Lewitt MTP440DM

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Hallöchen zusammen,

mittlerweile sind ja schon einige Mikrofone des Lewitt Programms besprochen worden (z.B. https://www.musiker-board.de/threads/lewitt-mikrofone-f%C3%BCr-den-live-einsatz.586038/
Das MTP440DM allerdings noch nicht, dabei gehört es mit den beiden Grossmembranmikrofonen LCT 540 und LCT 640 zu den Highlights des Programms (https://www.musiker-board.de/threads/lewitt-%C2%96-lct-940-und-lct-640-%C3%96-hren-schmaus-aus-%C3%96sterreich.582676/ )
Daher also noch ein kurzes Review zu diesem interessanten Mikrofon:

MTP440DM.jpg
Das MTP 440 DM ist ein dynamisches Mikrofon zur Instrumentenabnahme aus der Liveserie von Lewitt, ist aber uneingeschränkt studiotauglich. Der Strassenpreis liegt bei ca. 75 Euro.
Wie alle Lewitts ausgesprochen robust aufgebaut, sauber gefertigt, die Serienkonstanz ist ok und in etwa auf dem Niveau etablierter Mitbewerber.

Das 440 weist eine recht lineare Mittenwiedergabe zwischen 100 Hz und 2,5kHz auf. Ab 100 Hz fällt das Mikro flach mit unter 6dB/Okt ab – unter Nahbesprechung gibt das eine angenehm homogene, nicht zu dick aufgetragene und tiefreichende Bassbetonung, die vielseitig nutzbar ist.
Der Bereich ab 2,5kHz ist leicht betont mit ca. +4dB zwischen 3 und 5kHz und ca. +2db zwischen zwischen 6 und 15KHz, darüber fällt das Mikro dann steil ab, obere Nutzgrenze liegt bei gut 17KHz.
Wen das an die Abstimmung des Sennheisers e906 in Linearstellung erinnert: nicht verkehrt, nur ist das Lewitt um eine ganze Oktave breitbandiger und etwas weniger pointiert im 4-5kHz-Bereich betont.

Bei einigen der Lewitts kritisiere ich ja die inhomogene Richtcharakteristik, ganz anders beim 440.
Zwischen 150Hz und 8kHz ist die Nieren-Richtcharakteristik ausgesprochen sauber eingehalten und homogen, nach unten weitet sich die Niere dann auf mit leichter Ausprägung einer rückwärtigen Nebenkeule, nach oben wird die Charakteristik dann zunehmend etwas enger und supernieriger. Die sehr gut eingehaltene Richtcharakteristik erleichtert Monitoring und Ausblenden unerwünschter Einstreuungen enorm.

Alle Frequenzbereiche sind dabei sauber durchgezeichnet und recht verfärbungsfrei und das Mikrofon lässt sich sehr gut equen, dadurch ergeben sich insgesamt sehr breite Einsatzmöglichkeiten an einer Vielzahl von Instrumenten, Drums, Percussions, Gitarren- und Instrumentenamps, Bläser…

Erfreulicherweise waren meine Testexemplare auch brauchbar entkoppelt und für Griffgeräusche oder Uebertragungen über die Mikroklemme ausreichend unempfindlich.

Bei Internetlektüre konnte man ja schon den Eindruck eines beginnenden Hypes um Lewitt gewinnen, den ich bei eigenen Tests nicht immer nachvollziehen konnte.
Aber das MTP440DM ist eine sehr erfreuliche Alternative zu vielen höherpreisigen Mikrofonklassikern und bekommt eine ausdrückliche Antestempfehlung von mir.
Das Preis-Leistungsverhältnis sehe ich insgesamt als ausgezeichnet an – es ist für mich der deutliche Preis-Leistungssieger im Lewitt-Programm.
Wie immer: auf jeden Fall vor dem Kauf erst selbst unter eigenen Bedingungen testen!

Ciao, Günther
 
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Hallöchen,

ich wurde angefragt, ob MTP440DM nicht die selbe Kapsel verwenden würde wie das Lewitt MTP540DM. Das schliesse ich aber aus, die Mikros unterscheiden sich doch ab der Präsenz und im Hochton deutlich im Sound und Richtverhalten - mehr als das durch einen anderen Mikrofonkorb zu erklären wäre.

Ausserdem wurde ich angefragt, wie das MTP440 im Vergleich zum Beyerdynamic M201 sei.
Natürlich ist schon mal die Richtcharakteristik ein grosser Unterschied, das Beyerdynamic hat eine sehr gut eingehaltene Hyperniere, das MTP440 hat ähnlich gut eingehaltene Niere. Das muss man natürlich in der Praxis auch berücksichtigen.
Ich höre öfters das M201 sei kritisch für Feedback, das würde ich aus meiner persönlichen Erfahrung verneinen - der sehr gut eingehaltenen Richtcharakteristik und dem recht resonanzarmen Verlauf sei Dank.
Das MTP440 halte ich für ähnlich unkritisch - wenn man denn die Positionierung auf die Niere abstimmt.

Das M201 hat schon Vorteile im Hochton, es ist noch etwas breitbandiger und verfärbungsärmer mit besserer Detailwiedergabe - ist aber eben auch deutlich teuerer, wenn auch jeden Cent wert.
Das MTP440 ist fast so vielseitig und ganz ähnlich einsetzbar, hat aber nicht ganz diese "Fast-schon-condenser-Qualitäten" die man dem 201 nachsagt - unter Budgetaspekten gesehen ist es für sehr viele Einsatzbereiche ein sehr guter Ersatz und generell eine praxisgerechte Alternative.
Im Zweifelsfall hilft antesten... ;)

Ciao, Günther
 
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