Bariton: Mancher wird denken: "jetzt fasst er Sop und Bari zusammen? " Ja, das mach ich, aber nur deshalb weil ich mir hier weniger auskenne und, damit der erste Beitrag nicht allzu lang wird, dieses Feld lieber den jeweiligen Experten überlasse
Nur um ein paar Namen zu nennen: Shorter (siehe Tenor), Doldinger, Mulligan.
So, jetzt sied ihr an der Reihe. Einige große Namen habe ich schon erwähnt aber da gibt es noch Tonnenweise zu ergänzen.
Also: Wer ist der/die größte Saxophonist/in überhaupt, wer ist über-/unterbewertet, wie sieht es in euren lokalen Szenen aus,...?
Die Diskussion ist eröffnet, hoffe auf rege Beteiligung.
Liebe Grüße, Sebi.
Bin seit kurzem hier aktiv und wundere mich über eines:
Es immer die Rede vom Instrument an sich, von Spieltechniken oder anderen Problemen aber kaum jemand äußert sich über seine/n Lieblingssaxophonisten.
Diese Lücke möchte ich hiermit schließen und mache auch selbst gleich den Anfang:
Alt: Mein absoluter Liebling ist, wie unschwer zu erkennen ist, ist Cannonball Adderley. Vor allem WIE er die Sachen spielt! Extrem flexibler Sound, unglaubliche Technik, sehr gute Artikulation (Besonders beeindruckend in atemberaubenden Tempi). Sehr gut gefällt mir an seinem Spiel die tiefe Verwurzelung im Blues die er in die neu entstehende Soulmusik / Souljazz einbringt. Meine favorisierten Aufnahmen: "Live in San Francisco" mit Yussef Lateef am Tenor/Flöte/Oboe.
Am Alt muss natürlich auch Bird erwähnt werden, dessen Einfluss wohl kaum ein Jazzer verleugnen kann. ( Ausgenommen vielleicht Leute wie Ornette Coleman, womit dieser auch erwähnt wäre )
Tenor: Hier ist es schwieriger weil mir die Dichte einfach größer vorkommt. Ich werfe einfach mal ein paar Namen in den Raum:
- John Coltrane: Hier gilt das selbe wie bei Parker, ein Mann an dem kein Weg vorbei führt. Ich mag seine Art neue Wege zu beschreiten, ein Denker der auch im heißesten Umfeld noch cool wirken kann. Man kann darüber streiten aber sein Sound, vor allem auf früheren Aufnahmen (bestes Beispiel: Kind of Blue) sagt mir weniger zu. Irgendwie spröde, vor allem in den höheren Lagen.
- Wayne Shorter: Hier ist es vor allem der Sound der mich fasziniert. Sehr polariserend, ich mag ihn. Wie man mit einem so quäkenden, schneidenden, unnahbaren Ton so viel Wärme und Gefühl transportieren kann ist mir ein Rätsel. Unbedingt anhören: "A Remark you made", wenn möglich die live-Version auf "8:30", dann wisst ihr vielleicht was ich meine. Natürlich kongeniale Zusammenarbeit mit Zawinul/Pastorius!
- Michael Brecker: Auf den bin ich witzigerweise erst vor kurzem so richtig gestoßen. Was ich bisher gehört habe hat mich aber wirklich aus den Socken gehauen! Auch hier wieder der Sound eines der zentralen Themen. Unglaublich warm, funky (schwierige Kombination). Über die Technik braucht man kein Wort zu verlieren, schlicht und einfach perfekt. Was so wohl in den Improvisationen als auch in den Themen auffällt: Der Mann hatte den Groove im Blut! Spielt das Saxophon groovy und akzentuiert wie ein guter Drummer/Perkussionist! Unbedingt erwähnen muss man auch technische Neuerungen/Effekte (WahWah, Looper, EWI....)
Sopran/Bariton: Mancher wird denken: "jetzt fasst er Sop und Bari zusammen? " Ja, das mach ich, aber nur deshalb weil ich mir hier weniger auskenne und, damit der erste Beitrag nicht allzu lang wird, dieses Feld lieber den jeweiligen Experten überlasse
Nur um ein paar Namen zu nennen: Shorter (siehe Tenor), Doldinger, Mulligan.
So, jetzt sied ihr an der Reihe. Einige große Namen habe ich schon erwähnt aber da gibt es noch Tonnenweise zu ergänzen.
Also: Wer ist der/die größte Saxophonist/in überhaupt, wer ist über-/unterbewertet, wie sieht es in euren lokalen Szenen aus,...?
Die Diskussion ist eröffnet, hoffe auf rege Beteiligung.
Liebe Grüße, Sebi.
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